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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#91

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 02.06.2010 21:38
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Jaaaaaaaaaaa.... Wim Wenders Filme kommen auf BR.
Heute um 23.40 Uhr - "Der amerikanische Freund". Mit Dennis Hopper und Bruno Ganz. Die Story ist bekannt, wurde auch mit Malkowitsch neu verfilmt.

Interwiew mit Wim Wenders zum Film und zu Dennis Hopper:

WELT ONLINE: Ihre Cannes-Historie reicht ungefähr soweit zurück wie Ihre Freundschaft mit Dennis Hopper, mit dem sie 1976 „Der Amerikanische Freund“ drehten. Aber seitdem nie mehr...

Wenders: Wir haben uns nie aus den Augen verloren. Ich habe sein Atelier in Santa Fe und seine Ausstellungen besucht, er ist zu meinen Premieren gekommen. Wir sind Freunde geblieben. Aber es gab nie ein Projekt, in das er gepasst hätte. Erst als ich in das „Palermo“-Rohdrehbuch die Idee hineinschrieb, dass der personifizierte Tod auftauchen würde, habe ich sofort an Dennis gedacht.

WELT ONLINE: Tod/Hopper, ist das eine naheliegende Assoziation?

Wenders: Er ist wohl einer, der mehr als wohl jeder andere Schauspieler über den Tod weiß. Niemand ist so oft so knapp daran vorbei geschrammt wie Dennis. Selbst in der Zeit, als wir den „Amerikanischen Freund“ gedreht haben, wäre er ein paar Mal beinahe abgekratzt. Er war ziemlich suizidär drauf, und auf allen Drogen gleichzeitig, die im Buch stehen. Eines Tages habe ich ihm dann gesagt: „Entweder hörst du damit jetzt auf, oder wir drehen nicht weiter. Ich möchte dich nicht als Leiche auf meinem Set haben.“ Ich darf das nur sagen, weil Dennis selbst erzählt, dass ihm der Film das Leben gerettet habe; ich sei eine Art Bernhardiner mit einer Flasche Brandy um den Hals für ihn gewesen.

WELT ONLINE: Auch ohne seine Drogenvergangenheit ist Hopper als Tod natürlich ein bisschen typecasting.

Wenders: Könnte man denken. Er spielt ja seit David Lynchs „Blue Velvet“ praktisch immer die gleiche Rolle, einen furchterregenden Typen, den Bösen schlechthin. Aber gerade das ist der Tod bei uns ja nicht. Im Gegenteil: Man lernt ihn als geradezu zärtlichen, menschenfreundlichen Gesellen sehen. Und wenn man Dennis kennt, weiß man, was für ein empfindlicher Mensch er ist. Sonst wäre er nicht der hervorragende Fotograf und Maler geworden, der er auch ist.

WELT ONLINE: Zu einer 20 Jahre andauernden Schurkenkarriere gehören immer zwei: einer, der die Rolle anbietet, und einer, der sie annimmt.

Wenders: Hollywood ist da gnadenlos. Kaum ist man mal auf etwas festgelegt, will einen niemand mehr anders besetzen. Bei Dennis hat das auch mit einer anderen Desillusion zu tun. Genauer: mit einer Enttäuschung über die Filme, die er als Regisseur machen konnte. Er hat nur eine Handvoll inszeniert, und jeder ist auf seine Art ein tragischer Fall.

WELT ONLINE: Beim Regie-Debüt nicht, oder?

Wenders: Bei „Easy Rider“ kann man darüber noch streiten, aber der Konflikt darum, wer nun Regie geführt hat, hat seine Freundschaft mit Peter Fonda zerstört. „The Last Movie“, für mich einer der schönsten Filme der Siebziger, ist vielleicht von Dennis selbst kaputtgemacht worden; er hat so lange dran rumgeschnitten, bis nichts mehr übrig war. Die Arbeitskopie des Films habe ich zehn Jahre unter meinem Bett verwahrt, weil er Angst hatte, sie könne ihm entwendet werden; er war überzeugt davon, voll paranoid damals, dass die CIA da ran wolle. In „Into the Blue“ gibt es zum Heulen schöne Szenen, aber er hat den Film kurzfristig ohne Vorbereitung übernommen und nur wenig Zeit zum Drehen gehabt.


