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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#151

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 29.05.2020 13:05
von Salin • 511 Beiträge

Heute kamen Zahlen zum deutschen Einzelhandel für April:
Umsatz -6,5% gg. Vj.
Umsatz mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren -70% (inklusive Online-Handel)
Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln -14,5% (inklusive Online-Handel)
Umsatz mit Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren +6,2% (da viele mehr zuhause aßen)
Internet- und Versandhandel +24%
Laut einer Studie des ZEW hält es jeder vierte Solo-Selbstständige für sehr wahrscheinlich, binnen eines Jahres aufgeben zu müssen. Bei fast 60% sank der Umsatz um mehr als 75%. Zur Zeit der Umfrage konnte jeder Zweite seine Tätigkeit nicht ausüben.

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#152

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 31.05.2020 11:22
von Salin • 511 Beiträge

In der Online-Ausgabe des sozialdemokratischen Vorwärts war vorgestern über Schweden zu lesen:
"Seit Anfang der 1990er Jahre wurden dramatische Einschnitte bei den Notfallkontingenten des zivilen Bevölkerungsschutzes vorgenommen. Beispielsweise hatte Schweden 1993 Zugang zu insgesamt 4.300 Intensivpflegebetten mit Beatmungsgeräten, 2018 war die Gesamtzahl auf 574 gesunken."
Laut Tagesschau und anderen Quellen verfügte Schweden zu Jahresbeginn über zirka fünf Intensivpflegebetten pro 100.000 Einwohner und Deutschland über mehr als 30 Betten pro 100.000 Einwohner. Im Epidemiefall unterversorgt waren und sind bekanntermaßen auch Italien, Spanien, Frankreich, GB und die USA.

In Schweden kam es es 1991/92 zu einer ausgeprägten Finanzkrise, die zu einer dreijährigen Rezession und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von 1,7 auf 9% führte. Die Einnahmen sozialer und öffentlicher Kassen brachen ein, weshalb sie Ausgaben kürzen mussten, was zumindest bei jenen Betten später niemals korrigiert wurde.
In Deutschland und Österreich kann ein Großteil der aktuellen Rezession und Einnahmerückgängen den jüngsten politischen Fehlentscheidungen zurechnet werden, und dort, wo man nun künftig die Ausgaben kürzen muss (sofern man nicht historisch letztlich stets noch katastrophaleren Inflationierungsmodellen folgt), wird die Verletzbarkeit bei künftigen Krisen erheblich wachsen.

Ein prominenter und hier bislang noch nicht genannter Kritiker zahlreicher Lockdown-Maßnahmen ist der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Prof. Dr. Martin Haditsch.

zuletzt bearbeitet 31.05.2020 11:47 | nach oben springen

#153

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 04.06.2020 09:26
von Salin • 511 Beiträge

Seit Jahresende stieg in Deutschland die Sparquote von 9,7% auf fast 20%, vor allem weil – wie nicht nur die FAZ vermutet – es vielen an Lust mangelt, mit Mund-und-Nase-Abdeckung shoppen zu gehen.
Als Gegenmaßnahme beschloss die Regierung letzte Nacht eine zeitlich befristete Mehrwertsteuersenkung, die geschätzte 20 Mrd. € kosten wird. Insgesamt umfasst das jüngste Konjunkturpaket Maßnahmen für zirka 130 Mrd. €.

In Österreich hingegen wird die "Masken"-Pflicht ab 15. Juni im Handel, in Schulen und in Restaurants abgeschafft. Sie gilt nur noch im öffentlichen Nahverkehr, in Gesundheitseinrichtungen und Apotheken, sowie bei Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, wie etwa beim Friseurbesuch.

