Zitat von Krümel
Ist der Zyniker nicht eine Maske für den enttäuschten Idealisten? Auf jedem Fall weiß der Zyniker wie die Welt ist.
Ja, ähnlich wie der Pessimist ein Optimist mit mehr Erfahrung ist.
Klar bleibt dem Idealisten nur die zynische Maske übrig, da er lange geglaubt hat, eine Welt verändern zu wollen oder zu können, die sich gar nicht verändern will, in deren Winkel so viele sitzen, die die Welt so benötigten, wie sie ist.
Von solchen und anderen Erkenntnissen bleibt dann die Enttäuschung zurück, und diese Enttäuschung wird zum Zynismus, ein bitteres Auflachen, sobald ein „Schwärmer“ aufkreuzt, der es noch nicht verstanden hat, sobald ein Ereignis sich mal wieder so bestätigt, wie man es vorhergesehen hat (wie die Leute mit dem Weltuntergang, den sie hinnehmen, solange sie es nur vorausgesagt haben), sobald man mal wieder nur den Kopf schütteln kann, über das, was geschieht und dem man kaum etwas entgegensetzen kann.
Zynismus kann aber auch stark versteinern und zur Verbitterung führen, und dann „nützt es nicht viel“. Der Mensch, der in die Welt blickt, muss trotzdem sein Inneres aufräumen, so sehr das Welt-Geschehen auch immer wieder hindurchfegt, weil ihn sonst diese Versteinerung selbst zum Stein werden lässt, die Maske nicht mehr nur Maske ist und vor allen Dingen alles bitter wird, was um ihn herum geschieht.
Leicht ist es nicht. Irgendwie muss man sich selbst überlisten, den immer wieder durchdringenden Zyniker mit seiner bitteren Vernunft niederringen, um auf seinen Sockel etwas anderes zu stellen.
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