HirngespinsteAustausch zwischen Literatur und Kunst |
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Wilber betont, dass die Frau immer schon ihre Geistigkeit und Intelligenz besaß und sich durch den Vorwurf der Unterdrückung zum dummen Schaf degradiert
Na das sagt Nietzsche auch!
Zitat
Echte Spiritualität, so Wilber, ist kein Produkt der Vergangenheit (kein Archetyp),
Hier denke ich anders, weil es Archetypen/ tiefes Denken/ Anfänge - gab! (s. Schamanen, Priester und, und, und) Gerade in der Bibel kann man das schön beobachten! Aber meine Arbeit ist noch nicht abgeschlossen.
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Warum für Wilber die Verneinung Gottes durch die Vernunft spiritueller ist, als die Bejahung durch Mythos, ist einfach zu erklären. Für ihn entwickelt sich der Mensch in den Phasen: magisch – mythisch – rational – zentaurisch - (...). Jede Phase ist ein höheres Holon, eine Entwicklung des Menschen. Jedes übergeordnete Holon wirkt wie ein „Omega-Punkt“, wie ein möglich zu erreichendes Ziel, ein Ende, weil der Geist sich erst in dieses Holon hinein entwickeln muss, um den Kontext zu erkennen. Bleibt der Mensch im magischen Bereich stehen, indem er durch den Gedanken Gott schon Trost findet, so ist das ein niedrigeres Holon, eine noch nicht erfolgte Entwicklung, als wenn sich ein Mensch rational mit Gott auseinandersetzt, ihn also hinterfragt hat und für sich aus eigener Erkenntnis ablehnt.
Das rationale Bewusstsein hat zu dem zentaurischen Bewusstsein noch keinen Zugang, empfindet es als unwirklich, weil es sich diese Welt über die eigene Welt, diese Ebene über die nächste Ebene hinaus nicht vorstellen kann. Man benötigt, nach Wilber, also erst die notwendige Entwicklung, um Spiritualität, Leere, Ich-Ich, Eins-Sein, Gott im Herzen usw. zu erfassen. Spiritualität ist kein Rückschritt, sondern benötigt eine zukünftige Reife, ein nächst höheres Holon.
Die zentaurische Phase nun folgt nach dem Schreck, erkannt zu haben, dass man stirbt. An dieser Stelle kann die Entwicklung erneut pathologische Züge annehmen, denn man kann in dieser Angst „Tod“ festsitzen, sie nicht mehr loswerden. Dass das Leben endet, begrenzt ist, macht den Sinn zweifelhaft. „Die Totalität des In-der-Welt-Seins“ (nach Heidegger), das Bewusstsein über das unausweichliche Ende, über die Illusion des „anderen Ichs“, das den einsamen Tod stets vermieden hat.
Zitat von Wilber
Ein tiefes existentielles Leiden kann jetzt einsetzen, die charakteristische Pathologie dieser Stufe. Nicht mehr von anthropozentrischen Göttern und Göttinnen beschützt, mit einer Rationalität, der selbst die Luft ausgeht, nachdem es ihr gelungen ist, das Geheimnisvolle wegzuerklären, und noch nicht in den Raum des Überbewussten gedrungen – so starren wir entgeistert in die finster dräuende Nacht, die uns sehr bald so gewiß verschlingen wird, wie sie uns einst ausgespieen hat.
Dem magischen Bewusstsein z. B., könnte sich diese Frage: (Tolstoi): „Wozu lebe ich? Wozu begehre ich? Wozu handle ich? Noch anders kann man die Frage so ausdrücken: „Ist in meinem Leben ein Sinn, der nicht zunichte würde durch den unvermeidlichen, meiner harrenden Tod?“ … niemals stellen. Dort liegt der Sinn darin, dass die Welt sich um es dreht. Hier wird nicht über das Ich hinaus geblickt.
