HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Hallo Taxine,
Deine Fragen zum Gefängnisaufenthalt drängen sich natürlich auf. Mir ging es auch so. Bloß Hamsun erzählt von den Umständen im Gefängnis überhaupt nichts. Wir erfahren auch nicht (Lesestand, Kap. 15, Buch I), ob Inger die Kunst des Schneiderns direkt im Gefängnis gelernt hat oder wo genau. Rätselhaft fand ich auch ihre Kenntnisse vom Dom zu Drontheim. Wir erfahren auch hier nicht, ob sie mal Freigang hatte. Sie wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, davon musste sie 5 Jahre absitzen.
Sonderbar fand ich, Isak hatte seine Frau niemals besucht. Konnte er das nicht, weil er seine Arbeit machen musste, oder bestand nicht die Möglichkeit eines Besuches, oder war das verboten? Wir erfahren darüber nichts (oder noch nicht?). Diese Kurzbündigkeit Hamsuns erstaunt doch.
Isak war sich selbstverständlich des Unrechts seiner Frau bewusst, hat aber offenbar dieses Schicksal so hingenommen. Er ist sehr gottesfürchtig, wir erfahren auch, dass Isak gerne seinen Ärger in sich hineinfrisst.
So hat er desöfteren starke Agressionen gegen Oline gehabt, einer Frau aus Ingers Verwandtschaft, die für die Kinder sorgte, als die Inger im Gefängnis war. Oline war unzuverlässig und hat Isak angelogen. Hat illegale Tauschgeschäfte mit Breda Olsen gemacht, dadurch ein Schaf verloren usw. Isak dachte daran, diese Frau zu erschlagen, besann sich aber wieder. Er wollte gut bleiben vor Gott.
In Antwort auf:
Oh, Isak, war ein Großer, zum Beispiel wie Israel, dem das gelobte Land wohl verheißen, der jedoch darum betrogen worden war, aber dennoch gläubig blieb.
Ein Mann, der jedes Schicksal auf sich nimmt. Weil er aber nicht lesen kann, vielleicht auch betrogen wurde. Das weiß ich aber noch nicht genau. Hamsun ist hier ein Künstler der Andeutungen.
So hat Isak einen Berg an den ehemaligen Lensmann (Polizist) Geißler verkauft. Der Berg hat ein wertvolles Kupfervorkommen und Geißler will ein Bergwerk errichten. Der Leser Martinus kann noch nicht wissen, ob Isak wirklich über den Tisch gezogen wurde, als Isak das Verkaufsdokument unterschrieb. Im Text wurde allerdings an dieser Stelle darauf hingewissen, Isak könne nicht lesen. So sehen Hamsuns Andeutungen aus.
Wir werden es sehen. Es sieht aber so aus, so meine Einschätzung, das Isak irgendwann sein geliebtes Land zumindest vergrault wird.
Liebe Grüße
Martinus
Ja, ich sehe schon, ich muss es bald ... sehr bald endlich lesen.
Das ist auch etwas, das mich an Hamsuns Art zu schreiben so fasziniert, diese Andeutungen, das "Nicht-Alles-Gesagte". Man muss hier selbst das Bild zusammenfügen. Im "letzten Kapitel" habe ich aus Andeutungen und Hinweisen für mich begriffen, was passiert sein könnte, während Hamsun dann erst später darauf eingegangen ist (wobei er dieses "Später" auch gerne hätte weglassen können. Man muss die Dinge nicht immer völlig klar stellen!)
Auch "Der Segen" scheint mir spannend und voller Überlegung zu sein.
Liebe Grüße
und danke für die Antwort.
Taxine
Ich habe die letzten Kapitel vom Ersten Teil des Romans zu Ende gelesen. Sie birgen manch neue Wendung.
Inger hat sich wieder an das Landleben gewöhnen können. Von ihrer städtischen Eitelkeit keine Spur mehr:
In Antwort auf:
Ja, sie änderte sich wieder, gab allmählich ihre Vornehmtuerei auf und wurde wieder eine ernste und herzliche Frau auf einer Ansiedlung...es handelte sich hier um ein starkes tüchtiges Frauenzimmer, das ein langer Aufenthalt in künstlicher Luft verwirrt gemacht hatte....
Die künstliche Luft ist die städtische Atmosphäre, die den Menschen eigen machen kann, egoistisch und weg von der Natur (bzw. weg vom eigenen Selbst). Hat Inger ihren Grund und Boden wiedergefunden, sich von zivilisatorischen Ablenkungen entwöhnt, sieht es mit Eleseus doch ganz anders aus, der sich an das städtische Leben gewöhnt hat. Inger bittet ihn, zurückzukommen, um auf dem Hofe mit zu helfen.
