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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#316

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 05.11.2020 08:58
von Salin • 511 Beiträge

Das Virus hat also durchaus auch positive Wirkungen.

Gestern sah ich bei Verwandten im Regional-TV einen Bericht aus einem derzeit zu 100% ausgelasteten Test-Labor. Dort waren zirka ein Dutzend Mitarbeiter zu sehen, die mit blauen "OP-Masken" und Handschuhen ausgestattet ohne weiteren Schutz Flüssigkeiten aus den Entnahme- und Transportröhrchen in die PCR-Röhrchen umfüllten. Zudem gab mitten im Labor der Chef ohne Mund- und Nasenschutz ein Interview. Wenn dort ein Mitarbeiter Viren in den Atemwegen hat, könnten diese also leicht ihren Weg in eine der Proben finden. Aus einer Virus-RNA werden nach 20 Verdopplungen 1,05 Millionen und nach 30 Verdopplungen 1,07 Milliarden, was zum einem "positiven" Testergebnis führen dürfte.
In anderen Laboren erfolgt die Probenübertragung durch Plexiglas abgeschirmt und mit einer Öffnung für die Hände und in einigen Laboren wird auch unter Vollschutz (Schutzanzug) gearbeitet, also insgesamt ohne einheitliche Standards.

Neben den herbstlichen Wäldern und den darüber hinwegziehenden Kranichen ist es auch erholsam, hier niemanden mit Maske durch den Ort laufen zu sehen.

Die hier größte regionale Tageszeitung steht den Verordnungen bislang völlig unkritisch gegenüber, veröffentlichte aber am 7. November eine von ihr beauftragte repräsentative Umfrage eines Meinungsforschungsinstitutes mit folgenden Ergebnissen:
"Wie bewerten Sie generell die folgenden Maßnahmen des Lockdowns im November?
Schließung der Gaststätten und Restaurants: 30,3% dafür, 56,9% dagegen.
Schließung der Hotels: 32.3% dafür, 49,6% dagegen.
Schließung der kulturellen Einrichtungen: 39,5% dafür, 44,4% dagegen.
Verschärfung der Kontraktbeschränkungen: 62,1% dafür, 27,4% dagegen."

Der allseits verwendete Begriff Lockdown bedeutet in der deutschen Übersetzung Ausgangssperre oder Abriegelung. Der anfangs verwendete und für die deutschen Verhältnisse bislang korrektere Begriff Shutdown bedeutet Schließung, Stilllegung oder Herunterfahren.

Während fast alle Leitmedien, lediglich die Polizeiangaben zitierend, für die Leipziger Demo am 7. November von 20.000 Teilnehmer sprechen, zählte die studentische Forschungsgruppe "Durchgezählt" rund 45.000 Teilnehmer allein bei der Querdenker-Demo auf dem Augustusplatz, woneben es noch 20 weitere Pro-und-kontra-Demos gab. Auch die Demo Schiffmanns fand einen halben Kilometer entfernt statt (jenseits der Antifa-Demo). Wikipedia benutzte "Durchgezählt" als Quelle für die Zahlen bei Pegida-Demos, wo sie weniger zählte als die Polizei und Medien zur selben Zeit.
Um Gedränge zu vermeiden, wollten die Veranstalter laut Ballweg in den angrenzenden Straßen 19 weitere Lautsprechertürme aufstellen, was von der Polizei jedoch verhindert wurde, was einige Medien immerhin berichteten.
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Georg Maier (SPD), forderte nun in der ARD: "Wir müssen uns für die Zukunft darauf vorbereiten, bei derartigen Versammlungslagen viel konsequenter, viel härter und frühzeitiger einzugreifen."
Auffallend ist auch dieses Mal, wie stark sich Radio-, TV- und Zeitungsberichte von dem unterscheiden, was andere in Leipzig erlebten, beispielsweise was die Rolle der sogenannten Hooligans betrifft. Zudem wird nur in sehr wenigen Meiden über gewalttätige Übergriffe auf Demonstrationsteilnehmer berichtet wie über diesen Überfall auf einen Bus mit Insassen: https://www.t-online.de/nachrichten/deut...erletzte--.html oder auf einen Pkw mit vier Personen: https://www.sueddeutsche.de/politik/extr...01113-99-324392
Zu den Hintergründen des Gedränges auf dem Leipziger Augustusplatz gibt es einen Bericht bei Bild.de. Demnach war eine Demo-Fläche von über 111 000 qm beantragt. Von Stadt und Polizei zugestanden wurde aber nur der Augustusplatz (38 000 qm). Und dass selbst das Oberverwaltungsgericht in seinem Bescheid von 111 000 qm sprach, wurde in sozialen Medien irreführenderweise als Irrtum kolportiert. Auch so werden Bilder erzeugt. https://www.bild.de/regional/leipzig/lei...97004.bild.html

Luftverschmutzung war hier bereits ein Thema und am 27. Oktober berichtete das Ärzteblatt über eine Studie, die in Deutschland bei 26% der COVID-19-Todesfälle die Luftverschmutzung als mögliche Ursache ansieht. Weltweit werden 15% genannt. Trotz des Verbotes kultureller Großveranstaltungen konnte ich dieses Jahr nicht feststellen, dass es zum Beispiel weniger Feuerwerk in der hiesigen Innenstadt gegeben hätte. Auch von Einschränkungen beim Silvesterfeuerwerk oder für andere Luftverschmutzer ist kurz- bis mittelfristig nichts bekannt. 2019 kam eine ICCT-Studie zu dem Schluss, dass schon damals jährlich rund 13.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland auf verkehrsbedingte Luftverschmutzung zurückzuführen ließen, besonders in den Großstädten. Infolge von Feinstaub sollen es laut Umweltbundesamt jährlich etwa 47.000 vorzeitige Todesfälle sein.

Zum Thema Luftverschmutzung passt auch, dass Erfurts Oberbürgemeister Bausewein (SPD) nun die Parkgebühren senken bzw. für die ersten beiden Stunden ganz abschaffen will, um für mehr Verkehr zu sorgen, was nach seiner "Maskenpflicht in der Innenstadt" dem Einzelhandel helfen soll. Soviel zur Bekämpfung von Todesursachen.

Apropos Erfurt: Thüringens Bildungsminister Helmut Holter von Die Linke will, dass Lehrer und Erzieher direkt in den Schulen und Kitas geimpft werden, sobald ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehe. "Die Impfung muss zu denen kommen, die die Impfung benötigen", sagte er der DPA und berief sich darauf, dass dies auch "in der DDR" üblich gewesen sei.

Und in Berlin soll gerichtlich gegen Mediziner wegen "fragwürdigen oder gar falschen Behauptungen" vorgegangen werden. Bislang seien dort 130 Mediziner "auffällig" geworden. Einzelheiten sind mir nicht bekannt, aber bei "fragwürdigen oder gar falschen Behauptungen" müsste eigentlich auch Drosten infrage kommen.

zuletzt bearbeitet 13.11.2020 17:44 | nach oben springen

#317

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 09.11.2020 14:55
von Salin • 511 Beiträge

Biontech und Pfizer verkünden über ihren Impfstoff-Kandidat: "The case split between vaccinated individuals and those who received the placebo indicates a vaccine efficacy rate above 90%, at seven days after the second dose. This means that protection is achieved 28 days after the initiation of the vaccination, which consists of a 2-dose schedule."
Das Ganze basiert inklusive der Placebo-Gruppe auf 94 Fällen und auf lediglich den ersten Monat nach der ersten Impfung zu basieren. Medial wird dies als Durchbruch für eine baldige Zulassung bezeichnet und die Börsen steigen über 5%. Dagegen wird bei Erkrankten immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Teil von ihnen nach einigen Monaten ihren Antikörperschutz verlieren würde.

Clemens Arvay ergänzte sein letztes Video um einen Link zu einem in Nature erschienenen Studienbericht zu in den ersten Tagen auftretenden Nebenwirkungen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs (auch grafisch dargestellt): https://www.nature.com/articles/s41586-020-2639-4
Allein Pfizers Marktwert stieg heute um 20 Milliarden Dollar und Biontech Wert pro Anteilsschein hat sich seit dem Börsengang vor einem Jahr viersiebenfacht.