Um diesem rationalen Grauen zu entkommen, muss man sich vorstellen können, dass etwas weitergeht, die Verbundenheit wahrnehmen, aus dem Materiellen in etwas Höheres finden. Hier beginnt die Spiritualität. Hier wird Gott zunächst als ein „als ob“ oder „was, wenn…“ hinterfragt, damit eine Vorstellung über das Materielle hinaus entwickelt.
Wilber führt z. B. Freuds Urphantasien an, dass Menschen in ihren innersten Phantasien oftmals gleiche Inhalte tragen und erfahren. Jung nannte diese Archetypen, Piaget sieht diese nicht als Erbgut, sondern als sekundäre Phänomene und daher, bei der Interpretation der Welt, ähnliche Motive hervorbringen. Die eigentliche phylogenetische Erbschaft sind für diesen die kognitiven Strukturen selbst.
Während Freud die Natur der mythischen Motive oder Archetypen aber für infantil und regressiv hielt, behauptete Jung, sie seien von spiritueller Weisheit. Piaget teilt die Meinung Freunds, und Wilber kann Jungs transpersonalen Weisheitspotential auch nicht allzu viel abgewinnen.
Dann verdeutlicht Wilber, anhand des Strukturalismus, dass ein Signifikant nur als Signifikat erfasst wird, wenn die Erfahrung übereinstimmt. Gleichzeitig lässt sich gerade an verschiedenen Kulturen und Sprachen erkennen, dass das Verständnis für viele Dinge gleiche Züge trägt. Ähnlich ist es auch mit der Spiritualität und ihren jeweiligen Bewusstseinserfahrungen.
Das zentaurische Bewusstsein ist Betrachter und wird gleichzeitig von der Ich-Vorstellung unterschieden. Wie schon erwähnt, ist es dem rationalen Bewusstsein nicht möglich, das zentaurische zu erahnen, da das eine ein niedrigeres Holon als das andere ist. Das höhere birgt immer das niedrige in sich, umgekehrt jedoch ist im niedrigen Holon nie alles aus dem höheren Holon enthalten. Ein Kind, z. B., das sich in der präoperationalen Phase befindet, denkt, wenn man Wasser aus einem breiten Glas in ein hohes Glas umfüllt, dass das hohe Glas mehr Wasser enthält. Hat es sich weiterentwickelt, kann es sich nicht mehr vorstellen, so gedacht zu haben, da das Wasser ja immer von gleicher Menge war. So ist es mit jeder Bewusstseinsstufe zur nächst höheren. Die eine erscheint gegenüber der anderen immer als fremd. Die Referenten des Gewussten existieren in spezifischen Welt-Räumen, und diese Welt-Räume sind nicht einfach gegeben, so dass jeder sie einfach wahrnehmen kann. Sie werden vielmehr unter dem Einfluss von Hintergrunds-Injunktionen und sozialer Praxis durch kognitive Transformation erst erschaffen oder erschlossen. Sobald man nun fähig ist, sich selbst als Selbst und als Ich zu erkennen, betritt man den Raum, indem die Welt und das Ich nicht mehr Trennung sind.
Wilber führt nun vier spirituelle Phasen und vier Denker an. Waldo Emerson (psychisch – also noch in der Materie erlebte Gotteserfahrung, Naturmystik) – Die heilige Theresa von Avila (subtil – Glaube an Gott, Gottheitenmystik))– Meister Eckehart (kausal – Gott ist in uns, formlose Mystik) – Sri Ramana Mahaeshi (nicht dual, Gott ist das Selbst, das Selbst ist Leere)
Anhand dieser sehr beeindruckenden Beispiele zeigt Wilber, dass sich zwar in der Oberflächenstruktur die mystischen Erfahrungen und Bewusstseinsentwicklungen unterscheiden, jedoch in ihrer Tiefenstruktur gleich sind.
