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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst

#1

Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:46
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Mich würde auch mal ein anderes Thema interessieren:

Wie ehrlich ist der Künstler (hier inbegriffen jede Kunst, die vorstellbar ist) sich selbst gegenüber?
Oder, ist es überhaupt sinnvoll, in seine "Kunst" Ehrlichkeit zu packen?
Es gibt Künstler, die erzählen jeden Tag eine andere Geschichte, andere sind unfassbar detailgetreu in ihren Tagebüchern.

Wenn die "Einheit" dem Schriftsteller unmöglich ist, der, wie Aldous Huxley sagt:

In Antwort auf:
... ein Meer von geistigem Protoplasma ist, in alle Richtungen fließen, jeden Gegenstand in seinem Weg verschlingen, in jede Spalte sickern, jede Form füllen kann...



kann er dann noch sich selbst gegenüber ehrlich sein?




Art & Vibration
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#2

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:48
von Moulin
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Ich glaube,mal ganz trocken gesagt, jeder Künstler ist sich selbst gegenüber so ehrlich, wie es seine mentale Stärke zulässt.

(Ist sehr allgemein aber mehr ist heute Abend bei mir nicht mehr drin.)

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#3

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:49
von Taxine
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Ich weiß, es ist ein sehr "abweichendes" Thema, denn jede Ehrlichkeit hat seine eigenen Grenzen, doch für mich, die ich vieles hinterfrage, wäre es interessant, mal eine andere Meinung dazu zu erhalten.

Der Künstler setzt sich mit der Welt und sich selbst auseinander. Er fühlt in sich eine Aufgabe, seine Gedanken in Worte oder Bilder (oder anderes) zu verwandeln, diese dann mit Sinn und Aussage zu behaften. Er ist fähig, einem anderen Menschen ein Gemenge an Gedanken in klare Formen zu packen.

Wenn ich zum Beispiel Tagebücher von allen möglichen Schriftstellern lese, sehe ich ebenso die Unterschiede. Wir hatten es ja gerade, Anais Nin - eine unfassbare Ehrlichkeit in ihren Zeilen, die aber trotzdem ihre eigene Wahrheit enthält (eine eigene Art der Ehrlichkeit). Ein Tolstoi hätte sich wohl nie herabgelassen, in seinen Tagebüchern Intimitäten festzuhalten (auch eine Art der Ehrlichkeit), ebenso in seinen Büchern kommt er ohne den "Akt" aus. Aber er verfasst ein geheimes Tagebuch, um ungestört seinen Hass auf seine Frau festzuhalten.
Flaubert hat abgelehnt, Tagebücher zu schreiben, weil er keinen Stoff für Biographen liefern wollte. Trotzdem schrieb er so viele Briefe, dass daraus ein Bild dieses Menschen entstehen konnte.
Baudelaire hielt in seinen Tagebüchern nur Gedankenfetzen fest und schrieb bitterböse oder weinerliche Briefe an seine Mutter.
Daraus dann die Frage:
In wie weit ist man dann ehrlich? Gibt es noch Menschen, die, sobald sie die Wirklichkeit ein bisschen verdrehen, beschämt sich selbst gegenüber stehen und sagen: Nein, hier male ich die Welt schöner?
(Wirklichkeit = eigene Wahrnehmung)
Hier sehe ich so unterschiedliche Arten, sich mit dem Selbst auseinanderzusetzen.
Ehrlichkeit ist dagegen nicht immer gegeben, bloß, weil ein Mensch schöpft und schafft. Viele verdrehen gerne, viele ziehen die Lüge vor.

Ich hoffe auf eine heiße Diskussion, die sich mit dem Thema als abstraktes Denkgebilde befasst. Hier soll nicht das Drumherum geklärt werden, was sein könnte und was Ehrlichkeit selbst ist. Hier soll einfach berichtet werden, in wie weit man sich selbst gegenüber die Ehrlichkeit eingesteht.
Na?

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#4

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:49
von Moulin
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Mein erster Gedanke war gerade, als ich an die Antwort dachte, die ich gerade schreiben wollte: Steht das hier im offenen Bereich?

Das ist sicher schon ein Teil der Antwort.
Ich würde das Ganze zunächst differenzieren wollen.