*
Am Abend des 9. November sollte um 19 Uhr in Neubrandenburg eine angemeldete Demo mit Schiffmann und Eckert als Rednern stattfinden. Auf dem Weg dorthin wurden sie kurz nach 18 Uhr per Telefon informiert, dass sie nicht nach Meck-Pomm einreisen dürften. Ihr Bus wurde unweit der Grenze von der Polizei gestoppt und etliche Stunden an der Weiterfahrt gehindert.
Ihnen wurde weder eine Durchreise nach Hamburg erlaubt noch ihrem Anwalt eine Fahrt zum Verwaltungsgericht, obwohl beides nach §5 der Corona-Landesverordnung ebenso erlaubt ist wie die Inanspruchnahme des Demonstrationsrechts:
"(5) Das Verbot in Absatz 1 gilt nicht für Reisen, die für die Ausübung beruflicher Tätigkeiten erforderlich sind.
(6) Das Verbot in Absatz 1 gilt nicht für Anlässe, bei denen die Anwesenheit der reisenden Person aus rechtlichen
Gründen oder zur Erfüllung einer moralischen Verpflichtung zwingend erforderlich ist. [...]
(11) Das Verbot in Absatz 1 gilt nicht für Personen, die nur zur Durchreise in die Bundesrepublik Deutschland oder nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen; diese haben das Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf direktem Weg zu verlassen. Die erforderliche Durchreise durch das Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist hierbei gestattet."
Der kürzeste Weg vom Hamburg nach Berlin führt bekanntlich durch Meck-Pomm.

In altbekannten Medien werden solche Rechtsverstöße ignoriert. Stattdessen wurde dort der Einsatzleiter als Held bezeichnet. Von T-Online wurde geschrieben, dass der Landkreis die Kundgebung verboten hätte. Ein solcher Verbotsentscheid war aber weder Schiffmann, Eckert noch ihrem Anwalt mitgeteilt worden.
Tags darauf wurden sie alle drei verhaftet und in Polizeifahrzeugen und begleitet von 65 Polizisten außer Landes gebracht. Dem Rechtsanwalt Ludwig wurde das Handy unter dem Vorwand abgenommen, er habe damit irgendwelche Maßnahmen gefilmt, was er aufs Schärfste zurückwies. Die Beschlagnahmung wurde von einer Neubrandenburger Staatsanwältin veranlasst, ohne einen Richter zu konsultieren. Auch diese Aktion der Exekutive dürfte rechtswidrig sein.

Erwartungsgemäß kam am späten Nachmittag noch ein Bescheid vom Schweriner Verwaltungsgericht, der ein von der Stadtverwaltung verhängtes Verbot einer von ihnen angemeldeten Demonstration am Abend in Schwerin aufhob, wobei es auch die Einreise erlaubte. Begründet wurde dies mit dem oben genannten §5 Absatz 6. Die Demo soll nun um 22 Uhr stattfinden. Eckerts Ansichten zum Virus werden von mir nicht geteilt, doch zeugt es von einem seltsamen Rechtsstaatverständnis, wenn Politiker ihre eigenen Gesetze und Verordnungen zulasten von Bürgern ignorieren oder offenbar bewusst falsch auslegen und die meisten Medien Rückendeckung geben.
P.S.: Nach Polizeiangaben hat es bei der Demonstration keine Auffälligkeiten gegeben. Fast alle Medien, die – Schiffmanns Verhaltend illegalisierend – von Einreiseverbot, Verhaftung, Abschiebung und Demonstrationsverbot durch die Behörden berichteten (und dies am Jahrestag des Mauerfalls), schrieben später nichts über diesen Bescheid vom Schweriner Verwaltungsgerichts. Eine Ausnahme ist diese regionale Zeitung: https://www.uckermarkkurier.de/politik-u...nfektionsketten

*
Nachdem im DLF in den vergangenen Monaten wiederholt Stimmen präsentiert wurden, die behaupteten, dass psychisch Kranke mit solchen "Ausnahmesituationen" oft besser zurecht kämen, als die Normalbevölkerung, da sie dergleichen schon gewohnt seien, wurde nun auf dem Sender aus dem Deutschland-Barometer Depression 2020 der Stiftung Depressionshilfe zitiert. Danach habe sich bei 58% der Depressiven (von denen es hierzulande 5,2 Millionen gibt) die Versorgung deutlich verschlechtert. Im Barometer steht zudem: "Der Lockdown wurde im Vergleich zur Gesamtbevölkerung als deutlich belastender erlebt (74 % versus 59 %). So leiden Betroffene fast doppelt so häufig unter der fehlenden Tagesstruktur wie die Allgemeinbevölkerung (75 % versus 39 %). In der häuslichen Isolation blieben depressiv Erkrankte zudem deutlich häufiger tagsüber im Bett als die Allgemeinbevölkerung (48 % versus 21 %). [...] Auch Wochen nach dem Lockdown fühlen sich Betroffene durch die Situation belastet. Im Juli 2020 gaben 68 % der depressiv Erkrankten und nur 36 % der Allgemeinbevölkerung an, die Situation als bedrückend zu empfinden."
Bereits Ende Oktober hieß es in einer Studie, "dass Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen vor allem während der verhältnismäßig strengen Lockdownphase in Deutschland zugenommen haben. Auch die Zahl der Krankmeldungen aufgrund psychischer Diagnosen ist gestiegen. Eine Erhebung der Krankenkasse KKH unter ihren Versicherten zeigt, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 80 Prozent höher liegt." Hochgerechnet betrifft dies immerhin Millionen.
Allein in Berlin rückten Rettungswagen in diesem Jahr bisher "294 Mal unter dem Stichwort „Beinahe Strangulierung/Erhängen“ aus. Im Vorjahr gab es drei vergleichbare Einsätze, 2018 sieben." https://www.berliner-zeitung.de/news/ber...iv-an-li.117723
Um durch Verordnungen verursachte Schäden geht es auch in dieser Reportage von Arte, worin Deutschland, Frankreich und Schweden verglichen werden: https://www.arte.tv/de/videos/098118-000...ontra-freiheit/

zuletzt bearbeitet 13.11.2020 09:46 | nach oben springen

#318

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.11.2020 19:09
von Salin • 511 Beiträge

In einer CDC-Studie (mit Kontrollgruppe) findet man eine Tabelle (S. 1261), in deren unterer Hälfte zu sehen ist, dass das Tragen einer Maske im Alltag das Risiko einer Covid-19-Erkrankung nicht verändert. https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/pdfs/mm6936a5-h.pdf Etwas Neues ist dies nicht, wird seitens der Politik aber unverändert ignoriert.

Letztlich "passt" auch dazu, was Drosten am Windthorst-Abend 2020 über Querdenker-Demos sagte:
"Die das Treiben haben leider fast durchgängig ein Erwerbsinteresse dahinter. Das wird fast immer übersehen. Die so etwas organisieren rufen zu Spenden auf und diese Spenden sind nicht für wohltätige Zwecke, sondern fürs eigene Portemonnaie." Er spricht von klagenden Anwälten, die sich "irgendwelche Verrückte holen, die ihnen da als Zeugen zur Verfügung stehen, Halbwissenschaftler, die man zu jeder Aussage kriegt, die sich mit diesen Aussagen durchaus strafbar machen [...] Man kann es immer beweisen. Es ist allen zu 100% Unfug, was da verbreitet wird". Aufschlussreich ist auch Drostens Mimik und Gestik bei solchen Aussagen. (ab 1:28) https://www.youtube.com/watch?v=q9EwA8w-jP8
Nach meinem Kenntnisstand gab Gesprächsangebote bislang nur von Wissenschaftlern, auf die sich die Querdenker berufen, Angebote, die aber von Drosten, Wieler & Co. abgelehnt wurden. In Österreich, der Schweiz und anderen Staaten finden solche Diskussionen hingegen statt.

zuletzt bearbeitet 12.11.2020 20:52 | nach oben springen

#319

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.11.2020 12:19
von Salin • 511 Beiträge

Der Berliner Kurier – der, als er noch dem ZK der SED unterstand, noch BZ am Abend hieß – veröffentliche am 14. November einen Artikel mit dem Titel "Gänsehaut-Video: So wurden wir zu Corona-Helden!", worin über ein neues Video der Bundesregierung berichtet wird: "Das Video, untermalt mit dramatischer Musik, schließt mit der Botschaft 'Werde auch du zum Helden und bleib zuhause'. Der Film sorgt in den sozialen Netzwerken für viel positive Resonanz."

Gemeint ist der Video "#besonderehelden. Zusammen gegen Corona". https://www.bundesregierung.de/breg-de/t...elden-1-1811518
Im Video erzählt ein über 70-jähriger Mann (mit Brille in 1980er Design!) scheinbar rückblickend: "Ich glaube es war im Winter 2020, als das ganze Land auf uns schaute. Ich war gerade 22 geworden [...] als die zweite Welle kam. 22 – in diesem Alter will man doch feiern, studieren, jemanden kennenlernen, halt sowas, oder mit Freunden einen trinken gehen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit uns. Eine unsichtbare Gefahr bedrohe alles, woran wir glaubten. Und das Schicksal unseres Landes lag plötzlich in unseren Händen. Also fassten wir all unseren Mut zusammen und taten, was von uns erwartet wurde. Das einzig Richtige. Wir taten nichts. Absolut gar nichts, waren faul wie die Waschbären. Tage und Nächte lang blieben wir auf unserem Arsch zu Hause und kämpften gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Unsere Couch war die Front und unsere Geduld war unsere Waffe. [...] So wurden wir zu Helden."
Das Video endet mit einem selbstgefälligen Lächeln des Erzählers und dem Schriftsatz: "Werde auch du zum Helden und bleib zuhause."
Es ist schon bemerkenswert, dass aus Sicht der Regierung der Verzicht auf das Studieren jemanden zum Helden macht.

