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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#1

Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 17.01.2011 17:46
von Krümel • 499 Beiträge

"Walden"

(Im Moment sammle ich zwar nur Zitate, was bleibt mir auch übrig, kann ja nur nicken , aber ich eröffne dennoch mal einen Ordner, ihr habt ja auch noch eure Erfahrungen und Lesezeiten mit ihm.)

„ … die meisten Menschen sind aus reiner Unwissenheit und Verblendung so sehr von den äußeren Sorgen und überflüssigen, groben Arbeiten des Lebens in Anspruch genommen, daß sie seine edleren Früchte nicht pflücken können.

„Der arbeitende Mensch hat tatsächlich nicht einen Tag lang die Muße, ganz er selbst zu sein.

„Die höchsten Werte unseres Wesens können wie der Flaum der Früchte nur bei zartester Behandlung erhalten bleiben. Und doch behandeln wir weder uns selbst noch sonst jemand so zartfühlend.

„ … am übelsten ist es, sein eigener Sklavenhalter zu sein.

„Haben wir aber eines dieser Dinge (Nahrung, Obdach, Kleidung und Heizung) im Überfluß, übersteigt die äußere Temperatur die innere

„Fast jeder Luxus und viele der sogenannten Annehmlichkeiten des Lebens sind nicht nur entbehrlich, sondern hindern tatsächlich den Aufstieg der Menschheit.

„Niemand sank je in meiner Achtung, weil sein Anzug geflickt war. Aber ich bin sicher, daß man gemeinhin mehr Sorgen darauf verwendet, moderne und doch wenigstens saubere und ungeflickte Kleider zu haben als einen gesunden Verstand.

„Bekleidest du eine Vogelscheuche mit deinem letzten Hemd und stehst selbst ohne Hemd daneben, welcher Vorübergehende würde nicht zuerst die Vogelscheuche grüßen?

„Denn unsere Häuser sind ein so zwingendes Eigentum, daß wir oftmals mehr darin gefangen sind, als daß wir sie bewohnen.

„Ich hatte drei Stück Kalkstein auf meinem Schreibtisch liegen. Aber mit Entsetzen sah ich, daß man sie täglich abstauben mußte zu einer Zeit, in der die Einrichtungsstücke meines Geistes noch unverstaubt waren. So warf ich die Steine entrüstet aus dem Fenster.

zuletzt bearbeitet 21.01.2011 18:21 | nach oben springen

#2

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 13:31
von Krümel • 499 Beiträge

Thoreau baut sich eine Hütte im Wald ohne jeglichen Schnick-Schnack. (Obwohl ich nun in einem anderen Forum erfahren musste, dass diese Hütte auf dem Grundstück eines Freundes stand, also das was er so verpönt nämlich Geld, besitz er selber nicht, aber sein Freund. Heute wäre es ohnehin ein Unding, irgendwo im Wald am See eine Hütte zu bauen und dort wohnen zu wollen.)

„Eine Dame bot mir einmal eine Matte an, aber da ich keinen Platz im Hause hatte und nicht die Zeit, die Matte draußen oder drinnen auszuklopfen, schlug ich es ihr ab …

Dann schildert er noch im Kapitel „Genügsamkeit“ seine spartanische Kost: Brot aus puren Mais. - und Roggenmehl, ab und an Sirup aus Kürbis und Rüben und ein wenig Salz. Ich denke, ein paar Jahre geht das mit diese Ernährung sicherlich, da sein Experiment aber auch nicht länger dauerte, konnte er natürlich nicht feststellen, dass das eine Mangelernährung mit schädlichen Verlauf gewesen wäre.

Es folgen Schilderungen wie er mit anderen Menschen umgeht und was sie ihn angehen:

„ … wer allein reist, kann jederzeit aufbrechen.

„Der Arme ist oftmals weniger verfroren und hungrig als schmutzig, zerlumpt und roh. Zum Teil ist die Armut sein eigener Wille und nicht sein Unglück. Gibst du ihm Geld, so kauft er vielleicht noch mehr Lumpen.

