HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Zitat von Martinus
Hallo patmos,
verstaubt ist ja nur die Sprache, welche Kant bevorzugte, darum ich über Kant etwas gelesen habe und nie von Kant.
vor dem Denker.
Dankeschön.
Liebe Grüße
mArtinus
Guter Martin,
das dachte ich früher auch einmal; der Kant hat so eine etwas trockene Art...
Es kommt darauf an, in welchen geistigen Verfassungen man so ist (wenn man sich auf ihn einlässt), wie und warum man sich diesem Genie nähert und man muss so ungefähr wissen, worauf man sich bei Kant einlässt und über welches Gebirge man da steigt, oder steigen will.
Kant ist, meiner Meinung nach, wirklich mehr ein Universum, das man, kopfkissenbuchtechnisch, ruhig über einen längeren Zeitraum studieren sollte.
Hier dann olle Hesses Rat befolgend: Ruhig einmal lange oder längere Zeit bei einem Dichter, Autoren oder Philosophen verweilen.
In diesem Sinne!
Liebe Grüße vom ollen Möserpat
Zitat von Patmöser
das dachte ich früher auch einmal; der Kant hat so eine etwas trockene Art...
Es kommt darauf an, in welchen geistigen Verfassungen man so ist (wenn man sich auf ihn einlässt), wie und warum man sich diesem Genie nähert und man muss so ungefähr wissen, worauf man sich bei Kant einlässt und über welches Gebirge man da steigt, oder steigen will.
Eine interessante Übung auch: Kant auf Englisch lesen. Versucht's mal. Vieles wird verständlicher, wenn man es sich mal aus einer fremden Sprache übersetzt hat.
Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
Zitat von RoquairolZitat von Patmöser
das dachte ich früher auch einmal; der Kant hat so eine etwas trockene Art...
Es kommt darauf an, in welchen geistigen Verfassungen man so ist (wenn man sich auf ihn einlässt), wie und warum man sich diesem Genie nähert und man muss so ungefähr wissen, worauf man sich bei Kant einlässt und über welches Gebirge man da steigt, oder steigen will.
Eine interessante Übung auch: Kant auf Englisch lesen. Versucht's mal. Vieles wird verständlicher, wenn man es sich mal aus einer fremden Sprache übersetzt hat.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht..., mein englisch ist sehr, sehr maritim untermalt...
Es gibt offenbar einen Zweig in der Biologie, die den Darwinismus anzweifeln, einer von ihnen ist Francis Hitchens. 1982 erschien „The Neck of the Giraffe or Where Darwin went wrong“. Darin es heißt:
Zitat von Francis Hitchens
Nun ist es recht offensichtlich, daß, wenn auch nur das Geringste unterwegs falsch läuft – wenn die Hornhaut trübe ist oder sich die Pupille nicht richtig öffnet, oder die Linse undurchsichtig wird, oder falsch fokussiert wird -, kein erkennbares Bild entsteht. Das Auge funktioniert entweder als Ganzes oder überhaupt nicht. “Wie geschah es denn dann, daß es sich durch langsame stetige, unendlich kleine Darwinische Verbesserung entwickelte.
Kritik deren sich Evolutionstheoretiker oft ausgesetzt sind, man merkt, wie gerne Dawkins solche Behauptungen wiederlegt. Wenn man durch eine trübe Brille schaut, sieht man doch auch noch irgendetwas. Dass Linse und Retina nicht unabhängig von einander arbeiten können, widerlegt Dawkins sehr anschaulich, man hoffe doch, die Aussagen dieser Frau stimmen, die eine Kataraktoperation hinter sich hatte, und von sich sagte, mit dem Auge ohne Linse fahre „bei weitem besser“ als ohne ein Auge. So muss es auch dem Nautilus gehen, ein dem Tintenfisch ähnliches Geschöpf , die Augen Löcher ohne Linse. In diesem Fall ist es wohl so, dass die Evolution den Sprung (noch) nicht geschafft hat, dem Tier eine Linse in die Augen zu fügen. Wie die Augen in Millionen von Jahren aussehen werden, wissen wir nicht.
Dawkins stellt sich mehrere Fragen, darunter die Frage, „ob es möglich sei, daß das menschliche Auge unmittelbar aus etwas entstanden ist, das geringfügig verschieden von ihm selbst war und das wir X nennen können.“ und es wird u.a. darüber theoretisiert, ob wir, wenn wir die Evolution im Rückwärtsgang durchgehen, immer wieder auf Vorläufern (verschiedene Xe: X', X'', X''' usw.) vom Auge begegnen können. Also, so recht beweisen kann das Dawkins nicht, theoretische Überlegungen, ja, gut.
