HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Irrungen Wirrungen
Der Roman folgt dem Sprichwort „Gleiches gesellt sich zum Gleichen“. Der Ehrenkodex des preußischen Adels lässt nur eine standesgemäße Ehe zu. Eine Ehe zwischen dem Baron Botho von Rienäcker und der Plätterin Lene Nimptsch, darf also nicht sein, wird auch nicht vollzogen. Stattdessen gleiten sie in andere ehelichen Verbindungen ein, in denen ihr Unglück vorprogrammiert ist.
Was die Handlung betrifft, ist der Roman natürlich nicht spektakulär. Hier springt Lene eben nicht von einer Brücke in die Spree, hier wird sich nicht duelliert. Trotz der raren Handlung strahlt der stille Roman eine Faszination aus. Das Unglück wird hier eben nicht groß breitgetreten, nur angedeutet. Da ist Bothos Welt, der zum Vergnügen in die Klubs gleichgesinnter geht. Bei der ersten Begegnung mit Lene, kommt er gerade „von einer Maibowle, die Gegenstand einer Klubwette war“. Spielerisch denkt er sich Geschichten aus und stellt sich Lene als Grafin vor. Lene erweist sich als sehr weitsichtig und klug, weil sie in der Frühphase ihrer Begegnung mit dem Grafen schon weiß, dass die Liebe jeden Tag zu Ende gehen kann und genießt jede Stunden ihres Glückes.
Gegenüber von Bothos Welt gibt Fontane anhand von Lene und ihrer Mutter sehr realistische Milieuschilderungen der bürgerlichen Armut, dem einfachen Leben. Auch köstlicher Tratsch mit der Nachbarin:
Im siebenten Kapitel, die Begenung mit dem Onkel Kurt Anton Osten, bringt nun eine Wende in Bothos Denken. Man kann auch sagen, die (peußische) Pflicht ruft und sie ist wichtiger als jegliches Gefühl. Er wird dazu angehalten, die seit seiner Geburt schon durch seine Eltern besiegelte Heirat mit seiner reichen Cousine Käthe Sellenthin endlich einzulösen und würde mit dieser Tat seine Famillie vor einen finanziellen Ruin bewahren.
Gerade wegen den Andeutungen, von denen der Roman lebt, haben mir gefallen. Für eine Charakterisierung benötigt Fontane nicht viele Worte. Irgendwie setzt man die Puzzlesteine im Kopf zusammen, und es ergibt eine lebendig herrliche Figur wie die von von Lene, einer unheimlich starken Persönlichkeit, auch wenn sie aus der Armut kommt. Botho erkennt das. Da gibt es ja so eine herrliche Szene, wenn der Baron, schon längst verheiratet, in Lenekens alten Briefen liest. Da stört es ihn nicht, wenn die Orthografie nicht so ganz stimmig ist, er findet das sogar liebenswürdig „besser als alle Orthographie der Welt“, und damit meint er ihren Charakter: „Ach sie hatte die glücklichste Mischung und war vernünftig und leidenschaftlich zugleich.“
Käthe, Bothos Ehefrau, dagegen ist nur eine oberflächliche Plaudertasche. Fontane schreibt von „Dalbrigkeit“ (Lachhaftigkeit). Botho redet an einer Stelle seine Frau mit „Käthe, Puppe, liebe Puppe“ an. Auf mich wirkt das ziemlich steril. Mein Gefühl sagt, zu Lene hätte er das niemals sagen können.
Über die Zeit nach Lene reflektiert Botho zusammenfassend:
Das sagt alles. In „Stine“ will ein Graf konventionelle Schranken durchbrechen. Doch davon später mehr.
Liebe Grüße
Martinus
Der Roman folgt dem Sprichwort „Gleiches gesellt sich zum Gleichen“. Der Ehrenkodex des preußischen Adels lässt nur eine standesgemäße Ehe zu. Eine Ehe zwischen dem Baron Botho von Rienäcker und der Plätterin Lene Nimptsch, darf also nicht sein, wird auch nicht vollzogen. Stattdessen gleiten sie in andere ehelichen Verbindungen ein, in denen ihr Unglück vorprogrammiert ist.