(Okay er wirft nicht alle über einen Kamm, mir sind aber schon diese "oftmals" zu viele, seine Meinung über Arme lese ich eindeutig als schlecht und in einer überheblichen Art heraus.)

Im Kapitel „Lesen“ dann diese Ausschließlichkeit der Hohen Literatur, die man NUR im Original lesen kann, ging mir Thoreau mittlerweile auf die Nerven. Er ist mir persönlich zu festgefahren, fanatisch, streng, Toleranz lässt er nicht durchblicken.

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#3

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 14:53
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Diese "freiwillig und einsam in den ärmsten Hütten Einwohnenden", also diese Entsagenden auf Zeit mit dem wohligen Ausblick auf bald wieder - volle Teller und Becher, die haben, jedenfalls für mich und oft genug, immer etwas so hintergründig religiöses an sich.
Und religiös sein, das heißt, am ende und konsequent zu ende gelebt, leider immer auch: Keine, grundsätzlich keine Toleranz.

Danke für diesen Ornder hier, Krümelchen, ich hätte mir das Buch, ansonsten, wohl gekauft!

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#4

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 17:09
von Krümel • 499 Beiträge

Zitat von Patmöser
Danke für diesen Ornder hier, Krümelchen, ich hätte mir das Buch, ansonsten, wohl gekauft!



Ich darf aber doch zuerst einmal zuende lesen, büdde, denn Krümelchen schießt gerne und mit voller Wucht los, weil ja alles durch die Krümelche-Zensur hindurch muss!

Also eben, ja am Nachmittag das Kapitel "Laute", da war ich dann wieder einig mit Herrn Thoreau.

"Im Sommer saß ich nach dem täglichen Bad manchmal von Sonnenaufgang bis Mittag in Träumereien versponnen zwischen Tannen, Walnuß- und Sumachbäumen vor meiner Tür in der Sonne.
"Eben war es noch Morgen, auf einmal ist es Abend, und nichts Nennenswertes ist vollbracht.


Das passt zwar jetzt so überhaupt nicht zum strengen Lesen und den sturen Ansichten, aber dieser Müßiggang ist wunderbar. Keine Uhr zu tragen brauchen, das ist ein Luxus

"Hausarbeit war mir ein angenehmer Zeitvertreib. War mein Fußboden schmutzig, so stand ich zeitig auf und räumte meine Möbel hinaus auf Gras ...

Er hielt halt Hausputz, da hätte er auch die Matte der netten Dame ausschlagen können , und Beeren isst er auf einmal auch, nicht mehr nur seine strenge Kost. Aber vielleicht ist es einfach eine Entwicklung gewesen, dass er nun so gemütlich da sitzen kann, den Vögeln lauschen und sich satt am Wald sehen vermag ...

"Kein Butterfaß, kein Spinnrad, nicht einmal das Summen des Wasserkessels oder Kindergeschrei ertönte tröstlich. Ein altmodischer Mensch wäre wahnsinnig geworden oder vor Langeweile gestorben.

zuletzt bearbeitet 18.01.2011 17:09 | nach oben springen

#5

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 20:22
von Krümel • 499 Beiträge

„Wer inmitten der Wälder lebt und seine lebendigen Sinne noch hat, der kann nicht düsterer Schwermut verfallen

„Ich empfinde es als heilsam, wenn man die meiste Zeit über allein ist.

„Niemals fand ich geselligere Gesellschaft als die Einsamkeit.

„Wer denkt und arbeitet, ist immer allein, …

„Es bereitet mir besonderen Genuß, über das Wasser hinweg zu einem Bekannten jenseits des Sees zu sprechen. In meinem Haus saßen wir zu nahe aufeinander, so daß wir gar nicht anfangen konnten zu hören, wir konnten nicht leise genug sprechen, um uns verständlich zu machen.