Ich halte es nicht für notwendig, zu lügen.
Ich schreibe ehrlich, würde aber in gewissen Bereichen nicht alles über mich schreiben, wenn ich denke, dass sich dort Menschen finden, die mir nicht wohlgesonnen sind und das Geschriebene Wort in Stücke reißen um mir zu schaden.
Ich würde dort unter Umständen etwas weglassen, nicht aber lügen.

Was man von sich an Wahrheit nach außen trägt hängt nun mal davon ab, wie weit man bereit ist damit umzugehen, wie man von anderen gesehen wird.
Einem Henry Miller war das sicher egal, mir persönlich wäre es schwierig in einer feinen Gesellschaft mit dem Löffel ein klingendes Geräusch an einem Glas hervor zu bringen, um nach erhaltener Aufmerksamkeit der Runde zu verkünden, dass ich gerade Lust auf Ficken hätte.

Bei Freunden bin ich gnadenlos ehrlich,denn ohne Vertrauen ist keine wirkliche Freundschaft möglich.

Ein bedingungsloses Vertrauen ist aber nur sehr selten, doch kommt es vor. Vielleicht erleben das manche Menschen nur mit einem Hund, weil dem die Fähigleit fehlt zu lügen.

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#5

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:50
von Ferro
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Ehrlichkeit - dem Menschen im Alltag eher verhasst, auch das Weglassen ist bereits Verdrehen der Tatsachen.

In wie weit man als Künstler nun ehrlich ist, kann man nicht festlegen, weil Ehrlichkeit nicht dem wirklichen Blick gleicht. Auch, wenn der Künstler seine Sicht der Dinge in anderen Augen verdreht, ist er doch trotzdem ehrlich, weil er es nicht besser weiß (Wahrnehmung). Es sei denn, er handelt bewusst gegen sein eigenes Denken, um sich anzupassen.

Wenn ich mein Leben festhalte, bin ich ehrlich. Wenn ich an einem Roman sitze, baue ich eigen erlebte Situationen ein, mache sie aber spannender, bin also nicht mehr ehrlich. Aber hier muss ich es ja auch nicht sein. Mich selbst zu offenbaren, selbst zu sezieren, reizt mich nicht.
Die Eitelkeit kommt wohl noch vor der Ehrlichkeit.

zuletzt bearbeitet 07.02.2010 22:13 | nach oben springen

#6

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:51
von Taxine
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Hallo.

Genau das meine ich. Sitzt man an den eigenen Memoiren, dann ist jeder Gedanke, der beschönigt, weglässt, verschachtelt, immer auch eigene Konfrontation.
Ich erwische mich oft, wie ich bestimmte Dinge weglasse. Ich meine jetzt nicht, dass man den Tag von morgens bis abends beschreibt, in all seinen laaaangen und aufregenden Stunden, jeden Moment der Langweile, jedes Niesen. Ich meine eher diese unangenehmen Situationen, wenn man sich gestritten hat, wenn man an der Welt bittert, wenn der Blick gar zu eitel wird. All diese Dinge. Diese dann festzuhalten, weigert man sich oft, nicht einmal absichtlich, sondern, weil man sie nicht wiederlesen möchte oder weil man sie physisch schon so stark durchlebt, dass man keine Kraft hat, sich dann auch noch schriftlich damit auseinanderzusetzen.

Jedes Festhalten an Gedanken und Erlebnissen ist darum nicht ehrlich, sondern nur eine Momentaufnahme (wiederum eigene Wahrnehmung).

Und in der Kunst:
Packt ein Künstler zum Beispiel alles ins Bild, was er sieht, auch wenn es den Betrachter in ein unangenehmes Empfinden treibt, dann ist er ehrlich ohne Rücksicht auf Verluste. Schmiert er Blut auf eine Leinwand und stellt verstümmelte Leichen dar und hängt dieses Bild in ein Schaufenster, an dem auch Mütter mit Kindern vorübergehen, was richtet er dann in den Augen des Kindes an mit seiner Ehrlichkeit? Eigentlich ist es doch nur das "gute Leben", das uns vor diesen Anblicken bewahrt. In anderen Gegenden sind solche Greuelbilder Normalität. Aber, wie ist es hier mit der Ehrlichkeit, die Empörung auslöst?

