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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#31

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 12.01.2008 15:35
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Ich mag Sartres Romane. "Der Ekel" hat mir damals gut gefallen, auch seine Stücke. "Geschlossene Gesellschaft", "Das Spiel ist aus" ... Schöne Sachen.

Ich will bald auf jeden Fall "Die Mandarins von Paris" lesen und noch einmal einen Blick in ihre Memoiren werfen.

"Alle Menschen sind sterblich" interessiert mich ebenfalls!



Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 12.01.2008 15:40 | nach oben springen

#32

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 17.01.2008 22:35
von Martinus • 3.195 Beiträge

Jetzt ist der Vierteiler gelaufen: "Krieg und Frieden". Die beiden letzten Folgen haben mich schon mehr mitgerissen. André's Erkenntnis zur Vergebung hat mich dazu veranlasst, den Roman bei Gelegenheit zu lesen. In der dritten Folge war besonders das Pokerspiel (mit Nikolaij) spannend. Natascha wirkte im Film allgemein blass.




„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
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#33

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 02.03.2008 16:36
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Gedanken zu Schlingensiefs „Menu Total“:


Auch, wenn sogar der Regisseur selbst erklärt, dass das Ganze, sobald man sich als Zuschauer auf die Bilder eingelassen hat, eine groteske Komödie wäre, über die man herzhaft lachen sollte, bewirken diese Bilder eine erstaunliche Interpretationsfreude und Befremdlichkeit.
Wim Wenders hat bereits nach zehn Minuten den Vorführraum verlassen, andere folgten ihm, ich dagegen finde den Film recht beeindruckend. Dieser surreale bis expressive Ausdruckskraft, die darin enthaltenden Schreie, das Groteske und doch nicht so abwegig Groteske ist gelungen.
Hier sind recht viele Szenen aneinander gereiht, die in ihrer Bildsprache sofort wirken. Eine Ansammlung von Ballast, Ängsten, Frustrationen und auch, man möchte es kaum glauben, Hoffnung. Da ist der Junge (Helge Schneider), der sich in seinen Ängsten wälzt, seine Familie, die auf dem Feld in ihren alten Naziuniformen tanzt (damit das familiäre Picknick in seiner Harmonie entweiht), die entblößte Mutter, bandagiert in ihre Verletzungen – das Opfer der Gewalt, die Verbindung zwischen Mutter und Sohn im Ödipuskomplex (denn der Sohn schreit laut und gequält nach ihr und tötet später den Vater, befreit sich und die Mutter, ohne tatsächlich wirkliche Freiheit zu bewirken). Das ganze Gesicht der Mutter ist bandagiert, damit wirkt sie gleichzeitig fremdartig und neutral. Man kennt keinen Gesichtsausdruck, keine Mimik, außer die ängstlich aufgerissenen Augen, weiß nicht, ob sie schön oder hässlich, alt oder jung ist. Sie ist das Neutrum, das Mitleid bewirkt, nur, weil man den Schmerz ihrer Verletzungen erahnt, über denen sich ständig der Vater wälzt.
Das Feld: Ein Wirrwarr an Bildern. Helge Schneider und der bärtige Grotesktänzer, die verfolgt von der verrückt gewordenen Welt (hier die Menschen in Krankenhauskleidung mit nacktem Gesäß, damit eindeutig Verrückte, die mit erhobenen Armen hinter ihnen laufen und immer wieder in sich zusammenbrechen, wie Geister) davon schlendern, daneben die richtige, nicht weniger absurde Welt mit ihren alltäglich Verrückten, die zerstörte Mutter und der zerstörende, brutale Vater (das Tier und das Opfer seiner Eltern) und die Menschen im „deutschen Spiel“ tanzend, zackig redend, die übertrieben barsche Beifallsbezeugung, Ausdruck der Rolle des Vaters und der Mutter und der weiter gegebenen "Generations- und Volkskrankheiten".
Auch bewegend, die Mutter, die nach dem Tod des Vaters, der sie, obwohl sie gebrochen war, ständig benutzt hat, die in ihrem Leid und verfolgt von ihren Dämonen in dieser Qual gefangen ist, in der gleichen Stellung kreischt, als würde sie immernoch von ihrem brutalen Mann bestiegen, die damit durch den Tod ihres Mannes nicht befreit ist, sondern gleich einer ewigen Selbstbestrafung für immer zerstört bleibt.
Der Film ist in zwei verschiedene Welten geteilt, einmal die innere, die immer wie eine absurde Traumsequenz wirkt (die Menschen auf dem Feld, die verschiedenen Rituale) und die äußere, das Absurde und Kranke der wirklichen Welt (das Nazispiel, die Gewalt, der nicht verkraftete Krieg). Dadurch wird ein Hin- und Herschwingen ermöglicht, der Film kreist trotz seiner zerrissenen Bilder immer um sich selbst und dringt gleichzeitig in sein eigenes Innere.
Ein Bruch an Tabu, besonders die „Kotzszene“ - hier für mich der an der Welt erstickende Mensch, der für das stets intim Verwerfliche, Versteckte und Entblößte in den verdorbenen Hinterzimmern steht, der versucht, ebenso gefräßig wie seine Umwelt zu sein und in seinem Ekel davor alles wieder aus sich herauswürgt. Das alles verdeutlicht durch das Ritual mit dem nackten Hintern, die Gemeinschaft, der Gleichklang, die völlig absurde "Zärtlichkeit" mit dem Klatsch auf die Backen, die eindeutig einem Sadomasochisten gehören, dieser selbst verwirrend, wo er dann den bärtigen Mann beschläft, der in Frauenkleider steckt. Ein Bild, das den sexuellen Trieb verdeutlicht, der den Menschen nicht anblickt, sondern sich an ihm lediglich vergeht, das Hervorheben des "Quälenwollens", vielleicht, um die eigenen Qualen zu verdrängen oder nicht selbst gequält zu werden. (Möglicherweise sind in dieser Szene auch die Ängste vor den Abnormalitäten verarbeitet, z. B. die bärtige Frau.) Grundsätzlich tritt das Gefräßige, das Fressen in der Gier hervor und der darauf folgende Ekel vor der Welt und sich selbst, verdeutlicht durch das Hervorwürgen. Auch der Zwang „Friss das Fleisch!“, dieser Kannibalismus, wo der Mensch auch sich selbst auffrisst und alle, die nicht das Raubtier in sich verspüren, daran zugrunde gehen oder in der Irrenanstalt landen, auch allgemein verrückt werden. Sie verfallen in diese grotesken Darstellungen und in die verschiedenen Manien. Der echte Wahnsinn draußen ist das Gegenstück, weil er mehr Obskures enthält, das aber erschreckend wirklich angenommen werden kann, man wundert sich hier weniger, dagegen bildet das nicht ganz so Grausame immer die innere Welt, das ins Bild gefasste Erlebte, vielleicht die Ansicht der Welt aus den Augen der Menschen, der hier verdrängt, geblendet ist, die Welt durch den Schleier des Ertragbaren betrachtet. Schließlich endet alles im Tanz mit den Fragen: Gibt es Ekel? Gibt es Einsamkeit? Die Antwort der Menschen darauf ist verneinend.
Zurück bleibt man mit einem seltsamen Gefühl, mit einem Schauer über den Rücken, während der Kopf rattert, ordnet, was er da gesehen hat. Man findet natürlich und zum Glück keine eindeutige Antwort.



Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 13.10.2008 22:33 | nach oben springen

#34

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 06.03.2008 23:04
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Habe gerade "The Flat" von Jan Švankmajer gesehen.

Seine Animationsfilme sind herrlich.
Dimensions of Dialogues (mittig)

oder seine FOOD-Filme:
Breakfast & Lunch (Teil 1)
und Lunch (Teil 2) & Dinner




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 05.05.2009 18:27 | nach oben springen

#35

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 25.07.2008 19:55
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Heute übrigens ein schöner Arte-Abend:
Zuerst Bruno Ganz in "Ein starker Abgang" um 21 Uhr, danach dann eine Dokumentation über Marcel Proust, dabei Gespräche mit Zeitzeugen, unter anderem mit Jean Cocteau.
Na, dafür schmeißt man die Kiste doch gerne an.



Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 25.07.2008 19:57 | nach oben springen

#36

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 26.07.2008 00:28
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Das hat sich aber wirklich gelohnt. Nicht nur, dass ich Marcel Proust in mein "Heft" skizziert habe, nein, zuvor, der Film mit Bruno Ganz war ... einfach wunderbar.
„Ein starker Abgang“, nicht umsonst. Schön, bereits am Anfang die Szene, als er, aufgrund seiner Magenschmerzen (die nicht eigentlich Schmerzen sind, sondern so ein Druck, ein Grummeln) zum Mediziner geht, der ihn untersucht und sich verzweifelt gegen seine kleinen Gehässigkeiten wehren muss, und dann sagt, nachdem dieser ihm erschöpft ein paar Pillen verschreibt:
„Wieso soll ich die jetzt nehmen? Ich denke, Sie wissen nicht, was ich habe!“

Da fällt einem selbst direkt ein: Oft erlebt. Zu oft eigentlich.

