HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Sonett auf den Shakespearemops
(Auszug aus dem Drama: "Canis Minor")
"Ich bin ein Mops,
geh nicht gern Hops,
es bleibt ein Schlaf,
auch nach Bedarf
das Träumen fein
über das Sein,
ich bin nur Ich.
Verwunderlich.“
spricht da der Faltige im Saft, zieht hart und scherz- und schmerz(e)haft die Stirn über die Augen, vor ihm flattern die Tauben, geht in den grauen Tag hinaus und sehnt sich stur nach Saus und Braus.
Klein trippeln die vier Beine, gebracht mit sich ins Reine, als riesengroßer Schatten, und träumt von dem Begatten der hübschen, pelzig Kleinen, die liebte er wie keinen, denn ob nun sie oder das Vieh, das ständig bellt, wie’s ihm gefällt, das machte kaum verlegen, die Sehnsüchte zu pflegen.
Doch etwas and’res zerrte
an ihm, was er begehrte,
das würgte ihn im Schlafe, wenn er da seine Schafe zu zählen lang beliebte, wie Sand, den er gern siebte, gestreut über die Lider, im Bett, da fand er wieder das weite Feld des Hundes und freute sich des Bundes von Traum und Raum und Schaum und kaum gesehen war’s geschehen.
„Ich war da einsam, finster
zwischen den Gräsern, Ginster
dahingeschritten, leicht nur
geführt an ach so langer Schnur.
Der Wunsch nach Freiheit dampft
durch jeden Schritt gestampft.
Wo ich als Mops erkenne,
dass ich mich schnell verrenne,
denn was mich treibt, ist nicht
das ew’ge Sein zum Ich,
sondern im Gleichklang Schritte
des Herrchens mit der Bitte:
„Mach schnell, mein Hund, ist’s spät zur Stund’,
wir müssen weiter, das macht nicht heiter!“
So bleibt betrübt der Kleine an seiner kurzen Leine, hebt ab und an das Bein, das Herrchen lobt ihn „Fein!“, schnüffelt an Zaun und Bäumen, darf all das nicht versäumen, spürt um sich and’res Schleichen und Hundeschatten weichen, bis sich endlich die Blase, selbstredend ein paar Gase, gar laut befreit entfalten, da gibt es dann kein Halten. Danach geht’s wieder besser, der Mops wird sichtbar kesser, verflogen ist der Kummer bis in den letzten Schlummer.
Im Gleichklang ist der Schritt zum Herrn.
Der Mops gibt’s zu, er hat ihn gern.
Denn hell wird’s wie durch Lichter,
sein Herr ist auch ein Dichter.
Hält Schädel weit empor
und lauscht mit linkem Ohr
auf Wellengang und Rauschen.
Lässt sich das Sein vertauschen?
Ward' Bacon dann zum Hunde
blieb das in aller Munde.
Doch geht es nicht um diesen,
das haben wir bewiesen
sind auf den Hund gekommen
wir langsam nun. Zerronnen.
Der Mops, ja der träumt munter
vom Nachbarshund mitunter,
von Knochen, Bein und Kerzenschein.
So lassen wir ihn nun allein.
Art & Vibration
Ich find, ab heute 0.00 Uhr war's das dann aber auch zum Glück wieder mit dem Mops... Das ist ja ein Bellen und Würgen... Nee...nee...
Art & Vibration
Es fördert auf jeden Fall den zwischenmenschlichen, zwischendichterischen, zwischenerzählerischen, bebilderten Einfallsreichtum.
(Dürfte man natürlich keinem zeigen, so'n Unsinn. Aber, ich finde, genau aus diesem Grund macht es umso mehr Freude...)
Art & Vibration
Genau! Dabei immer wieder vor Augen halten: Der Schreiberling ist nicht verantwortlich für das, was andere... usw. usf.
Art & Vibration