In Antwort auf:
Aber Eleseus war ein Stadtmensch geworden und sehnte sich nicht ins Bauernleben zurück, er erwiederte, was er denn daheim ungefähr tun solle. Ob er auf dem Hofe schaffen und all sein Wissen und seine Gelehrsamkeit wegwerfen solle?
Er kommt zwar zurück auf das Land, aber sicher nicht für immer, denn er will in der Stadt Karriere machen mit dem Ziel, ein Lensmann zu werden.
Über die Unschicklichkeit von Eleseus' landwirtschaftlicher Arbeit entwirft Hamsun schöne Bilder:
In Antwort auf:
Seht, im Grunde genommen war er besser, als es den Anschein hatte, er war wirklich auf seine Art ein guter Bursche, gutmütig und freundlich von Natur, nur ohne große körperliche Kräfte.
In Antwort auf:
Jetzt in der Heuernte hatte er es mit dem Mähen versucht – nein, ein Meister wurde er darin nicht,...Eleseus schonte sich da auch nicht, sondern arbeitete mit dem Rechen, bis er Blasen bekam und mit verbundenen Händen gehen mußte.
Herrlich auch der klägliche Versuch, sich an Brede Olsens Tochter Barbro heranzumachen, die seit einiger Zeit schon als Dienstmädchen auf dem Bauernhof von Axel Ström arbeitet, der sie übrigens schon geschwängert hatte. Das herrliche Gezerre um das Mädchen wird sehr schön eingeleitet:
In Antwort auf:
Jetzt war übrigens Eleseus wieder tüchtig verdorben worden, die drei Wochen Müßiggang jenseits des Gebirges waren nicht vom Guten für ihn gewesen, er war da auch in die Kirche gegangen und hatte sich gut herausgeputzt, ja er war auch mit jungen Mädchen zusammengetroffen. Daheim auf Sellanraa gab es keine. Jensine, die Magd, war nicht zu rechnen, sie war nur ein Arbeitstier, sie paßte besser für Sivert – Ich möchte wohl wissen, wie die Barbro von Breidablick geworden ist, seit sie erwachsen ist, sagte er. - Geh hinunter zu Axel Ström und sieh sie dir an, entgegnete Sivert.
Es gibt noch einen kleinen Komplex, den ich für sehr wichtig halte: Auch Brede Olsen will zurück ins Dorf. Da Barbro, seine Tochter bei Axel Ström wohnt, dachte er zuerst, mit der ganzen Familie dort einzuziehen. Das klappte aber nicht. Axel baut ein neues Haus, welches zum Herbst fertiggestellt sein soll.. Die Gamme wäre für Brede frei geworden, aber Axel lässt sich nicht aus seinem Konzept bringen, er will die Gamme zu einem Stall für Tiere verwandeln. Brede kann das nicht so recht nachvollziehen, weil er nicht wie ein gestandener Bauer denken kann.
In Antwort auf:
Die Menschen kommen doch wohl vor den Tieren, sagte er. - Nein, das war nicht des Ansiedlers Ansicht, o weit entfernt! Die Tiere zuerst, die Menschen konnten sich immer einen Winteraufenthalt verschaffen.
Bei den heutigen Bauern ist es heute auch noch so: Erst das Tier, dann der Mensch. In der Frühe werden die Kühe gemolken, das Vieh bekommt zu essen, erst nach der Arbeit in der Früh setzt sich der Bauer an seinen Esstisch. Das hat nichts mit Rangunterschieden zwischen Mensch und Tier zu tun, auch lässt sich hier nachträglich kein nationalsozialistischer Blut-und Bodenmythos hineininterpretieren.
Es ist nun einmal so. Wenn man in der Landwirtschaft tätig ist, muss das eigene Ego zurückstehen. Kühe müssen auch am Heiligen Abend gemolken werden. Isak ist mit Leib und Seele Bauer, nichts anderes und niemand braucht auch nur versuchen, ihn dazu abzubringen.
Am Ende des Ersten Teils ist er in Versuchung geraten, hochmütig zu werden (kaum zu glauben), bekommt aber gleich einen Denkzettel.
In Antwort auf:
Hätte Isak im Dorf gewohnt, dann hätte vielleicht die große Welt auch etwas auf ihn eingewirkt, dort war so viel Schönes, so vornehme Verhältnisse, er würde Unnötiges gekauft haben und wäre am Werktag mit einem roten Hemd gegangen.
Das wäre heute auch nicht anders.
Liebe Grüße
Martinus
Martinus sagte:
In Antwort auf:
Wir werden es sehen. Es sieht aber so aus, so meine Einschätzung, das Isak irgendwann sein geliebtes Land zumindest vergrault wird.
Nein, ich hatte mich getäuscht. Der Romanschluss ist eher unspektakulär. Alles nimmt seinen Lauf.
