HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Heute kam sehr erfreuliche bibliophile Post ins Haus geflattert (obwohl "flattern" angesichts dieses Schwergewichts wohl der falsche Begriff ist):
Leopold von Schroeder, "Indiens Literatur und Cultur", Erstausgabe von 1887, schwarzer Einband mit Goldschrift, 785 Seiten ...
Dort werde ich mich jetzt hineinversenken, bis mir ein klassischer Leopold-von-Schroeder-Bart gewachsen ist.
Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
Zitat von Zypresserich
Ach, guck an, der Carl Weissner schreibt auch selbst. Das bestelle ich mir mal. http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,689911,00.html
Der muss doch eigentlich auch schon recht alt sein? Berichte dann mal.
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[i]Poka![/i]
Jaaaaaaaaaaa... The Bücher sind eingetroffen: dreibändige Ausgabe der Memoiren von Casanova (Dünndruck und komplett) und zweimal Schriften von H. L. Mencken. Ich beginne mit letzterem: "Kulturkritische Schriften 1918-1926".
Art & Vibration
Ach, da fällt mir ein, dazu wollte ich ja auch noch einmal etwas sagen:
Zitat von Patmos
Aber dieses: "philosophieren heißt sterben zu lernen",
ist für mich zu einer leeren Worthülse mutiert. Das Recht, diese hohlen Sentenzen auszusprechen, das hätten vielleicht eher Menschen, die sechs Monate in einer südamerikanischen Kupfermine geschuftet haben. Denn die haben das Sterben, in all seinen dunklen und düsteren Facetten, wohl wirklich "gelernt".
Die Essais sind und bleiben Grundlage vieler Ansichten und Philosophien. Aus dieser Perspektive könnte man natürlich vor Augen führen, dass wohl die wenigsten Philosophen ihre Schriften aus der Not heraus verfassten oder das Sterben am eigenen Leib erfuhren.
Kleiner Zusatz: Zum Beispiel Montaignes Gedanken zu Besitz und Fessel lohnen eine nähere Betrachtung, sind wohl auch durchaus aus seiner eigenen Erfahrung durchdacht und erkannt.
Art & Vibration
Zitat von LX.CZitat von Taxine
Ich beginne mit letzterem: "Kulturkritische Schriften 1918-1926".
Na guck an. Ist auch Simmel bei? Die Großstädte und das Geistesleben. Die Krisis der Kultur. Der Begriff und die tragödie der Kultur?
Nein, nur Mencken.
Ich freue mich am meisten auf den Demokratenspiegel.
Art & Vibration
Zitat von Taxine
Ach, da fällt mir ein, dazu wollte ich ja auch noch einmal etwas sagen:Zitat von Patmos
Aber dieses: "philosophieren heißt sterben zu lernen",
ist für mich zu einer leeren Worthülse mutiert. Das Recht, diese hohlen Sentenzen auszusprechen, das hätten vielleicht eher Menschen, die sechs Monate in einer südamerikanischen Kupfermine geschuftet haben. Denn die haben das Sterben, in all seinen dunklen und düsteren Facetten, wohl wirklich "gelernt".
Die Essais sind und bleiben Grundlage vieler Ansichten und Philosophien.
Und gelten als "Urtexte der neuzeitlichen Herausbildung literarischer Individualität". Wie ich heute erfahren habe.
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[i]Poka![/i]
Zitat von Taxine
Ich freue mich am meisten auf den Demokratenspiegel.
Schon klar
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[i]Poka![/i]
Zitat von Zypresserich zu Weissners Manhattan Muffdiver
... ich spuck dann mal ein paar Töne dazu.
Durchgelesen in 2 Sitzungen. Was war das? Rezensieren werde ich das nicht. Ich taumele zwischen den Eindrücken dieses E-Mail-Nicht-Romans, dieser Mischung aus Fakten und Fiktion, ansprechenden Prosasätzen, eingeflochtenem Literaturwissen und -polemik in einem. Diese Art ist mir neu (kein klassischer Briefroman, irgendwas Neuzeitliches eben auf E-Mail-Basis). Ich könnte ja jetzt komplett das Nachwort von Thomas Ballhausen anführen, da steht alles analytisch-knapp drin, aber das darf man ja rein rechtlich nicht. Viel gesellschaftlicher Untergang, Düsternis, viel New York, viel Burroughs, Ginsberg und die alle samt Bekanntenkreis.
Das Highlight: Die Seiten 139 - 156
Das Buch als Hardware erinnert mich an Früh-Werke aus dem 2001-Verlag: "kultiges" Design; den Preis mag man für den schnell durchzulesenden Inhalt als etwas zu hoch erachten, hat mich aber nicht gestört.
Ich sage: kaufen. Guter Stoff, krass. Ist in etwa so, als schwankte man selbst zwischen Will-ich-jetzt-meinen-Bekannten-aus-New-York-mailen oder Wird-vielleicht-doch-ein-Roman-draus. Mich angesprochen hat die szenische Schnittweise. Man kommt so richtig schön nicht mit und weiß eigentlich gar nicht genau, was das alles soll.
Zitat von ZypresserichZitat von Zypresserich zu Weissners Manhattan Muffdiver
... ich spuck dann mal ein paar Töne dazu.Durchgelesen in 2 Sitzungen. Was war das? Rezensieren werde ich das nicht.
Aber präsentiert hast du doch Danke für die Eindrücke, auch per Mail. Werd ich mir dann mal zulegen. So teuer is das gar nicht.
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[i]Poka![/i]
Zitat von Zypresserich
Ähm, irgendwie hab ich da wohl technisch grad voll den vorhergehenden Beitrag von mir gelöscht. Hm. Na, ist auch so klar.
Wie meinst du das? Du selbst hast gelöscht (überarbeitet) oder der Beitrag ist einfach weg???
Art & Vibration
Zitat von Taxine
Wie meinst du das? Du selbst hast gelöscht (überarbeitet) ...
Ja, anstatt aus meinem Antwortbeitrag vom 22.4.2010 an LX.C zu zitieren (wollte da nur ne Zeile rausholen), habe ich ihn wohl editiert. Bin also selbst schuld. Hab wohl anstatt auf Zitat auf edit geklickt.