HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Als wir noch zusammen waren
und gemeinsam Hawking lasen
funkten Sterne aus der Ferne
uns ins Herz, wir lachten gerne.
Du und ich im Grase lagen,
leer die Börse, leer der Magen,
aber unser Herze schwoll,
funkten Sterne freudevoll.
Jahre später sah ich sie,
am Regal im Aldi stehn,
Neonlampen schrill wie nie,
wollt' ich höflich zu ihr gehn.
Um die Ecke schoß doch nun
der Prallhans, Oberstufling Kuhn,
oller Aufreißer, Nackenbeißer,
Blödelhans und Elendscheißer,
Hast sie also einkassiert,
in ihr Leben eingrassiert,
stehst nun da mit Babybrei,
grinst so doof dein Konterfei.
Nicht leicht ein Ehering,
wenn schreit das liebe Kind.
Die Straß' voll schöner Frauenblicke,
zu Hause wartet eine Dicke.

„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)



Lustig steht hier das Gemetzel
aus der alten, guten Zeit,
wo der Prahlhans sich das schönste
Mädchen krallt in Eitelkeit.
Wenn die Jahre weiterfliegen,
bleibt zurück der Ernst der Welt,
und so mancher böser Bube
bleibt nicht, wie er einst bestellt,
sitzt im Sessel stumpf und knarrig,
kratzt den Bauch und hebt das Bier,
ach... was waren das für Zeiten,
nun nur noch auf dem Papier.


Art & Vibration

Auf einmal wandelt sich die Welt,
wenn da ein and’rer Mensch gefällt.
Das Herz diktiert den leichten Gang,
scheinbar ist überall Gesang,
an nichts gebunden scheint das Sein,
man glaubt sich nie wieder allein.
Die Liebe strömt durch allen Sinn
bis sie erfüllt, treibt man dahin.
Im Innern kocht dann das Gefühl,
und Leidenschaft wird Schlachtgewühl,
da fliegt Geschirr, das letzte Hemd
wird so zerfetzt im Temp’rament,
so mancher wünscht dann insgeheim,
er wäre besser doch allein.
Ein and'rer richtet alle Liebe
ganz ausschließlich auf seine Triebe.
So bleibt es Spiel,
es hilft nicht viel,
man wird zum Narr,
das ist bizarr!
Doch niemals möcht' ich missen,
wo's mich hat hingerissen.

Art & Vibration

Hausbackene Frühlingsreimerei
Hurra, der Frühling ist schon da,
es freut sich auch die Großmama,
die Blümelein, sie duften fein,
den Mädchen geh' ich auf den Leim.
Es tänzeln farbenfrohe Röckchen,
verführen blondgelockte Zöpfchen,
mein Heißblut wollen sie gern brutzeln,
und an Hormonen lieblich zupfeln.
Im Sommer sind sie leider schon,
In alle Richtungen entfloh'n,
es gibt noch andere Gestalten,
die sie auch für Männer halten.
So ein Mist, ich dacht, ich wär'
ganz allein auf Freiersfüßen,
Mädchen flögen all' zu mir,
Traumentbrannt mit Liebesgrüßen.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)


Rosa Dose
Hab die rosarote
Brille aufgezogen.
Weil mir die Hände zittern
und der Puls mit
Tempo 200
mir die Schädeldecke wegsprengt
soll ich glücklich sein.
Aus jahrzehntelanger Übung
genieße ich die Wirrnis
ersticke mein nicht-wissendes Wissen
um den Absturz
im Keim
und flüstere dem
was manche das innere Wesen
nennen: Dopamin
bleib noch
für eine Weile...
Es zittert sich
grad so schön.
(aus meinen lyrischen ersten Versuchen ...)


Körper schmiegen sich aneinander
Nacht umhüllt die Leiber in einem betörenden Duft
Festakt der Gefühle wirbelt den Takt
Leise begleitet eine Melodie das Spiel
Ein Funke und das Feuerwerk übertönt die Lust
Tiefes Jauchzen, ein Glanz im Raum
Möge die Zeit ewig stillstehen!
(War ich in einem Rausch - äh oder mehrere? (Karin 2008)
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin


Rosen
Herzlich grüßen dich drei Rosen,
schenken Duft in dein Zuhaus
und du lachst sie an die Rosen
heute gehst du gar nicht aus.
Wie schön der Duft in deinen Haaren,
als wir damals zusammen waren
wir standen in dem Blumenladen,
du konntest dich am Dufte laben.
Der Rosenduft
so lieblich wie die Morgenröte,
zieht in dein Herze ein,
ist nur für dich allein.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)


Ich weiß nicht was ich wollen soll
so schreib ich erstmal Zettel voll.
Gebe ich nun auf die lyrische Dichtung
und gehe mehr in die banale Richtung?
Werde ich prosaisch nun provokativ ordinär
und besinge den innermenschlichen Verkehr?
Widme ich mich dem multiplen Perfektionismus
oder lieber dem exzentrischen Avantgardismus?
Ich schreib einfach weiter Zettel voll,
denn ich weiß nicht was ich wollen soll.


Ich werfe mein Netz in das schäumende Meer,
mal ist es sehr voll, mal ist es auch leer.
Ich fange die Flunder, ich fange die Krabbe,
ich fang auch den Aal, ganz selten die Quappe.
Ich lebe still zwischen den Dünen,
neben den Gräbern schon etwas älterer Hünen.
Hier ist es sehr einsam, hierher kommt keiner,
und mit der Zeit werd ich immer alleiner.