Oder Ganz weiter: Eine Geschichte ist immer so gut, wie der böse Bube darin.
Es geht übrigens um einen etwas zynischen und mürrischen Schriftsteller, der Magenprobleme hat und darum nun eine Ernährungsberaterin (Monika Bleibtreu, toll gespielt) an die Seite gestellt bekommt. Sie begleitet ihn auf seinen Lesungen, und wo er befürchtet hat, dass sie ihn, wenn er sich eine Zigarette ansteckt, wie "das jüngste Gericht anblicken wird" und nur über seinen Tod zulassen möchte, dass sie ihn begleitet, hält es der Verlag doch tatsächlich für ratsam. Und so ist sein Ärger und ihr Verständnis nun Seite an Seite unterwegs.
Haben Sie sich beruhigt?
Ich war nie ruhiger.
Es war herrlich, wie Sie da im Zorn noch so gut agieren konnten…


Natürlich ist vorprogrammiert, dass Bruno Ganz unausstehlich ist, und Monika Bleibtreu geschickt darauf eingeht. Sie meistern diese verzwickten Lagen geduldig und sympathisch. Weil Ganz, als Mürrischer, nun ständig auf seine Ernährung achten muss, nutzt er natürlich jede Gelegenheit, um sich dem "Programm" zu entziehen. Da spricht ihn eine Frau auf einer Lesung an und wirft mit subtilen Wortschöpfungen um sich, bis er es nicht mehr aushält und sie kurzerhand zum Essen einlädt, um endlich wieder ein in seinen Augen vernünftiges Mahl zu verzehren. Das Gespräch der beiden dann, während Ganz sich eine Haxe bestellt:
Die Frau:
"Wenn ich Ihre Bücher lese, kann ich mir richtig vorstellen, wie Sie da vor der Schreibmaschine sitzen!" (frei)
"Schreiben", so Ganz dann "hat tatsächlich nicht immer mit Denken zu tun. Es hat manchmal etwas Mechanisches…"
"Sie meinen, es schreibt!" sagt die Frau und lächelt breit.
Ganz darauf: „Nein, nein. Ich schreibe!“

Solche Szenen sind im ganzen Film verstreut. Sie hier festzuhalten, fällt schwer, weil man ja nicht ständig sitzt und stenographiert. Aber, einige habe ich im Gedächtnis.
Zum Beispiel, als er über die moderne Literatur redet:
(sehr frei) "Die Spiegel-Liste der führenden Bestseller besteht aus Kinderbüchern. Weil das Land längst den Geist aufgeben hat…"

Als Ganz den Mitarbeiter des Verlags, der sie begleitet, fragt, ob er einmal überlegt hat, ein Buch zu schreiben, zitiert er ein paar seiner Gedanken:
In etwa: "Wir leben unsere Leben. Aber zumeist sind wir immer bedrückt. Als wären über uns immer nur Wolken. Aber über den Wolken ist immer die Sonne."

Nachdem Ganz auf Verliebtheiten etwas höhnisch reagiert, fragt ihn die Ernährungsberaterin:
„Was ist? Ertragen Sie es nicht mehr, wenn andere glücklich sind?“
Ganz dann: „Oh... Vorsicht. Es werden mehr Tränen über erhörte Gebete vergossen, als über nicht erhörte.

Überhaupt fand ich die Unterhaltungen immer herrlich:
"Glauben Sie, dass Sie mit ihrer Kettenraucherei trotzdem später sterben, als wir anderen, langweiligen Menschen?" fragt die Ernährungsberaterin ihn im Auto.
Ganz: "Tot ist tot, egal, wer man war. Oder sagen Sie mir gerade heraus, dass ich in die Hölle komme, nur weil ich bin, wie ich bin?"
Sie so schön darauf:
"Ich sprach nicht vom Tod, sondern vom Sterben."

Oder ironisch von Ganz an die Ernährungsberaterin:
„Dass Sie ein Handy haben, verstößt das nicht gegen eines Ihrer zwanzig Gebote?“

Man sieht, wie diese beiden, so verschiedenen Menschen, langsam aufeinander zugehen, einander näher kommen. Die Ernährungsberaterin raucht eine Zigarette, Ganz verzichtet auf bestimmte Speisen.

Er versteht am Ende noch nicht, dass sie trotzdem recht hat, wenn sie sagt, dass sein Magenproblem durch seinen Ärger und seine Einsamkeit kommt. Er weiß in diesem Moment bereits, dass er Krebs hat und verfällt darauf wieder in seinen Frust. Doch am Bahnhof, kurz bevor sie sich zunächst trennen, sagt er zu ihr:
"Ich gehe aufrecht in den Tod, weil ich nicht auf diese zahlreichen metaphysischen Geschichten gehört habe, die einem den Tod erleichtern sollen…"

Er wirft ihr ihre unabsichtliche Überheblichkeit, damit ihren Hochmut vor, womit er sie auch im Inneren trifft und zum Nachdenken bewegt. Sie ist genauso einsam wie er selbst und blickt doch, weil sie ihm Ratschläge zur Ernährung erteilt, auf ihn herab. Letztendlich findet er durch eine Auseinandersetzung mit seiner Haushälterin wieder in das vorher aufgebaute angenehme Leben zurück.