Seit Jahrzehnten werden als Prävention vor Atemwegserkrankungen neben Handhygiene, Husten- und Nießetikette und Abstandhalten u. a. Spaziergänge, körperliche Aktivitäten und frische Luft empfohlen. Warum suggeriert diese Bundesregierung, dass sich dies in diesem Jahr geändert habe? Wer sich im Sommerhalbjahr an offizielle Fingerzeige hielt, dürfte sein Risiko gesteigert haben, im kommenden Winter an Vitamin-D-Mangel zu leiden, was bekanntlich das Immunsystem schwächt. Natürlich waren wir trotz solcher staatlichen Empfehlungen gestern in einem bewaldeten Höhenzug wandern und heute wird es einen Spaziergang geben.
"Unterkühlung ist der wichtigste Auslöser von Virusinfekten, weil die Schleimhäute angreifbar werden", heißt es zudem seit Jahren. Und wozu führt der vermehrte Einsatz von Wasserwerfern bei Demonstrationen in der jüngsten Zeit? Zu einer potentiell infektionsfördernden Maßnahme griffen freilich auch schon all die Berliner Polizisten, die seit diesem Frühjahr bei Verhaftungen standardmäßig den Demonstranten auf Mund und Nasse fassten, egal ob diese Masken trugen oder nicht. Da die Polizisten bei solchen Festnahmen Maske und Schutzhelm mit Visier trugen, diente dies auch nicht dem Eigenschutz.

zuletzt bearbeitet 15.11.2020 14:58 | nach oben springen

#320

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.11.2020 17:33
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Wenn ich so eine Helden-Propaganda höre, dann kommt mir so ein warmes Würgen den Hals hinauf. Ich frage mich wirklich, ob diese so durchschaubare Masche des Lockdown-Verkaufs zieht. (Manchmal hat man das Gefühl, Politiker möchten sich selbst überzeugen und entwerfen Vermarktungsmodelle für die eigene Handlungsweise, die jeder in Frage stellt und für die sich nur die auf die Schulter klopfen, die durch ihre politische Position keinen wirklichen Bezug mehr zur Realität haben oder zu den Ansichten "echter Menschen". Das mag vielleicht auch an gewissen Drogen liegen, die vor Jahren weiße Spuren auf den Toiletten des Bundestags zeichneten.) Was mit der Schweinegrippe noch in den Kinderschuhen lag, ist nun medial vollständig ausgebaut, ob als aktuelle Berichterstattung oder Kommerzialisierung. Impfstoffe können ohne Prüfung durchgehen, wie es sich Drosten schon bei der anderen "Pandemie" (die nur keiner so richtig mitbekommen hat) gewünscht hat, und die Maske ist ein neues Kleidungsstück, das als Alltagsmodell dann auch auf einigen Wäscheleinen neben T-Shirts, Unterhosen und Hemden hängt und mit den Impfungen, wie schon angekündigt, selbstredend nicht verschwinden wird. Die moderne Frage der "neuen Helden" ist: "Welche Farbe hat deine Maske?"

Gestern wurde in Thessaloniki ein 15-jähriges Mädchen brutal durch Polizisten auf den Betonboden geworfen und festgenommen. Es herrscht Ausgangssperre, und sie saß mit ihrem Freund und mit Maske alleine auf einer Bank im Park bei 25 Grad Sonnenschein und wurde erwischt. Der Lockdown wird wieder schrittweise verkauft. Statt Lockerungen folgen die Verschärfungen. Das Verlassen der Distrikte ist nicht erlaubt.
Frische Luft und Meereswasser sind für jedes Virus heilsam. Die Isolation wird hier ebenfalls als einzige HIlfe verkauft, während weiterhin Ausnahmen für politische Zwecke gemacht werden, so Demos, die gewünscht sind (bevorzugt gegen Rassismus). Nachdem Griechenland immer eine sehr niedrige Selbstmordrate hatte, steigen die Zahlen bedenklich. Die Menschen verlieren ihren Job und ihr Heim. Dagegen werden Migranten großzügig auf die Hotels verteilt und finanziell unterstützt. Der Grieche kann die staatliche Hilfe nicht erwarten. Auch in meiner Region sehe ich Menschen aus Afrika in Pensionen und Hotels untergebracht, die auf den diesjährigen Tourismus verzichten mussten und durch die Aufnahme wenigstens etwas Geld (aus den großzügigen Reserven der "Hilfsorganisation-Migranten-Kasse") verdienen können.

Das sind Beobachtungen in einer Art resigniertem Zustand meinerseits. Bei all dem, was bereits als Unlogik und Fakten über das Virus bekannt ist, folgt die Reglementierung weiterhin strengen Vorgaben und Richtlinien, von denen kein Deut abgewichen wird, so unsinnig sie auch erscheinen. Wie viele Mediziner und Wissenschaftler sich auch zu Wort melden, wie viele Menschen ihren Protest zeigen und wie sehr das alles der Wirtschaft schadet, spielt keine Rolle.
Am 18. November schnappt in Deutschland die Falle zu (was in der EU sicherlich Nachahmer findet) und das Infektionsschutzgesetz wird neu verabschiedet, (bzw. die Änderung der Ermächtigungsgrundlage (mit Petitionen dagegen, die sicherlich genauso viel bewirken wie die Demos).
Das bedeutet, dass die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) dieses zu einer Ermächtigungsgrundlage gestaltet, durch die das Gesundheitsministerium in vielen Fällen ermächtigt wird, per Verordnung und ohne Zustimmung des Bundesrates alle individuellen Grundrechte und die Gewerbefreiheit in vielen Branchen wie Kunst, Kultur, Handel, Hotellerie und Gastronomie einzuschränken, auch wenn weder die Evidenz einer Wirksamkeit noch ein wirklicher Bezug zur Bekämpfung von Pandemien gegeben ist. Die gesetzliche Besiegelung macht ein Vorgehen dagegen unmöglich, sogar dann, wenn Politiker ihre Meinung ändern sollten (was kaum geschehen wird). Damit sind unsere Grundrechte Geschichte und ein harmloses Virus bestimmt nun unser Leben in der Gegenwart und Zukunft in allen Einschränkungen, die uns noch erwarten.

Kritische Meinungen dazu gab es schon frühzeitig z. B. an dieser Stelle: http://jean-monnet-saar.eu/?page_id=2498
Dort heißt es u. a.:

Zitat von Jean Monnet Saar
"Es geht nicht um juristischen Detailkram, sondern um das Grundsätzliche, nicht nur um Aktuelles, sondern Bleibendes: akuten Schaden, solange die „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ andauert, und latenten Schaden für das Verfassungsrecht. Im neuen § 5 Abs. 2 Nr. 3 IfSG ist raffiniert von „Ausnahmen“ statt von Abweichungen vom Gesetz die Rede, so als ob es sich um ganze normale Verbotsausnahmen („Verbot mit Erlaubnisvorbehalt“), nur ohne dazu passende Verbote, handeln würde. Zugleich wird kraft „anderweitiger bundesgesetzlicher Regelung“ (Art. 80 Abs. 2 GG) der Bundesrat entmachtet, damit der Gesundheitsminister auch ohne Kontrolle durch die Länder an die Stelle des Gesetzgebers treten kann. Das Problem könnte uns unverhofft auf die Füße fallen, wenn die aktuellen Lockerungen zum Wiederaufflammen der Infektionen führen oder ein neues Virus uns dereinst heimsuchen sollte."



Es geht um eine "offizielle Befugnis zur Abweichung vom Gesetz". Willkommen in der Gesundheitsdiktatur.




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#321

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 17.11.2020 10:32
von Salin • 511 Beiträge

In jenem Gesetzentwurf steht unter anderem: "Schwerwiegende Schutzmaßnahmen kommen insbesondere bei Überschreitung eines Schwellenwertes von über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in Betracht. Stark einschränkende Schutzmaßnahmen kommen insbesondere bei Überschreitung eines Schwellenwertes von über 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben in Betracht."
Ob sich im Klagefall Richter finden, die positive PCR-Test-Ergebnisse als Infektionen gelten lassen? 35 von 100.000 wären 0,035%, was sich angesichts der üblichen Fehlerquoten auch bei Nicht-Infizierten erreichen ließe.