Auch der Künstler, der dem Geschmack zuwider sein eigenes Ding macht, ist ehrlich, auch wenn er dafür hungert. Gerade weil er hier seinem inneren Ruf folgt, statt sich einem äußeren zu unterwerfen.

Dem Menschen gegenüber ist man immer so ehrlich, wie man es gerade für notwendig hält. Das hat, wie du sagst, Moulin, viel mit Vertrauen zu tun, das bedingungslos nicht existiert (gerade auch hier der ehrliche Blick auf sich selbst - hinterfragt man, wenn man merkt, dass man falsch liegt oder streicht man darüber hinweg?)
Vielleicht beschäftigt mich dieses Thema, weil ich allgemein oft erlebe, dass Menschen es ablehnen, über ihr Handeln zu reflektieren. Sie laufen durch ihr Leben und springen von einer Situation in die nächste. Sich hier zu hinterfragen, wenn man zum Beispiel einen Autofahrer beschimpft hat, weil dieser an einer Ampel geschlafen hat (subtiles Beispiel zum Verständnis), sich also in solchen kleinen Momenten, die ja so nichtig erscheinen, einzugestehen, dass man überreagiert oder falsch gehandelt hat, ist da schon schwieriger.
Diese Art der Ehrlichkeit, seinen eigenen Weg zu laufen, und alle Abweichungen ins Auge zu fassen, meine ich.
Und ich gehe noch weiter.
Soll man einem Menschen, der in den eigenen Augen hässlich oder dumm ist, sagen, dass er hässlich oder dumm ist, ihn somit verletzen, nur, weil man ehrlich ist?

Mit diesen Beispielen lässt sich gut aufzeigen, dass Ehrlichkeit nicht immer angebracht ist.
Und warum ich die Frage auch stelle - Vielleicht ist alles, was wir an Schriften und Geschichte und Wissen erfahren, auch nur ein bisschen Verdrehen der Tatsachen, beschönigen, verändern?

Vielleicht ist alles, was wir wissen, ein Spiel um die stille Post, wobei immer ein bisschen weggelassen oder immer ein bisschen dazugedichtet wurde.
Wer weiß.

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#7

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:52
von Moulin
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...soll man einem Menschen sagen, dass er hässlich ist..

Warum sollte man das tun? Wenn er nicht fragt ist es meiner Ansicht nach keine Frage der Ehrlichkeit mehr, weil man aktiv einen Menschen mit einer ( subjektiven ) Auffassung konfrontiert.
Fragt er könnte man ehrlich antworten, lügen oder die Frage unbeantwortet lassen, bzw. umgehen.

Vielleicht ist alles (...) ein Verdrehen der tatsachen, beschönigen.

Sicher. Da aber positiv wie negativ gleichermaßen, gegensätzlich verändert ist gleicht sich das doch aus, oder?

Zum subtilen Beispiel mit dem Autofahrer:
Ich rege mich auch oft auf und im nächsten Moment ärgere ich mich über die fehlende Selbstkontrolle. Zwar muß man Ärger manchmal freien Lauf lassen, doch ist ein ausgeglichener Umgang mit vielen Dingen gesünder. Ich möchte für mich selbst den Zustand erreichen, dass ich mich nicht ärgere.

Und so kann in der Summe aller Erkenntnisse 'Bedingungslos' nicht wörtlich genommen werden sondern in der Form, dass es am Durchschnitt gemessen wird.

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#8

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:53
von Taxine
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Ja, das stimmt. Es ist eine subjektive Ansicht, aber jede Ansicht ist subjektiv.

Soll man es einem Menschen sagen, wenn er sich selbst zerstört?
Auch eine subjektive Meinung im Ratschlag. Warum wird hier unterschieden.
So oder so ist wahrscheinlich beides verkehrt, denn einen Menschen hässlich nennen ist wahrlich Ansichtssache, einem Menschen zu sagen, dass er falsche Schritte tut, ist ebenso unsinnig. Oder nicht?

