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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#1

Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 30.01.2010 18:11
von marlenja • 303 Beiträge

Zitat von Bea
Lass mich Bea sein, die ihren eigenen Weg geht und für diesen Weg keine Hilfe benötigt!
Ein Meister reicht!



Liebe Bea

Hier stehen zwei Sätze von Dir. Wie darf ich sie verstehen? So wie Du sie meinst
oder wie ich sie für mich interpretiere?

Mich würde freuen wenn Du etwas mehr dazu sagst und vielleicht hat auch sonst jemand
von euch ein paar Gedanken zu den obigen Sätzen?

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#2

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 09:36
von marlenja • 303 Beiträge

Ich muss einem andern Menschen nicht sagen - er solle mich Maria sein lassen.
Mir ist jede Meinung eines andern Menschen willkommen. Wenn ich mir überlege
warum das so ist - dann komme ich zu der Antwort: Weil ich meinen Meister
gefunden habe. Er über allen Meinungen und auch über mir steht. Weil das so
ist - fühle ich mich frei andere anzuhören und mir aus allem das Gute zu
nehmen. In dem Bewusstsein das eben mein Meister weiss was ich grad benötige
an Korrektur oder an Ermutigung usw. Man kann in den Spuren anderer Menschen
gehen und das ist manchmal auch einfacher. Ihnen nachlaufen und wenig nachdenken
ob es ein guter Weg ist. Den eigenen Weg gehen ist vielleicht auch anstrengend
weil man mehr denken muss oder mehr blind dem Meister vertrauen das er einem
den Weg weist. Ob sie dann schwer zu gehen sind - die unbekannten neuen Wege
oder leicht - man darf sie von Ihm annehmen und das schenkt Gelassenheit.
Ich benötige Hilfe von andern Menschen. Ohne sie wo wäre ich heute? Nur auf
mich selbst konzentriert? Ich bin dankbar für meine Mitmenschen. Vor allem
für Menschen die anstrengend sind für mich. Durch sie komme ich weiter.

Ein Meister reicht. Wenn man Ihn gefunden hat dann erlebt man eine vorher nie
gekannte Freiheit.

Ich möchte noch erklären warum ich auf die Idee dieses Threads kam: Wir reden
doch oft von Menschen die etwas gesagt haben und es aufgeschrieben für uns.
Ueberlegen ob er es so oder anders gemeint hat. Wie man ihn verstehen soll und
darf. Der Nachteil ist das dieser Mensch oftmals nicht mehr am Leben ist und wir
ihn nicht mehr fragen können wie er denn seine Worte gemeint hat. So erging es
mir mit Deinen zwei Sätzen liebe Bea. Mir kamen Gedanken dazu - eben diese die
ich jetzt versucht habe zu formulieren. Ich kann mir sehr gut vorstellen das
das nicht das ist was Du hast aussagen wollen. Du lebst - Dich kann ich noch
fragen und hoffen es so zu verstehen - genau so wie Du es gemeint hast. Darum
rede ich so gerne mit Menschen die Leben - die Heute leben.

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#3

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 09:41
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von marlenja



Ein Meister reicht. Wenn man Ihn gefunden hat dann erlebt man eine vorher nie
gekannte Freiheit.



Was verstehst du unter - eine vorher nie gekannte Freiheit - Marlenja?
Wie drückt sich diese neue Freiheit in deinem Leben im hier und jetzt aus? Im alltäglichen Leben ebenso wie, sagen wir einmal - wie im geistigen Leben auch?

Grüße,
Peter

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#4

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 10:02
von marlenja • 303 Beiträge

Lieber Peter

In meinem Leben gibt es keine Trennung mehr zwischen geistigem und alltäglichem Leben.
Das ich Menschen lieb haben darf - das empfinde ich als eine grosse Freiheit. Das hat
mein ganzes Leben verändert und schenkt mir ein Gefühl für Weite...

