Ich lasse das Jahr mit Osman Lins' experimentellen Roman "Avalovara" ausklingen. Dieser erinnert deutlich an Cortazar und nutzt das bekannte lateinische Palindrom "SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS" für den Aufbau seines Buches und der einzelnen Kapitel, die der Leser beispielsweise wie eine Spirale lesen kann (siehe Bild).
Lins selbst dazu:
"Wir sind diejenigen, die der Spirale an beiden Enden eine Grenze setzen. Im Idealfall beginnt es bei „Immer“ und endet bei „Niemals“. (...) Das heißt, auch wenn wir es in entgegengesetzter Richtung auf Papier gezeichnet sehen, werden seine Enden (falls sie wirklich existieren) an einem mysteriösen Punkt zusammentreffen, der für unser steinernes Verständnis unzugänglich ist, genau wie bei einem Kreis, eine viel weniger zweideutige und verstörende Darstellung."
Versprochen wird, dass der Leser den Roman neu erfinden muss, um ihn an sein eigenes Verständnis anzupassen. Ich bin gespannt.
(P. S. Die Geschichte zum Sator-Quadrat selbst ist übrigens auch interessant.)