Sowohl die Seele bei Emerson als Licht, als ein Herz, das mit allen verbunden ist und in allen gleich schlägt, und zwar im Jetzt, nicht in der Vergangenheit ( - wir müssen uns nicht vor Jesus verneigen, sondern können uns vor uns selbst verneigen, denn Jesus ist in uns, wir sind Jesus, weil wir eine Seele sind. - der Mensch damit "als Fassade eines Tempels", in dem alle Weisheit enthalten ist), das Erschauen Gottes bei Theresa von Avila als innere Burg mit sieben Räumen der Entwicklung, in denen sich nach und nach eine Zuwendung zu Gott entwickelt, die später keinerlei Trennung mehr zur Welt enthält, der Mensch die Menschen als (wie auch bei Schopenhauer erwähnt) sich selbst erkennt, Mitfühlen und Mitleiden kann, als eine erfahrene Einheit aller Lebewesen. Die Raupe, der sich im Erkennen Gottes zum Schmetterling verwandelt, die Herrlichkeit Gottes erkennt als eine Aufhebung aller Seelenkräfte, als eine Vereinigung von Seele und Gott.), bei Meister Eckehart die Erkenntnis: Gott und ich sind eins. (Gott wird Gottheit, zum reinen formlosen Bewusstsein, reines Selbst und reiner Geist (Atman – Brahman), als Identität der Gottheit. Das Kausale ist hier dieser reine formlose Geist als Ziel, Gipfel und Ursprung alles Manifestierten.), wie schließlich auch bei Sri Ramana Maharshi (Gott ist das Selbst. Ich bin, der ich bin. Das Absolute Sein ist das, was ist – es ist das Selbst. Im Erkennen des Selbst ist Gott erkannt.), in dessen Ansicht das Kausale ins Nichtduale findet, das Nichtduale als höchste Verwirklichungsstufe anerkannt ist:
Die Welt ist illusorisch;
Brahman allein ist wirklich;
Brahman ist die Welt.
Allen ist das gleich Spirituelle gegeben, das sich nur unterschiedlich präsentiert.
Die ersten beiden Zeilen von "Die Welt ist illusorisch", sagt Wilber, stehen für das rein kausale Bewusstsein, das Aufgegangensein im reinen oder formlosen Geist. Die dritte Zeile umschreibt die letzte, nichtduale Vervollständigung, die Einheit des formlosen mit aller Form.
Form ist Leere. Leere ist Form.
Ein unendlicher, unerschaffener Ursprung als Quelle, ohne Ich, ohne anderes und ohne Gott.
Das Selbst ist frei von Eigenschaften. Es ist jenseits der Eigenschaftlichkeit. Auch Einheit existiert nicht, denn wo es Einheit gibt, gibt es auch Zweiheit. „Die Wahrheit ist weder eins noch zwei. Sie ist, wie sie ist.“
Der Mensch möchte das Selbst als ein Etwas betrachten. Das Selbst ist aber stets Zeuge, ist ewig und bleibt immer das gleiche. Ramana gibt dem Selbst auch den Namen Ich-Ich, als Betrachter des gewöhnlichen Ichs. Für ihn lebt der Mensch im Elend, weil er Geist und Körper mit dem Selbst verwechselt. Er sagt:
Zitat von Sri Ramana
„Das Schweifen liegt in der Natur des Geistes. Aber du bist nicht der Geist. Der Geist stiebt auf und sinkt wieder. Er ist etwas Vergängliches, Vorübergehendes, aber du bist ewig. Es gibt nichts anderes als das Selbst. Als das Selbst zu verweilen, darum geht es. Mach dir nur um den Geist kein Kopfzerbrechen. Sucht man den Ursprung des Geistes auf, so verschwindet er, und das Selbst bleibt davon völlig unbeeinflusst.“
Das Selbst ist weder geboren noch stirbt es.
