Dshamilja
Aitmatow führt uns in den Aul Kukureu, ein kleines Dorf an einem Hang der Großen Berge. Die Erzählung atmet das dortige Leben ein und wir blicken in die Weite der kirgisischen Steppenlandschaft. Die Männer sind im Krieg, und wenn mal Post von der Front kommt, oder aus dem Lazarett, dann gibt es in dem Aul einen Menschenauflauf. Auf Pferdewagen müssen Kornsäcke zur Bahnstation transportiert werden. Bei diesen Anlässen verliebt sich Danijar in Dshamilja, deren Mann noch im Larzarett liegt. Beobachtet wird dieses Ereignis nur vom Erzähler dieser Geschichte.
Der Erzähler ist ebenso verliebt. Dshamilja ist seine erste Liebe, die an ihm aber nur vorüberrauscht. Ihre Liebe bleibt hängen an Danijar, der einst aus der Fremde in den Aul kam, und schließlich mit Dshamilja den Ort wieder verläßt. Irgendwohin in die Weite der Steppe.
Wenn Louis Aragon von der schönsten Liebeserklärung der Welt spricht, spreche ich lieber von einer odenhaften Liebeserklärung an die kirgisische Heimat. Die Liebe eröffnet sich hier wirklich in den schönsten Gesang, den ein Mensch vollbringen kann. Wenn Danijar von der Liebe singt, ist er nicht nur von Dshamilja beseelt, sondern findet ebenso Einklang mit der Natur, mit der Weite Kirgisiens. Noch nie ist so schön gesungen worden.