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Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 02.07.2009 13:37von Zypresserich (gelöscht)

Zitat von aus dem Artikel
Der berühmteste Adoleszenz-Roman des 20. Jahrhunderts findet keine Fortsetzung: Ein Gericht in New York hat es einem 33-jährigen Schweden untersagt, die Geschichte von Holden Caulfield weiter zu schreiben.
Quelle
Bemerkenswert.

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 03.07.2009 10:39von ascolto • 1.289 Beiträge
Nun werter Zypo,
ich verbleib nach der Lektüre des Artikels ein wenig benommen zurück und verfolge dadurch zwei Gedankenstränge:
Wie kann es sein das eine fiktive Erzählung, also eine Welt der Phantasterei in den Eigentum des Urhebers eingeht? Unabhängig von der Idee sind die Gedanken doch frei und wenn eine Idee so schwergewichtig, ist es natürlich das diese neue Assoziationen und gar ein weiteres Werkchen hervorbringt. Bedenken wir die geschichtliche Tradition der Malerei, wo insbesondere im ausgehenden Mittelalter allumfassend die gleiche Idee, Symbolik aus verschiedenster Künstlerhand reproduziert und eine Glaubensidee (deren Symbolik) verwertet?Wie entstand denn Goethes Faust?
Doch Zweifel ensteht bei dem Bedenken, wenn sich eine Idee sehr gut verkauft und ein anderer Urheber darauf aufsteigt weil er sich nur finanzielen Vorteil davon verspricht? Ein Rip ist in diesem Sinne dann wohl nur dem Schöpfer vorbehalten.....
Letzendlich habe ich den Fänger nur angelesen und wieder aus der Hand gelegt, deshalb besteht bei mir wenig Hoffnung das ich mich in diese Energie einfäddel!
Grüße, der Höhrer

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 03.07.2009 11:42von Zypresserich (gelöscht)

Zitat von ascolto
... und wenn eine Idee so schwergewichtig, ist es natürlich das diese neue Assoziationen und gar ein weiteres Werkchen hervorbringt.
So denke ich auch. Es ist doch klar, dass die vermeintliche "Fortsetzung" des Werkes etwas Neues ist: ich sehe es eher unter dem Aspekt der Intertextualität. Außerdem ist ersichtlich, dass der Autor ein anderer und NICHT Salinger ist. Soll er (S.) sich doch freuen ob der immerwährenden Resonanz, bringt ihm ja nebenbei auch ein paar Cents, weil dadurch sein ursprüngliches Werk wieder beworben wird.
Allerdings weiß man auch nicht, was in dem Text des 33-jährigen schwedischen Autors so alles vorkommt: vielleicht geht es ja eher um Verletzung der Persönlichkeitsrechte Salingers, sofern er unzweideutig selbst im Buch auftaucht (und wenn: wie). Dann wär's was anderes. Bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen wird ja gerne geklagt.

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 03.07.2009 12:31von ascolto • 1.289 Beiträge
Werter Zypo,
für mich ist letzendlich entscheidend welche Motivation quellt dahünter.... meinereigen weiß von diesen Fakten dem kaum buis Nuichts, somit kann ich mir kein Urteil bilden. Dennoch bin ich ersteinmal sowie du der Meinung, große Idee und Ausführung, viel Reibung! Dies würde mir als Urheber ein Lächeln in die Mimikri treiben, letzendlich ist dennoch wichtig wie denn der Salinger sein Ichbüldchen geformt und aus welcher Perspektive er hinausblücktt: Kleene Vermutung: Eine sehr verletzte Subjektive midd dem Hang zur Misanthrophie.....und Narziß, denn auch im Alterchen und so hohem, warum nicht den Nachfolgern gönnen?
Doch wenn hier nur die Motivation, Mammongier und es somit ein Rip, dann könnte ich vielleicht beim genauen betrachten ev. verstehen......
vielleycht wüder allet: Wundersame Verlagspromo??? Sui hadd uns erreicht