Bei allen vier spirituellen Führern erkennt man den innen liegenden, ewigen Geist, der auch Darüber ist (jedes Innen ist ein Außen), ewig, der über den Menschen hinaus in ihm und in allen Menschen existiert, den zu erreichen, ein Nach-Innen-Wenden benötigt. Je tiefer man innerlich schaut, desto weiter erkennt man Welt, Sein, Selbst. Solange man am Selbst festhält, gibt es das Selbst nicht, denn letzteres hat keine Eigenschaften, ist Leere. Die Leere manifestiert sich ungehindert. Ist selbstbefreiend. Im Zen würde man das einfacher formulieren:
Der alte Weiher
Ein Frosch springt hinein –
Wasserplatschen
Mit Physiosphäre, Biosphäre und Noosphäre vereint sich nun also, diese alle enthaltend, die Seele (als Über-Seele, Weltseele, als Geist – der die Natur nicht um uns her errichtet, sondern sie durch uns hervorbringt, und Leere).
Jede übergeordnete Dimension – so wir Schritt für Schritt fähig sind, sie zu erschließen, zu erkennen – wirkt als transformativer Omega-Punkt auf eine untergeordneten Dimensionen (kann nicht geschaut werden).
Zitat von Wilber
Da aber das Untergeordnete sein Omega nicht ohne weiteres sofort erreichen kann, leidet es die Schmerzen seines Teilcharakters, seiner Getrenntheit und Entfremdung.
(Bei Theresia von Avila war das schön zu begreifen, als sie erklärte, welchen Schmerz sie danach empfand, als sie das Licht, das Herrliche gesehen hatte und noch nicht ganz in im einkehren konnte. So ist es mit der Trennung von Holon zu Holon. Man verspürt etwas, das höher ist, kann es aber noch nicht richtig fassen, erst Schritt für Schritt erlangen.)
Jeder tiefere und weitere Kontext verurteilt das Geringere zum Leiden – vielmehr leidet dieses an seiner Beschränktheit. Und Evolution, sagt Wilber, ist die Flucht vor diesem Schmerz der Teilheit.
Noch einmal zusammengefasst, heißt das: Jedes Holon enthält immer auch die vier Quadranten von Ich, Es und Wir. Jedes Holon findet keinen Frieden, solange es nicht seinen unmittelbaren tieferen Kontext, seinen Omega-Punkt, gefunden hat. Und das heißt: Jedes Holon strebt dem Ende seiner eigenen Geschichte zu.
Art & Vibration
Du fasst das immer so toll zusammen, Liebelein, das sollte dann auch mal gewürdigt werden. Danke!
Hat sonst keiner was zu sagen? Oder trauen die sich alle nicht ... ?
Homepage: http://www.noctivagus.net/mendler
Facebook: http://www.facebook.com/people/Klaus-Mendler/1414151458
Zitat von Roquairol
Du fasst das immer so toll zusammen, Liebelein, das sollte dann auch mal gewürdigt werden. Danke!
Hat sonst keiner was zu sagen? Oder trauen die sich alle nicht ... ?
Bin im Moment ein wenig müde. Muss die Synapsen wieder einmal durchspülen, vielleicht auch nur ein wenig den Kopf lüften, wer weiß. Wenn man nicht so gut drauf ist, sollte man sich zurück halten.
Vielleicht auch - Sachen packen, ab nach Zypern...
(Und keinen Rückflug mehr buchen...)
Zitat von Roquairol
Hat sonst keiner was zu sagen? Oder trauen die sich alle nicht ... ?
Ich denke, ich traue mich eher nicht, bzw. ich müsste bei diesem hochanspruchsvollen Thema das Buch selber zur Hand nehmen und darin lesen, damit ich in die Thematik besser hereinkommen kann und dann natürlich Begrifflichkeiten wie Holon und anderes klären. Ich habe natürlich vor, habe auch mein Interesse schon mal bekundet, dieses Werk zu lesen, allerdings wäre es für mich natürlich einfacher, erst einmal nach einem schmaleren Buch des Autors zu greifen. So muss ich nun überlegen, nun doch, da dieses Mammutwerk hier besprochen wird, nach diesem zu greifen und dabei evtl. an meine intellektuellen Grenzen zu stoßen, oder doch lieber "Halbzeit der Eviolution".
Mein Schweigen ist kein Desinteresse.