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#6

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 21:00
von Roquairol • 1.072 Beiträge

Zitat von Krümel



Im Kapitel „Lesen“ dann diese Ausschließlichkeit der Hohen Literatur, die man NUR im Original lesen kann, ging mir Thoreau mittlerweile auf die Nerven. Er ist mir persönlich zu festgefahren, fanatisch, streng, Toleranz lässt er nicht durchblicken.



Kannst du mal zitieren, was du da intolerant findest? - Ich beobachte nämlich schon seit längerer Zeit das interessante Phänomen, dass vor allem junge Menschen jeden, der eine klare Meinung hat und selbige pointiert zum Ausdruck bringt, als intolerant empfinden: "Das Christentum hat sich durch die Jahrhunderte hindurch für zahllose Verbrechen zu verantworten!" - "Huch, sind Sie aber intolerant ..."

Toleranz bedeutet für mich, gegenüber Andersdenkende keine Gewalt anzuwenden. Nicht mehr und nicht weniger ...




Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
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#7

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 21:58
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von Roquairol


Toleranz bedeutet für mich, gegenüber Andersdenkende keine Gewalt anzuwenden. Nicht mehr und nicht weniger ...



Bleibt zu hoffen, das du zur Verteidigung deines Lebens, des Lebens deiner Familie und deiner Freunde, niemals dazu gezwungen wirst, das was du Gewalt nennst, dann "anwenden" zu müssen.

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#8

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 22:00
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

Zitat von Roquairol
Kannst du mal zitieren, was du da intolerant findest? - Ich beobachte nämlich schon seit längerer Zeit das interessante Phänomen, dass vor allem junge Menschen jeden, der eine klare Meinung hat und selbige pointiert zum Ausdruck bringt, als intolerant empfinden: "Das Christentum hat sich durch die Jahrhunderte hindurch für zahllose Verbrechen zu verantworten!" - "Huch, sind Sie aber intolerant ..."


Ja, heutzutage wird Konsequenz oftmals mit Nicht-Toleranz verwechselt.

Zitat von Patmos
Diese "freiwillig und einsam in den ärmsten Hütten Einwohnenden", also diese Entsagenden auf Zeit mit dem wohligen Ausblick auf bald wieder - volle Teller und Becher, die haben, jedenfalls für mich und oft genug, immer etwas so hintergründig religiöses an sich.


Thoreau gehörte durchaus nicht zu den Menschen, die sich kurz einmal einer Entsagung hingaben und dann wieder zu vollen Tellern zurückkehrten, sondern er vertiefte in dieser Erfahrung auf dem Grundstück seines Freundes Emersons seine Theorie der "Lebens-Wichtigkeit", die nicht dem Leben oder Sein entsagte, sondern der Gesellschaft in ihren falschen Strukturen.

Thoreau war ein gehobener Geist, der nicht einsah, seine wertvolle Seele einem Markt und einer Gesellschaft der Ausbeutung zu unterwerfen, sich unnütz mit Besitz und Besitzanhäufung zu quälen. Ihm diente das Leben der Widmung wesentlicher Dinge, um nie Baustein zu werden für eine untergehende "Kultur".

Zitat von Thoreau
„Ich wollte nicht das leben, was kein Leben war, denn das Leben ist so kostbar; noch wollte ich Entsagen üben, wenn es nicht unumgänglich nötig war. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen und so standhaft und spartanisch leben, um alles, was nicht Leben war, davonzujagen.“

(Walden)
Und das war kein Spruch, sondern ein lebenslanges Bedürfnis.

Thoreau legte Wert darauf, freien Raum für sich selbst zu gewinnen, einen Raum, den das Individuum benötigt, um darin selbstverantwortlich leben zu können. Dinge, wie: "Lass die Gesellschaft nicht das Element sein, in dem du schwimmst! – Arbeite mehr an dir selbst!"... kurz: Vereinfache dein Leben!!! - sind solche Dinge, die er gelebt und gepredigt hat. Thoreau gehört zu den wenigen Menschen, die konsequent gelebt haben wie sie gedacht und geschrieben haben.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 18.01.2011 22:04 | nach oben springen

#9

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 18.01.2011 22:27
von Krümel • 499 Beiträge

Zitat von Roquairol
Toleranz bedeutet für mich, gegenüber Andersdenkende keine Gewalt anzuwenden. Nicht mehr und nicht weniger ...



