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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst

#1

Die Geschreibmaligkeit des Künstlers

in An der Kunst orientierte Gedanken 16.08.2007 16:30
von Moulin
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Der Gedanke, der an diesem Tag der aufgehenden Bäume meine Finger zu den Tasten treibt.

Bild schreiben oder Text malen.

Ist das die Kopflastigkeit der Federführenden Poeten, wenn sie sich der Bildenden Kunst hingeben?
Da springe ich hin und her zwischen ihren gemalten Texten und den geschriebenen Bildern.

- Bin Verwirrt

Doch eines ist sicher, sie fesseln meine Gedanken, reichen mir die Hände, tragen mich fort in Dimensionen, die Mancher nicht erfasst.

- Etwas passiert

Seelenbündel umschlingen sich, leben ,lieben, leiden, lachen immerfort, mal stärker, mal schwächer.

- Darüber sinniert

Ergebnisse unglaublicher Magie beginnen ein Gefühl zu beschwören, dass nur Manche begehrt.
Doch seine Unscheinbarkeit ist wahre Größe

- Das lebe ich ungeniert

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#2

RE: Die Geschreibmaligkeit des Künstlers

in An der Kunst orientierte Gedanken 16.08.2007 16:30
von Taxine
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Oh...werter Moulin, wie oft habe ich dieses Hin und Her durchgemacht, mich verloren in den Tiefen abstrakter Verzweigungen. Hier ein Bild schreiben, dort einen Text malen.
Mittlerweile male ich nur noch Texte. Das Bild bleibt mir immer das Verlieren in die Unendlichkeiten an Schichten und Farbe und Motiv. Schreiben kann und will ich es nicht, obwohl die Vorarbeit sicher nichts anderes ist. Man "schreibt" die Idee irgendwo schon, doch das Bild in der Entstehung ist eher ein Prozess der Skizze und Vertiefung.
zuletzt bearbeitet 31.12.2007 02:29 | nach oben springen

#3

RE: Die Geschreibmaligkeit des Künstlers

in An der Kunst orientierte Gedanken 16.08.2007 16:31
von Moulin
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Aber was mich zu diesem Sinnen bewegte:
Malt die Schriftstellerin anders ihre Texte, als die Malerin ihre Bilder schreibt? Wie haut der Sculpteur seine Zeilen in den Stein der Literatur?
Ein Paradox auf der Suche nach der Wahrheit, oder die grenzüberschreitende Wahrheit in der unstillbaren Vielfalt künstlerische gelagerter Menschen. Für mich, im Moment.

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#4

RE: Die Geschreibmaligkeit des Künstlers

in An der Kunst orientierte Gedanken 31.12.2007 01:02
von headprint • 135 Beiträge

Wer verschiedene Techniken des Ausdrucks benutzt
und diese intensiv einsetzt um seine Sichten aus-
zu drücken, wird sie vermischen.
Mir ist das deutlich aufgefallen, als ich mal eine
Platte schnitt. Ich fragte mich als die Späne flogen:
"Hey, was mache ich da eigentlich wirklich?" - Ich
zeichnete mit dem Messer, es war nichts Anderes. Es
ist mir dann auch - nochmal, ich hatte vorher schon
mal das Vergnügen, es so zu sehen - aufgefallen, daß
ich meine Texte zeichne. Als Werkzeug dienen mir die
vollabstrakten 'Linien' der Buchstaben, die in beinahe
unerschöpflicher Vielfalt von Kombinationen stets neue
Bilder ergeben.

