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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst

#1

Koshka

in Lyrik 07.09.2011 22:57
von LX.C • 2.821 Beiträge

Koshka

Die Katze auf dem Dach
Weiß ganz genau, was sie dort macht
Und will ihr jemand sagen:
Steig’ nicht zu hoch, tief geht’s hinab
Springt sie noch höher
Und lacht:

Ich habe sieben Leben
Und wer nicht in die Höhe steigt
Der kann die Welt nicht sehen
Wer immerzu am Boden bleibt
Hat nicht nur eins - denn alle
Sieben Leben vergeben


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:04 | nach oben springen

#2

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 00:19
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Feinsinnig ... und das Ende so schön, das man das Gedicht immer wieder lesen möchte.


Toll, LX.C.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:04 | nach oben springen

#3

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 10:52
von LX.C • 2.821 Beiträge

Meinst Du? Na dann lassen wirs so


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:05 | nach oben springen

#4

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 11:06
von Krümel • 499 Beiträge

Die positive Stimmung find ich toll, ich habe immer den Hang zum Pessimismus, aber hier siegt die Hoffnung, klasse!

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:05 | nach oben springen

#5

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 11:10
von LX.C • 2.821 Beiträge

Und weils so viel Spaß macht, gleich noch eins


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:05 | nach oben springen

#6

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 11:11
von LX.C • 2.821 Beiträge

Sajtschik

Das Häschen, schneller als der Isegrim
Prahlt gerne mit seinen flinken Pfoten
Doch einst, mit List, holte es der Igel ein
Das fand das Häschen gar gemein

Sei doch nicht traurig, sagte da der Igel
Ein jeder von uns hat seine Qualitäten
Drum lass uns vereint den grauen Isegrim
Aus den Weiten der Flur vertreiben

Und als der Graue das Häschen jagt
Da schlägt es einen zackigen Haken
Isegrim ist im Walde verschwunden
Er auf des Igels Stacheln trat


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 28.02.2012 11:20 | nach oben springen

#7

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 13:41
von Krümel • 499 Beiträge

Jawohlja! So müsste es immer sein!

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:05 | nach oben springen

#8

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 19:12
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Aha... dann geht es also doch in Richtung Fabeln. Dachte ich mir schon bei den russischen Tier-Überschriften. Da hat wohl Krylow nachgewirkt?

Das erste Gedicht "Koshka" gefiel mir aufgrund der zarten und feinsinnigen Führung des Dichters (man folgt gespannt der Katze), dessen Ende gerade aufgrund der Ruhe und des gemächlichen Dahingleitens unheimlich stark nachwirkt, weil die oftmals im positiven Sinne gemeinten Sieben Leben hier so wunderbar spielerisch zur neuen Aussage gestaltet sind, dass auch diese vergehen, wenn man nicht wagt...
Ist man am Ende, will man sich noch einmal führen und das Ende wirken lassen.

Das zweite Gedicht von Hase, Wolf und Igel ist für meinen Geschmack viel zu offensichtlich und entbehrt dieser Ruhe und Zartheit, wirkt eher stolpernd und lärmend. Der Witz wird einem also irgendwie um die Ohren gehauen. (Würde ich mich noch einmal ransetzen und verfeinern...)

Auf jeden Fall eine coole Idee. Ich hoffe, da folgt noch mehr.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 08.09.2011 19:44 | nach oben springen

#9

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 22:52
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von Taxine
Da hat wohl Krylow nachgewirkt?


Nöö, der hat ehrlich gesagt wenig Eindruck auf mich gemacht. Bei dem stolperts in der deutschen Übertragung so richtig. Zudem sind mir dessen Fabeln zu lang. Ja, Krylow sollte man wahrscheinlich (wenn man kann) wirklich lieber im Russischen lesen; oder ihn sich von einer fabulösen Frau russisch vortragen lassen


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 08.09.2011 22:55 | nach oben springen

#10

RE: Koshka

in Lyrik 08.09.2011 23:15
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von Taxine

Das erste Gedicht "Koshka" gefiel mir aufgrund der zarten und feinsinnigen Führung des Dichters (man folgt gespannt der Katze), dessen Ende gerade aufgrund der Ruhe und des gemächlichen Dahingleitens unheimlich stark nachwirkt, weil die oftmals im positiven Sinne gemeinten Sieben Leben hier so wunderbar spielerisch zur neuen Aussage gestaltet sind, dass auch diese vergehen, wenn man nicht wagt...
Ist man am Ende, will man sich noch einmal führen und das Ende wirken lassen.