Zum bundesdeutschen Gesetzentwurf passt diese Meldung: Ein portugiesisches Berufungsgericht erklärt nun PCR-Tests als bezüglich einer tatsächlichen Infektion für nicht aussagekräftig und hebt eine darauf basierende Quarantäne-Maßnahme auf. https://drive.google.com/file/d/1t1b01H0...r8s3jlBedr/view
Hier eine teilweise Übersetzung, deren Qualität ich allerdings nicht einschätzen kann: https://www.corodok.de/portugiesisches-berufungsgericht-pcr/ Dort heißt es: "Unter Berufung auf Jaafar et al. (2020; https://doi.org/10.1093/cid/ciaa1491) kommt das Gericht zu dem Schluss, dass „wenn eine Person durch PCR als positiv getestet wird, wenn ein Schwellenwert von 35 Zyklen oder höher verwendet wird (wie es in den meisten Labors in Europa und den USA die Regel ist), die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person infiziert ist, <3% beträgt und die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis ein falsches Positiv ist, 97% beträgt".
Dass auch hierzulande wahrscheinlich eine hohe fünfstellige (wenn nicht gar eine sechsstellige) Zahl von Bürgern (inklusive Kontaktpersonen) aufgrund falsch-positiver Testergebnisse in die Quarantäne musste und noch immer muss, wurde hier bereits erwähnt.

Vor einem halben Jahr wurden von den Medien als Experten vor allem vier mit den damaligen Maßnahmen weitgehend konforme Virologen präsentiert: Drosten, Kekulé, Streeck und Schmidt-Chanasit. Außer von Drosten wird von jedem der genannten der jüngste "Lockdown light" grundsätzlich kritisiert.
Streecks und Schmidt-Chanasits aktuelle Haltung kam in einem gemeinsamen Papier mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zum Ausdruck: https://www.kbv.de/html/1150_48918.php
Und Kekulé sagte gestern: "Ich bin ja der Meinung, dass wir ein kontinuierliches Konzept brauchen und nicht dieses ewige Auf und Ab machen können." Beispielsweise weist er auf die nach wie sehr mangelhafte Unterstützung der Altenheime hin. https://www.deutschlandfunk.de/kekule-zu...ticle_id=487588

Prof. Stefan Willich arbeitet wie Drosten an der Charité, wo er Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie ist. Den November-"Lockdown" nennt er in der BZ "in seiner Allgemeinheit überzogen". "Es gibt sehr gute und wirkungsvolle Hygienekonzepte in einzelnen Branchen, etwa in der Kultur. Es gibt zudem erhebliche regionale Unterschiede bei der Infektionsbelastung. Es ist nicht sinnvoll, alles über einen Kamm zu scheren." Er verweist auf "restriktive Ausnahmesituationen nämlich auch erhebliche Nebenwirkungen haben". "Mit dem Lockdown wird die Belastung für das Gesundheitswesen insgesamt zunehmen. Wir sehen jetzt schon die Folgen im psychiatrischen Bereich, wie Angststörungen oder Depressionen. Vor allem aber müssten alle anderen Krankheiten weiter behandelt und Patienten versorgt werden können, um einen therapeutischen Rückstau und eine Verschlechterung des Zustands der Patienten zu verhindern." https://www.berliner-zeitung.de/wirtscha...zogen-li.114966
Dagegen gehen Merkel, Söder und Lauterbach die Maßnahmen noch nicht weit genug. Lauterbach fordert, dass bei einem Infektionsfall in einer Klasse alle Mitschülerinnen und Mitschüler und deren Eltern für fünf Tage in Quarantäne gehen sollen, bis ein Negativtest vorliegt."
Söder sagt: "Ich werbe dafür, dass wir die Maskenpflicht überall einführen".
Und Merkel will, dass man sich bei jedem Erkältungssymptom wie Schnupfen unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben und dort man fünf bis sieben Tage bis zum Abklingen der Symptome bleiben solle, worauf Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer in einem offenen Brief erwiderte: "Damit legen Sie faktisch in kürzester Zeit sämtliche Betriebe lahm."
Schnupfen kann nicht nur durch zirka 200 verschiedene Viren, sondern auch durch allergische Mechanismen und andere Unverträglichkeiten ausgelöst werden. Bei vielen ist er jeden Tag vorhanden und Ähnliches gilt bei anderen für Husten. Solche Symptome per se als gemeingefährlich darzustellen kann sehr rasch zu Diskriminierungen führen und dies womöglich dauerhaft.

Auffällig sind nach wie vor Falschdarstellungen von politischer und medialer Seite wie "Demonstranten = Coronaleugner" oder dass "im Schnitt etwa ein Drittel der Teilnehmer auf solchen Demos zur rechtsextremen Szene gehören". Letzteres stammt vom NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Wenn dies so wäre und zugleich die Zahlen des Verfassungsschutzes für 2019 stimmen, müsste sich in diesem Jahr die Zahl der Rechtsextremisten um ein Mehrfaches erhöht haben. Abgesehen davon, dass am Beginn von Querdenken-Demos oft betont wurde, dass dort Neonazis und Rechtsextremisten nicht erwünscht seien, worauf es jeweils reichlich Beifall gab. Extremisten am Rande solcher Demos werden sich dennoch schwer verhindern lassen, und dass die teils absurden Maßnahmen der Obrigkeit auch echten Verschwörungstheoretikern reichlich Nahrung liefern, muss ebenso nicht wundern, wie dass eine AfD ihren Schnitt zu machen sucht. Mittlerweile seitens der FDP deutlich geäußerte Kritik an den Maßnahmen wird in öffentlich-rechtlichen Medien nur selten transportiert.

Eine klassische Verschwörungstheorie verbreitete gestern zudem ein DLF-Bericht mit dem Titel: "Rechtsextremisten und 'Querdenken 711' – 'Man will gemeinsam die Regierung stürzen'".

Nun wurde eine Studie bekannt, wonach das Sars-CoV-2-Virus schon im September 2019 in Italien kursiert habe. Laut der Studie wurden die speziellen Antikörper nachgewiesen. https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...f-17055042.html Siehe auch: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...r-17053663.html
Obwohl auch Reuters dies verbreitet, wird die Meldung von den meisten Medien hierzulande ignoriert.
Wie hier im Juni erwähnt, wurde in einer Abwassserprobe aus Barcelona vom 12. März 2019 Reste von Sars-CoV-2 gefunden. Später kam ein Bericht von der nationalen Gesundheitsbehörde Italiens, wonach das Virus in am 18. Dezember in Abwässern aus Mailand und Turin nachgewiesen wurde.
Dass man in Deutschland trotz vorhandener Proben nicht mal danach suchte, kritisierten auch Linke: https://www.jungewelt.de/artikel/384963....-ignoriert.html

Ebenfalls lehrreich: Der Chef von Pfizer, Albert Bourla, verkaufte am 10. November, also einen Tag nach der Erfolgsmeldung zum Impfstoff, die meisten seiner Aktien zum Kurs von knapp 42$, wofür er 5,6 Mill. $ erhielt. Seither ist der Kurs der Pfizer-Aktien um insgesamt 14% gesunken, während der Gesamtmarkt stieg.

Und zum Thema Zwei-Klassen-Gesellschaft und Privilegien auf Kosten heutiger und künftiger Steuerzahler:
"Bahn und Bund lehnen einen Mindestabstand für alle Passagiere in ICEs ab. Zugfahren sei sicher, heißt es. Nun wird klar: Für die eigenen Mitarbeiter gilt etwas anderes. [...] Es gebe keinerlei Belege für ein besonderes Infektionsrisiko an Bord, heißt es." Dagegen stehe in einem Rundschreiben des Bundesinnenministeriums an alle Obersten Bundesbehörden, dass die eigenen Mitarbeiter auf Kosten des Bundes in der Bahn einen zweiten, leeren Platz buchen können. "Auch bei Flugreisen zeigen sich die Behörden kulant. Da könne ein Mittelsitzplatz dazugebucht werden, um mehr Abstand zu gewähren". Daneben werden auch Mietwagen für Einzelreisen empfohlen und bezahlt. (Quelle der Zitate: https://www.sueddeutsche.de/politik/deut...stand-1.5117218)

zuletzt bearbeitet 17.11.2020 18:22 | nach oben springen

#322

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 18.11.2020 10:56
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Nur am Rande die neuesten Meldungen: Bei Attila Hildmann wurde eine Hausdurchsuchung wegen Verdacht auf Volksverhetzung durchgeführt. Beschlagnahmt wurden PCs, Laptops und mobile Geräte, um "möglichen Straftaten im Internet vorzubeugen". Bei "Welt" wird die Polizei zitiert mit "Wir sind fündig geworden".
Was wurde bei dem Vegankoch und Verschwörungstheoretiker wohl gefunden? Etwa Fleisch im Kühlschrank? War der "Minority Report" gar positiv?
Was die Aktion mit höchster Dringlichkeit besagt, muss wohl kaum erwähnt werden. Wer für Grundrechte plädiert und gegen den Staat redet, sich gegen Corona-Maßnahmen auflehnt und alle als Illuminaten bezeichnet, muss mundtot gemacht werden und ist ein Staatsfeind und Antisemit. Diese Waffe holen sie ja immer hervor, wenn nichts anderes vorzuweisen ist.