Ich denke, ich bin Hamsun auf der Spur gekommen, warum er Isak und Inger körperlich unansehnliches anhaftet. Es geht ja um den Gegensatz des städtischen und des ländlichen Lebens. Durch ihr Aussehen, bekommen sie die Chance, ödes Land fruchtbar zu machen. Es ist eine Bewusstwerdung, dass Menschen auf die Fruchtbarkeit des Landes angewiesen sind. Diesen Segen bekommt das Paar. Den Städtern ist das ja nicht so bewusst, sie gieren nach Profit, nach schönen Kleidern, nach Dingen, die man nicht braucht, Eitelkeit.
Über Eleseus, der das Land verlässt und ins städtische Leben zieht, heißt es:
In Antwort auf:
Armer Eleseus, er ist zerfahren und verpfuscht...er ist nicht verliebt und nicht ehrgeizig, er ist eigentlich gar nichts, nicht einmal ein großer Übeltäter.
Ein anderes großes Thema des Romans ist das Problem ungewollter Schwangerschaften. 1915 hatte sich Knut Hamsun mit einem Fall von Kindstötung auseinandergesetzt. Im Roman wird sich ausführlich diesem Thema angenommen, auch mit den juristischen Folgen. Dem Leser wird vorgeführt, wie die Justiz in Norwegen damals mit diesem Thema verfahren ist (das im zweiten Romanteil). Und heute? Natürlich völlig anders als damals.
Der Lensmann Geißler ist eine sonderbare, rätselhafte Figur. Er taucht auf, hilft, wo es notwendig ist, und verschwindet dann wieder. Isak hat ihm viel zu verdanken. Geißler ist wie ein Bote aus einer anderen Welt, der sich für das Gute einsetzt, der das Schicksal lenkt. Über ihn heißt es:
In Antwort auf:
Die Sache ist die, mir fehlt die Gabe zu einem reuelosen Handeln. Hätte ich diese Gabe, dann könnte ich selbst der Blitz sein. So bin ich der Nebel.
Richard Ferguson schreibt in seiner Hamsunbiografie, Geißler sei eine Weiterentwicklung aus Figuren früherer Romane (Seite 366): „Der Leuchtturmwärter Schoning in „Benoni“ und der Telegraphist Baardsen in den „Segelfoß“- Romanen.
Knut Hamsuns Charaktere bleiben mir wohlbehalten im Gedächtnis, seine knochige direkte Sprache setzt Bilder frei. So ging es mir auch in „Das letzte Kapitel“. Es fällt mir schwer, mich von den Romanfiguren zu verabschieden. Übrigens gibt es im Ödland inzwischen 10 Ansiedlungen. Ich mache mir Gedanken, in vielen Jahren könnte es da oben vielleicht zu städtisch werden. Isak, diese biblische Urgestalt, wird das, so kann ich ihm wünschen, nicht mehr erleben.
FINE
Liebe Grüße
Martinus
Hallo Martinus,
vielen Dank für den "letzten" Blick in das Buch. Es ist interessant, dass Hamsun seine Figur ausgebaut hat. Wenn man bedenkt, dass ein Schriftsteller hier jeden Wesenszug entwickelt, die Handlung, das Denken, Aussehen, Reagieren, um dann im Roman alles nur als "Mitschwingendes" zu gestalten, dann ist auch verständlich, warum Hamsuns Figuren so einprägend sind. Er drängt ihnen nicht ein "Weltbild" auf oder lässt sie laut denken. Er lässt sie einfach handeln, woraus dann der Leser erkennt, was hinter ihrer Handlung stecken mag, was für ein Wesen Mensch er da vor sich hat. Das gefällt mir bei allen Figuren Hamsuns.
Liebe Grüße
Taxine
In seinen jungen Jahren wechselte Hamsun öfters seinen Namen: Kn. Pedersen, Knut Pedersen, Knut Pederson, Knud Pederson Hamsund, Knut Hamsund. Da seine frühen Arbeiten (Der Rätselhafte, Bjorger) unter verschiedenen Namen erschienen, gelangten sie auch unter verschiedenen Namen in das norwegische Verzeichnis lieferbare Bücher 1873-1882. Diese frühen Erzählungen, auch sein Gedicht Ein Wiedersehen, wurden als Kolportageliteratur behandelt und vermarktet. Warum sich Hamsun damals überhaupt mit Kolportageliteratur beschäftigte, ist nicht ganz klar. Warscheinlich wollte er damit Geld verdienen, denn seine frühen Jahre waren steinig, auch finanziell. Das spiegelt sich in seinem ersten großen Erfolg Hunger.