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#154

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 07.06.2020 10:42
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

Medien funktionieren wirklich einwandfrei. Statt weiter für die eigenen Rechte und gegen Corona-Maßnahmen auf die Straßen zu gehen, ist jetzt weltweit Rassismus das Thema. In Amerika sieht man unter den Protestlern fast nur Weiße, und die gehen auch nicht plündern. Weltweit die mediengesteuerte und geförderte Anteilnahme. Auch Mitleid ist ein gutes Mittel der Kontrolle. Linksextreme lassen sich von George Soros nicht nur für Randale bezahlen, um das Ganze ordentlich anzuheizen, sie demonstrieren dann auch ganz ungehemmt gegen ihn, wenn er sie nicht rechtzeitig bezahlt. Vor den Wahlen sind Rassenunruhen äußerst brauchbar. In den deutschen Medien dann die Verwunderung, warum die amerikanische Masse immer noch zweigeteilt ist und weiter zur Hälfte hinter Trump steht, der seine US-Truppen auffährt. Er würde Methoden von Nixon nutzen, um seine Anhänger zu bestärken.

In Griechenland ist die wirtschaftliche Lage weiterhin verheerend. Hier ist zwar niemand 10 Minuten totgewürgt worden, aber fast überall bleiben die Läden in den kleineren Urlaubsorten geschlossen. Ab dem 15. Juni dürfen Touristen wieder einreisen, aber Griechenland macht es den Leuten nicht einfach. Wer Urlaub machen möchte, muss erst einmal sieben Tage in Quarantäne. Wenn in einem Hotel ein einziger Corona-Fall auftritt, wird der gesamte Laden dicht gemacht, und auch hier droht Quarantäne. Das wird wohl wenig Anreiz geben. Wieso sieben statt vierzehn Tage bleibt dabei ein Geheimnis.
Masken sind kaum noch zu sehen, außer in Bussen. Das ist wirklich das erste Mal, dass ich mich nicht über leere Strände freue. Da hilft auch Streecks Aufruf zu "mehr Mut" nicht. Der ist hier gar nicht notwendig.




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#155

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 09.06.2020 10:54
von Salin • 511 Beiträge

Als der Verein "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V." sich jüngst in einer FAZ-Anzeige positionieren wollte, wurde dies, obwohl der Kosten für die Anzeige bereits vereinbart waren, von der Zeitung abgelehnt, da an den "vertretenen wissenschaftlichen Positionen schwerwiegende Zweifel" bestünden. Dies impliziert nicht nur, dass aus der Sicht der Zeitung an den nach Nachlassen der Epidemie beschlossenen und zu verheerenden Kollateralschäden führenden Verordnungen keine schwerwiegenden Zweifel bestehen, sondern auch eine Zensur veröffentlichter Meinungen.
https://www.mwgfd.de/2020/06/abgelehnt-a...desregierungen/
https://www.mwgfd.de/2020/05/kurzvorstel...demokratie-e-v/
Dem Verein geht es um Verordnungen der Politik, die über die üblichen Vorgaben bei ansteckenden Krankheiten mit ähnlichem Gefahrenpotential hinausgehen.

Als erstes Theater hat das Staatstheater Wiesbaden wiedereröffnet. Dessen Intendant, Uwe Eric Laufenberg, hatte die Zwangspause unter anderem für Solo-Diskurse genutzt: https://www.staatstheater-wiesbaden.de/e...g-solo-diskurse
Letztere wurden gestern sogar beiläufig im öffentlich-rechtlichen DLF erwähnt, allerdings mit der Einordnung, dass er sich darin auf "sehr umstrittene Wissenschaftler" berufe. Gemeint waren nicht solche wie Drosten, sondern Prof. Dr. med. Klaus Püschel und Prof. Dr.med. Sucharit Bhakdi. Bei dieser Gelegenheit wurde Laufenberg auch unterstellt, er hätte behauptet, das (gesamte) Grundgesetz wäre außer Kraft gesetzt, während Laufenberg von einzelnen Paragraphen sprach.

