HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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... ehrlich gesagt, wollte ich nur mal das Datum schreiben. Man muss sich ja jedes Jahr neu dran gewöhnen.
(In meinen Notizbüchern ist die Verzweiflung & Verwirrung ausgiebig festgehalten. Dort steht für dieses Jahr etwa drei Mal 2011 mit durchgestrichener Elf und übermalter Eins.)
Immer noch im Boyd "Nabokov - Die russischen Jahre". Bin aber schon fast in der Nähe des zweiten Kloppers.
Art & Vibration
Ich les grad dem Tib- äh dem Hyperion seine Trashpool Nr. 2. Also die ham da ein Heft hingezaubert, das macht total was her, äußerlich wie innerlich. Diesem Magazin wünsche ich eine sehr hohe Auflage, und eine Auslage überall.
Zitat von Taxine
Bist du drin?
Nein, war in Ausgabe 1, ist auch keine Werbung für mich ausnahmsweise mal. Das ist schon irre, also so eine schöne Literaturzeitschrift habe ich selten gesehen. Hut ab.
Begonnen habe ich das Jahr 2012 mit dem "Hals der Giraffe" von Judith Schalansky - was soll ich zu diesem Buch sagen, es liest sich schwer, am Ende wird man etwas belohnt, aber ob sich der Aufwand lohnt - mag ich nicht zu beurteilen - nein eher nicht.
Jetzt lese ich "Die Herrlichkeit des Lebens" von Michael Kumpfmüller, das letzte Jahr von Franz Kafka - eine Romanbiographie - ein sehr angenehmes Buch. Und auf den kindle habe ich mir gleich "Der Bau" von Kafka aufgespielt - das geht jetzt raff-zaff
Zitat von Zypresserich
Mein Problem mit kindle et al ist: ich kann nicht mit meinen Stiften drin rumkritzeln und Post-its kleben und und und. Für mich ist das definitiv nix.
Du hast ja letztens auch geschrieben, dass du gut gucken kannst, ich nicht. Und manche Bücher sind so klein geschrieben - deshalb mir mein Göttergatte zu Weihnachten dieses Teil schenkte.
Man kann zwar nicht mit Stiften drin rumkritzeln, aber Anmerkungen festhalten, diese irgendwo z.B. Facebook veröffentlichen, markieren und, und, und ... das Ding kann da schon mithalten
Zitat von Krümel
Man kann zwar nicht mit Stiften drin rumkritzeln, aber Anmerkungen festhalten, diese irgendwo z.B. Facebook veröffentlichen, markieren und, und, und ... das Ding kann da schon mithalten
AHA! Das wirft neue Perspektiven auf. Ich kann also im kindle lesen und dann was markieren und dann direkt auf facebook posten? Hm, ich komme ins Nachdenken ...
DAS allerdings wäre saupraktisch, vor allem ab einem gewissen Promillegehalt, wenn man nicht mehr so recht die Tasten findet, klassisch, abtippend im Buch. Markieren kriegt man ja irgendwie immer hin.
Ich lese immer noch "Das Wunder von St- Petersburg".
War ich anfangs skeptisch merkte ich doch schnell, dass es sich hier nicht um kitschige Trivialliteratur, sondern um einen vom Realismus getragenen Gegenwartsroman handelt, der die gesellschaftlichen Verhältnisse im Kontext zweierlei Systeme (dem kommunistischen der 70er/80er und dem kapitalistischen der Gegenwart) zu spiegeln versucht. Aber der Roman leistet noch mehr, er bietet Einblicke in die Geschichte und die Urbanität Petersburgs. Einfach großartig und zu empfehlen.
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[i]Poka![/i]
Zitat von Patmöser
Javier Marias begonnen. Bin noch etwas unschlüssig, die Sprache ist wunderschön, aber so richtig warm...
Da fällt mir ein: du mochtest doch Bolanos "2666"... Ich möchte jetzt nicht sagen, dass sich die Bücher ähneln, dennoch besitzen sie einen ähnlichen Kern. Allerdings muss ich klar sagen, dass ich Marias, in seiner Mischung aus Moderne, wunderschöner Sprache und philosophischer Alltagsgedanken, wesentlich ausgefeilter und besser finde...
Zitat von LX.C
Einfach großartig und zu empfehlen.
Vielen Dank, werde es auch lesen.
Art & Vibration
Zitat von TaxineZitat von Patmöser
Javier Marias begonnen. Bin noch etwas unschlüssig, die Sprache ist wunderschön, aber so richtig warm...
Da fällt mir ein: du mochtest doch Bolanos "2666"... Ich möchte jetzt nicht sagen, dass sich die Bücher ähneln, dennoch besitzen sie einen ähnlichen Kern. Allerdings muss ich klar sagen, dass ich Marias, in seiner Mischung aus Moderne, wunderschöner Sprache und philosophischer Alltagsgedanken, wesentlich ausgefeilter und besser finde...
Es "ruckelt" immer noch.
Da bleibt nur eines, das Buch reifen lassen. Also einfach weg legen, aber dann irgendwann und eines Tages geht man am Bücherregal vorbei und eine nie wirklich verstandene aber wohl immer anwesende "Macht" führt dann mein gehorsam strebendes Händchen zum Javier und dann ist der Bann gebrochen...
Mein Leseleben ist voll davon, von diesen seltsamen Begebenheiten.
Ich lese noch die letzten dreißig Seiten von "Gold" von Blaise Cendrars und habe gestern schon mit "Früchte des Zorns" von John Steinbeck begonnen. Ich denke, inzwischen ist John Steinbeck zu einem meiner Lieblingsautoren geworden. Er schreibt so natürlich und ungekünstelt dahin, dass ich den Eindruck habe, die Worte plätschern dem Autoren wie ein Bach aus dem Mund. Diese natürliche Erzählweise spricht mich derzeit vielmehr an, als die Kunstsprache von Thomas Mann. So kann man sich als Leser ändern.
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Zitat von Patmos
Mein Leseleben ist voll davon, von diesen seltsamen Begebenheiten.
Die kenne ich auch ... nur zu gut.
Bin mitten in "Die amerkikanischen Jahre" von Brian Boyd. Was hat dieser Mann geleistet... und wie schafft er es, mir Nabokov als Dozenten vor die Augen zu führen, von dem ich Etliches lerne? Ein herrliches Werk, kein Wunder, dass er dafür einen Preis bekommen hat.
Art & Vibration