HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 16:05von Zypresserich (gelöscht)
Ich find es einfach immer wieder oberaffentittenmegageil, das Ding mit dem Literaturnobelpreis: da schreibt ein Schreibendes so vor sich hin, evtl. ein Leben lang, und dann gibt's 1,1 Mio auf einen Schlag dafür. Geil geil geil. Wenn ich mir das so vorstelle, und dann auch noch für Lyrik. Also ich meine: Mediziner und Chemiker und so, die forschen evtl. doch auf sowas hin. Aber doch nicht ein Schreiber. Das muss einen doch treffen wie Hammer auf Hirn. So viel Kohle für die Buchstaben. Verdammt, ja, 1,1 Mio für Buchstaben - heiß. Prost, Namensvetter ohne h aus Schweden, und irgendwas von Dir à la Sonne Mond und Sterne hol ich mir auch, um einmal mehr bewiesen zu finden, dass es geht.
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 16:27von Zypresserich (gelöscht)
Zitat von Krümel
Ich warte erst einmal bis es wieder vernünftige Preise für seine Bücher gibt
Damit sind Einkaufspreise gemeint, nicht etwa vernünftigere Preisverleihungen, nüsch?
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 16:32von Martinus • 3.195 Beiträge
Ja, und dann hat Tranströmer auch noch so wenig geschrieben. All das liest du in zwei/drei Tagen durch. Unglaublich. Vielleicht sollte man sich für ein Gedicht ein Tag Zeit lassen, dann wäre man in einem halben Jahr auch durch. Die Lyrik gilt ja als höchste Kunst in der Literatur und konzentriert sich nur auf das wenige oder wesentliche oder ein paar Buchstaben. Toll. Macht ja selbst Spaß in Lyrik herum zu experimentieren, kriege ich aber nie so hin wie Celan oder Jagenholz oder sonst jemand anders. Macht aber Spaß.
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RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 16:43von Zypresserich (gelöscht)
Zitat von Martinus
Die Lyrik gilt ja als höchste Kunst in der Literatur ...
Ansichtssache. Kann jeder sehen, wie er will. Da gibts im Netz ein interessantes DFW-Interview, wo er, wenn ich es recht erinnere, sinngemäß auf die Frage, ob er auch mal Lyrik schreiben wolle, antwortet: Wenn überhaupt, dann als Übung für seine Prosa. Sinngemäß, müsste nochmal nachhören. Aber das Interview (in D) ist interessant. Und lang. Und grad, wo er doch schon tot ist.
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 17:17von Zypresserich (gelöscht)
Wobei ... also sprachunfähig nach Schlaganfällen im Sessel, also, wenn man da mal bei so einer Nachricht nicht zusammenbricht. http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,790320,00.html
Bemerkenswert auch in diesem Artikel: Zitat: Vielmehr sei die letzte Vergabe des Literaturnobelpreises 1974 an schwedische Preisträger traumatisch gewesen: Die allgemein harte Kritik an der Entscheidung für Eyvind Johnson und Harry Martinson habe sich Letzterer so zu Herzen genommen, dass er sich 1976 umgebracht habe. Johnson starb zwei Jahre später. Zitat Ende.
Tststs.
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 18:05von Roquairol • 1.072 Beiträge
Zitat von Zypresserich
Bemerkenswert auch in diesem Artikel: Zitat: Vielmehr sei die letzte Vergabe des Literaturnobelpreises 1974 an schwedische Preisträger traumatisch gewesen: Die allgemein harte Kritik an der Entscheidung für Eyvind Johnson und Harry Martinson habe sich Letzterer so zu Herzen genommen, dass er sich 1976 umgebracht habe. Johnson starb zwei Jahre später. Zitat Ende.
Tststs.
Darum bekommen ja die Finnen auch keine Nobelpreise - das würde zwangsläufig zu Selbstmordwellen führen ...
Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 18:09von Zypresserich (gelöscht)
Zitat von Roquairol
Darum bekommen ja die Finnen auch keine Nobelpreise - das würde zwangsläufig zu Selbstmordwellen führen ...
Ajo, da is was Wahres dran. Gibt aber noch Höherquotige ... http://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_L%C3%A4ndern
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 19:14von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Wow... die Männerwelt ist gegenüber der Frauenwelt (ausgenommen China) viel stärker suizidgefährdet, das liegt wahrscheinlich an der häufig größeren Verantwortung oder der Last, die dann schwerer zu Herzen genommen wird. Dass in den oberen Reihen so viel Russland dabei ist, wundert mich nicht, wenn ich die Mißstände dort betrachte, die Unzufriedenheit, die Armut,... ja, den Suff.
Die kleinen Inseln mit den Null-Werten, dorthin sollte man ziehen, wenn nichts mehr geht. Haiti oder so...
Ja, ein Lyriker. Glückwunsch. Lesen allerdings werde ich ihn wohl eher nicht. Nobelpreis ist nun einmal immer auch Politik, nicht Kunst.
Art & Vibration
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 19:46von Zypresserich (gelöscht)
Zitat von Taxine
Dass in den oberen Reihen so viel Russland dabei ist, wundert mich nicht, wenn ich die Mißstände dort betrachte, die Unzufriedenheit, die Armut,... ja, den Suff.
Wodka und Dostojewski-Lektüre LOL. Ungesund. :-)
RE: Literaturnobelpreis 2011
in An der Literatur orientierte Gedanken 06.10.2011 21:33von Jatman1 • 1.188 Beiträge
Missstand? Eher Standard. Denn wann waren die Menschen des reichen Russland mal nicht in der Masse arm oder gar nüchtern? Tradiertes muss beileibe nichts Gutes sein.
www.dostojewski.eu