Traditionsmedien in Österreichs und der Schweiz,sind bereits wesentlich pluralistischer geworden. Beispielsweise gibt es heute in der NZZ einen Artikel über die Medizinethikerin Tanja Krones, die leitende Ärztin und Geschäftsführerin des Komitees für klinische Ethik am Universitätsspital Zürich ist: https://www.nzz.ch/video/nzz-standpunkte...ngen-ld.1559559
An einer althergebrachten Obrigkeitshörigkeit der meisten Deutschen scheint tatsächlich etwas dran zu sein. Für Philosophen und viele Künstler gab es ab den 80ern bis zu den 00er Jahren eine Postmoderne, doch politisch dominieren in letzter Zeit erneut verstärkt die dunklen Seiten der Moderne. Das Totalitäre, Hierarchische, wo als Maßstab für Vernunft immer nun das eigene gilt.

zuletzt bearbeitet 09.06.2020 10:55 | nach oben springen

#156

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.06.2020 08:47
von Salin • 511 Beiträge

Angesichts der Medienmacht ist es nicht erstaunlich, dass viele junge Leute den Beruf des Journalisten als Traumberuf betrachten.

Die Grundgesetz-Demos in den letzten Monaten durften, wenn überhaupt, nur mit begrenzter Teilnehmerzahl (50 in Berlin) stattfinden, und wo es mehr sein durften wie in Stuttgart oder München wurde von Veranstaltern und Ordnungskräfte auf Abstände geachtet. Friedliche "Spaziergänge" wurden fast immer verboten, selbst wenn die Abstandsregeln eingehalten wurden. Bei Zuwiderhandlungen wurde mit Polizeigewalt eingeschritten, wobei Demonstranten verletzt, verhaftet oder einer Identitätsfeststellung unterzogen wurden.
Bei den Demos gegen Rassismus am letzten Wochenende hat dies plötzlich alles nicht gegolten. Tausende zogen dichtgedrängt durch Städte, und die Polizei schritt hier nur ein, wenn sie mit Flaschen und Steinen beworfen wurde.
Dieses unterschiedliche Maß wurde lediglich in einigen Medien kritisiert.

Mit dem ersten MWGFD-Link von gestern (https://www.mwgfd.de/2020/06/abgelehnt-a...desregierungen/) passiert etwas Seltsames:
Trotz vielmaliger Versuche an zwei Tagen kommen E-Mails mit diesem Link, die von einer iCloud-Adresse an eine Outlook-Adresse versandt wurden, nicht an (auch nicht im Spam-Ordner), im Gegensatz zu Mails mit anderen Links. Umgekehrt, In die Richtung iCloud funktioniert es jeweils reibungslos, ebenso von Outlook zu Yahoo und umgekehrt. Wer Mac oder iPhone nutzt und jemanden mit Outlook-Adresse kennt, könnte dies auch ausprobieren.
Da China nun das Vorbild ist, würde mich eine ganz bestimmte Absicht hier nicht wundern.

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#157

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.06.2020 13:31
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

Zitat von Mwgfd
Motivation für die Gründung war das Erkennen von erheblichen Gefährdungen dieser schützenswerten Güter „Gesundheit“, „Freiheit“ und „Demokratie“ durch politische und damit verbundene gesellschaftliche Entwicklungen im Rahmen der Eindämmung der sog. „Corona- bzw. COVID-19 Pandemie“.


Sehr schöne Links. Vielen Dank.

Apropos Vorbild China:
Durch die ständige Überprüfung der "Google Play Dienste", die auf einigen Geräten trotz Deaktivierung die nicht erteilten Berechtigungen selbstständig wieder aktivieren, darunter Körpersensoren, Kamera, Mikrofon und ähnliches (ist nach der Abschaltung bei mir fast alle drei Tage wieder an), las ich mir einmal die Bewertungen der App durch, die man nicht löschen kann und die einem, damit überhaupt etwas funktioniert, aufgezwungen wird. Angenehm überrascht war ich von den fast durchgehend negativen Reaktionen der Leute, die die ungefragt gesetzte Corona-Schnittstelle kritisierten.
Bei vielen lässt sich das Ganze nicht einmal deaktivieren. Da kommen sogar Überlegungen auf, wieder auf das alte Tastentelefon umzusteigen. Niemand braucht diese Überwachung mit der Rechtfertigung einer kaum zweckdienlichen Gesundheitsförderung. China ist hier eindeutig Vorbild, und die so stark betonte Freiwilligkeit bildet lediglich den Vordergrund für dahinter heimlich verlaufende Überwachungsmethoden. Wir steuern weiter auf mehr Kontrolle zu, die auch das Internet und die Recherchemöglichkeiten betrifft.