Das zweite Gedicht von Hase, Wolf und Igel ist für meinen Geschmack viel zu offensichtlich und entbehrt dieser Ruhe und Zartheit, wirkt eher stolpernd und lärmend. Der Witz wird einem also irgendwie um die Ohren gehauen. (Würde ich mich noch einmal ransetzen und verfeinern...)



Stimmen wir in einem überein, beide sind grundverschieden in ihrer Art


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[i]Poka![/i]

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#11

RE: Koshka

in Lyrik 10.09.2011 12:35
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von Taxine
weil die oftmals im positiven Sinne gemeinten Sieben Leben hier so wunderbar spielerisch zur neuen Aussage gestaltet sind, dass auch diese vergehen, wenn man nicht wagt...


Und dass man auch mal was wagen muss. Und fällt man hin (vom Dach) dann fängt man eben von vorn an. Das ist besser, als wenn man niemals herauszufinden versucht, welches Leben einem am besten steht. Du kannst ebenso wie die Person, der ich die Fabel sozusagen auf den Leib geschrieben habe, davon natürlich ein Lied singen, daher gefällt Dir die Fabel vielleicht auch so. (Was ich mir vorher schon gedacht hatte )

Beim Häschen habe ich die letzte Zeile der mittleren Strophe noch mal verändert. Das wird Dich nicht befriedigen, aber ich sehe keinen Grund, mehr daran zu ändern. Das, was gesagt werden wollte, ist gesagt, das Stolpern und Lärmen bringt der Konflikt mit sich, der Konflikt mit den Widrigkeiten des Lebens, in diesem Fall symbolisiert durch den Wolf. (Die Reimstruktur, gerade in der letzten Strophe ist gewollt.) Das was Du als zu offensichtlich ansiehst, ist ebenfalls auslegungssache. Die Gedanken, die ich in die Fabel hineingelegt habe, lassen sich für niemanden erschließen So ist jede Offensichtlichkeit nur der oberflächliche Schein.

Herzlichen Dank für die Wortmeldungen, Krümel und Taxine


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 10.09.2011 12:41 | nach oben springen

#12

RE: Koshka

in Lyrik 10.09.2011 13:29
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Zitat von LX.C

Zitat von Taxine
weil die oftmals im positiven Sinne gemeinten Sieben Leben hier so wunderbar spielerisch zur neuen Aussage gestaltet sind, dass auch diese vergehen, wenn man nicht wagt...


Und dass man auch mal was wagen muss. Und fällt man hin (vom Dach) dann fängt man eben von vorn an. Das ist besser, als wenn man niemals herauszufinden versucht, welches Leben einem am besten steht. Du kannst ebenso wie die Person, der ich die Fabel sozusagen auf den Leib geschrieben habe, davon natürlich ein Lied singen, daher gefällt Dir die Fabel vielleicht auch so. (Was ich mir vorher schon gedacht hatte )



Nee... das Gedicht gefällt mir nicht bloß, damit hast du mich erstaunt, begeistert, umgehauen... Ich liebe "Koshka". Das andere Gedicht ist einfach nicht so mein Fall, das heißt ja noch lange nicht, dass es schlecht ist. Ich würde z. B. solche Worte wie "Qualitäten" nicht einbauen, aber da hast du sicherlich andere Hintergedanken. Außerdem fordere ich dich mit etwas Kritik immer ein bisschen heraus...

Für "Koshka":





Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 10.09.2011 13:30 | nach oben springen

#13

RE: Koshka

in Lyrik 10.09.2011 19:33
von Martinus • 3.195 Beiträge

Zu "Koshka"

Erinnert mich ein wenig an das Höhlengleichnis (das mag zufällig geschehen sein). Das leben in der Höhle, wo es dunkel ist und dann steigt man aus der Höhle hinaus in Richtung des Lichtes, wie eben auch die Katze hoch hinaus klettert, um weitere Aspekte des Lebens zu erfahren. Man könnte dieses Gedicht durchaus mystisch betrachten. Sehr schön.

Liebe Grüße
mArtinus




„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
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#14

RE: Koshka

in Lyrik 11.09.2011 11:47
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von Taxine
ch würde z. B. solche Worte wie "Qualitäten" nicht einbauen


Ja, da hast Du schon Recht, da hätte man sich noch was anderes für einfallen lassen können. Ich verstehe, wenn Dir das zu plakativ ist

Zitat von Martinus
Erinnert mich ein wenig an das Höhlengleichnis


Auch nicht schlecht


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 11.09.2011 11:54 | nach oben springen

#15

RE: Koshka

in Lyrik 11.09.2011 11:54
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von Taxine

Für "Koshka":





Hm in D gesperrt. Aber man suche hier.

http://www.yapfiles.ru/

Es lebe der russische Freigeist.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 11.09.2011 11:55 | nach oben springen


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