He, he, ich tu hier keinem Gewalt an

Was du da nun forderst, ist sehr schwierig, weil mir die Aussage insgesamt nicht zusagt, da mir tatsächlich die Toleranz fehlt. Wenn ich zum Beispiel zitiere "Man muß Bücher ebenso gesammelt und wohlbedacht lesen wie sie geschrieben wurden." Dann sollte man vorher gelesen haben: "Der Student kann Homer und Aischylons im Original lesen, ohne Gefahr zu laufen, seine Zeit zu vergeuden."

"Sie lesen (Unterhaltungsliteratur), wie ein armer Unglücklicher auf einem Kirchturm kletterte und wäre doch besser nur bis zum Glockenturm gekommen."

"Ich hielte es für besser, wenn man all diese ehrgeizigen Helden der gesamten Romanliteratur in menschliche Wetterhähne verwandelte, wie man früher die Helden unter die Sterne versetzte. Dann mögen sie sich dort herumdrehen bis sie rostig sind, statt herabzusteigen und ehrliche Menschen mit ihren Possen zu belästigen."

Zumal finde ich den Ton, den er da anschlägt nicht okay, er setzt ganz deutlich viele, sehr viele Menschen herab.

Ähnlich verhält es sich auch im Kapitel "Einsamkeit" als er diesen animalischen Naturmensch unbedingt "Geist" einbläuen möchte. Warum muss jeder immer nach Geist streben? Manche sind auch anders zufrieden.

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#10

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 09:05
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von Krümel


Warum muss jeder immer nach Geist streben? Manche sind auch anders zufrieden.



Eine Frage, die ich mir auch schon oft stellte. Ich denke, man muss die Zeit dazu haben, um nach dem so göttlich erhabenen Geist zu streben, zu forschen, sich da so schön "hinzuüben" um dann in ungezählten Büchern darüber zu simselieren.

Denn siehe, liebes Krümelchen, so manch lieb Menschenkind hat den Geist und weiß garnicht darum. Der, oder Die, muss natürlich dringlichst darüber aufgeklärt werden, das Er oder Sie den falschen Geist hat, oder den so nicht ganz Richtigen. Oder das Sie, oder Er, in Wirklichkeit einem dem wirklichen Geist entgegenstrebenden Geist haben, und dieser Geist ist dann also ungeistlich, weil, weil also wahres Geistverhaftetsein nur mit dem Geist gehet, der dem jeweiligen Geist des Verkünders des jeweiligen Geistes - Geist unterzuordnen ist..., irgend etwas muss heute morgen in meinem Tee gewesen sein...
Also alles nicht so einfach - mit die Geister. Nicht?

Deine Frage ist demnach mehr als berechtigt und ich bin recht froh, das sie dann einmal und so gestellt wurde.
(Allen gebenedeiten Geisthabern dann in ihr holdseliges Stammbuch gewuchtet.)

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#11

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 12:01
von Krümel • 499 Beiträge

Das war großartig Patmöser

Gestern Abend lag ich noch lange schlaflos im Bett, es drehte sich bei mir im Kopf und ich musste abwiegen oder alles irgendwie ins Lot bringen. Ich bin doch selber eine gewesen, die jahrelang nach Geist geschrien hat und es fast vehement verteidigt hat. Auffallend war, dass mir genau diese Einstellung bei Wilber dann missfiel.

Und folgendes Beispiel ist mir dabei gekommen. Eine Familie mit einem Kind, das an Trisomie 21 erkrankt ist, das geistig nicht so auf der Höhe ist und sein kann, sondern eher in seinen "instinktmäßigen" Verhalten weilt, alles mehr körperlich betrachtet, bringt oft Glück, Harmonie und Ruhe in die Familie. Man empfindet das "Ausruhen" von diesem Streben nach Höherem als tief erholsam und spielt ganz dumm "Mensch ärgere dich nicht".