Zu diesem Ärgern. Ja, hier diesen Idealzustand zu erreichen, wäre Ansporn. Gelassenheit. Aber, manchmal ertappt man sich, wenn man zum Beispiel im Stress ist, also abgelenkt vom Selbst, mitten drin, wenn man sich gerade ärgert. Ob man im Recht ist oder nicht, spielt auch keine Rolle.
Als ob, wenn der Geist und der Körper angespannt ist, ein anderes Gesetz gilt, als ob dann die Dinge anders wichtig sind.


Das sich das Übermittelte im Positiv-Negativ-Prozess ausgleicht, glaube ich eher nicht, werter Moulin. Ich glaube, wir weichen hier ganz beachtlich in eine Richtung ab, und zwar durch etliche verfälschte Bilder in ein großes Nichtwissen (wie es jemals wirklich gewesen ist!).

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#9

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:54
von Moulin
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Ich bezog das Umfeld ( im Positiv - Negativ - Prozess zunächst auf mich selbst.)

Die Dinge also, die ich für mich in den Bereich dessen ziehe, was ich meiner Wahrnehmung gegenüber vertretbar zulasse und was nicht.
Klar, das kann nicht für die Allgemeinheit gleichermaßen gelten.

...Soll man einem Menschen sagen, dass er sich zerstört...dass er falsche Schritte tut...?

Da wird es schwierig. Man müsste voraussetzen, dass man darüber, was man zur ( positiven) Beeinflussung des Gegenübers nutzt, auch relevant ist für eine wahre Hilfe. Ein Beeinflussen ist es allemal, Vorsicht ist da geboten, und vor Allem Feingefühl.

Was immer ich auch tue, wenn mein Gegenüber mich um Rat bittet, ich stehe in der Verantwortung.
Ich kann da deshalb nur ehrlich sein. das habe ich für mich ganz klar entschieden. Sicher, viele von denen wollen das nicht hören, was ich zu sagen habe, aber das mache ich nicht zu meinem Problem.
Die Wahrheit kann da nur der einzige Weg sein.
Habe damit aber überwiegend die Erfahrung gemacht, dass ich denen, die die Hilfe wirklich gesucht haben auch helfen konnte.

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#10

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 12:56
von Moulin
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Zitat von Ferro
Ehrlichkeit - dem Menschen im Alltag eher verhasst, auch das Weglassen ist bereits Verdrehen der Tatsachen.

Ich muß mein Statement über die Ehrlichkeit noch einmal berichtigen, da mir der hier zitierte Satz nicht aus dem Kopf ging.
Beim Betrachten meiner eigenen Webseite nämlich habe ich mich zwar nicht, wie mir empfohlen wurde auf das Lügen eingelassen, doch habe ich Texte in einer Form geschrieben, die dazu dient, dem schnellen Blick etwas zu in manipulativer Form zu verheißen, was nicht ganz so ist, wie es scheint.

Es ist eben möglich, Menschen durch geschicktes Wortspiel zu beeinflussen und das habe ich hier bewusst getan, weil es andere auch tun (was es nicht legitimiert).[/quote]
zuletzt bearbeitet 16.08.2007 12:58 | nach oben springen

#11

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 13:13
von Ferro
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Hallo Moulin,

diese Ehrlichkeit bis ins Nackte halte ich einfach für verkehrt, denn sie existiert in diesem Sinne nicht.
Selbst die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist verdreht, weil man sich in subjektiver Art und Weise betrachtet und das eine verdrängt, das andere vergisst.

Man kann sich nur bis zu einem bestimmten Punkt öffnen, und da die Gesellschaft nach dem schönen Schein drängt, bleibt das Spiel und das Beeinflussen ganz normale Handlung, gerade weil man sich "verkaufen" muss, in jeder Beziehung.

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#12

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.08.2007 13:14
von Kyra
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Also, ich führe gerne Tagebuch. Jetzt bleibt die Frage: Bin ich ehrlich? In aller Konsequenz?

Früher habe ich sogar fiktive Tagebücher geschrieben, mittlerweile schreibe ich meistens, wenn ich bestimmte Erlebnisse hatte oder mich geärgert habe.
Es ist manchmal ein bisschen therapeutisch. Aber wenn es jemand lesen würde, eine fremde Person, dann würde sie sich sicherlich langweilen.

