HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Vielleicht sind wir in gewisser Weise auch so eine verlorene Generation, und verstehen deswegen so gut, was "Fiesta" soll. Ich finde, der Roman wirkt höchst aktuell, gerade was das Zwischenmenschliche betrifft.
Ich bleibe ganz spanisch und lese über eine "verlorene Zeit", über die Tristesse der Krisenjahre in Spanien: Rafael Chirbes - Am Ufer . Bis jetzt ein klasse Roman!
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[i]Poka![/i]
Zitat von Jatman1 im Beitrag RE: September 2015
Ungarische Tragödie - meinst Du den Volksaufstand 1956 ?
Ja. Ich habe zwei Bücher darüber. Zum Beispiel von Sandor Kopacsi. Der war zu dieser Zeit Polizeipräsident in Budapest und hat darüber ein Buch geschrieben. Mal sehen.
Zuerst aber "Die Herren Golowlew" von Saltykow.
Art & Vibration
Zitat von Jatman1
Habe mir in Bezug auf Russland nun auch ein interessantes Buch bestellt: Swetlana Alexijewitsch "Secondhand Zeit - Leben auf den Trümmern des Sozialismus"
Mal sehen.
Habe über die Autorin ja auch schon mal berichtet, aber man findet hier irgendwie nix mehr. Ich empfehle Dir "Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft". Absolut ergreifend!
Ja, und nun, sie hat ihn! Unglaublich! Die Weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch hat den Literaturnobelpreis 2015 Endlich mal wieder eine gute Entscheidung!
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[i]Poka![/i]
Zitat von Alexijewitsch
„Aus den russischen Romanen lernt man nicht, wie man im Leben erfolgreich ist. Wie man reich wird … Oblomow liegt auf dem Sofa, und Tschechows Helden trinken die ganze Zeit Tee und beklagen sich über das Leben … (Sie schweigt.) Gott behüte dich davor, in einer Zeit der Veränderungen zu leben, sagen die Chinesen. Kaum jemand von uns ist geblieben, wie er war. Die anständigen Leute sind irgendwie verschwunden. Überall Ellenbogen und Zähne …“
(Aus „Secondhand-Zeit“ von Swetlana Alexijewitsch)
Schön!
Art & Vibration
Nach geraumer Zeit mal wieder eine Pop-Biographie; ein fetter Wälzer
Paul Trynka "Iggy Pop"
Wenn die nicht unterhaltsam wird - kann es nur an Trynka liegen.
Übrigens,
bei dem was ihr zwei so weglest - wo nehmt ihr den Platz für die ganzen Bücher her ?
www.dostojewski.eu
Zitat von Jatman1 im Beitrag #5
Übrigens,
bei dem was ihr zwei so weglest - wo nehmt ihr den Platz für die ganzen Bücher her ?
Ehrlisch gesacht ... datt frach isch misch auch. Bei mir stapelt sich schon alles auf dem Boden und der Raum ist begrenzt. Säckeweise musste ich auch auf Freunde verteilen. Es ist eine Herausforderung, aber was will man machen.
Art & Vibration
Zitat von LX.C im Beitrag #1
Ich bleibe ganz spanisch und lese über eine "verlorene Zeit", über die Tristesse der Krisenjahre in Spanien: Rafael Chirbes - Am Ufer. Bis jetzt ein klasse Roman!
Spachgewaltig - und krass! Der Autor nimmt über seine Figuren kein Blatt vor den Mund. Experimentiert ein bisschen mit der Sprache und den Perspektiven herum. Zeitlich ist der Roman in den Krisenjahren verortet, der Autor bedient sich aber längerfristigen Rückblicken, welche die Krise nicht nur als eine globale, sondern eben auch als eine ganz speziell spanische kennzeichnen. Warum trifft es Spanien besonders? Was macht die Krise - sprich die gesellschaftliche Gesamtsituation - mit den Menschen? Sind so Fragen, die sich mir bisher aus dem Roman zu eröffnen scheinen. Und ja, bis jetzt irgendwie ganz schön destruktiv, wie der Sumpf unserer momentanen Welt.