Liebe Grüße
mArtinus
„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
Zitat
Wie schon erwähnt, ist es dem rationalen Bewusstsein nicht möglich, das zentaurische zu erahnen, da das eine ein niedrigeres Holon als das andere ist.
1. Ich komme mit diesen vier Denkern und Phasen nicht klar, weil ich sie nicht kenne...?
2. Diese Holons
3. Ich der Meinung bin, dass rationales Bewusstsein möglich ist - also man kann das zentaurische erahnen...
4. Ich selber noch in meiner Arbeit stecke und diese These vielleicht deshalb nicht wirklich annehmen kann
5. Ich kann keine Logik erkennen, 'nur' eine Zusammenführung fremder Gedanken, die er dann für seine Holons benutzt...
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Ich fände es interessant zu sehen, wie er Schritt für Schritt sich diese Holons erdacht hat/ seine Idee - von seinem tiefsten Inneren heraus oder sich belesen mit Literatur und dann alles zusammen gewürfelt... Seine Biographie wäre auch noch dienlich...und, und, und
Also sein tiefes Denken interessiert mich... - aber ich bin mit Wittgenstein voll ausgelastet...
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Also, das mit den Holons, das entspricht bisher schon recht gut meiner eigenen Vorstellung. Nur dass das bei mir bis jetzt nicht Holon hieß. Das hatte gar keinen Namen. Aber egal, Holon ist so gut wie alles andere, warum nicht, irgendwie sollte man es schon benennen, um nicht jedesmal wieder von vorne lostheoretisieren zu müssen, denke ich.
Dass eine Lebenserfahrung bzw. Bewusstseinsstufe auf den bisherigen aufbaut und sich somit weiterentwickelt, dass eine Kontakt- bzw. Verständnismöglichkeit von oben nach unten gegeben ist, das sehe ich auch so. Auch dass man erst die "unteren" Phasen durchlaufen muss, ehe man bewusstseinsmäßig Zugang zu den darüber liegen haben kann, ist schlüssig und logisch.
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht sehr viel Ahnung von den klassischen Theorien der allgemein bekannten und "bedeutenden" Philosophen habe. Bin allerdings immer mal wieder positiv überrascht, wenn ich irgendwo lese, der oder jener sei dieser oder jener Meinung - und die entspricht dann rein zufällig meiner persönlichen Überzeugung, die ich mir im Laufe der Zeit so nach und nach selbst zurecht gebastelt habe.
Was mich fasziniert in Taxines letztem interessanten Résumé ist die Passage: "der Schreck, zu erkennen, dass man stirbt". Das ist ein faszinierendes Thema, dazu gäbe es sicher einiges zu sagen. Warum eigentlich "der Schreck"??? Stimmt schon, für die meisten ist es einer. Aber warum denn ? Sterben ist schließlich genauso natürlich wie geboren werden. Sozusagen Geburt rückwärts. Was ist dieser Schreck ? Angst vor dem Unbekannten? Angst davor, Bekanntes und Geliebtes zu verlassen oder zu verlieren? - Pardon, das hat jetzt vielleicht nichts direkt mit Wilber zu tun. Ich halt schon wieder die Klappe. Und lese weiter mit.....
Danke für dieses Thema übrigens. So ganz global und allgemein. Ich finde es sehr interessant und spannend!
Also interessant finde ich die vier Personen. Vor allem Meister Eckehart... Sicherlich hat Ken Wilber viele gute Gedanken verwoben und zu Holons verstrickt und er ist ein intelligenter Mann. Aber das 'einfache' Menschen seine Gedanken wirklich tief begreifen, ohne so belesen zu sein, das bezweifel ich stark. Sie folgen ihm wie in Stargate Universe... (='fanatische' Fans) Also ich bleibe bei den ollen Griechen...
Lennie deine Gedanken über den Schreck klingen interessant. Muss ich gleich an das Bild von Munch denken.
