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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst

#1

Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:43
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Sich seine eigenen Gesetze machen.
Immer geduldig auf die innere Stimme hören und im eigenen Willen entscheiden.
Nicht protzen, um für Sekunden andere Menschen in ihrer Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wozu auch?
So schnell ist man wieder vergessen.
In Lust und Laune handeln, nach eigenem Bedenken, manchmal auch spontaner.
Keine Angst vor Fehlern zu haben, denn sonst bremst man sich von vorneherein. Nicht abwarten und auf Besseres hoffen.
Immer den Augenblick genießen.
Sich nie zu etwas gezwungen fühlen.

Ist das innere Findung?
Wie lebt ihr eure Maximen?




Art & Vibration
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#2

RE: Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:45
von Moulin
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Ich weiß gar nicht, ob ich mich so strikt in Lebensregeln eingrenze.
Sicher sind mir die oben genannten Regeln für das Leben bewusst; ich handele zu einem überwiegenden Teil auch danach, jedoch verbiete ich mir nicht, wenn es mal passiert, ein wenig in den Gegensätzen zu verweilen, diese meine bewusst vernünftigen Regeln zu brechen.
Sich nichts verbieten, vielleicht auch mal etwas ganz Belangloses tun, (wie einen Bruce Willis Film anzusehen ) Oder sogar mal rum zu prollen, wenn mir danach wäre.
Immer aber mit dem Bewusstsein das eigene Handeln so zu gestalten, dass man niemand Anderem schadet

Das Ziel und der Sinn des Lebens bedeutet für mich: Glücklich sein.
Es machte daher wenig Sinn nur Sinnvolles zu tun, wenn das dem Ziel des Glückes nicht entspräche.

soviel mal...

Lieben Gruß

Le Moulin

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#3

RE: Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:46
von Ferro
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Aus der Reihe tanzen!
Ohne Urteil leben!

Lieber exzessiv leben, als alles in sich hineinfressen. Das eine äußert sich explosiv und schnell, das andere langsam und zerfressend. Und, lieber sterbe ich an einem Herzinfarkt, als an Krebs im Rückenmark.

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#4

RE: Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:46
von Taxine
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Wie ein Kind sein zu können, ohne dabei zu erröten.
Sich jeden Sinn für Verachtung verwehren.

Ich finde, eigene Regeln müssen nicht sein, aber eigene Gesetze schon.

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#5

RE: Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:47
von larifant
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Eine großartige Sammlung von 300 Lebensregeln stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist dennoch aktuell: das "Handorakel und Kunst der Weltklugheit", eine Kompilation aus Werken des Balthasar Graciáns.

Eine Kostprobe:

Zitat von

Sich nicht zu Beschäftigungen bekennen, die in schlechtem Ansehen stehn, noch weniger zu Schimären, wodurch man sich eher in Verachtung als in Ansehen bringt. Es giebt mancherlei grillenhafte Sekten, von welchen allen der kluge Mann sich fern hält. Aber es giebt Leute von wunderlichem Geschmack, welche immer nach dem greifen, was die Weisen verworfen haben, und dann in diesen Seltsamkeiten sich gar sehr gefallen. Dadurch werden sie zwar allgemein bekannt, doch mehr als Gegenstand des Lachens, als des Ruhms.


Und weiter:
Zitat von

Sogar zur Weisheit wird der umsichtige Mann sich nicht auf eine hervorstechende Weise bekennen, viel weniger zu Dingen, welche ihre Anhänger lächerlich machen. Sie werden hier nicht aufgezählt, weil die allgemeine Verachtung sie genugsam bezeichnet hat.



So genug zitiert.

Und es sage niemand, das sei selbstverständlich.

Gruß,
L.
zuletzt bearbeitet 16.08.2007 17:48 | nach oben springen

#6

RE: Lebensregeln

in Gedanken vom Tag 16.08.2007 17:49
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Nein, das sage niemand.
Schöner Tipp.
Da sieht man doch gleich die moderne Gesellschaft mit ihrem Drang nach fünzehn Minuten Ruhm gespiegelt.

Auch dieses Zitate lasse man sich dabei auf der Zunge zergehen:

Zitat von
Nie setze man die Achtung gegen sich selbst aus den Augen, und mache sich nicht mit sich selbst gemein. Unsere eigene Makellosigkeit muß die Richtschnur für unsern untadelhaften Wandel seyn, und die Strenge unsers eigenen Urtheils muß mehr über uns vermögen, als alle äußern Vorschriften. Das Ungeziemende unterlasse man mehr aus Scheu vor seiner eigenen Einsicht, als aus der vor der strengsten fremden Autorität. Man gelange dahin, sich selbst zu fürchten; so wird man nicht Seneka's imaginären Hofmeister nöthig haben.

"Hand-Orakel No. 50"


Das gilt für das Ich (das Aufräumen der inneren Landschaft) wie auch für das eigene Handlung. (Mach dich nicht von anderen Meinungen abhängig!) Dieses ganze Streben nach Anerkennung ist schon ein bisschen verrückt, und bei vielen Künstlern erlebe ich, dass sie nicht aus ihrem Inneren schöpfen, es gar nicht für notwendig befinden, in sich zu gehen, sondern von vorneherein überlegen, wie sie modern sein und einen Markt erfüllen, eine Zielgruppe erreichen können. Der Sinn der Kunst wird immer seltener begriffen, wie auch der Sinn des Lebens. Und grob, wenn alles ohne Sinn behaftet ist, dann schafft man sich eben seinen eigenen!

Gut zu wissen, dass sich die Denker damals hingesetzt haben und zu ähnlichen Schlüssen gekommen sind. Wer in sich geht, wird da wohl immer zu gleichen Resultaten gelangen. Sicherlich lässt sich alles auch frei deuten.
Ich kam auf die "Lebensregeln" durch das Blättern im Tao.

Da fragt man sich noch ganz nebenbei, worüber der Mensch nun wohl mehr nachdenkt: Über das Leben oder über den Tod?

Liebe Grüße
Taxine




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