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#5

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 13:51
von ascolto • 1.289 Beiträge

Werte Marlenja,

einen Meyster zu fünden ist vielleicht nur solange von Belang und ein freudvoller Weg bis "dieser Meyster" dem Schüler das Bewußtsein erweckt: Alle Wesen sind dir Meyster, jeder in seiner Form und Art! (Will sagen: Jedes Neuronenbild/(jeder Spiegelreflex) aus dem dir erscheinenden Außen sei dein Meyster)....

Ich lächel ja gern über Gleichnisse, hier folgt eines aus der Nigmapaschule/Dzogchen:

Der ehrwürdige Milarepa (ein tib. Gelehrter, Schüler des Marpa), auch ein Poet (Gesänge, Lyrik) und die Metapher für die zum Erfolg führende Transformation im GuruYoga, erfuhr kurz vor seiner Einheit mit dem Hier und Jetzt (Alltäglich) die Auseinandersetzung mit Mara (dem Hüter des Samsara). Der stellte, in dieser ihm letzten beleuchtenden Meditation, wie vorher auch den Buddha auf die Probe... Er sendete viele Projektionen, der Gier, des Neides, der Unwissenheit. Als Milarepa aber nicht anhaftete und darüber hinaus, sah er zum letzten den Buddha. Mit dem Blick auf ihn sagte er folgendes: Du kannst jetzt auch gehen

Aus dem Zazen/ Sotoschule:

An einer Furt eines Flußes trafen sich Zwei Meyster und ihr Schüler im Gefolge, nach der Begrüßung beschloß man die heranziehende Nacht gemeinsam zu verbringen. Die Meyster zogen sich zu ihrer Meditation und einem Gespräch zurück. Unter den Schülergruppen entfaltete sich folgende (hitzige) Debatte: Welcher nun der bessere Meyster sei....

Die Einen: Unser Meyster sitzt solange im Mu (Lotushaltung) wie eine Jahreszeit verweht...und...unser Meyster kann auch noch über das Wasser gehen ohne es zu berühren... und hört: unser Meyster war im gelobten Land, eine unendliche Zeit ein Gefährte des ehrwürdigen Amitaba...


Worauf die anderen ersteinmal sprachlos und mit dem gesenkten Blicke den fließenden Fluss betrachteten, sich dann aber mit leiser Stimme Einer der Anderen zum leisen Wort aufschwang:
Unser Meyster geht wenn er geht, er ißt wenn er ißt und atmet wenn er atmet!



kein Meyster ohne shoshin....dem Anfängergeist,gell? Oder..wer einen Meyster sucht und findet, der sollte nicht dies tun um selber Meyster zu werden, ein wahrer Meyster ist nur die Schülerhaltung!

Gruss vom ollen A

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 13:56 | nach oben springen

#6

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 14:26
von marlenja • 303 Beiträge

Ein Meister - also ich meine ein echter wirklicher Meister hat
niemanden ob sich den ihn meistern könnte: Er ist Chef über Allen.

Wenn dann ein solcher Meister freiwillig sich zum Diener macht
obwohl er die Macht hätte Meister und nur Meister zu sein und zu
befehlen - dann ist dies in der Tat anbetungswürdig.

Mein Meister hat Sich Selbst zum Diener gemacht damit Er uns vorlebt
wie Er will das wir sein sollen. Er hätte die Macht es nur zu
befehlen. Aber nein - Er hat es vorgelebt damit wir Ihm folgen.

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#7

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 14:33
von Bea • 680 Beiträge

Hallo marlenja,

Zitat
Lass mich Bea sein, die ihren eigenen Weg geht und für diesen Weg keine Hilfe benötigt!
Ein Meister reicht!



Ich bezog dies auf die Tatsache, dass Peter mich zerpflücken/ rupfen will, wo ich doch jetzt in voller Blüte stehe. Das-, sollte ich mal ein Buch geschrieben haben, ein jeder meine Blättchen zerpflügen kann, wie er will und er geistig in der Lage ist, wohlan. Nur zu! Und das jede Blume mal verwelkt, ist auch mir bekannt.
Was für eine Blume bin ich nun?