Art & Vibration
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#323

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 18.11.2020 16:42
von Salin • 511 Beiträge

Sympathien mit Hildmann liegen mir fern. Andererseits können solche Durchsuchungen mit Beschlagnahme aller Computer, Speichermedien und Handys auch rasch einem selbst bestreffen, was kurz und mittelfristig die Zerstörung der Arbeitsgrundlage bedeuten würde.
Derzeit laufen "Prüfungen" gegen eine Staatsanwältin, die an den großen Querdenken-Demos im Sommer in Berlin teilnahm, wobei in offenbar hoch tendenziösen Zeitungsberichten noch immer nicht zwischen den verschiedenen Demonstrationen unterschieden wird. https://www.tagesspiegel.de/berlin/wollt...n/26619624.html Ähnliches gilt für einen Berufsschullehrer, der die Gefahr durch das Virus in einem YouTube-Video relativiert haben soll, worin er auch die Meinung vertreten habe, dass er vom Maskentragen nichts halte. https://www.rtl.de/cms/rechtsausschuss-t...mo-4651726.html Eine weitere "dienstrechtliche Prüfung" läuft gegen eine Schulleiterin wegen ihrer Teilnahme an der jüngst erwähnten Demo in Leipzig. Daneben wurde ihr für 14 Tage der Zutritt zur Schule untersagt. https://www.tag24.de/thema/coronavirus/s...-aerger-1727909

Derartige Maßregelungen wegen der Ausübung ganz normaler Rechte ist historisch nichts Neues. Die McCarthy-Ära erwähnte ich bereits, auch wenn das Vorbild heute wohl eher China ist. Aber auch hierzulande muss man nicht weit zurückschauen. Im Grunde kann es jeden ehrlichen Bürger treffen. Gustl Mollath wurde 2006 verleumdet und eingesperrt. Seine Strafanzeige wegen umfangreichen Schwarzgeldverschiebung von Deutschland in die Schweiz erwies sich jedoch als korrekt. Nach acht Jahren kam er wieder frei.

Dafür, dass solche Demonstrationen unter freiem Himmel Infektionsherde sind, wurde bislang keine Belege geliefert. Überhaupt wurde trotz reichlich Geld und Zeit hierzulande nichts über Studien bekannt, die ergründeten, inwieweit für Demonstranten, Bahnreisende (Kontakte der Zugbegleiter haben nicht dieselbe Dauer), Theaterbesucher, Kunden im Einzelhandel und anderer Einrichtungen erhöhte Risiken bestanden. Die Zahlen der AOK für Einzelhandelsbeschäftigte belegten selbst für einen weitgehend maskenfreien Zeitraum nur unterdurchschnittliche Infektionszahlen. Erstaunlicherweise werden nun ausgerechnet mit dem Argument "man wisse in vielen Fällen nicht, bei welchen Kontakten sich angesteckt wurde" bestimmte Verbote begründet.
Was resultierte aus den 150 Millionen Euro, die – auf Drostens Initiative hin – ein Netzwerk der Universitätsmedizin am 26. März erhielt und deren Verteilung die Charité koordinieren sollte? https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/1...-gegen-COVID-19

Bundesgesundheitsminister Spahn besuchte kurz vor seiner Corona-Erkrankung ein Restaurant, das nach dem positiven Test am 21. Oktober weder vom Gesundheitsamt noch von ihm selbst informiert wurde, weshalb sich die Frage stellt, wozu dann die Kontaktdaten sämtlicher Gäste überhaupt erfasst werden. https://www.sueddeutsche.de/politik/coro...erlin-1.5118759
Jene 77-jährige, die, obwohl sie sich laut eigener Aussage "mit allem zurückhält", Mitte Oktober in jenes Restaurant ging, erinnert mich an die Vertreter jener Altersgruppe, die zur selben Zeit auch hier die Restaurants belegten, so dass man ohne Reservierung gar nicht reinkam. Man kann darüber streiten, ob Senioren derlei Risiken eher meiden sollten, aber warum wird mit dem darauf folgenden "Lockdown light" vor allem auf die Jungen gezielt (geschlossene Clubs, Diskotheken, Kinos, Freizeitparks, Schwimm- und Spaßbäder, Tattoo-Studios und Amateursporteinrichtungen, mit Masken und Online-Unterricht eingeschränkter Schulbetrieb, Kontaktbeschränkungen auf zwei Haushalte)?

Der Staatsrechtler und ehemalige Verteidigungsminister Rupert Scholz (CDU) hält wie schon im April auch heute Teile der Maßnahmen für nicht verhältnismäßig und zudem ihr Zustandekommen für verfassungswidrig.

zuletzt bearbeitet 19.11.2020 17:33 | nach oben springen

#324

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 20.11.2020 10:25
von Salin • 511 Beiträge

Die EU hat sich bislang 1,5 Milliarden Impfdosen gesichert. Da die 300 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer laut Reuters über 10 Milliarden $ kosten, kann man insgesamt von bis zu 50 Milliarden $ ausgehen. Dazu kommen die Kosten für Logistik, Kühlung und Verabreichung. Bezüglich überschüssiger Dosen war bereits die Verwendung in Entwicklungsländern im Gespräch. Da das Virus nicht nach zweimaliger Impfung verschwinden wird, dürften sich die Impfkampagnen in den nächsten Jahren wiederholen.

Lange hat mich gewundert, warum Befürworter besonders weitreichender Maßnahmen bei diesem Virus fast ständig ein exponentielles Wachstum zu erkennen glauben und dies (auch derzeit) mit einer baldigen Überlastung der Intensivstationen in Verbindung bringen.
Um den Sachverhalt eines exponentiellen Wachstums ausgerechnet einem Mathematiker und Finanzwissenschaftler zu erklären, nannte Drosten gestern bei Twitter als Beispiel die Zinseszins-Rechnung, versehen mit dem Hinweis: "Laufzeit durch Generationszahl ersetzen". Anschließend blockierte er den Adressaten, damit dieser im Thread nun nicht länger antworten kann. https://twitter.com/c_drosten/status/1329457311270768644
Drostens Vergleich ist deswegen grob irreführend, weil Zinseszins-Rechnung Anfangskapital und frühere Zuwächse erhalten bleiben, während Virus-Infektionen jeweils nur wenige Wochen dauern. Exponentielles Wachstum bezieht Drosten also nicht auf die aktiven Fälle, sondern auf die Gesamtzahl aller jemals positiv Getesteten, obwohl deren Zahl für aktuelle Überlastungen und Maßnahmen kaum relevant sein dürfte. Solange das Virus existiert, wird es bei dieser Gesamtzahl irgendeine Verdopplungszeit geben, anders als bei aktuellen Fällen. Letztere liefern auch relevante Frühwarn-Zahlen, wenn es um mögliche Überlastungen geht. Früher wurden dafür die ans RKI übermittelten Sentinelproben für Atemwegsviren verwendet.
Wikipedia beschreibt exponentielles Wachstum als ein "Modell für einen Wachstumsprozess, bei dem sich die Bestandsgröße in jeweils gleichen Zeitschritten immer um denselben Faktor vervielfacht." Streeck sieht dies bei Covid-19 als nicht gegeben an.

Neben Tätlichkeiten von und gegen Personen, die eine verordnete Maskenpflicht durchsetzen wollen, gibt es inzwischen auch Angriffe auf Personen, die in Orten ohne Maskenpflicht keine Maske tragen. Laut Polizei wurde in Regensburg ein 14-Jähriger von zwei Männern aus diesem "Grund" zusammengeschlagen (Rippenbruch). https://www.donaukurier.de/nachrichten/b...t155371,4716469 In überregionale Leitmedien schaffen es solchen Meldungen kaum. Stattdessen lautet dort der Grundtenor: "Maskenverweigerer gefährden sich und andere. Weist man sie darauf hin, wird losgepöbelt, manchmal sogar zugeschlagen." https://www.spiegel.de/politik/deutschla...80-efb15f93921d
Angesichts zahlreicher Medienberichte über eine angeblich infektionsverhindernde und daher lebensrettende Wirkung der Maske an allen möglichen Örtlichkeiten einerseits und der Verleumdung von Maskenpflichtgegnern andererseits sind derlei Taten auf Bürger, die keinerlei Ärger wollen, alles andere als überraschend. Werden demnächst ähnliche Angriffe auf Maskenträger folgen oder gab es auch diese schon?

zuletzt bearbeitet 20.11.2020 17:37 | nach oben springen

#325

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 20.11.2020 21:05
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Zitat von Salin im Beitrag #324
Neben Tätlichkeiten von und gegen Personen, die eine verordnete Maskenpflicht durchsetzen wollen, gibt es inzwischen auch Angriffe auf Personen, die in Orten ohne Maskenpflicht keine Maske tragen. Laut Polizei wurde in Regensburg ein 14-Jähriger von zwei Männern aus diesem "Grund" zusammengeschlagen (Rippenbruch).