Was die Handlung betrifft, ist der Roman natürlich nicht spektakulär. Hier springt Lene eben nicht von einer Brücke in die Spree, hier wird sich nicht duelliert. Trotz der raren Handlung strahlt der stille Roman eine Faszination aus. Das Unglück wird hier eben nicht groß breitgetreten, nur angedeutet. Da ist Bothos Welt, der zum Vergnügen in die Klubs gleichgesinnter geht. Bei der ersten Begegnung mit Lene, kommt er gerade „von einer Maibowle, die Gegenstand einer Klubwette war“. Spielerisch denkt er sich Geschichten aus und stellt sich Lene als Grafin vor. Lene erweist sich als sehr weitsichtig und klug, weil sie in der Frühphase ihrer Begegnung mit dem Grafen schon weiß, dass die Liebe jeden Tag zu Ende gehen kann und genießt jede Stunden ihres Glückes.
Zitat von Theodor Fontane
Weißt du , Botho, wenn ich dich nun so nehmen und mit dir die Lästerallee drüben auf- und abschreiten könnte, so sicher wie hier zwischen den Buchsbaum rabatten, und könnte jedem sagen: >Ja, wunderts euch nur, er ist er und ich bin ich, und er liebt mich und ich liebe ihn<, - ja, Botho, was glaubst du wohl, was ich dafür gäbe. Aber rate nicht, du rätst es doch nicht. Ihr kennt ja nur euch und euren Klub und euer Leben. Ach, das arme bischen Leben.
Gegenüber von Bothos Welt gibt Fontane anhand von Lene und ihrer Mutter sehr realistische Milieuschilderungen der bürgerlichen Armut, dem einfachen Leben. Auch köstlicher Tratsch mit der Nachbarin:
Zitat von Theodor Fontane
Sie sprach dann, nach Art aller Berliner Ehefrauen, ausschließlich von ihrem Manne, dabei regelmäßig einen Ton anschlagend, als ob die verheiratung mit ihm eine der schwersten Mesallinancen und eigentlich etwas halb Unerklärliches gewesen wäre. In Wahrheit aber stand es so, daß sie sich nicht nur äüßerst behaglich und zufrieden fühlte, sondern sich auch freute, daß Dorr gerade so war, wie er war.
Im siebenten Kapitel, die Begenung mit dem Onkel Kurt Anton Osten, bringt nun eine Wende in Bothos Denken. Man kann auch sagen, die (peußische) Pflicht ruft und sie ist wichtiger als jegliches Gefühl. Er wird dazu angehalten, die seit seiner Geburt schon durch seine Eltern besiegelte Heirat mit seiner reichen Cousine Käthe Sellenthin endlich einzulösen und würde mit dieser Tat seine Famillie vor einen finanziellen Ruin bewahren.
Gerade wegen den Andeutungen, von denen der Roman lebt, haben mir gefallen. Für eine Charakterisierung benötigt Fontane nicht viele Worte. Irgendwie setzt man die Puzzlesteine im Kopf zusammen, und es ergibt eine lebendig herrliche Figur wie die von von Lene, einer unheimlich starken Persönlichkeit, auch wenn sie aus der Armut kommt. Botho erkennt das. Da gibt es ja so eine herrliche Szene, wenn der Baron, schon längst verheiratet, in Lenekens alten Briefen liest. Da stört es ihn nicht, wenn die Orthografie nicht so ganz stimmig ist, er findet das sogar liebenswürdig „besser als alle Orthographie der Welt“, und damit meint er ihren Charakter: „Ach sie hatte die glücklichste Mischung und war vernünftig und leidenschaftlich zugleich.“
Käthe, Bothos Ehefrau, dagegen ist nur eine oberflächliche Plaudertasche. Fontane schreibt von „Dalbrigkeit“ (Lachhaftigkeit). Botho redet an einer Stelle seine Frau mit „Käthe, Puppe, liebe Puppe“ an. Auf mich wirkt das ziemlich steril. Mein Gefühl sagt, zu Lene hätte er das niemals sagen können.
Über die Zeit nach Lene reflektiert Botho zusammenfassend:
Zitat von Theodor Fontane
Viel Freude; gewiß. Aber es war doch keine rechte Freude gewesen. Ein Bonbon, nicht viel mehr. Und wer kann von Süßigkeiten leben.
Das sagt alles. In „Stine“ will ein Graf konventionelle Schranken durchbrechen. Doch davon später mehr.
