HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Ach so. Bin übrigens auf urig amerikanische Lektüre gestoßen. Kann man empfehlen.
„Etwas weiter oberhalb der Hütte stand eine Toilettenbude, deren Tür weit offenstand. Das Innere der Toilettenbude zeigte sich wie ein menschliches Gesicht, und die Bude schien zu sagen, der alte Kerl, der mich gebaut hat, hat 9745mal hier hineingeschissen, und jetzt ist er tot, und ich möchte nicht, dass mich noch irgend jemand berührt. Er war ein guter Kerl. Er hat mich mit viel Sorgfalt gebaut. Lass mich zufrieden. Ich bin jetzt ein Monument für einen guten begrabenen Arsch. Hier gibt es keine Geheimnisse. Darum steht die Tür auch offen. Wenn du scheißen musst, geh ins Gebüsch wie die Rehe.“
(Richard Brautigan „Forellenfischen in Amerika“, Spektrum, S. 13)
Art & Vibration
Jaja. In der Spectrum-Reihe ist so einiges Ungewöhnliches und Cooles zu entdecken.
Und das gute ist, dass es immer nur so um die 100 plus X Seiten sind. Da kann man sich auch mal seltsamen Sachen stellen - und eben entdecken.
Wenn ich den Titel lese, kommt mir der sehr bekannt vor. Kann mich aber nicht daran erinnern. Das Zitat ist schon mal spitze :-)
www.dostojewski.eu
"Volk und Welt", ja. Der war ja auch in der "Spektrum-Reihe" (Jatman - auf jeden Fall, viele schöne Entdeckungen dort. Eine weitere war Jacques Doyon "Hiob oder der Tod Hiobs".).
Brautigan ist so eine Mischung aus Nelson Algren und Bukowski. Hat mir sehr gefallen, natürlich auch, weil der Humor einfach stimmt.
Jetzt weiter mit André Breton "Anthologie des schwarzen Humors".
Art & Vibration
Zitat von Taxine im Beitrag #19
"Volk und Welt", ja. Der war ja auch in der "Spektrum-Reihe" (Jatman - auf jeden Fall, viele schöne Entdeckungen dort. Eine weitere war Jacques Doyon "Hiob oder der Tod Hiobs".).
Der Spektrum-Reihe verdanke ich die Bekanntschaft mit vielen, eigentlich mehr unbekannten Autoren. Außerdem waren die sehr "dünn" und man konnte diese Büchlein schnell einmal in die Jackentasche stecken.
Bei Ebay findet man ab und zu ganze Sammlungen dieser Reihe und irgendwann werden ich wohl doch schwach...
" . . . und irgendwann werden ich wohl doch schwach..."
Auch alles davor Geschriebene von Dir kann ich in jedem Buchstaben bestätigen. In irgendeinem schawachen Moment, kann es mir auch passieren. Bin aufm Flohmarkt schon ein paar mal nur schwer dran vorbeigekommen.
In Erinnerung bis heute ist davon zum Beispiel Manipulation von Ireneusz Iredynski Auch eine Buch, wenn überhaupt, dass ich nochmal lesen werde / möchte. Auch habe ich dort Adolf Muschg für mich entdeckt.
Der Vollständigkeit halber: Eckhard Henscheid: „Dostojewskis Gelächter. Die Entdeckung eines Großhumoristen“ ist gestorben. Zu zwei Drittel ungelesen - für immer.
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Zitat von Jatman1 im Beitrag #22
" . . . und irgendwann werden ich wohl doch schwach..."
Auch alles davor Geschriebene von Dir kann ich in jedem Buchstaben bestätigen. In irgendeinem schawachen Moment, kann es mir auch passieren. Bin aufm Flohmarkt schon ein paar mal nur schwer dran vorbeigekommen.
In Erinnerung bis heute ist davon zum Beispiel Manipulation von Ireneusz Iredynski Auch eine Buch, wenn überhaupt, dass ich nochmal lesen werde / möchte. Auch habe ich dort Adolf Muschg für mich entdeckt.
Ich lernte, durch die Spektrum-Reihe, Bulgakows Hundeherz kennen und habe den Namen Bulgakow dann niemals wieder vergessen können, wie lange mag das nun schon her sein.
Egal, ich bin sowieso etwas leicht irre, denn seit drei gut Jahren kämpfe ich mit einer Leseblockade, kaufe trotzdem immer noch Bücher die mir gefallen und gebe die Hoffnung nicht auf...
Ehe ich es vergesse, ich lese seit einiger Zeit immer einmal in diesem Buch, war ein Geschenk, recht interessant. Damals, Berlin, und die recht trüben Zeiten der "Vorfinsternis":
http://www.amazon.de/Blutsbr%C3%BCder-Be...r/dp/3849300684
Oh oh - Taxine - sehr gewagt von Dir.
Das Buch habe ich als Jungspund gelesen, Das ist bereits ein Weilchen her. Jung und "rebellierend".
Ich weiß nicht was davon heute noch "übrig ist". Aber genau deswegen ist ja eines der Bücher, die ich nochmal lesen werde. Und schon wieder ist die Spektrum-Größe von Vorteil ;-)
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Allen Frances, Normal - Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen
Bin mal gespannt drauf. Habe ich als Quellenangabe in einem Bericht gefunden und einfach bestellt.
Ich sehe durch die Entwicklung in der psychiatrischen Diagnostik zunehmend eine Pathologisierung bzw. Klinifizierung von Alltag.
Der Typ war wohl auch gewisse Zeit mitverantwortlich neue Diagnosen zu erfinden. Bei Erfinden fehlen die Anführungszeichen bewusst. ;-)
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