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[i]Poka![/i]
Feridun Zaimogku Hinterland
Ein Sprachkünstler vom Feinsten. Den hätte vielleicht sogar Nabokov genehmigt ;-)
Ich bin ausgesprochen angenehm überrascht.
Ob mein angetanes Staunen über 400 Seiten halten kann, bleibt abzuwarten.
www.dostojewski.eu
Feridun Zaimogku hat es ca. 80 Seiten geschafft. Ich weiß einfach nicht wovon erschreibt ^^ Nicht der rote, für mich fehlte jeder Faden.
Also umgestiegen auf Tagebuch der Brüder Concourt - das fand bei Seite 90 nicht sein Ende, aber ersteinmal eine längere Pause. Durch Harald Schmidt drauf gestoßen worden. Unter Amzon liest es sich so: "Böse, witzig, unbestechlich bis in die kleinste Kleinigkeit." Das klang doch recht gut.
Leider finde ich davon nur Krumen. Hatte erstmal mit einer Ausgabe von 1947 angefangen. Vermutlich ist es Ausgesuchtes - auf dem Niveau der Zeit. Die Meinungen beziehen sich jedoch auf die über 11.000 seitige!! Gesamtausgabe. Die ist vermutlich belebender und facettenreicher.
Also war dann eine kleine Biographie über Goethe dran, von Otto A. Böhmer Absolutes Granulat. Leicht, schnell zielsicher. Am Stück durchgelesen. Davon müsste es mehr geben, denn bei so gut 100 Seiten vergibt man sich nichts und kann sich entscheiden, ob man dann eine "richtige" Biographie lesen möchte. Bei Schiller bin ich diesen Weg gegangen. Die festte Biographie ist auf dem Weg :-)
Beim nächsten Buch bin ich mir sicher, gut unterhalten zu werden und mit Leichtigkeit durchzukommen: Herbert Feuerstein "Die neun Leben des Herrn F.
Danach kann olle Schiller gern ganz entspannt begonnen werden.
www.dostojewski.eu
Zitat von LX.C im Beitrag #1
Ich bleibe ganz spanisch und lese über eine "verlorene Zeit", über die Tristesse der Krisenjahre in Spanien: Rafael Chirbes - Am Ufer . Bis jetzt ein klasse Roman!
Und ich muss sagen, so ein destruktives Buch habe ich selten gelesen. Man könnte jeglichen Glauben an die Menschheit verlieren. Man sollte sich dann doch zwei Mal überlegen, ob man sich das antun will. Am Menschen selbst, wird im Grunde kein gutes Haar gelassen. Abgründe wohin man blickt - auch ohne Wirtschaftskrise.
Übrigens ein gutes Beispiel zum Thema Buch/E-Book. Lese "unterwegs" das E-Book aus der Bibliothek, und habe mir das gedruckte Buch angeschafft.
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[i]Poka![/i]
"Lese "unterwegs" das E-Book aus der Bibliothek, und habe mir das gedruckte Buch angeschafft. "
Ist dekadent aber gut. Vielleicht nur luxuriös. Kann ich jedenfalls nachvollziehen.
Rafael Chirbes - Am Ufer
Hoho. So resolut hört man Dich ja selten
Das macht ja schon fast neugierig auf das Buch ;-)
www.dostojewski.eu
Habe mir vor Feuerstein die Schiller-Biographie von Jörg Aufnanger angetan. Ging flüssig weg. Und wieder ist mir Dostojewski aufgestoßen. Man darf vielleicht sogar behaupten, dass er sich nicht an Schiller orientiert hat, sondern ihn lediglich russisch adaptiert hat. Ohne Schiller wäre Dostojewski eventuell sogar aufgeschmissen gewesen. Who knows.
Und immer schön an Biographien - man bekommt unsäglich viel Zeitcolorit mit :-)
Danach eine Patti Smith Biographie von Victor Bockris gelesen. Angefangen. Die Frau war mir schon immer sehr unsympathisch, wollte es aber der Vollständigkeit fürs Rock`n Roll Puzzle lesen. Aber nö. Ich finde die echt abstoßend.
Da hilft die Lebendigkeit des Buches auch nicht. 70 Seiten und ein ganz leises "ach nein danke".
Feuerstein, kommt wohl jetzt zum Zuge.
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