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RE: Rat zum Thema Journalismus-/Medienkritik
in Buchvorschläge 10.02.2015 19:51von Zypresserich (gelöscht)
My 50 Cents: Die Verantwortung (welche eigentlich) in der bundesrepublikanischen Gesellschaft nehmen die Medien nicht wahr, zumindest nicht für den Bürger, sondern eher zB manche Schriftsteller oder sonstige Freigeister. Medien manipulieren, brauchen Zugriffszahlen, Umsatz, reißerische Schlagzeilen, sonst sind sie weg vom Fenster, ob TV, Zeitung, spiegel-online, was auch immer. Die Medien an sich spiegeln lediglich den End-Turbo-Kapitalismus vor dem finalen Zusammenbruch wieder, ein Abbild eines hässlichen Molochs sind die Medien, sonst nix. Niemand ist mehr kritisch, außer so Deppen wie mir zB, doch für die interessiert sich niemand. Das Volk will umsäuselt und rosarot vermarshmallowt werden. Das war schon immer so und wird immer so sein. Kritik am Zeitgeschehen interessiert nur die, die es eh interessiert, und die suchen sich ihre Quellen, Gleichgesinnten. Wundert mich auch nicht, dass auch die Jugend lieber nächtelang Team-Talking am PC veranstaltet, statt sich Arbeit zu suchen. Die Mittelbau-Generation, also grob die so 40-60-Jährigen, halten mal eben grad noch so die bruttosozialproduktische Fahne hoch zwischen pflegebedürftigen Immer-Älter-Werdenden und null Bock auf nix, denn die Jungen haben ja alles (kein Schuld-Kult bitte, keine Kausalitätstheorien jetzt, es hat sich eben so entwickelt). Es geht dermaßen alles den Bach runter, und der große Crash kommt erst noch, der war noch gar nicht 2008, weil man noch ein paar Holzkrücken gefunden hat, die indes marode sind. Lebensversicherungen et al bringen nichts mehr? Hurra!, endlich können wir die Dinger kündigen! Wir wussten es schon immer! Kaufe ich mir doch lieber nochmal eine neue Espressomaschine, bevor es zu spät ist! Alter? Rente? Jo, irgendwie geht's immer weiter, gehn wir eben zum Amt, der Staat wird's schon richten. Was wollen denn da die Medien mit "kritischer" Berichterstattung? Gute Nacht, Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu. Machen wir uns es noch ein bisschen gemütlich, bevor sie uns den Gashahn zudrehen, ist grad so schön warm in meinem Wohnzimmer.
RE: Rat zum Thema Journalismus-/Medienkritik
in Buchvorschläge 11.02.2015 10:53von LX.C • 2.821 Beiträge
OK, ich habe mich für ein wissenschaftliches Werk eines jüngeren Medienforschers entschieden. Denn letztlich, wie ich feststellen muss, sind viele der medienkritischen Werke auf dem „normalen“ Buchmarkt selbst nur wenig fundierte Meinungsmache. Einseitige Ahnungen und Eindrücke über manipulierende Lager, die oftmals mit einem Schuss persönlicher Abrechnung gepaart sind, reichen mir einfach nicht aus. Im Grunde ist so was doch Zeitverschwendung, denn die Kritisierenden sind so nicht besser als die, die kritisiert werden. Indem sie ohne tiefgehende Analyse polarisieren, pauschalisieren und verdichten, um Ihre medienkritische Meinung unterhaltend und wirkmächtig durchzusetzen, begeben sie sich auf das gleiche Niveau. So erscheint es mir jedenfalls bei allen populären Sachbüchern, die ich bisher zu dem Thema gesichtet habe.
Ich werde "Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse" von Uwe Krüger lesen.
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[i]Poka![/i]