Ist noch gar nicht so lange her, ich denke, es kam mit Wilber, er hat mein Denken völlig umgekrempelt, aber nicht in seine Richtung, sondern ich stelle dieses Streben nach "GEIST" mittlerweile in Frage

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#12

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 12:28
von Roquairol • 1.072 Beiträge

Diese Frage nach dem Geist ist doch höchst unzeitgemäß. Wer strebt denn heutzutage nach Geist?! Solche Leute kann man doch mit der Lupe suchen. Die meisten Jugendlichen betrachten alles, was mit "Geist" zu tun hat, als Schulkram, den sie in ihrer Freizeit fliehen wie der Teufel das Weihwasser. Allerorten floriert betriebsamste Geistlosigkeit: Wir suchen den Superstar holt mich hier raus Tooor Tooor Tooor .... Wer in diesem Getöse eine leise Geistesstimme hören will - tja, der muss schon Bücher aus dem 19. Jahrhundert lesen.




Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
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#13

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 13:00
von Krümel • 499 Beiträge

Zitat von Roquairol
Allerorten floriert betriebsamste Geistlosigkeit: Wir suchen den Superstar holt mich hier raus Tooor Tooor Tooor .... Wer in diesem Getöse eine leise Geistesstimme hören will - tja, der muss schon Bücher aus dem 19. Jahrhundert lesen.



Andere Frage, wer sagt mir denn, das genau diese Geistlosigkeit, wenn es denn so ist, nicht der richtige Weg entgegen dem krankhaften Streben nach Geist ist? Vielleicht muss man zunächst runter vom hohen Ross, um wieder in richtige Bahnen zu kommen???

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#14

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 13:15
von Roquairol • 1.072 Beiträge

Zitat von Krümel

Andere Frage, wer sagt mir denn, das genau diese Geistlosigkeit, wenn es denn so ist, nicht der richtige Weg entgegen dem krankhaften Streben nach Geist ist?




Ganz einfach: Die Menschheitsgeschichte. Sämtliche Errungenschaften des Menschen beruhen auf dem Geist. Ohne das Streben nach Geist würden wir immer noch in der afrikanischen Savanne sitzen und an den Knochen nagen, die uns die Löwen übrig lassen ....




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#15

RE: Henry D. Thoreau

in Die schöne Welt der Bücher 19.01.2011 14:16
von Patmöser • 1.121 Beiträge

Zitat von Roquairol
Diese Frage nach dem Geist ist doch höchst unzeitgemäß. Wer strebt denn heutzutage nach Geist?! Solche Leute kann man doch mit der Lupe suchen. Die meisten Jugendlichen betrachten alles, was mit "Geist" zu tun hat, als Schulkram, den sie in ihrer Freizeit fliehen wie der Teufel das Weihwasser. Allerorten floriert betriebsamste Geistlosigkeit: Wir suchen den Superstar holt mich hier raus Tooor Tooor Tooor ....



Oh weh, ich stehe hier und kann nicht anders und gestehe: In meiner güldigen Jungmannenzeit war ich einer von denen, einer von ihnen. Wenn auch mit anderen Idealen und Schlagworten, wenn auch mit anderen Parolen und einer anderen Art von Sturmgeschrei, ja, ich war ein rechter Jungmann mit durchaus sündigen, also hier dann unvergeistigten An und Einsichten.
Denn, und jetzt einmal unter uns Klosterbrüdern, was ist das verschmitzt versprechende Neinsagen, das so immer unschuldige Lächeln einer Frau gegen alle hohen Geister dieser Welt? Von einem schön dessouierten Damenpopöchen jetzt lieber fein und still zu schweigen...

Und!
Und ich bereue nichts!

zuletzt bearbeitet 19.01.2011 14:27 | nach oben springen


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