Die moderne Zensur greift. Wenn einige denken, aufgrund vieler Fake-News sei das gerechtfertigt, verkennt, wie sehr eine unabhängige und unvoreingenommene Meinung notwendig ist, ebenso wie der Blick auf alle verfügbaren Quellen und Benachrichtigungen. Wer hat hier das Recht, unser Denken zu filtern? Jeder kann differenzieren und für sich entscheiden, was er glaubt oder ablehnt. Eine staatlich angeordnete und geförderte Zensur dagegen, die einfach nach eigenem Gutdünken abschaltet, sperrt und löscht, ist fatal und dient einzig der Meinungsmache und Lenkung, nicht dem Schutz. Solche Vorgänge kennt man aus der Vergangenheit. Auch da wurde der Schutz betont. Die moderne "Diktatur" tarnt sich weiterhin als Demokratie und macht den Menschen Glauben, er hätte Mitspracherecht und Entscheidungsfreiheit. Die gelten jedoch nur im erlaubten Rahmen. Und dieser wird enger und enger.

Zu den Demos kann ich auch in Griechenland bestätigen, dass die von den Unis und Linken organisierten Solidaritätsbekundungen für Floyd ohne Vorsicht und Abstand erfolgten. Im Gegenteil lagen die Studenten wie die Sardinen, dicht gedrängt als Masse (um das tödliche Ereignis wohl etwas pietätlos bildlich darzustellen), wobei Schwarzenhass und Rassismus in diesem Land sicherlich kein Problem sind.
Hier sollte vielleicht auch einmal über den sofort zur Verfügung stehenden Slogan nachgedacht werden. Die Schwester Floyds trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck bereits wenige Stunden nach seinem Tod, während der Bruder nichts zu sagen hatte, außer dem Aufruf: "Geht wählen." Nach einer zuvor angeblich tödlichen Lungenkrankheit wirkt der weltweit die Runde machende Slogan "I can't breathe" fast wie psychologische Kriegsführung und dringt, auch wenn Floyd das gesagt haben soll, unbewusst tiefer und schürt die Empörung noch in ganz anderer Form.
Demos gegen Rassismus, Polizeigewalt und ähnliches sind natürlich lobenswert. Jedoch erweist sich der jetzige Zeitpunkt als absurd und gleichzeitig als perfekte Ablenkung vom eigentlichen Weltdrama, die dazu auffällig deutlich von Medien gefördert wird. Wenn bedacht wird, wie viele Menschen jeden Tag irgendwo diskriminiert und geprügelt und getötet werden, ist das so gezielt gesteuerte Engagement für mich fragwürdig.

Problematisch bleibt der Umstand, dass zwar viele an ein Virus glauben, sich jedoch gleichzeitig keiner Gefahr bewusst sind. Als ließe sich eine echte Infizierungsgefahr einfach ein- und ausschalten oder nur auf bestimmte Bereiche eingrenzen.
Streeck wagt nun auch die große Kritik. Leider kommen die meisten Erkenntnisse deutlich zu spät. Währenddessen wird das Virus weiterhin als wichtige Gefahrenquelle benannt und erklärt. Und während die Studenten wie die Sardinen liegen, wird in Mykonos z. B. wegen der fehlenden Abstandseinhaltung eine offene Beachbar geschlossen. Die Maßnahmen werden sehr unterschiedlich ausgelegt, und für Politiker gelten sie gar nicht. Die setzen ihre Masken auch nur showhalber auf. Die Rolle muss weiter gespielt werden.




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#158

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.06.2020 21:00
von Salin • 511 Beiträge

Taxine hat bereits den Hinweis auf den Virologen Streeck geliefert, der in einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung den kompletten Lockdown und die daraus resultierenden Folgen in Deutschland nun deutlicher kritisiert. Bereits nach dem Verbot von Großveranstaltungen seien die Infektionszahlen zurückgegangen. "Die weiteren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind."
Auch den Sinn der App stellt er in Frage. Und zu Maskenpflicht sagt er: "Am Anfang der Pandemie wurde ja dezidiert gewarnt vor Masken. Die Gründe dafür gelten immer noch, auch wenn sie merkwürdigerweise keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche [nach meiner Beobachtung etwa 50%], fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen. Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze."