Das Texten ist für die Kommunikation in einem Forum
notwendig. Ich wiederhole es gebetsmühlenartig:
Worte sind die Währung eines Forums, nicht Bilder.
Alle Überlegungen und Gedanken daran nur mit Bildern
zu kommunizieren scheiterten daran, daß es
a.) entweder eine Einweg-Kommunikation ergeben würde;
b.) oder nichtmal das, weil die 'Nachrichtenproduktion'
aus irgendwelchen Gründen stagniert, zusammenbricht;
c.) oder auch die Nachrichten zunehmend verzerrt werden,
da man sich noch so viel Mühe beim kodieren geben kann,
doch nicht wirklich Einfluß darauf hat, wer wie dekodiert;
d.) das Ganze als spleenige Lachnummer abgetan wird und
die Leute tief in Verwendung von Buchstaben stößt. (Das
wäre ja nicht die schlechteste Wirkung...)

Der Künstler, die Künstlerin vermischt also verschiedene
Techniken und läßt sie ineinander überfließen. Im guten
Fall ist eine davon das Schreiben (und Lesen, klar).

Ich rede hier von denen, die auch in Foren aktiv sind,
vor Allem von denen. Wer das Schreiben haßt, es nur als
sinnlose Pein betrachtet und vielleicht auch nicht gerade
der Mittelsamste Aller ist, wird sich in Foren wohl mit
Reihen unvollständiger Sätze und einer Garnitur Smileys
behelfen, oder Bilder in seltsamen Foren posten und be-
haupten das war's. (Das war es dann irgendwie auch, ha.)

Gerade erst zurückliegende Experimente haben mir das wieder
gezeigt. Und auch die Standarddiffamierung ist dieselbe ge-
blieben: es wird getreten und geschlagen, unter die Gürtel-
linie gerne. Es ist für Viele, ein Verbrechen, wenn sich je-
mand, der sich auszudrücken versteht, davon auch ausgiebig
Gebrauch macht und nicht nur bienenfleißig postet, sondern
auch sehr wohl Einfluß auf den aktuellen Diskurs des Forums
zu nehmen versteht und nebenbei noch die ganzen krassen An-
würfe einsammelt und in absolut unangreifbarer Form kontert,
daß kein Auge trocken bleibt. Diese Situation der Überlegen-
heit ist für die vorher schon etwas aufgebrachten Mitglieder
like a pain in their asses und es wird hinter den Kulissen
versucht den Störer der statischen Ordnung zum Schweigen zu
bringen. Das kann nicht gelingen, wenn dieser sich schon
vorher auf die kommende Situation vorbereitet hat und mit
einem nicht einfach zu kopierenden Feature in das Forum
eintritt. An dieser besonderheit meiner Sprachkodierung
sind auch alle, die mich - im Guten oder Schlechten - ver-
suchten, gescheitert, andere haben es gar nicht versucht.
Die wirklichen Angriffe in Prosa zielten zu sehr auf die
Eitelkeit ab, als daß sie wirklich mich meinen konnten.
Vorwürfe der Selbstbefriedigung und Selbstdarstellung
waren so offensichtlich standardmäßig aus dem Ärmel ge-
zogen worden, daß ich beinahe Vorschläge gemacht hätte,
diese Texte effektiver zu gestalten. Ich habe dann aber
sachlicher gekontert, dafür aber auch Schwätzer um ihrer
selbst Willen (irgendwie mußten die ja auf den Vorwurf
der Selbstbefriedigung kommen!) etwas bloßgestellt.
Die Erschütterung war da, mehr kann man als Einzelner
nicht machen - wenn das Ziel ist: etwas auszuprobieren
und eigentlich das Forum, bzw. die Kommunikation dort
zu befördern. (Dabei, flicht ich ein, bin ich Keiner
der einem handfesten, hier. wortfesten, Krawall aus
dem Wege geht, nur sehe ich schon zu Anfang die Grenzen
dessen, was geht, das kann nichtjeder von sich sagen dort.)

Das scheint jetzt etwas über das eigentliche Thema hinaus
gegangen zusein.. scheint, denn es ist doch mittendrin, die
praktische Anwendiung des komunikativen Schreibens.
*ächz* Bett, Buch, Schnarch....


*sssscrrreeeeaaaaach!!!*
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