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
zuletzt bearbeitet 30.09.2008 15:58 |
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"Stine"
Ein Roman mit sehr vielen Dialogen, die meist im berlinerischen Dialekt verfasst sind. Auffallend ist aber doch, dass die wörtliche Rede der Adligen in Hochdeutsch erscheint. Es ist mir nicht klar, ob Fontane darin mehr Bildungspotential sieht, denn es ist doch erstaunlich, die Näherin Stine ist w im Hochdeutschen bewandert, spricht aufallend wenig berlinerisch. Frau Pittelkow, ihre Schwester, und die anderen bieten den Leser einen herrlichen Einblick in lokaler Dialektsprache, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Es ist so, als ob man den Menschen ablauscht, wie sie damals unter sich geratscht haben und heute wohl noch tun. So führen die ersten Kapitel in das Milieu ein, in der die Geschichte spielt. Früh erscheinen die Boten, die einen tragischen Ausgang der Handlung andeuten,auch wenn die Liebschaft zwischen Waldemar und Stine noch nicht begonnen hat. Da zieht ein Trauerzug die Straße entlang, und abends, wenn die Gäste zu Frau Pittelkow zu Besuch kommen, wird ein Kartoffeltheater gespielt, Szenen aus der Tragödie von Judith und Holofernes.
Die Gäste von Frau Pittelkow sind Stine, ein Schauspielerin, ein älterer Graf, der sich Sarastro nennt. Im Schlepptau hat er den Baron Papageno. Diese Namen von Figuren aus der Zauberflöte sind scherzhafte Spitznamen. Sarastros Neffe, der jungen Grafen Waldermar, ist erstmals zu Frau Pittelkows lustigen Abenden dabei. Wie das Verhältnis zwischen der Witwe Pittelkow und Sarastro ist, wird im Roman nicht eindeutig geklärt. Offenbar handelt es sich um eine Liebelei. Auffallend ist doch, wenn Sarastro anzügliche Bemerkungen loslässt. So trällert er mit Atien aus der Zauberflöte („Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein gutes Herze nicht“, „Die süßen Triebe mitzufühlen, ist dann des Weibes erste Pflicht.“). Der Schauspielerin Wanda war das schon ungehörig genug, und es entsteht erstmals Spannung zwischen den Beteiligten. Graf Waldemar und Stine sind an diesem Abend sehr verhaltend. Ich finde es sehr schön, wie Fontane nur ganz kurz formuliert, wie sie Blicke austauschen. Wenig Worte sagen schon alles.
Kaum Wort verliert Fontane allerdings über Liebeleien und Gefühl. Wenn in „Irrungen Wirrungen“ sich die Gefühle lesend erschließen, wird hier darüber geschwiegen. Als Waldemar seinem Onkel eröffnet, er wolle Stine heiraten, weiß die Angebetete noch nichts davon. Für Waldemar, der seit einer Kriegsverletzung physisch sehr schwächelt, ist die Liebschschaft zu Stine wohl sein letzter Schrei, aus seinem Lebensdilemma irgendwie herauszukommen. Stine ist hier realistischer. Sie kann nicht einfach die Grafin spielen, daraus erschließt sich auch, Waldemar kann seine Adelsherkunft nicht einfach hinter sich werfen. Stine formuliert das so:
Es ist erstaunlich, Fontane schrieb an dieser „Novelle“ fast ein Jahrzehnt lang. Immer wieder unterbrach er die Arbeit und schrieb an etwas anderem. Insgesamt haben mir „Irrungen Wirrungen“ mehr gefallen, weil der Roman die Gefühle überzeugender vermittelt.
Liebe Grüße
Martinus
Ein Roman mit sehr vielen Dialogen, die meist im berlinerischen Dialekt verfasst sind. Auffallend ist aber doch, dass die wörtliche Rede der Adligen in Hochdeutsch erscheint. Es ist mir nicht klar, ob Fontane darin mehr Bildungspotential sieht, denn es ist doch erstaunlich, die Näherin Stine ist w im Hochdeutschen bewandert, spricht aufallend wenig berlinerisch. Frau Pittelkow, ihre Schwester, und die anderen bieten den Leser einen herrlichen Einblick in lokaler Dialektsprache, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Es ist so, als ob man den Menschen ablauscht, wie sie damals unter sich geratscht haben und heute wohl noch tun. So führen die ersten Kapitel in das Milieu ein, in der die Geschichte spielt. Früh erscheinen die Boten, die einen tragischen Ausgang der Handlung andeuten,auch wenn die Liebschaft zwischen Waldemar und Stine noch nicht begonnen hat. Da zieht ein Trauerzug die Straße entlang, und abends, wenn die Gäste zu Frau Pittelkow zu Besuch kommen, wird ein Kartoffeltheater gespielt, Szenen aus der Tragödie von Judith und Holofernes.
