HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Ich habe sowohl die von Rahsin als auch ein winziges Taschenbuch gleichen Inhalts in der Übersetzung von Johannes von Guenther. Ich konnte dabei feststellen, dass seine Übersetzung fast so gut ist wie die von der wunderbaren Übersetzerin E. K. Rahsin.
Manchmal scheitern Dostojewski-Werke auch an der Übersetzung. Ich hatte einmal eine ganz schlechte von Raskolnikow, der ich kaum folgen konnte.
Was "Die Sanfte" betrifft - hier wechselt Dostojewski den Erzählstil, bleibt aber ganz in seinem Element des Elends und der Verzweiflung. Einfach nur lesenswert, ja, das finde ich auch.
Art & Vibration
Ja. Interessant ist vor allem auch die Entwicklung, die der Protagonist durchmacht, von streng erzieherisch bis am Ende total unterwürfig. Am Ende ist er selbst total erniedrigt und die Sanftre triumphiert.
Dann werde ich mir irgendwann das Kellerloch noch mal vornehmen und vorher dich um Rat fragen, welche Übersetzung ich nehmen soll
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[i]Poka![/i]
Beauvoir, toll. Die könnte ich auch demnächst mal wieder herauskramen.
Der zweite Teil von Marias hat mich etwas enttäuscht, wenn ich auch hoffe, dass er nur Übergang zum dritten und letzten Teil ist. Der wirkt auf mich tatsächlich wie eine Zwischennuance. Marias beherzigt darin sein Anliegen, alles immer wieder wiederholen zu müssen, in meinen Augen etwas zu sehr. Mir fehlt das Philosophische, wenn auch die Sätze nicht kürzer geworden sind. Sie drehen sich nur um nichtige Dinge wie z. B. Bottox oder Frauenbeine oder einen Blutstropfen. Dagegen war der Anfang des zweiten Teils sehr schön. Da ging es darum, dass man bei einer Bitte eines anderen immer abhängig wird und die Verantwortung übernimmt. Gibt man einmal einem Bettler Geld, so wird man am nächsten Tag nicht umhin kommen, ihm wieder welches geben zu müssen, denn er erwartet dieses aufgrund der vorangegangenen Gabe und der Gebende ist nicht ärmer geworden. Dezas Ex-Frau macht hier interessante Beobachtungen. Danach aber geht es in eine Diskothek, und irgendwie findet Deza dort nicht so schnell hinaus. Alle Figuren treten wieder auf, außer der weise Wheeler, der erscheint nur in der Erzählung Dezas.
Vielleicht ist mir das Geschehen einfach nur zu modern?
(Na, jetzt rede ich hier, werde natürlich sowieso noch zusammenfassen.)
Danach dann Javier Marias "Dein Gesicht morgen" Teil 3 - Gift und Schatten und Abschied
Art & Vibration
Zitat von Martinus
Christa Wolf: Störfall - Nachrichten eines Tages
Ich habe es recht schrottig in Erinnerung. Zumal Frau Wolf aus einer exponierten Stellung heraus immer ihren klugscheißenden und besserwissenden Senf zu einem System abgegeben hat, in dem sie faktisch nicht mehr lebte.
www.dostojewski.eu