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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst

#1

Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 27.08.2012 08:55
von LX.C • 2.821 Beiträge

Wir haben ja einige hier, die sich mit dem Thema beschäftigen und die es interessiert. Ich hätte gerne mal Eure Meinung eingeholt.
Was ist nun mit der Energiewende. Ist sie nur langfristig möglich? Bremsen die großen Energiekonzerne oder ist das eine verselbstständigte Phrase? War die Politik zu euphorisch oder sollte sie gar noch euphorischer sein? Wo liegen neben Netzausbau und fehlende Speichermöglichkeiten die Probleme? Wie ist die Lange einzuschätzen?


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[i]Poka![/i]

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#2

RE: Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 27.08.2012 11:24
von Krümel • 499 Beiträge

Eigentlich, und ich sage das betont, eigentlich brauchen wir uns um unsere Zukunftsenergie keine Gedanken zu machen. Alleine die Windenergie, die Windparks von heute, könnten schon bis zu 60% unseres Bedarfs decken. Das gekoppelt mit Sonne, auch beispielsweise Solarfenster, und Wärmeenergiepumpen, Wasserwerke, Speicherkapazitäten gibt es auch in Hülle und Fülle, man muss nur kreativ sein. Beispielsweise könnten fast alle Bergwerke in Energiespeicher umgebaut werden, Seeen auf Berge - ach und und und. Ideen gibt es so viele ...

Woran es scheitert?
1. Die Politik hat Jahrzehnte geschlafen.
2. Die Merkel mit ihren Atomverlängerungsgesetz, hat viele Gesetze gekippt, jetzt stellen sich die Energieversorger auf stur, und fordern Entschädigungen.
3. Die Strassen müssen ausgebaut werden, doch oberirdisch will sie keiner haben. Die Windräder bei mir vor der Haustüre liegen brach.
4. Viele Politiker der CDU/CSU wollen eigentlich keine Alternativenenergien.
5. Die Industrie, die den meisten Strom verbraucht, wird noch stärker subventioniert, und der kleine Mann darf nun den Umbau bezahlen!

Eigentlich, müsste wenn - nach der Einrichtung der neuen Energien - Enerieversorgung, der Strom total preiswert werden - ABER das tut es wohl eher nie

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#3

RE: Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 27.08.2012 12:29
von LX.C • 2.821 Beiträge

Hallo Krümel,

ob das technisch alles so stimmt oder nur die allgemein verbreitete Meinung einer Energieopposition ist? Ich hatte am Wochenende ein Streitgespräch mit zwei Herren regional und überregional bedeutender Energieunternehmen. Die sahen das vor allem technisch, vom Potential und finanziell viel komplizierter und die Energiewende zum jetzigen Zeitpunkt mehr oder weniger als illusorisch. Wobei ich das wiederum als Lobbymeinung abtat.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 27.08.2012 12:31 | nach oben springen

#4

RE: Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 27.08.2012 12:51
von Martinus • 3.195 Beiträge

Hallo,

Merkels Wendung zum Atomausstieg war grundsätzlich natürlich richtig. Allerdings kam diese 180 Grad Kehrtwendung viel zu plötzlich und unüberlegt. Die CDU wollte natürlich bei Wahlen punkten, weil ein großer Anteil der Bevölkerung gegen Atomenergie ist. Allerdings hat die CDU dreißig Jahre geschlafen und ist erst nach Fukushima darauf gekommen, wie gefährlich Atomkraft ist. Das ist ja der banale Schwachsinn. Da wird gesagt, unsere Atomkraftwerke sind die sichersten Anlagen und dann, falls mal ein Flugzeug darauf stürzt, sind sie eben doch nicht sicher. In der Politik wird gelogen, verarscht. Dieses überstürzte handeln von Frau Merkel gerade in dieser Sache ist schon ein sicheres Indiz, dass es ein Wahlkampfmanöver war. Die Beliebtheitsskala sollte hochgepuscht werden. Ich bleibe dabei, in der Politik wird engstirnig nicht über eine Legislaturperiode hinausgedacht. Es gibt nirgendwo einen für mich plausiblen Grund, warum ich einem Politiker vertrauen schenken soll. Und jetzt, weil die 180Grad-Drehung zu unüberlegt war, kommen die jetzt in Schwierigkeiten, das alles umzusetzen. Solch eine "aus-dem-Bauch-heraus-Politik ist nicht vorausschauend. Fukushima hat nur für kurze Zeit den Grünen Wählergunst gebracht. Auch daran sehen wir, dass eine Bauchwohlfühlpolitik nichts bringt. Ich bin in eine Ökobank umgestiegen. Die unterstüzt keine Atomkraftwerke. Das ist mein Weg aus der Atomenergie. Dazu brauch ich nicht mal die Wahlurne.
Ich weiß nicht, ob die Atomlobby immer noch Druck auf die Regierung macht. Dann würde natürlich ein Austieg noch schwieriger. Nach Fukushima hat die deutsche Regierung Unterstüzung für ein Atomkraft in Brasilien zugesagt. Daran können wir die Verlogenheit der Merkel- Regierung auch erkennen. Und das mit den (Atom)-Uboot nach Israel war auch eine Sauerey.

