HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
|
Walter Moers "Die Stadt der träumenden Bücher"
Ich liebe die Bücher Moers. So gnadenlos lakonisch und unendlich phantasiereich. Der raucht kein normales Zeuch - das scheint mir sicher :) Ich habe mir mal wieder eines seiner Bücher als dicken Hardcover-Klopper gekauft. Ein Buch mit dem Namen hat das sowieso verdient. Allein das in die Handnehmen macht Freude. Es hat so einen strukturierten Schutzumschlag und ist zudem größer als Standard und graphisch etwas aufgelockert.
Theoretisch wäre bei mir auch McCarthy dran gewesen :) aber der Moers kam schneller mit der Post.
Die Straße hat noch etwas nachgeschwungen. Beim Lesen ist man ja gefangen. Mit etwas Abstand ist es mir aber zum Schluss etwas zu seicht / schlicht / profan , , , , gewesen. Oder zu einfach oder (ja klingt komisch) zu optimstisch. Unbesehen davon freue ich mich auf das nächste.
www.dostojewski.eu
Tonnenmeldung
- Elbogen Paul; Genius im Werden - Die Jugend großer Menschen, Bertelsmann Verlag
- Nigg, Walter; Prophetische Denker, Artemis Verlag Zürich und Stuttgart 1957
- Schneider, Paul (Hrsg.); Die Götter gehen dahin, Hartdrid Voss Verlag München 1961
- Studien zur Epik des 20 Jahrhunderts, Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1978
- Dostojewski, F. M.; Religiöse Betrachtungen, Verlag Arche Zürich 1964
- Bormuth, Lotte; Dichter Denker Christ, Franke Verlag 2000
- Kohn, Hans; Propheten ihrer Völker – Mill/Michelet/Mazzini/Treitschke/Dostojewski - Studien zum Nationalismus des 19. Jahrhunderts, A. Francke AG. Verlag Bern, 1948
www.dostojewski.eu
Draussen im Dunkel von McCarthy kam heute mit der Post. Da musste Moers mal pausieren.
Die Straße fand ich besser. Ich werde es sicherlich zu Ende lesen (bisher 50 Seiten). Es baut nicht so eine Spannung auf. Ist auch nicht so intensiv atmosphärisch gehalten. Es bringt auch nicht die unglaubliche Kürze und Prägnanz. Er verliert sich etwas in seinen Beschreibungen. Es zieht einen nicht so unmittelbar in seinen Bann.
Das sind natürlich Beanstandungen auf höchstem Niveau. Nur die Straße wird es vermutlich nicht schlagen können. Noch bin ich neugierig drauf.
www.dostojewski.eu
McCarthy gelesen und dabei lief der Computer auf shuffle.
Zur Straße hatte ich überraschender Weise das Bild und nun spielte mir der Computer den Soundtrack zum Lesen von Draussen im Dunkel. Schon abgefahrn . . .
www.dostojewski.eu
Draussen im Dunkel von McCarthy beendet. Seine Beschreibungen oft zu lang. Seine Dialoge vom Feinsten. Was die Geschichte zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Mutet an wie eine Parabel. Auf was? Keinen Schimmer. Außer die Szene mit den Schweinen, da weiß ich Dank Dostojewski den Bezug zur Bibel herzustellen:
Auf die Szene, wie Christus die bösen Geister aus einem Besessenen in eine Schweineherde fahren lässt, damit diese ins Meer läuft und ertrinkt (Lukas VIII. 32-36), wird hier vermutlich abgestellt.
Nur hier gingen wohl nicht die bösen Geister über die Klippe, sondern vielleicht ein guter. Würde so in die Geschichte sich gut einfügen.
Der konsequente Schluss hätte die Straße gnadenlos perfekt gemacht. Von McCarthy werde ich wohl nix mehr lesen. Wie soll es besser als in bei mit die Straße werden tun?!
Wie ist eigentlich "Die Abendröte im Westen" - ist das auch so grenzenlos endzeittechnisch unterwegs (im wahrtsen Sinne des Wortes ;-)
Jetzt kann, nein muss, etwas Auffrischendes her: Moers geht weiter und dazu Terry Pratchett "Der Club der Unsichtbaren Gelehrten."
www.dostojewski.eu
Zitat von Jatman1 im Beitrag #6
Wie ist eigentlich "Die Abendröte im Westen" - ist das auch so grenzenlos endzeittechnisch unterwegs (im wahrtsen Sinne des Wortes ;-)
Nein. Ganz anders. Wahrscheinlich eher nichts für dich, da im Western-Style konzipiert, mit einem Hauch von "Desperado". Allerdings kann ich momentan noch nichts Genaueres dazu sagen, da zwei mich interessierende Bücher gleichzeitig gekommen sind und ich Mc Carthy zugunsten William Gaddis' "Die Fälschung der Welt" erst einmal zur Seite gelegt habe (was nichts mit dem Buch selbst zu tun hat, da es sprachlich schon gut anfing).
Gaddis erscheint mir dagegen wie der amerikanische Proust (mit mehr Humor), keine leichte Lektüre und trotzdem so lebendig. Ein Gigantenwerk, auch im Umfang. Vielleicht lese ich Monate dran. Nach knapp 300 Seiten dichten Inhalts habe ich den kurzzeitigen Wechsel nicht bereut. Gaddis wird es in meine Bestenliste schaffen. Bei so vielen Seiten gelingt es ihm trotzdem, sehr komprimierte Sätze zu gestalten. Dazu dreht sich das Werk nur um Kunst und die Kunstszene, was mich sowieso anspricht, gerade auch in der negativen Geld-Gier-Atmosphäre.
Eigentlich mag ich amerikanische Schriftsteller eher selten (mit Ausnahmen wie Melville, McCarthy, Dylan Thomas, Lawrence Durell (wobei dieser mehr in Griechenland gelebt hat) und Henry MIller (der Frankreich unsicher gemacht hat). Gaddis trifft ganz meinen Nerv, wobei ich (noch) nicht einmal genau sagen könnte, warum das so ist. Kommt hoffentlich noch.
Art & Vibration