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 03.07.2009 17:49von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
Hm... mit einem zweiten Teil wird immer auch etwas vom ersten Teil genommen, eine Verbindung in den Köpfen hergestellt. Ich sehe da weit in der Zukunft liegende Generationen, die den echten "Fänger im Roggen" dann aufgrund des moderneren zweiten Versuchs beurteilen. Die hinterfragen bestimmt nicht, warum Holden C. noch einmal in der Literatur auftaucht und was die Beweggründe (selbst gut gemeint) des zweiten Autors waren. Andererseits haben sich ja auch einige den Werther neu vorgenommen, was dem Werther Goethes nichts genommen hat.
Grundgedanke, der mir gerade durch den Kopf schießt:
Wie kommt jemand überhaupt auf die Idee, einen zweiten Teil von einem ihm fremden Buch zu schreiben???
Lässt sich der zweite Teil eines Buches nicht, wenn schon überhaupt, nur vom Autor selbst schreiben? (Wir sind doch hier noch nicht beim Film, wo der den zweiten Teil macht, der das meiste Geld aufbringt.)
Schon verrückt, diese Literaturwelt. Dem Buch selbst wurde ja bereits einiges unterstellt. So sollte es dem Mörder von John Lennon als anspornende Lektüre gedient haben, was völliger Blödsinn ist. Der arme Salinger musste schon einiges durchmachen, so dass sein Rückzug aus der Welt kein Wunder ist. Dass er klagt, ist eine andere Sache. Das wäre mir wahrscheinlich nicht der Mühe wert, geschweige würde ich eine Bedrohung darin sehen. Als Leser aber beurteile ich es nach der Idee. Und die Idee stammt von Salinger. Schluss. Aus. Auch die Entwicklung einer Figur ist harte Arbeit.
Wenn jemand dem Schriftsteller eine Hommage setzen möchte, dann geht das durchaus auch in anderer Variante. Ebenso verhält es sich mit einem literarischen Kommentar zum Original. Ein zweiter Teil mit der gleichen Figur in der Abkürzung Herr C. etliche Jahre später ist irgendwie... , denn immerhin wird da auf einem Erfolg aufgebaut, den ein neuer Autor mit Sicherheit bedacht hat.
Die Geschichte eines alten Mannes wäre ohne die Figur von Salingers "Fänger im Roggen" dann eben doch eine völlig andere.
Dabei geht es auch gar nicht so sehr um das „Gönnen“, denn wenn die Idee und die Figuren immer mehr von fremden Autoren genutzt und verwischt werden (dürfen), was bleibt dann von der Figur? Und wieviele wiederum werden folgen und sich ebenso die Arbeit und Idee sparen, wenn es doch einfacher ist, in ein fremdes Buch mit Erfolg zu greifen, die Figur umzuarbeiten, älter zu machen oder gar genauso auftreten zu lassen? Wohin führt eine solche Literatur dann wieder, wo sie doch sowieso schon so angeknackst und ideenlos ist? In noch oberflächlichere Ebenen, in das gleiche Absurde, wie es bereits bei Filmen der Fall ist, wo immer mehr das brachiale Bild über den Sinn siegt. Das muss in der Literatur nun wirklich nicht sein, obwohl es so oder so in diese Richtung laufen wird...

Art & Vibration

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 14.07.2009 20:24von Zypresserich (gelöscht)

Zitat von LX.CVermutlich war es das einzige, das er aufgrund der Einfachheit fertiggelesen hat.
Erst kürzlich in der neuen ZDF-Literatursendung nannte der Gast als Lieblingsbuch wieder "Der Fänger im Roggen".

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 16:24von ascolto • 1.289 Beiträge
Nücht zu verachtens..dü Triologie, "Sänger aus'm Rogen"...neu teutonische Gegenwartsliteratur, also knappes Bachmanngenuschel, politüsche unKorrektnes, depressives Heiner Müller Schnüddchen....dazu feuchtgebietige Vagina Monologe und eene Klavierstümmerin aus dem Hause Jelineka uisch och präsent..Sm-zum Kastrat..also der übliche Wurmfortsatz: uich interlektualisiere den Gebrauch einer Stummel-blend-Tube uin dün Feyngeist: Drücken! net versuchen heraus zu schlabbern.....

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 28.01.2010 20:16von LX.C • 2.821 Beiträge
Zitat
Der weltbekannte Autor des Buches "Der Fänger im Roggen", Jerome D. Salinger, ist tot. Das gab sein Sohn bekannt. Sein Vater sei in seinem Haus in New Hampshire eines natürlichen Todes gestorben, hieß es in einer Erklärung des Sohnes. Salinger wurde 91 Jahre alt.
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[i]Poka![/i]

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 28.01.2010 21:20von Zypresserich (gelöscht)

Ja, kannte ihn ja nur vom Lesen her. Für mich steht er für die Möglichkeit, es mit einem Buch zu schaffen, sich die Existenz zu sichern.

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 11.02.2010 22:19von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
Zitat von Zyp
Wo hamwa denn hier nochma den Salinger? Hätt da n interessanten Link? klick klick klick ...
Salinger... hier.

Art & Vibration

RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 11.02.2010 22:20von Zypresserich (gelöscht)

Ach sonst nirgends noch nicht? Na gut. Die Leichenfledderei beginnt ... Briefe werden veröffentlicht:
http://nachrichten.t-online.de/j-d-salin..._21711402/index


RE: Gericht verbietet Fortsetzung von "Der Fänger im Roggen"
in Gespräche über Kunst und die Welt 11.02.2010 22:26von Zypresserich (gelöscht)

Bemerkenswert finde ich in dem Artikel ja die Unterstellung, JDS könne evtl. aus Angst vor Kritik nichts mehr veröffentlicht haben.