Es gibt eine große Ambivalenz in Hamsuns Wesen. Einerseits gab er sich Mühe, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen, beteiligte sich z.B. an alle möglichen Zeitungsdebatten, kontaktierte Bjornstjerne Bjornson und andere literarische Größen des Landes aber dann trotzdem der Wunsch nach Anonymität.
Zitat von Ferguson
Diejenigen, die Hamsuns Persönlichkeit abstieß, fanden in seinem Entschluß, das Hunger-Fragment anonym zu veröffentlichen, ein weiteres Beispiel für seine kalkulierte Koketterie, auf der sein ganzes Verhalten dem Leser gegenüber basierte.
Dies Fragment erschien anonym in Ny jord (Literaturzeitschrift) und erregte damals aufsehen. Die Autorenschaft von Knut Hamsun, wie er sich nun nannte, flog natürlich auf. Vollständig erschien Hunger am 05. Juni 1890 (ca. zwei Jahre später).
Robert Ferguson spart nicht mit Lobeshymnen:
In Antwort auf:
Hunger ist einer der bedeutendsten Romane der Entfremdung des Menschen von der Stadt, vergleichbar mit Kafkas Schloß, Dostojewskis Aufzeichnungen aus dem Untergrund und Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge; und was ihm noch besonderes gewicht verleiht, ist die Tatsache, daß er in vielerlei Hinsicht Hamsuns eigene Geschichte widergibt. Er schrieb ihn, gestützt auf seine Erlebnisse und Erfahrungen aus seinen zwei schlimmsten Zeitabschnitten in Kristiana während der Winter 1880/81 und 1885/86 und vermutlich auch auf die aus dem Winter 1886/87 in Chicago. Die vielen kleinen Übereinstimmungenzwischen Wirklichkeit und Dichtung – der Besuch des Erzählers im Schloß zum Beispiel oder seine Adresse: Tomtegate 11 – wie auch die autobiographischen Einzelheiten, die in den Briefen an Erik Frydelund und Johann Sorensen auftauchen, lassen darauf schließen, daß das Buch ein literarisches Selbstporträt Hamsuns ist. Aus Amerika schrieb Victor Nilsson und fragte ihn, ob die in Hunger dargestellten Ereignisse ihm tatsächlich widerfahren seien. „Ja, alle und noch viel mehr, genau hier zu Hause“, erwiderte Hamsun.“
mit Hunger hatte er vielleicht den ersten Roman geschrieben, in dem der Bewußtseinszustand selbst der Held ist. Und damit kündigte er die Hinwendung zur Introspektion an, die in unserem Jahrhundert, über Kafka, Joyce und Virginia Woolf, ihren Höhepunkt mit dem Werk Samuel Becketts erreicht hat.“
Ferguson weist auf verblüffende Parallelen zu Becketts Erzählung Das Ende hin.
Bei soviel Lob wird's schwindelig
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
RE: Knut Hamsun
in Die schöne Welt der Bücher 18.08.2007 12:58von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Ich verstehe die Verehrung.
Liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration
Am 23. April 1897 wandte er sich an die Polizei (Ferguson, Seite 252):
Zitat von Hamsun
Hiermit erlaube ich mir, Sie ergebenst zu ersuchen, mich polizeilich vor dem Verfolgungswahn der Anna Munch (Schriftstellerin) zu schützen. Seit über einem Jahr schickt sie jetzt anonym Briefe an eine Anzahl von Damen meiner Bekanntschaft, schreibt an deren Väter – und im Falle verheirateter Damen – an deren Ehemänner; allesamt warnend, Ratschläge erteilend, drohend, mich als Verführer und Betrüger hinstellend, mit dem man jeden Kontakt abbrechen müsse. Für dieses Verhalten, das abgesehen von der persönlichen Kränkung, die ich zu erleiden habe, auf jeden Fall bei vielen Leuten, in vielen Häusern Verwirrung und Unbehagen hervorruft, verlange ich, daß Anna Munch in Gewahrsam genommen, angeklagt und bestraft und vor allem, daß ihr Geisteszustand untersucht wird.
Schon seit Jahren habe ich mich mit der Tatsache abfinden müssen, daß diese Frau mich nicht in Ruhe lassen kann.....
Anna Munch hat sich eingebildet, dass Hamsun sie liebe, hat sogar ein Roman geschrieben („Zwei Menschen“), dessen Protagonisten auf sie selbst und Hamsun darstellen.
In dieser Zeit war Hamsun selber verliebt, in Berglijot (was für Namen die Norweger doch haben). Sie war zwar verheiratet, allerdings mit einem Schürzenjäger. Sie wurde später Hamsuns erste Ehefrau. Anna Munch wollte diese Beziehung natürlich zerstören. Sie terrorosierte Hamsun mit allemöglichen Liebesbriefen usw.:
Und nun das Fatale:
Die Polizei glaubte Hamsun nicht. Ein Gutachter stellte (angeblich) fest, die Briefe seien von Hamsun selber verfasst worden. Und dann, Hamsun war ein sehr beeinflussbarer Mensch, begann Hamsun an der Autorenschaft der Briefe zu zweifeln.