Der Bezug des Menschen zu Orten und durch Orte zu Räumen beruht im Wohnen. Bauen/ Wohnen/ Denken - Heidegger Martin
Zitat von Lennie
Was mich fasziniert in Taxines letztem interessanten Résumé ist die Passage: "der Schreck, zu erkennen, dass man stirbt". Das ist ein faszinierendes Thema, dazu gäbe es sicher einiges zu sagen. Warum eigentlich "der Schreck"??? Stimmt schon, für die meisten ist es einer. Aber warum denn ? Sterben ist schließlich genauso natürlich wie geboren werden. Sozusagen Geburt rückwärts. Was ist dieser Schreck ? Angst vor dem Unbekannten? Angst davor, Bekanntes und Geliebtes zu verlassen oder zu verlieren? - Pardon, das hat jetzt vielleicht nichts direkt mit Wilber zu tun. Ich halt schon wieder die Klappe. Und lese weiter mit.....
Ich finde deine Gedanken auch sehr interessant; genau diese Fragen habe ich mir nämlich auch gestellt. Also nur keine falsche Scheu, liebe Lennie.
Vielleicht kann darauf ja noch mal näher eingegangen werden.
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[i]Poka![/i]
So... dann also schrittweise:
An Roquairol: Dank dir, Liebelein.
Lieber Patmos: Reisen hilft nur, wenn's ins Innere geht, um die Müdigkeit zu überwinden. Danach auf Zypern entspannen.
Liebe marlenja, lieber mArtinus: Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, in diese Zusammenfassungen hineinzufinden, solange man nicht den Bezug, einen eigenen Einblick in das Wilber-Thema hat.
Martinus, "Eros, Kosmos, Logos" ist Wilbers Opus magnum, die "Halbzeit der Evolution" ist nur ein Teilgebiet, aber mit diesem anzufangen ist bestimmt nicht verkehrt, da Wilber auch häufig auf seine Bücher verweist.
Liebe Bea: Die spirituellen Denker kannst du dir ja in Schrift und Wort besorgen. Wilber zitiert sie auch (ich werde nachher, wenn ich Zeit habe, gerne ein paar Ausschnitte hier einstellen.)
Das Holon ist bereits in seinen Eigenschaften durch Aristoteles geprägt, der schrieb in seiner Schrift von der Seele:
Jede neue Stufe besitzt die wesentlichen (aber nicht die nebensächlichen) Züge der vorangehenden, darüber hinaus aber noch eigene charakteristische Wesenszüge, die es in der vorangehenden Stufe nicht gibt, auch wenn die beiden Stufen eine gemeinsame Grenze haben.
Du kannst dir alles, was Gedanke, Bewusstsein, Selbst, Mensch, Natur, Stern, usw. als Holon übersetzen. Jede Entwicklung, die du dir vorstellen kannst.
Zitat von Bea
3. Ich der Meinung bin, dass rationales Bewusstsein möglich ist - also man kann das zentaurische erahnen...
Dass rationales Bewusstsein möglich ist, stellt ja keiner in Frage. Wenn du aber das zentaurische erahnen kannst, bist du schon in der Zwischenstufe von rationalem zum zentaurischen Bewusstsein. Solange du im rein rationalen Bewusstsein bist, hältst du dieses für absolut, bis sich dein Denken, Bewusstsein für den nächsten Welt-Raum öffnet.
Du musst es einfach auch im Hinblick auf Signifikat, Signifikant und Referent sehen. Oder stell' dir Holons oder die Bewusstseinsstufen ganz einfach (erst einmal) als Welt-Räume vor. Referenten existieren nur in entsprechenden Welt-Räumen. Und Welt-Räume sind nicht willkürliche Deutungen eines vorgegebenen monologischen Kosmos. Sie reichen genauso weit wie die Tiefe, die sie erfassen können. Darum kannst du auch nichts erahnen, was du nicht kennst oder voraussetzt.
Liebe Lennie: Auch dir erst einmal vielen Dank. Wilber ist im Thema "Schreck" auch ausführlicher. Nachher, wenn ich mehr Zeit habe, werde ich auch darauf näher eingehen.
Bis später
liebe Grüße
Taxine
Art & Vibration