Einige Passagen von Dawkins' Buch überlese ich gerne. Da ist besonders das Kapitel über DNS/RNS aus der Sicht der Evolution. Das ist für Einsteiger einfach zu schwierig verfasst, darum verworren. So erginge es mir bei einer Kantlektüre. Natürlich ist es klar, dass man über diese Thematik einige Bücher lesen muss, bis man irgendeines entdeckt, welches solche Sachverhalte verständlich darlegt.
Zitat von Dawkins
Bei der natürlichen Auslese geht es um nichts anderes als um den unterschiedlichen Erfolg rivalisierender DNS bei der vertikalen Transmission in den Archiven der Art.
Alles klar? Gut. Es geht dann noch um Replikation von DNS. Kopien können Fehler haben usw.(da habe ich wohl in der Schule nicht aufgepasst oder vergessen).
Zitat von Dawkins
Gelegentlich entsteht, aus zufälligen Kopierfehlern, spontan ein geringfügig anderes RNS-Molekül.
Schön.
Das nächste Kapitel heißt hoffnungsvoll „Ursprünge und Wunder“
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Also ich bin in der richtigen Verfassung, denke ich und der Kerl lässt mich so schnell nicht mehr los...
So heißt z.B. von der Philosophie, sie sei die Magd der Theologie...Kant - zweiter Abschnitt/ Anhang - Zum ewigen Frieden
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Hallo liebe Leser dieses Threads,
ich zitiere mich selber:
Zitat
Es gibt offenbar einen Zweig in der Biologie, die den Darwinismus anzweifeln, einer von ihnen ist Francis Hitchens. 1982 erschien „The Neck of the Giraffe or Where Darwin went wrong“.
Francis Hitchens, der Name ist im Buch falsch geschrieben, er heißt J. Francis Hitching, ein Autor, der über paranormale Phänomene schreibt und der Szene der Kreationisten zuzuordnen ist, also Sprecher einer religiösen Auffassung, und kein Biologe. Dieser Herr taucht auf einer Website eines türkischen Kreationisten auf, der aus Hitchens Antidarwinbuch zitiert. Diese Website werde ich nicht verlinken, weil der Seiteninhaber laut wikipedia ein ehemaliger Holocaustleugner und Knastbruder (wurde zu drei Jahren verurteilt)ist. Die Website dieses türkischen Kreationisten ist eine Verunglimpfung und Verzerrung des Darwinismus. Ich schreibe das nur,weil man wirklich aufpassen muss, mit welchen Leuten man zu tun hat. Habt bitte Verständnis, dass ich so eine Seite aus dem Internet nicht verlinke. Das nur zur Information.
Liebe Grüße
mombour
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Unser Forum ist in der Türkei gesperrt!
Mit DNS und Gene hatte ich mich mal früher beschäftigt aus reiner Neugier, aber mein Wissen ist zu begrenzt um darüber ein Urteil zu fällen. Fehlt mir einfach das Fachwissen dazu! Aber ich bleibe lieber bei der Magd und der schmackhaftschen geistvollen Kost... (Interessant finde ich das Thema schon und ich habe mir auch das Buch notiert, Danke!)
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Zitat von Bea
Mit DNS und Gene hatte ich mich mal früher beschäftigt aus reiner Neugier, aber mein Wissen ist zu begrenzt um darüber ein Urteil zu fällen.
Tja, und ich habe vergessen, was ich in der Schule darüber gelernt habe. Es lohnt sich, sich damit noch mal zu beschäftigen, denn ich möchte mal verstehen, was es für einen Einfluss auf die Evolution hat, wenn DNS-Replikationen Fehler aufweisen. Darwin brauchte sich darüber keine Gedanken machen, weil Zellstruktur und DNS damals noch ein Fremdwort waren. Im 20. Jahrhundert wurde Darwins Theorie erweitert, man nannte es zuerst Neodarwinismus, spricht aber heute nur noch von der Synthetischen Evolutionstheorie, die die Zellforschung, Gene und Populationsbiologie mit berücksichtigt.
Über die Geschichte der Evolutionsbiologie kann man bei Thomas Junker: "Die Entdeckung der Evolution: Eine revolutionäre Theorie und ihre Geschichte", Wissenschaftliche Buchgesellschaft, nachlesen. Ich habe den Eindruck, dieses Buch ist allgemeinverständlich geschrieben, habe aber selbst noch nicht hineingeschaut.
Tja, viele gute Bücher wollen mir da entgegenschwirren. Heute lese ich erstmal meinen Mark Twain zu ende und morgen geht's weiter im blinden Uhrmacher.