Zitat von Ferguson, S. 255
Doch nun sah er, daß seine subjektive Gewißheit gegen eine Mauer offizieller Objektivität anrennen musste, die ziemlich atemberaubend war in ihrer schonungslosen Standhaftigkeit.
Die psychischen Folgen waren doch recht bedrohlich, da Hamsun und Bergljots Phantasie durchgingen, und sie in vielen Menschen ihre Verfolger ansah. Man weiß ja, dass man gesunden Menschen unter Druck paranoide Züge aufdrücken kann. Gefährliche Sache.
1898 hat Hamsun gebeten, die Untersuchungen in dieser Sache einzustellen, da nun Bergljot als mysteriöser Briefschreiber ins Visier kam.
<blockquote><font size="1">Zitat von Ferguson, S. 256
Die schreckliche Ironie dieser Sache ist natürlich, daß eine solche Kampagne nicht unvorstellbar fern war von dem Verhalten eines Nagel, der sich selbst Telegramme schickte und sie dann offen in seinem Hotelzimmer liegenließ, so daß die Informationen in der ganzen Stadt verbreitet wurden.[/quote]
Un dann in der Flitterwochenzeit schrieb Hamsun den tragischen Liebesroman "Victoria"(1898 )
Oh...Achtzehnhundertachtundneunzig bekommt die Technik nur mit smiley hin, ups
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
RE: Knut Hamsun
in Die schöne Welt der Bücher 30.08.2007 20:51von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Zitat von
Die schreckliche Ironie dieser Sache ist natürlich, daß eine solche Kampagne nicht unvorstellbar fern war von dem Verhalten eines Nagel, der sich selbst Telegramme schickte und sie dann offen in seinem Hotelzimmer liegenließ, so daß die Informationen in der ganzen Stadt verbreitet wurden.
Diese Vergleiche, die manche Biografen zwischen der Literatur und dem Autor ziehen, missfallen mir manchmal. Gerade im Zusammenhang mit Nagel aus den "Mysterien" stellt ja das Briefeschicken eine Verbindung für die Geschichte dar, um zu verdeutlichen, wie schnell sich Gerüchte verbreiten und sich lenken lassen. Hier zu vermuten, dass Hamsun die Idee aus der Geschichte gegriffen oder die Idee für die Geschichte verwendet hat, erscheint mir eine gewagte Äußerung.
Ähnliches erlebte ich auch in der Biografie von Crespo (bis jetzt die einzige in deutscher Übersetzung), der über Pessoa schrieb und ständig und sehr unangenehm aus dessen Schriften seine eigenen Vermutungen kundtat und oft Werk und Alltag des Schriftstellers durcheinanderwarf und übereinander legte.
Liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration
RE: Knut Hamsun
in Die schöne Welt der Bücher 30.08.2007 20:55von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Zitat von Martinus
Un dann in der Flitterwochenzeit schrieb Hamsun den tragischen Liebesroman "Victoria"(189
Oh...Achtzehnhundertachtundneunzig bekommt die Technik nur mit smiley hin, ups
Einfach zwischen 1898 und der Klammer einen Abstand machen.
Statt 189 einfach 1898 )
Art & Vibration
ich habe hier auch an Romanstoff gedacht und nun hat's Montherlant schon, ich erinnere mich
1897 war Hamsuns bisher schwerstes Jahr, obwohl er kurz vor der Heirat stand. Das ist doch Wahnsinn. Damals kam er auch unter das Visier von Tugendwächtern, weil eine Figur in Hamsuns Theaterstück "Spiel des Lebens" eine ziemlich unmoralische Gestalt sei, und eine für die berühmte Münchner Literaturzeitschrift "Simplicissimus" geschriebene Novelle in Bezug auf Moral ziemlich provokant war ("Stimme des Lebens"). Hamsun wurde deswegen ein Stipendium abgelehnt. Tja, was hielt man damals von der Freiheit eines Schriftstellers?
Morgen plaudere ich über "Victoria"
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
In Antwort auf:
Statt 189 einfach 1898 )
oi, jetzt hat's bei mir geklingelt. Das ausserirdische Gesicht gefällt mir aber auch
„Victoria“ (1898 ) geht von einer pessimistischen Grundhaltung aus:
Zitat von Hamsun
Haben Sie jemals gesehen, daß ein Mann die bekommen hat, die er bekommen sollte? Ich nicht. Es geht um sie Sage von einem Mann, den Gott erhörte, er bekam seine erste und einzige Liebe. Aber das führte zu keiner weiteren Herrlichkeit für ihn. Weshalb nicht? Werden Sie wiederum fragen, und sehen Sie, ich antworte Ihnen: Aus der kleinen Ursache, daß sie gleich danach starb - .....