Tagebücher von Schriftstellern und Künstlern lese ich sehr gerne, aber wenn ich jetzt so überlege, haben viele bestimmt weggelassen, was schade ist.
Gerade diese Momente der Langweile, wo dann die Zweifel entstehen, sind interessant zu lesen, da man sich immer identifiziert oder daraus erkennt, dass JEDER mit diesen Phasen kämpft.

zuletzt bearbeitet 07.02.2010 22:13 | nach oben springen

#13

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 11.09.2007 11:09
von ascolto • 1.289 Beiträge

Werte Belegschaft,

betrachtet der süch uin Gedankchen Lümmelnde, die Etymologie dedd Begriffes, dann kömmt dadd Geflute uin seychte Landung, Ehrlichkeyt-Ehre, somit Gnade, Milde und Hilfe. Weyter: zu Wohltat, Schonung und aus dem aidos- Ehrfurch, bzw. Scheu. Und lümmelt mann suich durch bis ehrlich, dann folget es zum ehrenwert uins "neuhochdeutsch": AUFRICHTIG!

Nun, ein "Schmierer" oder Kreativling uin Hochzeit midd dem Geyste, der kann nur aufrichtig zur Handlung, seynem Werkchen suich suchend taumeln, sonst fehlet uihm die Wurzel (Basis) zur Poesie. Allet wadd nicht aufrichtig ausgedrückt: Scheytert uim Narziß!

Mann kontempliere die Ehre als Ähre, so fündet der Kunstschaffende die Ethik und somidd mahle/schroted er dadd Korn zur Grundlage der Geystesspeisung oder überwintert den Samen, folgend zur neuen Ernte!

Kleyne Schelmerey

Herzlich,
dadd A

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#14

RE: Ehrlichkeit

in Gespräche über Kunst und die Welt 07.02.2010 17:19
von marlenja • 303 Beiträge

Zitat von Taxine

Hier soll einfach berichtet werden, in wie weit man sich selbst gegenüber die Ehrlichkeit eingesteht.
Na?



Viele Jahre war ich der Meinung, dass ich ehrlich sei. Oder anders ausgedrückt,
das ich annahm ich sei es. Mir keine besonderen Gedanken darüber machte. Doch so
im nachhinein darüber nachgedacht, empfand ich mich als einen ehrlichen Menschen.
Bis ich eines Tages mit Menschen in Kontakt kam, die mich kannten. Also mich durch
intensiven Austausch über das Medium Internet kennenlernten. Auf eine Art wie ich
vorher mit keinen Menschen Beziehung pflegte. In den früheren Jahren lernte ich
immer wieder neue Menschen kennen mit denen ich mich für einen Besuch traf. In diesen
Stunden hatten wir meist einen interessanten und kurzweiligen Austausch und ein gutes
auskommen. Diese Menschen traf ich dann über viele Jahre oftmals nur ein oder zweimal
im Jahr. Ich meine das diese Menschen mich nie haben kennenlernen können. Mir nie sagen
wie ich auf sie wirke. Dazu war die Zeit einfach zu kurz. Dann durch PN oder mailen
mit Menschen die ich im Netz kennenlernte - entstand mit einigen eine lange und
intensive Gesprächszeit. Wo man sich auch mal persönlich traf. Und eben diese Leute
machten mich darauf aufmerksam wie ehrlich ich wirklich war. Z.B. hatte ich mal ein
missverständnis mit jemandem und im laufe der Klärung wurde ich gefragt weshalb ich
so oder so reagierte. Die Antwort lag mir augenblicklich auf der Zunge und ich wollte
sie schon reintippen. Da wurde mir bewusst das die Antwort die ich grad hatte schreiben
wollen gar nicht wahr ist. Das es eine Antwort war bei der ich gut dastand. So überlegte
ich mir - sinnte nach wie ich denn in der Situation wirklich gefühlt hatte und warum ich
so und so reagierte. Und so wusste ich aufeinmal eine Antwort: Eine ehrliche. Es war
etwas peinlich es so zu sagen und zuzugeben und doch wollte ich lernen zu sagen was
wirklich Sache ist ganz egal ob ich gut oder schlecht abschneide. Ich bin immer noch
daran - immer wieder zu versuchen so zu reden wie es ist - wie es wirklich wahr ist.

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