HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Was hat nur der Mensch gegen den einfachen Gedanken. Er wird so oft mit Dummheit gleichgesetzt. Jeder Gedanke aber hat nun einmal seinen simplen Kern, dieser Kern ist immer vorhanden, egal, wieviele geistige Verknotungen man darum baut. Die Aussage bleibt die gleiche, völlig unwichtig, wie weit man von ihr auch abweicht. Diese ständige Unruhe, die sich einige Leute selbst auferlegen, ständig die Dinge zu verkomplizieren, ist eine Angewohnheit, die den Menschen in seiner Entwicklung stagnieren lässt. Somit beschäftigt er sich über Jahre hinweg immernoch mit den gleichen Problemen, nur, weil er keine befriedigende Lösung findet. Das sind dann aber Gedanken, die nur vom eigenen Selbst ablenken. Wer viel denkt, und in die weitesten Gebiete abdriftet, nur um noch ein Stück mehr Wissen zu sammeln, fürchtet sich vor der Selbsterkenntnis, vor der Möglichkeit, sich selbst zu erkennen, und auch vor der endgültigen Lösung seiner Überlegung und somit vor der Stille danach, dieses kurzzeitige Loch. Alles was in das Hirn hineingehämmert wird, lenkt vom Wesentlichen ab, nämlich: zu wissen, wer man ist und was man will. Wozu wohl sonst sollte so ein Leben gemacht sein? Dass man sich alle einst geschaffenen Komplikationen aneignet? Gar von einer Generation zur nächsten übernimmt?
Es scheint dabei sogar ein tiefer Unwille zu herrschen, sich mit sich selbst befassen zu müssen. Das sind dann meistens auch die Menschen, die die Schuld immer in anderen suchen, die mit Ratschlägen um sich werfen, wo sie sie auf sich selbst nicht anzuwenden verstehen.
Es reicht doch vollkommen aus, sich auf das zu konzentrieren, was man wissen möchte, wonach der eigene Geist verlangt, nicht, was man wissen muss, weil irgend eine Norm hier Notwendigkeiten aufstellt. Die Ansicht bildet sich von alleine, und der ewige Zweifel, ob sich die Ansicht dann mit den Ansichten anderer gleicht, ist Zeitverschwendung.
Der Geist dürstet so oder so. Man will den Kopf füllen, doch eine einfache Aussage muss nicht mit den absurdesten Hinterfragungen belegt werden, besonders dann nicht, wenn bereits Klarheit herrschen könnte, die einfach nur, aus der Gewohnheit nach dem komplizierten Gedanken hin und her verdrängt wird, während sie doch trotzdem immer wieder in die Ausgangsposition zurückfindet. Kann denn der gierige Geist nur in dieser Erschöpfung erst ruhen? Wenn er klipp und klar sieht, dass es an der Tatsache nichts mehr zu rütteln gibt?
Vielleicht ist es ja doch einfach nur die Sehnsucht nach etwas Leere im Kopf, die nur in dieser extremen Variante in Vollkommenheit zu spüren ist. Nämlich dann, wenn der Kopf völlig ausgebrannt ist.
Es scheint dabei sogar ein tiefer Unwille zu herrschen, sich mit sich selbst befassen zu müssen. Das sind dann meistens auch die Menschen, die die Schuld immer in anderen suchen, die mit Ratschlägen um sich werfen, wo sie sie auf sich selbst nicht anzuwenden verstehen.
Es reicht doch vollkommen aus, sich auf das zu konzentrieren, was man wissen möchte, wonach der eigene Geist verlangt, nicht, was man wissen muss, weil irgend eine Norm hier Notwendigkeiten aufstellt. Die Ansicht bildet sich von alleine, und der ewige Zweifel, ob sich die Ansicht dann mit den Ansichten anderer gleicht, ist Zeitverschwendung.
Der Geist dürstet so oder so. Man will den Kopf füllen, doch eine einfache Aussage muss nicht mit den absurdesten Hinterfragungen belegt werden, besonders dann nicht, wenn bereits Klarheit herrschen könnte, die einfach nur, aus der Gewohnheit nach dem komplizierten Gedanken hin und her verdrängt wird, während sie doch trotzdem immer wieder in die Ausgangsposition zurückfindet. Kann denn der gierige Geist nur in dieser Erschöpfung erst ruhen? Wenn er klipp und klar sieht, dass es an der Tatsache nichts mehr zu rütteln gibt?
Vielleicht ist es ja doch einfach nur die Sehnsucht nach etwas Leere im Kopf, die nur in dieser extremen Variante in Vollkommenheit zu spüren ist. Nämlich dann, wenn der Kopf völlig ausgebrannt ist.

Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 04.10.2007 23:22 |
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In Antwort auf:
Das sind dann meistens auch die Menschen, die die Schuld immer in anderen suchen, die mit Ratschlägen um sich werfen, wo sie sie auf sich selbst nicht anzuwenden verstehen.
Es gibt ein Sprichwort: Ratschläge sind schläge Mir ist es oft unangenehm, wenn mir jemand Ratschläge erteilt, darum kann ich das Sprichwörtchen gut nachvollziehen. Wir möchten selber unsere Entscheidungen treffen. Anstatt mit Ratschlägen zu kommen erreicht man mehr, wenn man mit einem Schuss Einfühlungsvermögen daherkommt - Empathie.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
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#3
von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
RE: Einfach einfach denken
in Gedanken vom Tag 04.10.2007 23:07von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
Ja, und man kann sowieso nie wissen, was für den anderen gut ist.
Wenn ein starker Mensch dem schwachen Menschen empfiehlt, nach der eigenen Gewohnheit und dem daraus resultierenden Erfolg, mit dem Kopf voraus die Konfrontation zu suchen, weil es scheinbar den Charakter stärkt, so kann doch der schwache Mensch daran zugrunde gehen, eben weil sein Inneres zerbrechlicher ist.
Empathie dagegen ist eine wundervolle Eigenschaft des sozialen Umgangs.
Wenn ein starker Mensch dem schwachen Menschen empfiehlt, nach der eigenen Gewohnheit und dem daraus resultierenden Erfolg, mit dem Kopf voraus die Konfrontation zu suchen, weil es scheinbar den Charakter stärkt, so kann doch der schwache Mensch daran zugrunde gehen, eben weil sein Inneres zerbrechlicher ist.
Empathie dagegen ist eine wundervolle Eigenschaft des sozialen Umgangs.


Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 04.10.2007 23:26 |
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Vermutlich reicht den meisten Menschen der Einfache Gedanke nicht, weil er den Anschein hat, in seiner Schlichtheit nicht zu genügen. So versuchen sie ihn schmücken, aufzutakeln bis er so überlastig wird, schließlich kollabiert und der Mensch sich wieder auf den kleinen, unscheinbaren, aber wahren Gedanken besinnt.
Danach beginnt alles wieder von vorne.
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#8
von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
RE: Einfach einfach denken
in Gedanken vom Tag 14.12.2007 23:43von Taxine • Admin | 6.701 Beiträge
Was würde wohl passieren, wenn ein Mensch diesen Schädel öffnet, das Gehirn darin ... na sagen wir mal ... halbiert (ob das was ändert, vielleicht müsste man doch mehr herausnehmen)? Würde dann der Gedanke weniger Kraft entwickeln, somit langsamer entstehen und sich nicht ins Ewige verschachteln?
Man könnte dann ja über den offenen Mund und den stumpfen Blick einfach mal hinwegsehen.
Man könnte dann ja über den offenen Mund und den stumpfen Blick einfach mal hinwegsehen.


Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 16.12.2007 18:50 |
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