Mit solch einer pessimistischen Grundhaltung gräbt man sich natürlich sein eigenes Schicksal. Und es ist eben nicht so, wie man in manchen Rezensionen lesen kann, dass allein der Standesunterschied dafür verantwortlich zu machen ist, dass Victoria, die Tochter eines Schlossherren, den Sohn eines Müllers, ihren Johannes, nicht bekommt, sondern Victoria räumt für sich selbst am Ende des Romans ihr Fehlverhalten ein. Doch dann ist alles zu spät. Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass Victorias Vater, der Schlossherr, sie mit einem Leutnant verheiraten will, der Geld hat. Damit würde er seiner eigenen Pleite entgehen.
Eigentlich schade, dass die Liebe nicht stark genug ist, ihr Recht zu fordern. Warum das so ist, interessiert Hamsun überhaupt nicht, er stellt es einfach fest, wie es ist, und erzählt die Geschichte bis zu ihrem bitteren Ende.
Es gibt viele traurige Liebesgeschichten, alle kann man nicht lesen, darum ist die Frage berechtigt, ob es sich lohnen würde, sich dieser zu widmen. Der Inhalt ist nicht außergewöhnlich, so etwas könnte sich auch ein Trivialschreiber zurechtbiegen. Auch brauchten wir uns von Hamsun nicht aufklären lassen, dass jemand Untreu sein kann oder eine Verlobung brechen kann. Wir wissen selbst, die Liebe geht auch mal in schaurige Abgründe.
Also gut, komme ich zur Essenz des Romans. Das ist Hamsuns LAKONIE. Erst jetzt verstehe ich, warum Hemingway sich die Hände wund schrieb und schreiben wollte wie er (Henry Miller ging es ähnlich). Nach Ferguson hatte Hamsun auch eine große Wirkung auf Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Für manch eine Szene brauchen irgendwelche anderen Autoren vielleicht 100 Wörter oder mehr, Hamsun nur dreißig oder weniger. Die Wirkung ist aber immens: Erotische Spannung, Verzweiflung, Wut und Eifersucht ist sehr wirkungsvoll komprimiert.
Ein Beispiel: Johannes ist auf Victorias Verlobung mit ihrem Leutnant eingeladen:
Zitat von Hamsun
Sie blickten einander in die Augen. Seine Lippen bebten; er deutete mit dem Kopf zum Leutnant hin und sagte heiser und grob: Sie haben Geschmack, Fräulein Victoria. Er ist ein schöner Mann. Seine Epauletten machen ihm gute Schultern.
Mit großer Ruhe gab sie ihm zurück:
Nein, er ist nicht schön. Aber er ist ein gebildeter Mann. Das wiegt auch ein wenig.
Das gilt mir, Dank! Er lachte laut und fügte unverschämt hinzu: Und er hat Geld in den Taschen, das wiegt mehr. – Sie entfernte sich sofort.
Ich habe allerdings den Eindruck, es handelt sich hier um eine Novelle. Es dreht sich alles nur um die Liebe. Da sich alles um ein Gefühl dreht, kann man sogar einen Bogen zu Novellen von Stefan Zweig ziehen.
Ich habe bewusst verzichtet, direkter auf den Inhalt einzugehen, weil es nur 132 Seiten sind und nicht den Inhalt vorkauen möchte. Andere wollen es ja auch noch lesen.
Liebe Grüße
Martinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
nun versuche ich mal zaghaft unsere Leserunde zu "Der Ring schließt sich"(1936) zu eröffnen, nachdem ich die zwei ersten Kapitel gelesen habe. Ein Handlungsstrang ist noch nicht erkennbar. Der Roman zentriert sich um Abel, den wir in seiner Jugend kennenlernen. Abel ist der Sohn des alternden Leuchtturmwärters Brodersen, der früher einmal Kapitän auf der Barke "Lina" gewesen war. Im Alter von 14 Jahren will Abel in die Welt hinaus: "Zur See". Seine Eltern lassen ihn ziehen, weil sie sich nicht mehr leisten können, ihren Sohn zu unterhalten.
Abel scheint sich zu einem Abenteurer und Nichtsnutz zu entwickeln, der auch vor Diebstahl nicht scheut. Er kommt bis Amerika. Zwischenzeitlich kehrt er heim, erzählt seinen Freunden von Abenteuern. Ihn zieht es dann weiter bis nach Sydney, wo sich beruflich kein Erfolg abzeichnet. In Neuseeland, in Wellington, geht er in die "Maschinenlehre". Wir werden ja sehen, wie lange er es macht, denn Abel scheint eine Art Weltenbummler zu sein, und man weiß jetzt noch nicht, ob er sich vielleicht doch irgendwo niedersetzt.
