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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#16

RE: Homer-Ilias-Troja-Schrott

in An der Literatur orientierte Gedanken 19.09.2010 18:46
von LX.C • 2.821 Beiträge

Lustig ist immer geil, sicher, aber die Ilias ist keine Satire. Für einen zeitgemäßen Sprachgebrauch bedarf es solcher Überspitzungen nicht. Man merkt zudem, dass diese Wortwahl nicht mal Schrotts Sprachgebrauch entspricht. Teilweise wirken diese Stellen einfach zu aufgesetzt. Aber es ist natürlich auch schwer, sich von Übertragungen wie die von Schadewaldts Odyssee noch mal abzusetzen. (Wenn man das denn will.)


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 19.09.2010 18:47 | nach oben springen

#17

RE: Homer-Ilias-Troja-Schrott

in An der Literatur orientierte Gedanken 04.01.2011 22:17
von LX.C • 2.821 Beiträge

Aber die Diskussion um das literarische und historische Troja begeistert mich weiter. Hier noch mal eine großartige Sendung vom Sonntag:

ZDF Nachtstudio: Rätsel Troja. Homer, die Griechen und wir

Wer ein Stündchen hat oder sich dafür nehmen will, es lohnt sich ganz bestimmt.

Zitat von ZDF Nachtstudio
Über seine Ilias-Übersetzung und seine Thesen zu Homer streitet Raoul Schrott mit dem Althistoriker und Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts Hans-Joachim Gehrke, mit dem Kulturwissenschaftler Friedrich Kittler und mit dem Althistoriker Christoph Ulf im ZDF-nachtstudio mit Volker Panzer


http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,8100302,00.html

Für mich immer wieder erstaunlich, wie wenig Historiker im Fall der Ilias fähig sind, Historie und Literatur zu trennen. Sie erkennen die Ilias zwar als literarisches Werk an, wenn es dann aber um Troja geht, sind sie nicht in der Lange, ihre konventionell geprägte historische Sicht von den Kriterien, die Literatur ausmachen, abzukoppeln.
Da lacht man hochmütig und wirft Schrott vor, Wissenschaft zu imitieren. Ha - der Mann hat selbst eine wissenschaftliche Ausbildung. Ich find Schrott immer wieder überzeugend. Mag das historische Troja das Schliemanns sein, durchaus, und sich auch der Krieg dort abgespielt haben, aber als literarische Vorlage könnte dennoch Schrotts vertretene Region in Kilikien hergehalten haben.
Warum können Historiker das so schwer oder wollen das nicht trennen?
Schöner Nebeneffekt der Sendung. Wer mal Kittler (populärer Kulturwissenschaftler, "Aufschreibsysteme", hoch gelobtes, viel zitiertes und ebenso hoch umstrittenes Werk) erleben will, der hat hier die seltene Gelegenheit.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 04.01.2011 22:35 | nach oben springen


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