HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Zitat von Patmöser im Beitrag #1
Zweiter Versuch mit: 1Q84, Haruki Murakami.
(Es plätschert, aber es fließt immer noch nicht. Vielleicht bin ich auch durch Yasunari Kawabatas Werke "korumpiert", irgendwie, sozusagen.)
Ich weiß auch nicht, ob das was für dich ist, dafür lesen wir in der Regel viel zu unterschiedlich ...
Viel zu unterschiedlich vielleicht weniger, Krümelchen, nur bin ich vielleicht launischer als du...
Zum Beispiel find ich die Dostojewski-Biographie von Geir Kjetsaa interessanter und lesbarer, als viele Werke dieses immer etwas fiebrigen, oft zu fanatischen und neurotischen Bleichgesichts selbst.
(Und jetzt schreite ich lieber schnell von hinnen...)
Gelesen: Hans-Jürgen Hilbig "Elke, die Unsichtbare". Beeindruckende Lektüre.
Und nun, nun bin ich wieder bei Nabokov gelandet. Nach "Der Späher", genial genial, lese ich jetzt "Verzweiflung". Dann hab' ich den ganzen Nabokov auch durch.
Art & Vibration
Lang ist es her, dass ich Greenblatts "Verhandlungen mit Shakespeare" las. Nun kreuzt er wieder meinen Weg:
Greenblatt - Die Wende. Wie die Renaissance begann
anhand des Lebens des "Bücherjägers" Poggio im 15. Jh.
Die Technik erinnert mich nach den ersten Seiten stark an Golo Manns epischer Biographie "Wallenstein", einem Verschmelzen von Geschichte und Literatur. - Das Literarische dabei als Komplementärfunktion zur Historie verstanden.
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[i]Poka![/i]
Zitat von Taxine im Beitrag #8
Gelesen: Hans-Jürgen Hilbig "Elke, die Unsichtbare". Beeindruckende Lektüre.
Und nun, nun bin ich wieder bei Nabokov gelandet. Nach "Der Späher", genial genial, lese ich jetzt "Verzweiflung". Dann hab' ich den ganzen Nabokov auch durch.
Dass Du von Nabokovs ewig dahin fließenden Beoabchtungs- und Beschreibungsdelirium begeistert bist, kann ich mir gut vorstellen ;-) Mir scheint bei ihm Form vor Inhalt zu gehen. Das hat ihn mir unsymphatisch gemacht. Inhalt ist ihm wichtig und besitzt sicherlich auch einen hohen Anspruch - leider verkleistert er es. Und so bleiben seine Bücher nur etwas für geduldige und hochsensible Leser wie Dich.
www.dostojewski.eu
Zitat von Jatman1 im Beitrag #11Zitat von Taxine im Beitrag #8
Gelesen: Hans-Jürgen Hilbig "Elke, die Unsichtbare". Beeindruckende Lektüre.
Und nun, nun bin ich wieder bei Nabokov gelandet. Nach "Der Späher", genial genial, lese ich jetzt "Verzweiflung". Dann hab' ich den ganzen Nabokov auch durch.
Dass Du von Nabokovs ewig dahin fließenden Beoabchtungs- und Beschreibungsdelirium begeistert bist, kann ich mir gut vorstellen ;-) Mir scheint bei ihm Form vor Inhalt zu gehen. Das hat ihn mir unsymphatisch gemacht. Inhalt ist ihm wichtig und besitzt sicherlich auch einen hohen Anspruch - leider verkleistert er es. Und so bleiben seine Bücher nur etwas für geduldige und hochsensible Leser wie Dich.
Was soll ich sagen. Es ist wirklich schlimm bei mir. Bücher, die eine einfache Geschichte erzählen, gut erzählen, gut geschrieben erzählen, hinterlassen bei mir dennoch den Eindruck der Zeitverschwendung. Ich brauche diese stilistische Herausforderung oder das Verkleisterte. Nabokov ist ja nun nicht gerade tiefsinnig, aber stilistisch und in seinen Experimenten doch genial. "Der Späher" (Englisch: "The Eye" mit bezug auf I - also Auge/Ich) profitiert z. B. durch die Herausforderung der Perspektive.
"Verzweiflung" wiederum ist weniger gut geschrieben, zu ausführlich. Aber dennoch: hier findet sich eine ausgeklügelte Story a la Nabokov. Das lockt mich dann immer wieder in seinen Bann. Aber hochsensibel muss man dafür, glaube ich, nicht sein. Bei Dostojewski verstehe ich das schon eher.
Art & Vibration
Zitat von Taxine im Beitrag #9Zitat von Roquairol im Beitrag #5
Jörg Fauser, Der Schneemann
Fauser. Toll. Sag mal, wie es dir gefallen hat. Ich fand "Rohstoff" schon gut.
Klasse. Die Krimihandlung an sich ist eher banal, aber das alles in einer genialen Sprache. Ungefähr wie wenn die Royal Shakespeare Company einen Schimanski spielt, der von Hemingway geschrieben wurde. Geil.
Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
Zitat von LX.C im Beitrag #10
Lang ist es her, dass ich Greenblatts "Verhandlungen mit Shakespeare" las. Nun kreuzt er wieder meinen Weg:
Greenblatt - Die Wende. Wie die Renaissance begann
anhand des Lebens des "Bücherjägers" Poggio im 15. Jh.
Die Technik erinnert mich nach den ersten Seiten stark an Golo Manns epischer Biographie "Wallenstein", einem Verschmelzen von Geschichte und Literatur. - Das Literarische dabei als Komplementärfunktion zur Historie verstanden.
Ein Muss für Bücherliebhaber würde ich sagen Man kann sich der Renaissance ja auf verschiedene Weise nähern. Greenblatt tut dies unmittelbar über das Thema Buch, was bei der "Hauptperson", dem Bücherjäger Poggio ja nahe liegt, und entwickelt so auf lebendige Weise auch eine Geschichte des Buches vor der Erfindung des Buchdrucks, von der Antike bis in die Renaissance. Natürlich geht es dabei auch um Inhalte, sodass Traditionszusmenhänge und eben die Wende zur Renaissance sich vor einem auftun. Absolut faszinierend
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[i]Poka![/i]
„Bücher, die eine einfache Geschichte erzählen, gut erzählen, gut geschrieben erzählen, hinterlassen bei mir dennoch den Eindruck der Zeitverschwendung.“
Das sind deutliche Worte. Passt auch zu Deinen Bildern. Da ist, wenn es nur einen Hauptgedanken gäbe, dieser von vielen weiteren durchsetzt und modifiziert. Man darf sich etwas aussuchen. Nein, man m u s s geradezu auf die Suche gehen. So liest Du vermutlich auch. Es geht Dir erst in zweiter Hinsicht um das Erleben der Geschichte, sondern um das Suchen dürfen / müssen / können in einem Text.
Dann sagt Dir einer meiner großen, Kurt Vonnegut, bestimmt nicht allzu sehr zu?
www.dostojewski.eu