Hamsun springt ganz schön mit den Zeiten umher,da komme ich ein wenig ins schleudern. Es geht um den Beginn des zweiten Kapitels. Von seiner zweiten Reise kehrte er verändert heim, heißt es. Und dann:
Zitat von Hamsun
"aber auch dieses erste Mal war er ein anderer, als er da fortfuhr, vier Jahre älter..."
Ich denke mal, Hamsun meint, Abels erste Reise währte vier Jahre. Ein ganz schön plözliches jonglieren, was die Zeit angeht.
Typisch für Hamsun, wir sind wieder in einem Küstenstädtchen in Norwegen. Abel, noch zu Haus bei seinen Eltern, ist in dieser Zeit schon lange mit Olga befreundet. Ihr beichtet er seinen ersten Diebstahl. Eine ganz reizvolle Jugendgeschichte. Aus einer Kirche stiehlt er ein Armband. Olga will das Armband aber nicht annehmen, doch wie nun das Armband wieder an Ort und Stelle zurückbringen? Da sehen wir schon,in Abels Jugend ist schon abenteuerliches angelegt. Olga wird im Roman noch eine Rolle spielen.
Ich kann es nicht mehr ausmachen, wann Abels Mutter gestorben ist, Abel war zu der Zeit wohl auf Reisen. Der alte Brodersen schafft sich eine Haushaltshilfe an.
Wir erleben in diesem Roman wieder Hamsuns karge nordische Sprache. Was mich z.Zt. noch verwirrt, ist, wo der Handlungstrang nun zwirbelt. Hamsun benutzt die ersten Kapitel zum Vorstellen des Personals. Ich denke, später werde ich klüger....
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
RE: Knut Hamsun
in Die schöne Welt der Bücher 16.02.2009 02:27von Taxine • Admin | 6.696 Beiträge
Das Buch, das sich in meinem Besitz befindet, ist von 1936, da ist die Barke noch eine Bark, und auch andere Dinge klingen hin und wieder recht eigenartig. Ich denke aber, Hamsun wird kaum neu und moderner "übersetzt" worden sein.
Die ersten beiden Kapitel habe ich auch durch, kann im Moment noch nicht viel dazu sagen. Abel ist mir für den Anfang sympathisch, erinnert etwas an einen jungen Genet , liebt die unerreichbare Olga - die Schönheit der Stadt - und vergnügt sich mit der armen Lilie, wobei ich hier ahne, dass sie ihn wohl innerlich und schweigend liebt und noch lieben wird. Hier braut sich sicherlich noch ein Konflikt zusammen. Bin gespannt.
Liebe Nachtgrüße,
tAxine
Art & Vibration
die "altdeutsche Schrift", in Fachkreisen heißt es Frakturschrift, kann ich zwar lesen, würde mich aber im Lesetempo beeinflussen. Ich glaube, wenn man sich an diese Fraktur gewöhnen würde, dann würde man das flüssiger Lesen können. Ich lese aber in gewohnter Schrift, eine Ausgabe von 1957 und lese auch "Bark" anstatt Barke. Diese Sandmeier/Angermann-Übersetzung ist in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts revidiert worden. Lesen wir ruhig gemächlich weiter. Ich bin zwar schon im achten Kapitel, habe aber heute noch einmal von vorne begonnen und merke erst jetzt, dass ich in diese herrliche Hamsunwelt wieder hineinkomme.
Inhaltlich noch einmal wesentliche Punkte abgesteckt:
Der Leuchturmwärter Brodersen lebt in zweiter Ehe, die erste Ehe war kinderlos gewesen. Die jetzige Frau, mit der er Abel zeugte, leidet an Schwindsucht, sie ist auch Alkoholikerin. Eines Tages geht Abel auf Reisen. Die erste Reise währt vier Jahre, denn es wird gesagt, nach vier Jahren sehe Abel die Olga wieder. Sie sind gleichen Alters, jetzt also achtzehn Jahre alt. Bei dem ersten Widersehen mit Abel ist Olga bereits mit Rieber Carlsen verlobt, der mit vorbildlichem Fleiß Theologie studiert hat und nun Theologe geworden ist.
Zitat von Taxine
liebt die unerreichbare Olga - die Schönheit der Stadt - und vergnügt sich mit der armen Lilie, wobei ich hier ahne, dass sie ihn wohl innerlich und schweigend liebt und noch lieben wird.