Über eure Gedanken musste ich schmunzeln. War ja auch bei vielen anderen Meister zu Besuch, diesen Tipp gab mir mein Meister!

Guter Gedanke marlenja, Danke!

LG, Bea




Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 14:35 | nach oben springen

#8

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 14:52
von ascolto • 1.289 Beiträge

Spekulatius:Wer die Chefsache zur Meysterschaft verklärt.... der dürfte noch nicht in die Schülerschaft eines Meysters eingetreten...

Dolltroll.et oll.et A

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 14:53 | nach oben springen

#9

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:05
von Bea • 680 Beiträge

Dolltroll, was det nu wieda soll!? -fieg nicht so hoch mein kleiner Troll!




Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin

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#10

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:18
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von ascolto
Er sendete viele Projektionen, der Gier, des Neides, der Unwissenheit. Als Milarepa aber nicht anhaftete und darüber hinaus, sah er zum letzten den Buddha. Mit dem Blick auf ihn sagte er folgendes: Du kannst jetzt auch gehen




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#11

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:32
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von Bea



Ich bezog dies auf die Tatsache, dass Peter mich zerpflücken/ rupfen will, wo ich doch jetzt in voller Blüte stehe.



Eine zarte Blüte zerpflücken? Ich, des Chaos zweitliebster Sohn?
Nein, denn siehe, er selbst genießt in schwülen Dämmerungen den duftig schwebenden Blütenregen und bettet gern sein heißes Haupt auf grünumschränkten Plan. Um sich so gestärkt, zu stürzen ohne Wankelmut in den Tau von Lehtes schwarzer Flut.
(Überzeugend?)

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#12

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:34
von Bea • 680 Beiträge

Also Patmöser ich überleg schon die ganze Zeit, ob du wirklich mein Patmöserchen bist aus dem LC... Du und dein liebes Weib? Oder sah ich gar etwas zu sehr gen Himmel? Aber egal, wenn's schön macht, äh gut (ge)macht, äh (ge)lacht äh...




Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 15:35 | nach oben springen

#13

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:42
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von Bea
Also Patmöser ich überleg schon die ganze Zeit, ob du wirklich mein Patmöserchen bist aus dem LC...



Mich, den Möser, also den Patmöser, eigentlich dann den Patmos, also den, DEN gebet es nur einmal, gute Bea!

Auf wogend glänzenden Silberwellen, umhaucht von ätherischen Dämmerungen, da treffen wir uns Alle zur ewig pulsenden Schattenruh, meinst nicht auch?
(Ich höre jetzt lieber auf, sonst bekomme ich hier noch die - Goldene Zitrone verpasset.)

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 15:50 | nach oben springen

#14

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:50
von Bea • 680 Beiträge

Na dann: Solo vino!




Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin

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#15

RE: Ein Meister genügt

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.01.2010 15:57
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Und nun, anlässlich meiner einhunderststen Literatur - Depesche, etwas fröhliches, natürlich auch sehr frommes und damit für unsere geplagten Seelchen erfrischendes:

Bundeslied der Galgenbrüder

O schauerliche Lebenswirrn,
wir hängen hier am roten Zwirn!
Die Unke unkt, die Spinne spinnt,
und schiefe Scheitel kämmt der Wind.

O Greule, Greule, wüste Greule!
Du bist verflucht! so sagt die Eule.
Der Sterne Licht am Mond zerbricht.
Doch dich zerbrach's noch immer nicht.

O Greule, Greule, wüste Greule!
Hört ihr den Ruf der Silbergäule?
Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz!
da taut's, da graut's, da braut's, da blaut's!

(Autor wird nicht angegeben, ist bei Unsterblichen wohl auch nicht nötig.)

zuletzt bearbeitet 31.01.2010 15:59 | nach oben springen


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