HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Der Wonnemonat Mai hält, hoffentlich, dann auch neue Lesewonnen bereit.
Ich habe nun die ersten Seiten aus: Monika Maron, Pawels Briefe, Fischer Verlag, gelesen.
Eine schöne und wirklich ansprechend gestaltete und dem Auge "gefällig" gebundene Ausgabe.
(Denn Bibliomanen und fürsorgliche Lesemenschen sind immer auch, irgendwie, also irgendwie auch immer Bücher - Haptiker. Oder nicht?)
Das diese Erzählung auch gleichzeitig eine Art von Dokumentation ist, das wusste ich nicht. Aber nach den ersten Seiten kann ich jetzt schon sagen: Danke für deine Buchrezensionen, guter Martin, und damit für die Hinweise zu einer wirklich lesenswerten und sprachmächtigen Dichterin, denn es ist ein wirklich lesenswertes, ein stilles, ein nachdenklich stimmendes Buch!
Grüße vom Patmöser
Zitat von Martinus
seine Harvard Vorlesungen "Einführung in den Buddhismus" inhaliere.
Dann viel Erkenntniszuwachs, dabei, guter Martin. Der Dalai Lama schreibt dort übrigens auch sehr interessante Dinge über die Meditation.
(Ich habe das Buch hier irgendwo liegen, oder im Keller in irgend einem Bücherkarton, oder in der zweiten Reihe eines der Bücherregale. Ist ein Buch aus Herder - Spektrum Reihe. Wenn ich das Büchlein nur finden würde...)
Werter Oazmöser, werter mArtinus.....
eine Enttäuschung vorweg...der Dalai Lama schreibt (Bücher) nicht....
Er hält Vorträge die dann aufgezeichnet und überarbeit (im Sinne der Übersetzung (tibetisch ist eine sehr philosophische Sprache)des Duktus bzw. Syntax und ähnlichem) und von einem oder mehreren Co-Autoren dann in eine Textform gebracht. Er lehrt und dies im Sinne des Hier und Jetzt. (Also keine langen Nächte im Taninglut oder Olongtee...es gibt Yogitee)
Das heißt, er hat kein Shemata oder Konstrukt, alles fließt gegenwärtig und wird dann (u.a. auch von ihm korrigiert,im Team nachbearbeitet) wenn es an die Öffentlichkeit, in die verschiedensten Medien verbreitet. So gesehen, ensteht ein Buchprojekt immer auf eine Vertrauensbasis, ein (Co- oder Team) Autor wendet sich mit einem Thema oder Interviewwunsch an den Dalai Lama (Entourage) und dieser wenn es aus seiner Sicht dem Buddhismus hilft, beantwortet Fragen oder hält einen (bzw. mehrere) Vortrag, dies kann natürlich einige Besuche bzw. eine Vortragsreise sein, oder es ensteht in einigen Privataudienzen.
So gesehen sind seine Bücher häufig nur Gespräche,Interviews Vorträge also das Wort, dass dann in Buchform transformiert.
Ich habe u.a. den Dalai Lama zu weltlichen Dingen vernommen, wo er auf Podiumsdiskusionen, nur auf kurzfristiger Intervention vom Veranstalter, Orginisatoren dann Stellung verlautbart. D.H. es geht um das Thema Integration oder ähnlichem dann auch kurzfristg über ein Thema wie Weltfrieden. Mancheinmal ließt der Dalai Lama während der Übersetzung noch kurz das Tagesscribt um zu wissen worauf er demnächst antwortet.
Dies liegt in der Natur des Tagesablaufes des Dalai Lama, er ist nach den Morgenmeditationen bis spät in den Abend beschäftigt, wo er sich wieder seinen Meditationen widmet. So gesehen hat der Dalai Lama, kaum Privatzeit, ist immer in einem Termin an dem Folgetermin im Fluß.
Seine Zeit besteht aus Audienzen, Reisen, Vorträgen und Gremien/Konferenzen und natürlich buddh. Zeremonien, privat ist der Schlaf, nicht immer das Essen, ein kleiner Spaziergang, Körperpflege sowie seine Meditationen!
Für eine schriffstellerische Tätigkeit, im Sinne eines Lehrbuches hat er keine Zeit!
Om a hum
und viel Freude beim inhalieren oder ausgraben aus den Bücherkisten....
Beeindruckend ist für mich besonders die Stelle über den "Zwischenzustand", überhaupt die Beschreibung des Sterbeablaufs. Erstaunlich, wie genau die Beschreibung ist - gut vorstellbar. Danach werde ich wohl auch in das (dort vorgeschlagene) "Tibetische Buch der Toten" blicken.
Ist das Kontinuum des Geistes ewig oder erlischt das der geistigen Aggregate im Nirvana? (In der Überlegung erscheint es nachvollziehbar, dass es in dem Moment, in dem Nirvana verwirklicht wird, keine Person mehr gibt, die es verwirklicht und umgekehrt, dass es kein Nirvana geben kann, solange die Person existiert. So wäre der Zugang für die Person nicht möglich. D. h. der Geist wäre ewig.) Spannend.
Liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration
Ja danke, werter ascolto.
Im Vorwort wird dieses angedeutet, wie seine Bücher entstehen. Ich lese zusätzlich noch Michael von Brück: Einführung in den Buddhismus, ein wirklich schönes Werk mit Systhematik eines Lehrbuchs, was mir als westlichen Leser sehr hilft in diese Materie zu tauchen. So ergänzen sich beide Bücher und
keine Enttäuschung
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Gestern wollte ich einfach mal so herumblättern in
"Wissenschaft und Religion" von Ken Wilber und bin dann einfach so drin hängengeblieben.
Zitat von Taxine im April
Danach Wilber's "Das Wahre, Schöne, Gute".
Das scheint eine Fortsetzung, bzw. eine Erweiterung des Buches "Naturwissenschaft und Religion" zu sein. Über "Das Wahre, Schöne, Gute" schreibt er auch in meiner Lektüre.
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Zitat von Martinus
Das scheint eine Fortsetzung, bzw. eine Erweiterung des Buches "Naturwissenschaft und Religion" zu sein. Über "Das Wahre, Schöne, Gute" schreibt er auch in meiner Lektüre.
Hallo Martinus. Super. Sobald der Dalai Lama abgeschlossen ist, blicke ich in dieses Buch. Wir werden dann wohl die Übereinstimmungen feststellen. Freut mich übrigens, dass du Gefallen an Wilbers Schrift gefunden hast. Ich mache es in etwa wie Roquairol, lese nach und nach zusammen, was Wilber so alles verfasst hat, wenn auch vielleicht nicht in der richtigen Reihenfolge. Wenn man z. B. "Eros, Kosmos, Logos" gelesen hat, ist "Eine kleine Geschichte des Kosmos" eher eine Wiederholung, auch wenn sich Wilber dort wohl in einer Art Frage und Antwort-Spiel mit dem dem Thema auseinandersetzt. Das "Evolutions"-Buch werde ich trotzdem lesen, auch "Wege zum Selbst".
Liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration
Bosetzky - Wie ein Tier. Der S-Bahn-Mörder
Dokumentarischer Roman; oder auch Krimi. Darauf beruhend:
http://www.stadtschnellbahn-berlin.de/ge...orzow/index.php
Es gibt eine erste auf den Akten beruhende Romanfassung von Axel Alt, die 1944 erschien, "Der Tod fuhr im Zug". Aber aufgrund der Geschichte und Hintergründe des Autors, der bürgerlich Wilhelm Ihle hieß und NS-Funktionär war, und des damaligen Verlages und der Auftraggeber der Krimireihe, zu der der Roman gehörte, scheint man das Werk nicht mal in der UNI-Bibliothek zu bekommen. Vielleicht auch gut so. Aus kultur- und literaturwissenschaftlicher Neugierde hätte ich trotzdem gerne beide Romane direkt verglichen.
Bosetzky versucht als Soziologe den historischen Kontext bewusst mit einzubinden, sodass man ein ungeschöntes Bild der Lebensverhältnisse der Menschen (im auch weitläufigerem Tatumfeld) in Berlin Anfang der 40er Jahre gewinnen kann, von ihren Ängsten, Sorgen, Nöten, ihren alltäglichen, aber auch politischen und ethisch/moralischen erfährt und selbstverständlich eine Literarisierung der Tat und deren Aufklärung fern jedes propagandistischen Exempels erhält.
So jedenfalls mein erster Eindruck.
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[i]Poka![/i]
Weil ich von "Falsche Himmmel" von Liane Dirks verrissen habe, muss ich ja nun doch fast ein wenig schlechtes Gewissen bekommen, denn die Autorin hat auch gute Bücher geschrieben. Ich lese z.Zt. "Die liebe Angst". Es geht um sexuellen Missbrauch. Es scheint mir natürlich auf dem ersten Blick schwierig, wie man literarisch mit diesem Thema umgehen könne, das Buch gefällt mir aber von Seite eins an außerordentlich gut.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Auf Taxinchens Rat hin und weil ich endlich, endlich wieder auch Zeit für mich habe, so lese ich dann zur Stunde die wirklich wunderschöne Erzählung:
Herman Melville, Bartleby. Ein Band Erzählungen von Melville aus der Reihe - Sammlung Dieterich.
In diesem Band außerdem noch enthalten - Vortoppmann Billy Budd, Der Glockenturm, die Veranda, Der Blitzableitermann und viele andere Erzählungen.
Melville wird immer mehr und mehr eine Entdeckung für mich.
(Und manchmal auch schon eine Offenbarung.)
Dieser Rousseau ist schon mit erstaunlich wenig Selbsteinsicht gesegnet. Bezüglich der anonymen Abgabe seiner fünf Kinder ins Findelhaus schreibt er:
"Wenn mein Elend und mein Leiden mich außerstande setzten, eine so teure Pflicht [Vaterschaft] zu erfüllen, so ist das ein Unglück, um das man mich bedauern müsste, aber kein Verbrechen, das man mir vorwerfen könnte."
Ahrbeck - Jean-Jacques Rousseau
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[i]Poka![/i]