Dann ist es bei euch also auch schon soweit. Vergehen dieser Art häufen sich.

Diese Masken erinnern mich mehr und mehr an eine perfektionierte Hitler-artige Maschinerie an gehorchenden Menschen, die fast, durch ihre Anpassung und Gewohnheit, sinnbildlich marschieren. Vielleicht wird es Zeit, wieder etwas Remarque zu lesen. Dieser befürwortende Strom der Anpassung, der sich nicht einmal mehr über die Straßen ergießen kann, weil Lockdown herrscht und das auch noch freiwillig ergebend in Kauf genommen wird, obwohl die Infektionen zunehmend trotz Maske (seit Monaten), Lockdown und Quarantäne weiterhin steigen. Das dabei etwas nicht stimmen kann, muss doch einleuchten. Man kann kaum von Schafen reden, sondern nur noch von Desinformierten. Der Mensch ist nicht dumm, sondern orientierungslos, weil er dahingehend erzogen ist. Er verfolgt seine Spuren in der Wolke der Meinungsmache, die ihn seit Jahren einlullt.

Aufgezeigte Beispiele sind keine Sache der Sympathie (ich persönlich mag überhaupt keine Verschwörungstheoretiker, die einfach nur dummes Zeug verbreiten, sondern "Verschwörungstheoretiker", die ihre Angaben untermauern), sondern sollen nur die angebliche (und noch nie existierende) Meinungsfreiheit persiflieren. Das Weltgeschehen wirkt wie ein Schmierentheater, das allmählich zusammenbricht. Es wird etwas Neues und Gefräßiges gebaut, für das ein Virus das potemkinsche Dorf bildet, bei dem vor allen Dingen Apathie bevorzugt wird.
Und der Mensch wird darin auf ein Leben der Abhängigkeit und Kontrolle gepolt, die erschreckend ist, auf ein virtuelles Leben, wie es viele schon ohne Einschränkungen leben und das nun ausgebaut wird. Was darin fehlt? Das Erlebnis des Lebens. Die Erfahrung der Erkenntnisse. Die Wärme der Welt. Und der, der Kritisches festhält, der ist, wie bei Orwell, gefährdet und muss mit Hausdurchsuchungen wegen Volksverhetzung rechnen. „Wir sind fündig geworden“, heißt es dann, weil jemand, wie absurd die Theorien auch sein mögen, eine eigene Meinung äußert. (Sind Menschen nicht in der Lage, selbst zu unterscheiden, was sie an Informationen erhalten? Meint es die Zensur gut, um Fake-News zu unterbinden? Hat Zensur jemals etwas Gutes bewirkt?)

Wenn dieser Zustand länger andauert, dann verfaulen wir geistig, eingelullt in Medien und fadenscheinigen Argumenten. Wir müssen uns seit Monaten mit biologischen, medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Fragen herumschlagen, bei denen wir nur die Möglichkeit haben, zu erkennen, was falsch läuft, ohne etwas tun zu können. Daneben sind meinungslose Menschen so dünnhäutig wie Maden, die beginnen, bei der Hoffnung auf eine Impfung aus dem Inneren zu leuchten. Und die Impfung als Notfall-Zulassung ist bereits von den Pharmaunternehmen beantragt.
Die können uns nun jeden Mist unterjubeln und haben keinerlei Rechenschaftsnotwendigkeit, wenn in fünf bis zehn Jahren die Nebenwirkungen auftreten. Das ist der Traum, den Gates schon lange verfolgt, als angestrebte Maßnahmen gegen die Überbevölkerung. Die Gelder werden dubios verteilt und das Virus ist eine einzigartige Verdienstquelle für diejenigen, die neben der Waffenindustrie das Sagen haben.
Es wird sicherlich nicht zu einer Überlastung der Intensivstationen kommen, die auch im März/April (laut den Aussagen vieler Mediziner in Italien/Frankreich/Amerika/Deutschland und andere) nicht vorhanden war. Die Inkompetenz eines Drosten, der noch nicht einmal einheitlich etwas vermitteln kann, was ihm vorgegeben wird, ist dabei einfach nur traurig.

Griechenland jedenfalls ist jetzt bereit für die Impfung. Wenn nicht genügend Freiwillige zur Verfügung stehen, wird, so die Medien, mit einer Zwangsimpfung zu rechnen sein. Der Drang scheint jedoch dahingehend zu tendieren, die Impfung zu befürworten. Es mag sein, das alles gut geht, und es kann sein, dass alles schief läuft. Ich persönlich denke, dass ein so harmloses und auf ein Minimum der Bevölkerung reduziert wirkendes Virus eine allumfassende Impfung in diesem Ausmaß mit folgenden Impfstoffen nicht rechtfertigt, besonders weil eine Impfung alleine, wie schon angekündigt, nicht ausreicht.




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#326

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 21.11.2020 00:45
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Übrigens interessant zu lesen: Im Moment "grassiert" gerade eine Rückruf-Aktion verschiedener Wurst- und Käseprodukte bei Aldi und Lidl aufgrund von Listerien. Diese lösen bei gesunden Erwachsenen eine Infektion durch L. monocytogenes aus, die dann "meist unauffällig in Form eines harmlosen Verlaufs mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall verläuft". Dagegen sind "bestimmte Risikogruppen gefährdet, so dass die Infektion mit Listeriose einen tödlichen Verlauf nimmt". Gerade bei immunschwachen und älteren Personen ist das häufig der Fall.
Wieso wird hier keine sofortige Quarantäne angesetzt? Beim Essen von Käsesorten wie Brie und co könnte auch eine Maske sehr sinnvoll sein.

(Kleiner Scherz am Rande.)




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#327

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 21.11.2020 09:05
von Salin • 511 Beiträge

Modernas CEO Stéphane Bancel (bzw. "his childrens’ trust and companies he owns") verkaufte dieses Jahr bislang Anteilsscheine im Wert von 21 Millionen $. Beim Moderna Chief Medical Officer Tal Zaks waren es 35 Millionen $ und beim gesamten Vorstand 89 Millionen $. Bei festem Glauben an einen risikofreien und erfolgreichen Impfstoff sähe dies wohl anders aus.

Politiker sind sich hingegen "sicher". Beispielsweise sagte Erwin Rüddel (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bundestag, heute in einem DLF-Interview: "Es hat noch nie in der Geschichte der Menschheit oder der Medizin eine schnellere Erforschung dieser Impfstoffe gegeben. Das liegt aber nicht dadran, dass wir Sicherheitsvorkehrungen ausgeblendet wurden, sondern das liegt dadran, dass die Welt und auch die Forschung und die Länder zusammengestanden haben, um also in der Pandemie Lösungen zu finden und deshalb war das also sehr, sehr anspruchsvoll diese Impfstoffe zu haben und das ist alles im Moment können wir sehr optimistisch sein [...] Also ich bin mir zu 100% sicher, dass es keine Kompromisse gibt. Also die Standards, die für die Impfstoffe bei uns gelten in der Vergangenheit, die gelten auch in Zukunft und die gelten auch für den Corona-Impfstoff. Also da bin ich mir sicher, dass die Menschen sich drauf verlassen können, wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht. Bevor jemand diesen Impfstoff verabreicht bekommt, es ist freiwillig und er bekommt eine ausreichende Beratung, deshalb wird es auch etwas länger dauern, bis alle geimpft sein können, die geimpft werden wollen, weil also zum Impfstoff auch eine entsprechende Beratung gehört, je mehr Impfstoffe da sind, desto differenzierter kann man auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen, aber es ist kein Schnellschuss, sondern weil die Welt zusammengestanden hat, sind wir so weit, wie wir sind." (Wörtlich vom Audio zitiert und keine Sorge: Ich tippe mit zehn Fingern.)