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraf...in_brasilien-1/


Liebe Grüße
mArtinus




„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
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#5

RE: Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 29.08.2012 23:52
von LX.C • 2.821 Beiträge

Lösungen wären vielleicht eine Dezentralisierung der Energieversorgung. Verfügbare Ressourcen im einzelnen Bundesland, in der Region direkt nutzen, z.B. die Windenergieressourcen Mecklenburgs zunächst für das Bundesland selbst und nahe Regionen. So könnten die fehlenden Überlandleitungen für den Energietransfer innerhalb Deutschlands nach und nach ausgebaut werden, ohne dass Zeit bei der Umstellung verloren ginge.
Man müsste auch bei der Einspeisung in die Netze der nicht bedarfsoptimierbaren Energie (Licht, Wind) den Vorrang geben. Es heißt ja, dass die Räder bereits stillstehen würden, weil die Energie aufgrund von Überkapazitäten nicht in die Netze eingespeist werden kann. Ja dann frage ich mich, warum fährt man nicht eher die konventionelle Energie zu solchen Zeiten herunter? Für eine Energiewende müsste doch vorrangig regenerative Energie vor der konventionellen einspeist werden und nicht umgekehrt, wie es momentan immer noch geschieht. Aber ich glaube, dazu sind die großen Energiekonzerne gar nicht bereit.
Die Prioritäten müssten also verschoben werden, nach und nach, Stück für Stück, Jahr für Jahr, bis irgendwann die konventionelle Energie so gut wie gar nicht mehr gebraucht werden würde, z.B. weil inzwischen der Netzausbau vorangetrieben und Speichermöglichkeiten geschaffen wurden.
Das beruht jetzt natürlich auf ganz subjektive Eindrücke ohne Fachkenntnis. Aber ich habe eben den Eindruck, dass die momentanen Ansätze zur Energiewende gleich zu viel auf einmal wollen, ohne recht zu schauen und auch gesetzlich durchzusetzen, was denn jetzt schon problemlos(er) möglich wäre. - Wenn, ja wenn da die Gewinnoptimierung der Großen nicht wäre. Vielleicht hätte doch alles in staatlicher Hand bleiben sollen, dann hätte man jetzt zumindest an einem Strang ziehen können.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 30.08.2012 00:21 | nach oben springen

#6

RE: Energiewende

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 30.08.2012 12:18
von Krümel • 499 Beiträge

Du hast es in vielen auf den Punkt gebracht, wie es ist.
Warum es jetzt nicht so läuft, ist wie gesagt, dass die CDU zuerst die Gesetze von SPD und Grüne gekippt haben, und dann im Hau-ruck-Verfahren wieder in die andere Richtung gekippt haben, jetzt spielen die Energieversorger nicht mehr mit. Die Konservativen wollen im Grunde auch keine Alternativenergien. Was ich damit sagen möchte, die trödeln!
Das marode Netz, das in ein intelligentes Netz umgebaut werden muss, mit sehr vielen kleinen und großen Speichermöglichkeiten, welches zunächst die Herkömmlichen-Energien ausschaltet. Ranga hat da mal ein Beispiel gebracht, von einem Energienetz, das ähnlich wie ein Navi funktioniert, wenn da ein Engpass ist, wird umgeleitet und angepasst.
Den Gleichfluss kann man auch herstellen, in dem nachts alle (andere gäbe es nicht mehr) Stromautos aufgeladen würden

zuletzt bearbeitet 30.08.2012 12:19 | nach oben springen


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