Die Gäste von Frau Pittelkow sind Stine, ein Schauspielerin, ein älterer Graf, der sich Sarastro nennt. Im Schlepptau hat er den Baron Papageno. Diese Namen von Figuren aus der Zauberflöte sind scherzhafte Spitznamen. Sarastros Neffe, der jungen Grafen Waldermar, ist erstmals zu Frau Pittelkows lustigen Abenden dabei. Wie das Verhältnis zwischen der Witwe Pittelkow und Sarastro ist, wird im Roman nicht eindeutig geklärt. Offenbar handelt es sich um eine Liebelei. Auffallend ist doch, wenn Sarastro anzügliche Bemerkungen loslässt. So trällert er mit Atien aus der Zauberflöte („Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein gutes Herze nicht“, „Die süßen Triebe mitzufühlen, ist dann des Weibes erste Pflicht.“). Der Schauspielerin Wanda war das schon ungehörig genug, und es entsteht erstmals Spannung zwischen den Beteiligten. Graf Waldemar und Stine sind an diesem Abend sehr verhaltend. Ich finde es sehr schön, wie Fontane nur ganz kurz formuliert, wie sie Blicke austauschen. Wenig Worte sagen schon alles.
Kaum Wort verliert Fontane allerdings über Liebeleien und Gefühl. Wenn in „Irrungen Wirrungen“ sich die Gefühle lesend erschließen, wird hier darüber geschwiegen. Als Waldemar seinem Onkel eröffnet, er wolle Stine heiraten, weiß die Angebetete noch nichts davon. Für Waldemar, der seit einer Kriegsverletzung physisch sehr schwächelt, ist die Liebschschaft zu Stine wohl sein letzter Schrei, aus seinem Lebensdilemma irgendwie herauszukommen. Stine ist hier realistischer. Sie kann nicht einfach die Grafin spielen, daraus erschließt sich auch, Waldemar kann seine Adelsherkunft nicht einfach hinter sich werfen. Stine formuliert das so:
Zitat von Fontane
Dadurch das man anspruchslos sein will, ist man's noch nicht; und es ist ein ander Ding, sich ein armes und einfaches Leben ausmalen oder es wirklich führen.
Es ist erstaunlich, Fontane schrieb an dieser „Novelle“ fast ein Jahrzehnt lang. Immer wieder unterbrach er die Arbeit und schrieb an etwas anderem. Insgesamt haben mir „Irrungen Wirrungen“ mehr gefallen, weil der Roman die Gefühle überzeugender vermittelt.
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
zuletzt bearbeitet 06.10.2008 18:29 |
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Hallo Taxine,
Der Lektüre der "Effi Briest" werde ich mich auch noch widmen. Ich wollt' vorher noch ein paar kürzere Romane lesen; als nächstes folgt "Frau Jenny Treibel". Die Effie kommt voraussichtlich Nov/Dez dran, also dieses Jahr noch.
Liebe Grüße
Martinus
PS: Und vielleicht noch ein Nobel-Buch des neuen Preisträgers; kommt darauf an, wer das sein wird (Bekanntgabe am 09.10.08 um 13.00Uhr). Außerdem wartet "Der Leibeigene" von Josef Winkler.
Der Lektüre der "Effi Briest" werde ich mich auch noch widmen. Ich wollt' vorher noch ein paar kürzere Romane lesen; als nächstes folgt "Frau Jenny Treibel". Die Effie kommt voraussichtlich Nov/Dez dran, also dieses Jahr noch.