(...)
(Quelle: Welt.de)




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 02.06.2010 21:43 | nach oben springen

#92

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 02.06.2010 22:27
von LX.C • 2.821 Beiträge

Bekannt? Ich kenn' nich mal Wim Wenders Und BR hab ich auch nich.


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zuletzt bearbeitet 02.06.2010 22:28 | nach oben springen

#93

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 06.09.2010 21:50
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Viel zu spät gesehen, vielleicht noch rechtzeitig:
Christoph Schlingensief - Die Piloten (Heute, 23.20 Uhr auf ARTE.)
Eine Realsatire.
Kenne ich nicht. Ich kenne nur seine Theatersachen.
Scheint ähnlich wie seine "Talk 2000" Sachen zu sein.

Mal gucken, wie sichtbar er hier wird.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 06.09.2010 21:54 | nach oben springen

#94

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 20.09.2010 18:45
von LX.C • 2.821 Beiträge

Und Theatermacher?

Elfriede Jelineks 'Rechnitz (Der Würgeengel)'

Aufzeichnung aus dem Theater Akzent Wien.


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[i]Poka![/i]

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#95

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 12.10.2010 21:54
von LX.C • 2.821 Beiträge

Für alle Kunstliebhaber, heute startete auf 3sat die Reihe Im Bann der Bilder (12.-17. Oktober)


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 12.10.2010 21:54 | nach oben springen

#96

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 12.10.2010 23:11
von LX.C • 2.821 Beiträge

An vordersten Fronten: Kriegsalltag in Afghanistan (Film von Ashwin Raman)

Zitat
Im Frühjahr/Sommer 2010 unternimmt der Filmautor Ashwin Raman mehrere Reisen durch Afghanistan. Er ist auf eigene Faust unterwegs und auf eigenes Risiko, ausgerüstet mit einer kleinen Videokamera und einer kugelsicheren Weste. Das Ziel: möglichst dicht an die Wirklichkeit in Afghanistan herankommen. (Quelle: ARD)



Hat das einer von euch gestern gesehen? Ein Wahnsinn, man macht sich gar keinen Begriff.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 12.10.2010 23:20 | nach oben springen

#97

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 12.10.2010 23:25
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Tja… es ist K r i e g. Es wäre naiv zu glauben, dass jemand nur hingeschickt wird, um…

Und ja, das ist ein Wahnsinn.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 12.10.2010 23:26 | nach oben springen

#98

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.10.2010 00:55
von LX.C • 2.821 Beiträge

Zitat von LX.C
Für alle Kunstliebhaber, heute startete auf 3sat die Reihe Im Bann der Bilder (12.-17. Oktober)



Ah, nee, war das tragisch, da schnürt's einem ja alles zu. Dabei war mir Modigliani gar kein Begriff.

Bei Rembrandt dachte ich gestern dann doch (kannte den Film ja schon), wäre er verblüfft, wie man ihn zu lesen versteht, wäre er erfreut, dass man ihn versteht? Oder würde er lachend und ungläubig, was man da mit seinem Werk treibt, den Kopf schütteln.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 16.10.2010 01:01 | nach oben springen

#99

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 16.10.2010 14:46
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Hahaha... das Gleiche ging mir bei der Rembrandt-Nachtwache-Deutung auch durch den Kopf. Die Interpretationen waren manchmal sehr weit hergeholt und manchmal sehr aufklärend. Ich denke, Rembrandt war verschmitzt und hat seine Kritik in seinen Bildern geübt, andererseits bin ich mir sicher, dass die Forscher einfach zu viel dann so hineindeuten, wie es ihnen gerade "in die Geschichte" passt. Zum Beispiel "die Hand", ob sie dem toten Hauptmann gehöre... Naja... Aber trotzdem schön, wie die einzelnen Teile gestaltet waren, diese 31 Geheimnisse...