Gleichwohl ist, wie sicherlich bereits bemerkt, Ramelow weitgehend zurückgerudert. Lediglich die Kontaktbeschränkungen wurden in Thüringen aufgehoben und durch Empfehlungen ersetzt. Anderes bleibt, so auch die Maskenpflicht im Einzelhandel. In der Talk Show bei Lanz soll Ramelow darum gebeten haben, dass ihm jemand deren Sinn aus wissenschaftlicher Sicht erklären möge. Die Bitte wurde ignoriert und auch der anwesende Streeck wurde nicht dazu befragt, da Lanz sich an ein anderes Thema klammerte.

Noch immer ist allerorten oft zu hören: "Bis die Impfung kommt."
Laut dem schweizerischen BAG schützt eine jährliche Grippeimpfung nur 30–50% der Seniorinnen und Senioren vor einer Ansteckung (bei jungen gesunden Erwachsenen 70–90%), aber immerhin sollen die Symptome oft geringer sein. Die Impfquote in der Altersgruppe Ü60 beträgt in Deutschland zirka 35%.
Da Grippeimpfstoffe über Jahrzehnte optimiert wurden, dürften die Erfolgsquoten einer Impfung gegen SARS-CoV-2 deutlich geringer sein, vorausgesetzt, dass ein statistisch relevanter Nutzen überhaupt nachweisbar sein wird. Je schwächer die Patienten, desto geringer der Schutz, wie schon bei der Grippe. Beim Grippeimpfstoff ist es zudem so, dass wiederholte Impfungen zu einem Nachlassen der Impfwirkung führen können (Studie von 2017) und das Risiko einer Hühnereiweißallergie erheblich steigt (Studie von 1988).
Laut der jüngsten Umfrage hierzulande wären derzeit nur 43% zu einer SARS-CoV-2-Impfung bereit.

Was würde eine Impfung also ändern? Eine Verringerung der Ausbreitungsgeschwindigkeit? Eine etwas geringere Ansteckungswahrscheinlichkeit der Risikogruppe bei Kontakt mit Infizierten? "Oft" mildere Krankheitsverläufe? Bei einem gut verträglichen Impfstoff wäre dies alles ganz nett, doch soll das der große Durchbruch sein, der dann alles ändert? Wenn man etwas für viel gefährlicher als eine (durchaus nicht ungefährliche) Grippe hält, werden dann all jene Verordnungen nur deshalb überflüssig, nur weil die Summe der COVID19-Erkrankungsrisiken um vielleicht 20-25% gesunken ist? Wer will dies als logisch verkaufen? Das heißt, wir müssen jetzt in jedem Laden eine Maske tragen, aber nicht mehr dann, wenn dank der Impfung das Risiko um vielleicht 20-25% gesunken sein wird. Dies kann nicht der Ernst seriöser Wissenschaftler sein.

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#159

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.06.2020 08:10
von Salin • 511 Beiträge

Sonderlich sauber wird aber auch bei MWGFD nicht gearbeitet. Der aktuellste Beitrag erinnert eher an BILD-Journalismus:
"DROSTEN und das RKI WIDERLEGT! Die WAHRHEIT über die PCR Tests! Sind die Maßnahmen noch haltbar?"
https://www.mwgfd.de/2020/06/drosten-und...n-noch-haltbar/
Die Spezifitäten, mit denen Samuel Eckert dort rechnet, halte ich für sehr fragwürdig.

Der derzeit am meisten eingesetzte und mit 1,50 CHF preiswerteste Test dürfte der von Roche sein und wird mit einer Spezifität von 100% beworben: https://www.roche.de/res/content/11630/e...COVID-19%20test
https://www.roche.de/diagnostics/tests-p...ml#Testmerkmale

Bei den Tests der Berliner PharmACT (2,50 €) liegen Spezifität als auch Sensitivität laut Interview-Aussagen Olfert Landts bei "weit über 99 Prozent", allerdings ohne dass auf deren Website dazu etwas zu finden ist.