Bei Wikipedia steht im Artikel "Klinische Studie": "Ein typischer Wirkstoff hat, bevor er in die 1. klinische Studienphase (Phase I) geht, etwa ein Jahrzehnt präklinischer Studien durchlaufen. Nach einer FDA-Veröffentlichung (2004) hat ein solcher Wirkstoff eine Chance von 8 %, schließlich auch die Zulassung, bzw. Marktreife zu erlangen. Ursache hierfür ist in den meisten Fällen mangelnde Wirksamkeit oder ungünstige Pharmakokinetik des neuen Wirkstoffs im Menschen. Etwa 10 % aller Wirkstoffe in klinischen Studien scheitern wegen unerwarteter Nebenwirkungen im Menschen trotz der zuvor durchgeführten Tierversuche, alleine 30 % der toxischen Effekte, die im Menschen auftreten, werden durch die Tierversuche nicht vorhergesagt. Aufgrund dieser Unsicherheit muss bei den ersten Anwendungen am Menschen vorsichtig vorgegangen werden."
"Für Influenza-Impfstoffe (Grippeimpfstoffe) zur Anwendung in pandemischen Situationen bestehen ebenfalls spezielle Verfahren um deren Verfügbarkeit zu beschleunigen. In der EU gehören dazu das „Modellimpfstoff-Verfahren“ (mock-up procedure), mit dem ein bereits zugelassener Modellimpfstoff an den aktuellen pandemischen Virusstamm angepasst wird, sobald dieser identifiziert ist, und das „Notfallverfahren“ (emergency procedure), das die rasche Zulassung eines neuen Influenza-Impfstoffs ermöglicht, der infolge einer Pandemiemeldung neu entwickelt wird. Für beide Verfahren verkürzt sich die normale Verfahrensdauer von 210 auf 70 Tage."
Zu den Kandidaten von Biontech und Moderna existiert kein zugelassener Modellimpfstoff.

Dauerte die Forschung und Entwicklung früher acht bis zehn Jahre bei oft Kosten von über 1 Mrd. $, weil die Welt nicht "zusammengestanden" hat? Zum Vergleich: Die Ausgaben Modernas für Forschung und Entwicklung im gesamten Unternehmen betrugen von Q1 bis Q3 dieses Jahres 611 Millionen $, wobei dort neben dem SARS-CoV-2-Vaccine noch weitere 12 Kandidaten in der klinischen und 8 Kandidaten in der vorklinischen Entwicklung sind.
Es ist und bleibt ein Glückspiel. Es kann gut oder schlecht laufen. Die Verantwortlichen wissen das.

*
Als Beispiele für die aktuelle Berichterstattung diese Berichte aus Leipzig:
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipz...nabend-100.html
"Polizei schießt bei 'Querdenker'-Demo" https://www.bild.de/bild-plus/regional/l...75674.bild.html
Fast immer wird der Eindruck vermittelt, dass die Gewalttaten von Querdenkern begangen wurden. Der hier erwähnte Schusswaffengebrach fand außerhalb der eingekesselten und abgesagten Demo von Maßnahmengegnern statt. Jenseits der Polizeiabsperrung waren häufig linke Antifa- und andere Gegendemonstranten, und jener durch den Warnschuss gerettete Mann, der "aus einer unüberschaubaren Menschenmenge heraus mehrfach auf den Kopf getreten worden" ist, soll ein Rechter gewesen. Die in verschiedenen sozialen Medien kursierenden, teils detaillierten Berichte dazu halte ich für authentisch genug, um dies hier zu erwähnen. Unabhängig davon sind die Hintergründe zu dem Opfer und den wahrscheinlichen Tätern der Polizei bekannt, werden aber weder von ihr noch von den Mainstreammedien an die Öffentlichkeit gegeben.
Bürger, die von den Corona-Maßnahmen weniger tangiert sind, mögen sich mitunter sagen: Warum müssen die denn demonstrieren? Allein angesichts der Hunderttausenden, die beruflich vor dem Aus stehen, dürfte es auf absehbare Zeit wohl weiter Demos geben. Und auf der anderen Seite werden all die Leitmediengläubigen weiterhin denken: Maßnahmengegner = Querdenker (https://querdenken-711.de) = Coronaleugner = Gewalttäter = Rechtsradikale.

Eine offizielle Erkenntnis, die medial weitgehend verschwiegen wurde:
Im September antwortete die Bundesregierung auf eine Anfrage von Abgeordneten der Linken: "Es liegen der Bundesregierung allerdings Hinweise vor, dass sich Personen aus dem rechtsextremistischen Spektrum an von nichtextremistischen Organisationen veranstalteten Kundgebungen gegen die Corona-Beschränkungsmaßnahmen beteiligt haben. Dies erfolgte jedoch, bezogen auf die Gesamtzahl der Teilnehmer, in geringem Umfang. Eine maßgebliche Beeinflussung oder Prägung dieser Veranstaltungen war nicht gegeben." https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/220/1922083.pdf

zuletzt bearbeitet 23.11.2020 08:10 | nach oben springen

#328

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 24.11.2020 09:52
von Salin • 511 Beiträge

Am 5. November erwähnte ich einen im Ärzteblatt wiedergegebenen Studienbericht, der in Deutschland bei 26% der COVID-19-Todesfälle Luftverschmutzung als mögliche Ursache ansieht, und ergänzte dies um die Zahlen einer ICCT-Studie, laut der sich jährlich rund 13.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland auf verkehrsbedingte Luftverschmutzung zurückzuführen lassen, sowie eine Mitteilung des Umweltbundesamts, der zufolge jährlich etwa 47.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub verursacht werden.
Seit ein paar Tagen wird nun zwar über ein Verbot von Silvester-Feuerwerk diskutiert, aber nicht aus den oben genannten Gründen, sondern wegen möglicher Unfälle und Menschenansammlungen.
Die generelle Luftverschmutzung als Erkrankungsfaktor zu benennen gilt im Mainstream seit März als ketzerisch und die Erwähnung anderer tödlicher Krankheiten als der alles dominierenden wird medial so gut es geht gemieden bzw. mit Blick auf Kritiker bestimmter Maßnahmen als Verharmlosung der neuen Viren gewertet.
Selbst die Grünen setzen neue Schwerpunkte (im neuen Grundsatzprogramm) wie das bedingungslose Grundeinkommen, das derart teuer wäre, dass für umweltschonende Weichenstellungen der finanzielle Spielraum fehlen würde. Die Headline lautet: "Neue Zeiten, neue Antworten." Echte grüne Themen werden behandelt wie Folklore.

Der Infektiologe und Internist Prof. Matthias Schrappe von der Uni Köln war 2005 bis 2011 Mitglied des durch den Bundesgesundheitsminister ausgewählten Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und dort ab 2007 Stellvertretender Vorsitzender. Gestern brachte die reine Online-Sendung ZDFheute ein Interview mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=YIWqHKqdAgg
Schrappe bemängelt, dass nach wie vor notwendige Zahlen nicht erhoben werden und trotz dieser fehlenden Daten Grundrechte eingeschränkt werden. Auch er fordert einen besseren Schutz der Risikogruppen. Konkrete Vorschläge zum Schutz von Risikogruppen sind in Nr. 5 seiner mit anderen Wissenschaftlern erstellten Thesenpapiere zu finden: http://www.matthias.schrappe.com/index_h...025_endfass.pdf

ZDFheute berichtete auch, dass laut RKI von 14.022 "Coronatoten" 4.759 in Pflegeeinrichtungen starben. Im November starben in Hessen 64% der "Coronatoten" in Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Tilman Kuban, Vorsitzender der Jungen Union, sagte am 14. November in einem Interview der Neuen Passauer Presse: "Wir, die junge Generation, sind der doppelte oder sogar dreifache Verlierer der Corona-Krise. Wir haben schlechtere Startchancen. In der digitalen Bildung gibt es erhebliche Versäumnisse. Die werden durch die Folgen der Pandemie jetzt noch größer. Die Chancen, nach einer Ausbildung oder einem Studium einen Arbeitsplatz zu finden, sind in dieser Rezession besonders schlecht. Gleichzeitig nehmen Bund und Länder in diesem und im nächsten Jahr 300 Milliarden Euro Schulden auf. Das ist eine Hypothek zu Lasten der künftigen Generation. Auch die Einschränkungen der Freiheit treffen die Jungen besonders hart. Seine Freiheit ausleben, in die Welt reisen und Feiern, klingt banal, aber das tut man vor allem in den jungen Jahren und das trägt erheblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei."
Obwohl darüber sogar Bloomberg darüber berichtete: "while the people at greatest risk of suffering severe cases of Covid-19 are of retirement age, the economic disaster caused by the pandemic disproportionately affects the young. Tilman Kuban, who leads the youth arm of German Chancellor Angela Merkel’s party, says they are the “triple losers” of the crisis because it’s costing them in terms of education, social opportunities and future government benefits. A look at unemployment rates across Group of Seven economies shows how severely the crisis has hurt 15-24 year olds", konnte ich dazu in deutschen Medien jenseits der NPP nichts finden.

Obwohl Italien dank massiver Käufe der EZB derzeit für 10-jährige Staatsanleihen nur 0,6% Zinsen zahlen muss und somit weniger als die USA, fordert dort ein Staatssekretär und enger Berater des Ministerpräsidenten einen Erlass der Pandemie-Staatsschulden durch die EZB, denn diese habe kein Schuldenproblem. Sie könne so viel Geld drucken, wie sie wolle."

