HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Nochmal traumatisiert. Das bedeutet ja auch, unabhängig von Situation und Ausrichtung erwischt es ja den Traumatisierten. Und wenn vier Jahre Omsk viel böses Gelächter gebracht hat, legte sich bei D. vielleicht oft der Schalter um und er litt. So ähnlich wie bei Menschen die den Krieg mitgemacht haben und nur einen Presslufthammer hören brauchen um wieder in die traumatischen Erlebnisse zurückverstzt zu werden.
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Humor ja, aber oft war es mit ironischer Federführung. Und das ist auch nicht so recht wirklich lustig.
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RE: Dostojewski
in Die schöne Welt der Bücher 04.11.2012 17:56von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Zitat von Jatman
Wird er es doch noch zudem nicht selten auf sich bezogen haben. Als er mit seinem Doppelgänger in Ungnade verfallen war, hat er ja auch reichlich Spott erfahren müssen. Da war man glaube nicht zimperlich.
Auf jeden Fall ist es Dostojewski, der durch seine gehetzten Figuren mit dem Gelächter als Beleidigung der eigenen Person wohl zu kämpfen hatte. Vergleiche den Kellerlochmenschen, der ständig Kleinigkeiten als Angriff auf sich bezieht.
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Spieler. Ein gutes Stichwort. Konkurrenz und verhönendes Lachen als Einheit kann ja auch unangenehm sein. Und wenn du deinen Schotter in den Sand gestzt hast, musst unter Hohn dann abziehen. War sicherlich nicht sein Ding.
Übrigens. Vor kuzem gelesen: Dostojewski: Heroismus im Leiden. > fand ich gut.
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RE: Dostojewski
in Die schöne Welt der Bücher 04.11.2012 17:58von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
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Mal wieder brutal hypothetisch. Hätte D das Leben nicht so gar übel mitgespielt - vielleicht wäre er in seinen romatischen Anfängen stecken geblieben und hätte einfach mal garnix Wesentliches niedergeschrieben. Vielleicht so wie sein Jugendfreund Schidlowski.
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Zitat von Taxine im Beitrag #500Zitat von Jatman1 im Beitrag #499
Übrigens. Vor kuzem gelesen: Dostojewski: Heroismus im Leiden. > fand ich gut.
Von wem?
Ich war mal so frei, einfach mal bei mir rauszukopieren:
Siebenschön, Leona; Lieben bis die Fetzen fliegen (11 S.) In: Dünnebier, Anna (Hrsg.); Mein Genie, Fischer Verlag Frankfurt am Main 1993
Ein tendenziell emanzipatorisches Essay, dass Dostojewskis Stellung zur Frau auf belletristische Weise beleuchtet. Mit durchaus recht orginellen und lohnenden Geanken. Leider ist es in der Gesamtbetrachtung kein ausgewogener, sondern ein mit aggressiv verblendeten Passagen geschriebener Text. Schade.
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RE: Dostojewski
in Die schöne Welt der Bücher 04.11.2012 18:16von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Zitat von Jatman1 im Beitrag #502
Siebenschön, Leona; Lieben bis die Fetzen fliegen (11 S.) In: Dünnebier, Anna (Hrsg.); Mein Genie, Fischer Verlag Frankfurt am Main 1993
Ein tendenziell emanzipatorisches Essay, dass Dostojewskis Stellung zur Frau auf belletristische Weise beleuchtet. Mit durchaus recht orginellen und lohnenden Geanken.
Und? Wie steht Dostojewski in ihren Augen emanzipatorisch da? Eher Anti?
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Es geht um jenen:
Dostojewski (5)
Er ist zwar in russisch, aber zum Rumstöbern trotzdem nicht uninteressant.
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Ich muss mir Mühe geben um politisch korrekt zu bleiben
Es besteht eine klare feminstische Tendenz. Leider vergeben sich die Vertreter dieser Richtung immer sehr viel mit ihrem anmaßenden belehrenden und nur partiell reflektierendem Rumgiften. In dem Fall sind ganz nach den Ärzten die Männer Schweine. Sie nützen sie aus, die Frauen, diese irgnoranten Kerle. Was wären sie denn ohne die Frauen?! Da ist die Beziehung Anna Fjodor natürlich ein gefundenes Fressen. Er bestimmt wo es langgeht und sie ordnet sich unter. So der kurze und klare Vorwurf. Er wird aber nicht abgewogen. Ich bin ja nun kein Anna-Fan. Das hat sie aber nicht verdient. Die Frau ist gut bis besser weil der Mann ja perse schlecht gegen die Frau ist, da ihm ja wiederum generell überlegen ist. Wie gesagt, mit dem Duktus mit dem solcher KämpferInnen antreten, macht ihr eigentlich nachvollziebares Anliegen suspekt.
Was aber ist gut?! Der Text ist aufgehangen an Gruschenka aus den Brüdern Karamasow. Die Autorin ergreift für Gruschenka Partei. Sie feiert Gruschenka, weil sie IHR Ding macht. Und erst recht weil, das zu der Zeit nicht sein durfte. Die Frau macht einfach mal, das was man Männern nie ankreiden würde. Schön beschrieben. Gute Idee. Und dann verfällt sie Anna zum willenlosen Sklavin zu verhöhnen. Geht schon in die Richtung gehässig. Die Autorin ergreift lediglich den doch recht fürsorglichen Teil, jedoch ohne auch nur einmal aufblitzen zu lassen, dass die Frau auch für Ihre Zeit mehr als durchschnittliche Größe an den Tag gelegt hat. So spricht sie Dostojewski einfach mal so beiläufig "Frauenverachtende Ignoranz" nach. "Emanzipation - für Dostojewski eine schimpfliche Entgleisung".
Sicherlich war er kein feministischer Vorreiter, auch existierte nicht selten ein großer Widerspruch zwischen persönlichen Bedürfnissen und intellektuellen Anwandlungen betreffs der Frauenrolle. Ihn faszinierte ein Frauentyp, mit dem er nichts anfangen konnte und umgekehrt eben auch nicht. Für die Zeit war es auch nicht zwangsläufig regulär, die Frau an sich ernst zu nehmen. In welcher Rolle ist dann wieder eine andere Frage. Wie es aber so bei D ist - jeder kann sich seine passenden Zitate bei ihm zusammensuchen. Und genau dieser Hintergrund macht es notwendig diffrenziert, was nicht wohlwohlend bedeuten muss, auf die Person Dostojewski zu sehen.
Damit das Bild vom reaktionären Schwein Dostojewski noch rund wird, fokussiert sich die Autorin, dann auf seine panslawische Vision und hängt sie ihm als Markenzeichen um den Hals. Frauenbilder in Dostojewskis Werk eingehend zu beleuchten ist mit Sicherheit lohnenswert, aber doch bitte etwas ausgewogener. Zum Ende konnt ich immerhin wieder ein wenig schmunzeln, da sie dort anklingen lässt, dass sie seine Bücher trotzdem sehr mag.
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"der Thread hat ja schon "ächt Dostojewski'sche" Ausmaße."
Genau.
Bitte alle Umsteigen, die 10.000 sind gerissen.
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