Liebe Grüße
Martinus
PS: Und vielleicht noch ein Nobel-Buch des neuen Preisträgers; kommt darauf an, wer das sein wird (Bekanntgabe am 09.10.08 um 13.00Uhr). Außerdem wartet "Der Leibeigene" von Josef Winkler.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
zuletzt bearbeitet 07.10.2008 07:04 |
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#5
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
RE: Theodor Fontane
in Die schöne Welt der Bücher 07.10.2008 20:34von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Winkler hat übrigens ein schönes, neues Buch. "Roppongi", darin das altbewährte Thema Tod, und zwar der seines Vaters, während Winkler sich in Tokio aufhält. Dieser hatte ihm zuvor gesagt, dass er nicht wolle, dass Winkler zu seiner Beerdigung käme.
Etwas themenabschweifend...
Wenn ich bei Fontane reinlese, dann wohl auch erst einmal in "Irrungen, Wirrungen", um zu sehen, ob ich daran Geschmack finde. "Effi Briest" hat den Ruf der Langweile, den ich nicht bestätigen kann noch will, da ich die großen "Frauenfiguren" der Literatur doch gerne selbst kennenlernen möchte. Nach Flaubert und Tolstoi wäre Fontane vielleicht gar nicht einmal so schlecht. Mal schauen.
Liebe Grüße
Taxine
Zitat von Winkler
Der tote Vater hat sich also, dachte ich in diesem Augenblick der Trauer und des Glücks, in der Gestalt eines weißen Reihers noch einmal bei mir blicken lassen, bevor er unter die Erde geschaufelt wird mit seinen langen, dünnen roten Beinen, mit seinem erdig gewordenen spitzen langen Schnabel, auf der Suche nach den Würmern seines zukünftigen Grabes in Roppongi. Sein Fluch war in Erfüllung gegangen; wir reisten nicht zurück, sondern blieben in Roppongi.
Etwas themenabschweifend...
Wenn ich bei Fontane reinlese, dann wohl auch erst einmal in "Irrungen, Wirrungen", um zu sehen, ob ich daran Geschmack finde. "Effi Briest" hat den Ruf der Langweile, den ich nicht bestätigen kann noch will, da ich die großen "Frauenfiguren" der Literatur doch gerne selbst kennenlernen möchte. Nach Flaubert und Tolstoi wäre Fontane vielleicht gar nicht einmal so schlecht. Mal schauen.
Liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 07.10.2008 20:35 |
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Zitat von Taxine
"Effi Briest" hat den Ruf der Langweile
Ja,bei Schülern die in der Schule mit dem Text gequält wurden, durchinterpretiert zum Exzess. Übrigens, wenn man in so manches Forum schaut, es gibt auch Leute die mit "Irrungen Wirrungen" nichts anfangen können. Wir gehören natürlich nicht zu denen. Wir brauchen nicht immer so viel Action in Romanen.
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
zuletzt bearbeitet 07.10.2008 20:56 |
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#7
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
RE: Theodor Fontane
in Die schöne Welt der Bücher 07.10.2008 20:56von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Besser könnt' ich es nicht sagen, werter Martinus.
Gezittert... ja gezittert habe ich vor Empörung, als die arme Anna Karenina in den Abgrund der Leere gestoßen wurde, als im Prozess eines Kafkas der Funke nicht überspringen wollte, als in Prousts Suche nach der verlorenen Zeit das "Französische" beklagt wurde.
Gezittert... ja gezittert habe ich vor Empörung, als die arme Anna Karenina in den Abgrund der Leere gestoßen wurde, als im Prozess eines Kafkas der Funke nicht überspringen wollte, als in Prousts Suche nach der verlorenen Zeit das "Französische" beklagt wurde.
Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 07.10.2008 20:57 |
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Zitat von Taxine
als in Prousts Suche nach der verlorenen Zeit das "Französische" beklagt wurde.
Ist man sich zu fein dafür, auf die deutsche Übersetzung zurückzugreifen?
@Martin:
Habe mir auf deine Anregung hin den Stechlin besorgt (ausgeliehen natürlich), als Manesse-Bändchen für unterwegs.
Wenn ich mich damit langweilen sollte, trägst du die Schuld daran.
Gruß,
L.
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#9
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
RE: Theodor Fontane
in Die schöne Welt der Bücher 08.10.2008 16:00von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Zitat von larifant
Ist man sich zu fein dafür, auf die deutsche Übersetzung zurückzugreifen?
Es ist schlimmer. Mit dem "Französischen" war der beschreibende Stil gemeint.
Art & Vibration
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