Liebe Grüße
und einen schönen Sonntag
mArtinus
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Zitat von Bea
Unser Forum ist in der Türkei gesperrt!
Hä? Warum das denn?
Das alte Lit-Kaff ging in der Türkei - da hatte ich ja mal was geschrieben (Roquairol live aus Ephesos ...)
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Zitat von BeaZitat
Hä? Warum das denn?
Wenn ich mich richtig erinnere ist da ein Artikel: Buch - Kornfeld? Ich kam zwar in das Forum (Überschrift) Aber sonst alles gesperrt!
Kein Wunder wenn bei den Kümmeltürken das Forum nicht erwünschet ist.
Wenn die allein den Namen Patmöser lesen, dann denken die sofort an Wien...
Zitat von Dawkins
Kumulative Selektion ist der Schlüssel, aber sie mußte erst einmal einsetzen, und wir kommen nicht um die Notwendigkeit herum, ein Ein-Schritt-Zufalls-Ereignis bei der Entstehung der kumulativen Selektion selbst vorauszusetzen.
Darum geht es jetzt. Bloß ist dieser Ein-Schritt- Zufall nicht das größte in der Welt, ohne diesen Zufall die Evolution niemals in Gang gekommen wäre. Was für ein Zufall. Und schon kommt ein Einwand von Evolutionsgegner, na, ja, hinter dem allen muss doch ein Gott sitzen. Auf den ersten Blick mag man sich vielleicht damit zufrieden geben. Dawkins allerdings sagt, Aussagen wie „Gott war immer da“ sei nur ein fauler Ausweg, „dann könnten wir genausogut sagen: >>DNS war immer da<< oder Leben war immer da<<...“, das allerdings wäre auch ein fauler Kompromiss.
Nun gibt es Chemiker, die verschiedene Theorien zur Entstehung des Lebens entwickelt haben, die sog. Theorie einer Ursuppe, oder die Theorie des Chemikers Alexander Graham Cairns-Smith, der sagt, „dass lösliche Tonminerale der Schritt zwischen toter Materie und Lebewesen seien“(Quelle: hier). Dawkins, obwohl er weiß, dass diese Theorie „weniger beliebt“ ist, versucht auf mehreren Seiten diese Theorie dem Leser näherzubringen, was natürlich so ziemlich unmöglich , wenn der Leser kaum chemische Vorkenntnisse mitbringt, auch die Erläuterung auf Wikipedia, die übersichtlicher vorgetragen wird, erscheint mit fantastisch, auch wenn ich sie nicht verstehe. Wir können getrost die ganze Chemie ruhig mal vergessen, und beschäftigen uns kurz mit der Frage, warum es denn noch nie einem Chemiker gelungen sei, in einem chemischen Labor leben herzustellen (also, wir sind ja in einem Literaturforum und denken selbstverständlich Frankenstein's Monster.....), aber schauen wir uns Dawkins' verblüffend einfache Antwort an:
Zitat von Dawkins
....Wenn sich die spontane Entstehung von Leben als ein so ausreichend warscheinliches Vorkommnis erwiese, daß es während der wenigen Menschenjahrzehnte entstünde, in denen sich Chemiker damit befaßt haben, dann hätte das Leben viele Male auf der Erde und viele Male auf Planeten im Funkbereich der Erde entstehen müssen.
Was ist ein Wunder?
Ein Wunder ist, wenn eine Marienstatue aus Mamor uns mit einer Hand zu. Es ist ein Wunder, weil wir das niemals erwarten würden. Und doch, wenn es geschehen würde, könnte man dieses Wunder wissenschaftlich erklären. Die Hand einer Marienstatue bewegt sich, wenn sich
Zitat von Dawkins
durch pure Koinzidenz alle Moleküle zufällig im selben Moment in dieselbe Richtung bewegten..Die Chancen gegen einen solche Koinzidenz sind unvorstellbar, aber nicht unberechenbar groß.
Das hat mir gefallen. Alles ist möglich, alle Wunder können wissenschaftlich erklärt werden, demnach muss die Entstehung des Lebens ein Wunder sein, dass auch wissenschaftlich erklärt werden könnte?
Meine Konsequenz daraus: Der „Ein- Schritt - Zufall“ hat sich, obwohl äußerst unwarscheinlich, sich einfach trotzdem ereignet (ein warum gibt es nicht-Zufall) und dann setzte die kumulative Selektion ein. Der nächste höchst unwahrscheinliche Zufall war, vielleicht aus zufälliger Mutation oder sonst was, das aus Materie Leben (Bewusstsein) entstand.
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)