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#160

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.06.2020 22:45
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

Nur für das Zeitgeschehen im Absurdum: Der Film "Vom Winde verweht" wird im Jahr 2020 wegen Rassismus aus amerikanischen Streamingdiensten (zensiert und) entfernt, entwickelt sich direkt danach zum Verkaufsschlager und soll in überarbeiteter Form und mit Erklärungen in Bezug auf den geschichtlichen Kontext (ja, erzählt uns einmal mehr, was wir genau denken sollen, wieso auch selber usw. usf.) bald wieder zur Verfügung gestellt werden. Wann folgt das nächste Autodafé? Willkommen im Mittelalter.
Mitchell, die das Buch nur schrieb, weil sie durch ihren Autounfall ans Bett gefesselt war, müsste sich in modernen Zeiten wahrscheinlich mehr rechtfertigen als in vergangenen.
Ich lese gerade den herrlichen Klassiker von Charles Brockden Brown "Arthur Mervyn" über die Pest in Philadelphia aus dem 18. Jahrhundert. Darin sehr häufig das Wort 'Neger', da diese auch den Leichenkarren zogen. Muss ich das Buch jetzt empört zuschlagen und verbrennen? Nähern wir uns tatsächlich immer mehr der Welt von Idiokratie? Vielleicht noch etwas 'Rent a crowd', um medienwirksam neue Demonstranten loszuschicken, die sich jeder bei Bedarf kaufen kann?
Und daneben endlich die erlösende, auf Nichts und keiner Grundlage basierende Mitteilung, dass durch den Lockdown, der mehr und mehr kritisiert wird, zig Millionen gerettet wurden. Chapeau!




Art & Vibration
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#161

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.06.2020 10:16
von Salin • 511 Beiträge

Vielleicht sollten die Amerikaner neben dem Film auch das Buch neu "übersetzen". In der deutschen Übersetzung wurde Mammy einst beschrieben als: "ein riesenhaftes, altes Weib mit kleinen, klugen Elefantenaugen. Sie war eine Negerin reinsten Wassers, glänzend schwarz".
Seit diesem Jahr ist sie stattdessen eine "ausladende alte Frau mit kleinen, wissenden Augen des Elefanten und einer Haut von glänzendem afrikanischen Schwarz".

Bei Büchern für Kinder, die stark durch Nachahmung lernen, kann ich derlei verstehen. Doch welches Bild der alten Südstaaten wird uns vermittelt, wenn eine Vertreterin der dort damals herrschenden Schicht bestimmte Worte nicht verwendet und die ihr unterstellte Haltung eher der heutigen entspricht?

Auch das Phänomen der Verbote im Kultur- und Kunstbereich gehört zu dem, was ich vor drei Tagen schrieb. Pluralismus wurde irgendwann der Postmoderne zugeschrieben und dann als "Beliebigkeit" diffamiert. Heute sind wir weltweit wieder beim totalitären Anspruch der Moderne, trotz der Katastrophen, in die er bereits führte.

zuletzt bearbeitet 12.06.2020 20:43 | nach oben springen

#162

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.06.2020 19:59
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

Und dann frage ich mich ernsthaft: Wir, die wir mit all diesen heutzutage als "politisch inkorrekt" geltenden Dingen aufgewachsen sind (und nicht einmal Ernie und Bert für schwul hielten), sind wir Rassisten, Antisemiten, homophobe Wesen usw. geworden? Nein. Eher das Gegenteil. Ich denke, wir sind eine sehr tolerante Generation.
Was aber wird aus der neuen "bereinigten" Erziehungslehre? Und sei es aus Trotz oder als Gegenreaktion auf die verhasste Vorher-Generation?
Bereinigtes hat noch nie etwas Gutes bewirkt, nur Unterdrückung, Hass, Tod und Verderben. Und wenn der Zwang hinzukommt und alles, woraus wir lernen konnten, ausgemerzt wird, dann ist eine Gleichgültigkeit gegenüber dem, was geschehen ist und in dem sich die Menschheit - historisch bewiesen - ständig wiederholt, doch irgendwie vorprogrammiert und damit auch die viel größere Gefahr.