Der Film "Modigliani" hat mich umgehauen (Wenn ich deine Seele kenne, male ich deine Augen! - Uaahhh... Gänsehaut!), auch wenn er nicht ganz an der Wirklichkeit angelehnt war. Aber so schön kombiniert, die tragische Geschichte so großartig umgesetzt. Mich würde interessieren, ob Picasso wirklich seinen Namen ausgerufen hat, als er starb, allerdings herrschte zwischen ihnen nicht dieser extreme Kampf, Picasso hat Modigliani sogar mehrmals gefördert. Und Renoir (die Begegnung, die in Wirklichkeit im Streit endete) - "Bist du verrückt? Siehst du, das habe ich gesehen!" Einfach nur herrlich!!! Den Film muss ich noch einmal sehen. Er löste zwar große Kritik aus, aber man muss ihn eben als Fiktion sehen. (Insbesondere die Bilder.)
Dass er die Heiratsabsicht nicht mehr umsetzen konnte, ist wahr, auch dass Jeanne Hébuterne sich schwanger zu Tode stürzte, nachdem Modigliani gestorben war. Die Armut, die Drogensucht...alles richtig. Der Rest ist großes Theater.
Er war übrigens auch gut mit Anna Achmatowa befreundet und hat sie gezeichnet. Leider sind von den Zeichnungen und Studien nur noch zwei erhalten, die sich in ihrem Besitz befanden.

(Quelle:www.spzeitung.ru/2008/09/modigliani)

Das hier ist übrigens das echte Bild von Jeanne "mit Augen":


(Ich liebe aber auch seine Bilder ohne Augen und die langen Hälse...)

Den Caravaggio-Film kenne ich bereits. Der ist zwar nicht so schön tragisch, aber sehr ausgefallen, zeigt den alten und den jungen Caravaggio, weniger seine Kunst, als vielmehr seine Neigungen.
Und die herrliche Orlando-Darstellerin Tilda Swinton macht mit.
Wünsche dir viel Freude an dem Film.

Von mir aus, könnte es einen Sender geben, der nur solche Filme bringt. Ich glaube, ich würde nix anderes mehr gucken.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 17.10.2010 16:33 | nach oben springen

#100

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 17.10.2010 16:35
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Gerade noch einmal nachgeblättert: Auch das Atelier in der Rue de la Grande Chaumière, wo Modigliani im Film wohnt, arbeitet und auf seinen Agenten schießen lässt, stimmt mit der Wirklichkeit überein.




Art & Vibration
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#101

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 17.10.2010 22:41
von LX.C • 2.821 Beiträge

Caravaggio werde ich auch nicht sehen, ist mir zu spät. Da machen die so eine tolle Film-Reihe und dann bringen die die Filme überwiegend zu nachtschlafender Zeit. Ist mir unverständlich. Man hätte den Polizeiruf zuvor locker weglassen können.


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[i]Poka![/i]

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#102

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 19.10.2010 16:09
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Wer sich schockieren oder irritieren lassen möchte, hier folgt dann wohl das 3sat-Angebot an Schlingensief-Filmen (die Zeiten sollte man denen um die Ohren hauen.)

Samstag - 23.10.2010 - 22.40 Uhr - "Egomania - Insel der Hoffnung" (Experimentalfilm)
Sonntag - 24.10.2010 - 00.50 Uhr - "100 Jahre Adolf Hitler - Die letzten Stunden im Führerbunker", 01.50 Uhr - "Das deutsche Kettensägenmassaker", 02.50 Uhr - "Terror 2000" und (jetzt kommt's: die Zeit!!!) 04.10 Uhr - "Menu Total".

Es ist unglaublich, als wollten die Fernsehmacher, dass keiner guckt. Schweinerei. (Hätten die wenigstens die Tage und Filme vertauscht!)

Ich gehe jetzt erst einmal ein bisschen aus den Ohren dampfen.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 19.10.2010 16:40 | nach oben springen

#103

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 19.10.2010 19:36
von Zypresserich (gelöscht)
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Zitat von Taxine
Es ist unglaublich, als wollten die Fernsehmacher, dass keiner guckt.

Ich mach's dann immer so, dass ich's mir aufnehme (auf gute alte Videokassetten).

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#104

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 19.10.2010 19:37
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Siehste, so was Gutes besitze ich leider nicht mehr.




Art & Vibration
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#105

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 19.10.2010 19:40
von Zypresserich (gelöscht)
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Zitat von Taxine
Siehste, so was Gutes besitze ich leider nicht mehr.

Bin froh, dass ich mir das gute, alte Teil aufgehoben habe. Leistet mir noch heute treue Dienste. Dann muss ich nämlich nicht schimpfen über Programmsendezeiten. (Zwinkerauge, find grad das Smilie nicht)

zuletzt bearbeitet 21.10.2010 20:32 | nach oben springen


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