Der Landkreis Hildburghausen war im Frühjahr der letzte Landkreis, der seinen ersten Corona-Fall meldete, und ist nun die Region in Deutschland mit der höchsten Sieben-Tages-Inzidenz. Als Hauptauslöser gelten eine große Hochzeits- und eine große Geburtstagsfeier in jeweils geschlossenen Räumen vor einigen Wochen. Sie waren genehmigungspflichtig und tatsächlich genehmigt. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass zwar behauptet wird, Infektionen verhindern zu wollen, man aber mit Maßnahmen weniger auf nachgewiesenermaßen sehr wahrscheinliche Infektionsherde wie solche Feiern zielt, sondern zu empirisch nicht Begründbarem greift wie beispielsweise die Maskenpflicht im Freien oder die Schließung von Theatern und Museen (dort trotz Abstand, Masken und Hygienekonzept).
Die nun verschärften Maßnahmen in Hildburghausen für alle Bürger sehen u. a. vor:
-- Eine Art Ausgangssperre.
-- Die Schließung aller Schulen und Kindergärten.
-- Ebenfalls untersagt ist der Betrieb sämtlicher Einrichtungen, die nicht notwendig zum täglichen Leben gehören. Dazu gehören auch Spielplätze.
-- "Jede Person hat über die [bisher] geregelten Bereiche hinaus im Gebiet des Landkreises Hildburghausen einen Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen." (Bei genauerer Lektüre zeigt sich jedoch auch hier, dass dies im Freien nicht überall so gilt.)
-- Besuche in Krankenhäusern sowie Vorsorge- und Reha-Einrichtungen mit vergleichbarer medizinischer Versorgung sind untersagt.
-- Jeder wird angehalten, die physischen Kontakte zu Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Haushalts auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Wo immer möglich, ist ein Mindestabstand zwischen zwei Personen von 1,5 Meter einzuhalten.
Am Tag nach Bekanntgabe der dortigen Maßnahmen fand in Hildburghausen eine spontane, nicht angemeldete Demonstration statt. Der MDR sprach von bis zu 500 Teilnehmern. Die Stadt hat 11.831 Einwohner.

Bundesweit werden die Maßnahmen nach einem Beschluss vom 25. November erneut verschärft. Unter anderem gilt nun auch vor den Läden und auf Parkplätzen Maskenpflicht. Von wissenschaftlichen Grundlagen wird in diesem Kontext gar nicht erst geredet. Vor den meisten Läden ist ein Gehweg. Muss künftig jeder, der dort langgeht eine Maske tragen? Letztlich eine Frage der Auslegung und ein Scheunentor für örtliche Beamtenwillkür. Zudem wird die maximale Kundenzahl im Laden weiter eingeschränkt, was zu Warteschlangen führen kann. Privat dürfen sich maximal fünf Erwachsene aus zwei Haushalten treffen, plus Kinder.
Die Quarantänezeit von Kontaktpersonen wird, wie von Wissenschaftlern seit Monaten vorgeschlagen, verkürzt, aber nur von 14 auf 10 Tage und nach negativem Coronatest. Die Hilfen für "von Schließung betroffene Unternehmen, Selbstständige und Vereine" werden verlängert. Diese medial gepriesenen Hilfen sind jedoch sehr begrenzt. Soloselbstständige aus dem Kulturbereich erhalten nur dann 25 Prozent des vergleichbaren Umsatzes aus dem Jahr 2019, wenn ihre Einnahmen coronabedingt um mehr als die Hälfte geschrumpft sind. Wer mit Einnahmeausfällen von bis zu 50% zu kämpfen hat, geht demnach weiter leer aus. Auf der anderen Seite sind diese "Hilfen" laut Medienberichten extrem betrugsanfällig. Im Frühjahr wurden zwar unberechtigte Anträge meist ohne ausreichende Prüfung bewilligt, doch wer falsche Angaben machte, beging eine Straftat und kann jederzeit belangt werden, wenn der Staat dies wünscht.
Auf der anderen Seite erhalten Hotel- und Gastronomiebetriebe im Durchschnitt für November und Dezember laut Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft 50% (10 Mrd. €) mehr ausgezahlt, als sie Gewinnausfälle haben, da bei vielen ein Großteil der variablen Kosten entfällt.

Eine in Sachen Virus extrem vorsorgliche 83-jährige Tante von mir wurde vor einem beabsichtigten Wochenendbesuch in einem Pflegeheim positiv getestet (Antigentest) und musste in Quarantäne. Sie fühlte sich kerngesund. Am Montag konnte sie einen PCR-Testabstrich durch die Hausärztin nehmen lassen und am Donnerstag kam das Ergebnis: negativ.
Und eine polnische Familie aus meiner Bekanntschaft fuhr im Oktober erstmals in diesem Jahr zu ihren Verwandten in die alte Heimat. An der Grenze wurde bei ihnen von polnischen Beamten u. a. an der Stirn Fieber gemessen: bei der Frau 36,5° und beim Mann und der Tochter über 38°. Sie durften aber zu den Eltern weiterfahren, wo sie als erstes nach dem Quecksilber-Thermometer griffen. Laut diesem lag bei allen die Temperatur bei 36,4 bis 36,6° C.

Noch etwas für die Filmemacher: Der 72-jährige Franz J. Klein wurde vor zwei Wochen als Hamburger DeHoGa-Präsident wiedergewählt und war ein prominenter Kritiker bestimmter Regierungsmaßnahmen und -behörden, wie in diesem Focus-Interview vor drei Wochen: https://www.focus.de/regional/hamburg/ha...d_12599846.html Am 21. November ist er "plötzlich und unerwartet" gestorben.

zuletzt bearbeitet 30.11.2020 07:47 | nach oben springen

#329

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 26.11.2020 16:51
von Salin • 511 Beiträge

Die seit diesem Jahr existierende Einstufung von Berufsgruppen in systemrelevant und nicht-systemrelevant zeigt welche Art Systemverständnis die herrschenden Politikern haben: Psychotherapeuten und Kulturschaffende werden ebenso als nicht systemrelevant eingestuft wie die meisten Lehrer und Erzieher, abgesehen von der Notbetreuung für die Kinder der "Systemrelevanten". Wissenschaftler und Beschäftigte an Hochschulen bilden nur dann eine Ausnahme, "soweit sie für den Betrieb von sicherheitsrelevanten Einrichtungen oder unverzichtbaren Aufgaben zuständig" tätig sind. Unter die als abwertend empfundene Einstufung "nicht systemrelevant" fällt derzeit die große Mehrheit der Berufstätigen. https://www.n-tv.de/panorama/Diese-Beruf...le21655672.html //// https://de.wikipedia.org/wiki/Systemrelevanz
Ginge es um eine zweckorientierte Einstufung, hätte man von physiologischer Grundversorgung reden können oder verkürzt von grundversorgungsrelevant.
Politisch haben wir ein parlamentarisches Regierungssystem, wirtschaftlich und gesellschaftlich die Soziale Marktwirtschaft. Bei der offiziellen Wortwahl für die im Link genannten Berufe scheint sich das System auf diese physiologische Grundversorgung zu beschränken, also auf etwas, das auch in der Massentierhaltung gewährleistet wird.
Naheliegend ist auch diese ketzerische Frage: Wenn die meisten Bürger aus Sicht der Herrschenden für das System nicht relevant sind, warum sollten solche Bürger dann für das System sein?

zuletzt bearbeitet 27.11.2020 08:17 | nach oben springen

#330

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 28.11.2020 01:05
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Haha. Ich kenne wahrlich keinen, der wirklich als Bürger für das System ist. Dazu ist es schon immer, überall, zu fragwürdig. Es sind nur Kompromisse. Aber der Bürger scheint auch nicht recht zu sein. Er wird nach und nach ausgetauscht oder in seiner Existenz vernichtet.

Aber allgemein, es wird spannend: der Rechtsanwalt Dr. Reiner Füllmich verklagt Drosten und den Robert-Koch-Institut-Präsidenten Lothar Wieler auf Schadensersatz wegen Falschaussagen und versucht die Verteidigung von Unternehmen, die Einbußen aufgrund der Corona-Maßnahmen hatten. Das erfolgt in der Zusammenarbeit mit dem Anwalt Robert F. Kennedy und dessen Team.
Mehr Infos hier:
https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/coro...n-90096522.html

Über Drosten gab es einige Unstimmigkeiten in Bezug auf seine Doktorarbeit und den Professorentitel. Das scheint nun (für Drosten positiv) aufgeklärt, z. B. an dieser Stelle: https://plagiatsgutachten.com/blog/christian-drosten/




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