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#163

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.06.2020 20:44
von Salin • 511 Beiträge

Schulen mit Altgriechisch und Latein werden Humanistische Gymnasien genannt. Platon, Cicero etc. hatten von fremden Völkern stammende Sklaven, und in ihren Schriften wurden Sklaven in der Regel nicht einmal erwähnt, außer in einer Reihung mit dem Vieh.
Wir sollten uns ein neues Erbe suchen und vielleicht das einer Pflanze übernehmen.

Aber zurück zum Thema:
Da wird in einer Kleinstadt eine Gymnasial-Lehrerin positiv getestet und schon werden (ab heute) sämtliche Schüler, Lehrer und Mitarbeiter unter häusliche Quarantäne gestellt.

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#164

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.06.2020 11:22
von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge

In Griechenland wird darüber nachgedacht, den Lockdown auf einzelne Gebiete anzuwenden. Das heißt dann im Klartext, dass wenn ein Corona-Fall in einem Haus oder in einer Straße auftritt, das Gebiet unter Quarantäne gestellt wird.
Einreisen ab dem 15. Juni sind u. a. nicht für Spanien, Italien und andere Länder mit hoher Covid-19-Infizierung möglich. Ich kann mir den Sommer ohne Touristen kaum vorstellen, in einem Land, das größtenteils davon existiert. Deutlich sichtbar wird bereits der Preisanstieg der Produkte und Lebensmittel.




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#165

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.06.2020 12:02
von Salin • 511 Beiträge

Heute ein Faktencheck:
Im März war Jena die Region mit den meisten offiziellen SARS-CoV-2-Infektionen in seinem Bundesland, weshalb man dort im selben Monat vor allem in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu zahlreichen Maßnahmen griff. Laut einer "Studie" der Universität Mainz sei es der thüringischen Stadt Jena allein "durch die frühzeitige Einführung einer Maskenpflicht" am 6. April gelungen, die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 "praktisch auf null" zu senken. Ähnliches sagte Drosten vor zwei Tagen in seinem NDR-Podcast.

Es ist schon bemerkenswert, dass später auch alle anderen Städte und zudem alle Bundesländer sowie schon vorher andere europäische Staaten die Maskenpflicht einführten, aber "Wissenschaftler" sich nur die Stadt herauspicken, die den eigenen Wünschen entspricht.
Beispielsweise lagen In der doppelt so großen und 50 km entfernten Landeshauptstadt die Zahl der offiziellen Infektionen bereits bei der Einführung der Maskenpflicht am 24. April bei "praktisch null", obwohl dort Masken bis dahin kaum getragen wurden.

Den Bewohnern Jenas wahrscheinlich ebenfalls ähnlich sind die des restlichen Bundeslandes Thüringen, das die Maskenpflicht am 24. April einführte. Dennoch hat sich der zuvor bereits vorhandene Trend verringernder Fallzahlen keineswegs verstärkt und schon gar nicht ging es "praktisch auf null". Die entsprechende Trendlinie war nachfolgend unverändert, wie zu sehen im Diagramm "Verdopplungs-Zeitraum für Corona-Infektionen in Thüringen" vom 15.4. bis 14.5. unter:
https://www.mdr.de/thueringen/corona-vir...skurve-100.html (unteres Bild)

Da die Einwohnerzahl des Bundeslandes 19-mal größer als die Jenas ist, sollte sie auch statistisch relevanter sein.

Tendenziös arbeitende Wissenschaftler sind nichts Neues. Dennoch stimmt es weiterhin bedenklich, dass solche Studien und "Experten"-Meinungen von etablierten Medien, ohne sie zu hinterfragen, als Fakten verbreitet werden.

zuletzt bearbeitet 13.06.2020 12:05 | nach oben springen


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