Bemerkenswert ist ja doch: Vor seiner ersten Reise bändelt er mit beiden Mädchen an. Ich vermute hier so Jugenlieben, die nicht unbedingt lange anhalten, denn Olga verlobt sich mit einem anderen. Der Liebesbeweis zu Olga sollte das Geschenk der Perlenkette sein. d Ich denke, Abel ist innerlich doch enttäuscht, weil Olga vergeben ist, denn später möchte er ihr wieder eine Kette schenken. Ich bin wirklich gespannt, ob sich die Fäden um Lili weiterspinnen. Ob Lili ihn wirklich liebt, weiß ich auch im achten Kapitel noch nicht.
Dann stirbt die Mutter (warscheinlich an Tuberkulose). Hamsun schweigt sich ja über vieles aus und redet nicht ein Wort zu viel. Man muss wieder kombinieren, ach ja, ein paar Seiten vorher wurde gesagt, sie sei Alkoholikerin und habe Schwindsucht. Vier Jahre ihres Lebens, worüber Hamsun sich ausschweigt, wird die Mutter an diesen Krankheiten durchlitten haben, stirbt entweder mit kaputer Leber oder Lunge. Dieses Drama lässt Hamsun weg, es ist ihm nicht so wichtig. Aber was schreibt er?
Zitat von Hamsun
Abel fuhr weit hinaus damit und fischte, er machte Besorgungen in der Stadt, und als seine Mutter im Herbst starb, brachte er die Leiche im Motorboot zum Friedhof.
Mehr wird über die Mutter nicht gesagt. Wortkarg, wortkarg - aber ich beginne diese norwegische Kargheit wieder zu mögen. Gerade diese Kargheit zwingt den Leser zur höchsten Aufmerksamkeit. Wenn man irgendeinen Satz überliest, kann man schon wichtiges überlesen haben. Darum las ich nun die ersten beiden Kapitel nochmal und weiß nun, der alter Brodersen, der Leuchturmwärter, war geizig mit dem Geld, musste sich nun, weil seine Frau gestorben war, ein Haushaltshilfe anschaffen: Das ist Lolla.
Inzwischen fühlt sich der alte Brodersen zu alt und gibt seinen Posten als Leuchturmwärter auf; er wohnt nun nur einer Dachkammer im Städtchen, obwohl er sein Geld auf ein Bankkonto geschachert hat, und sich besseres leisten könnte. Abel ist wieder fort auf Reisen, von Sydney aus schlägt es ihn nach Quebec (Kanada), hat mehrere Jobs und landet schließlich in Kentucky, wo er heiratet. Zu anfangs schreibt Abel noch seinem Vater, dann verstummt er irgendwann. Hier kaönnen wir schon ahnen, es sei irgendwas schiefgelaufen und - richtig - Abels Frau hat ihn wieder verlassen. Inzwischen weiß der alte Brodersen, dass aus seinem Sohn nichts gescheites mehr wird, eine Enttäuschung, die er zu anfangs noch zu verschleiern versucht. Übrigens, nicht nur Abel war verheiratet, Olga hat sich inzwischen von Rieber Carlsen entlobt, weil der Pfarrer eine auswärtige Anstellung gefunden zu haben. Wir wissen nicht, warum Olga ihm nicht folgte, heiratet, wohl so lässt sich erahnen, notgedrungen einen jungen Herrn Clemens, mit dem sie, das verraten spätere Kapitel, eine offenbar gelangweilte Ehe führt.
Lolla, die ehemalige Haushälterin, heiratet listigerweise den alten Broderson, weil Lolla hofft, ihm Geld abluchsen zu können, weil ihr eine Bankschuld hinterlegt wurde, die ihr Vater, der die Familie verlassen hat, diese , eine Bankschuld von 1000 Gulden hinterlassen hatte. Mit Ende des fünften Kapitels ist der alte Broderson gestorben. Abel lässt sich aber sehr lange Zeit, bis er wieder alleine in die Heimat zurückkehrt. Einige Jahre inzwischen vergangen, Abel ist in den zwanzigern und begegnet Olga.
So Taxine, ich habe gedacht, den Romanbeginn etwas detailierter darzustellen, damit die Grundlagen abgeklärt sind und nununsere Disskussion so richtig aufblühen kann. Spekulation: Wie reagiert Abel auf Olga, die ja nun mit einem Langweiler verheiratet ist usw.
Bin ich erst ein wenig ins Scheudern gekommen, den Handlungsfaden nicht gefunden, so kündigt sich allmählich ein Drama an (?) um Liebeley usw. Ein Handlungsfaden ist nun gelegt. Es braut sich was zusammen. Hamsun hat sich eben viel Zeit genommen dafür. Ja, so ein wenig Genet ist Abel schon. Mal sehen, wo er schließlich landen wird.
So werte Taxine. Ich lege jetzt ein Päuschen ein (Ende des fünften Kapitels) damit du mit dem Lesen aufhohlst.
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)