Auch toll, die Musikgestaltung, das "Gitarrenspiel" von Neil Young. Erinnert natürlich sofort an diesen wunderbaren Schwarzweißfilm „Dead Man“, wobei ich denke, dass das sicher beabsichtigt ist. Großartiger Film. Nicht aufdringlich. Alles ganz schlicht und sehr feinsinnig.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 26.07.2008 02:54 | nach oben springen

#37

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 26.07.2008 15:28
von Martinus • 3.195 Beiträge
Zitat von Taxine
"Die Spiegel-Liste der führenden Bestseller besteht aus Kinderbüchern. Weil das Land längst den Geist aufgeben hat…"



Die sog. "Kinderliteratur", wie sie im Film genannt wurde, war "Herr der Ringe", "Die Chroniken von Narnia" und "Harry Potter"
Nun, der alternde Schriftsteller sprach sogar von "Verblödung", wenn ich mich recht entsinne.

Im Film über Proust wurde ja auch gezeigt, wie sich Proust zwecks Schalldämpfung Korkplatten an die Wände machen ließ.Schon extrem. Du hast mir ja schon mal davon erzählt, Taxine. Ich denke, wenn ich mal den ersten Proust-Band gelesen habe und auf den Geschmack gekommen bin, dass ich dann vielleicht alle Bände lese. Bloß wann? Ich hoffe, die Zeit wird kommen. Sehr neugierig bin ich auf Proust geworden, durch eine Folge von "Literatur im Foyer (SWR/3Sat), in der es nur um Proust ging. Im Herbst 2008 soll auch das Mammutwerk über diesen Ausnahmeschriftsteller von Jean-Yves Tadie erscheinen.

Liebe Grüße
Martinus



„Wäre die Erde eine Bank, dann hättet Ihr sie bestimmt schon gerettet!" (Greenpeace)
zuletzt bearbeitet 26.07.2008 15:42 | nach oben springen

#38

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 13.10.2008 22:25
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Es ist noch gar nicht so lange her, da las ich ein Interview in Buchformat von ihm ("Im Schatten meines Vaters"), und hatte es bewegt weggelegt. Darin sprach Guillaume Depardieu von den Schwierigkeiten der Beziehung zu seinem Vater, erzählte von seiner verkorksten Kindheit, seiner Jugend und den Nachfolgen seines schrecklichen Motorradunfalls, wo er durch die Operation am Knie, das sich danach entzündet hatte, gegen den Rat seiner Ärzte das ganze Bein amputieren ließ, nur um dem Schmerz zu entkommen. Er sprach über sein unstetes Leben, über die Drogensucht und die Liebe und Unfähigkeit zur Liebe. Am Ende des Buches wirkte alles sehr hoffnungsvoll und optimistisch.

Zitat von Im Schatten meines Vaters
Reporter: Wovor hast du denn Angst?
Guillaume: Ich habe Angst, weil ich das, was ich längst hätte tun sollen, jetzt erst begonnen habe. Es ist mir leichter gefallen, mit dem Trinken aufzuhören, als das zu machen, was ich schon immer machen wollte. Darin besteht die Herausforderung.
Reporter: Wie viel Zeit nimmst du dir?
Guillaume: Genau da liegt das Problem. Ich habe keine Zeit mehr. Ich hatte mir zu viel Zeit gelassen. Sagen wir mal (lacht), dass ich mein Leben immer noch als Baustelle betrachte, und wie das nun mal so ist, weiß man ja bei einem anspruchsvollen Werk nie so recht, wann es fertig ist!



Mensch, dachte ich nach dem Lesen so bei mir, vielleicht kommt der Mann wieder auf die Beine. Einige Filme, in denen er gespielt hat, waren großartig. Ich erinnere mich an "Pola X". Jetzt ist er doch tatsächlich gestorben, erlag heute mit seinen 37 Jahren einer Lungenentzündung (die durch ein Virus ausgelöst wurde).
Wenn ich so überlege, dann wirkte sein ganzes Leben wie ein Rausch, wie die Machtlosigkeit, Zufriedenheit oder Erfüllung in dem, was er tat, zu finden, unfähig, dem mächtigen Schatten seines Vaters zu entkommen. Nach dem "Hoffnungsschrei" des Interviews, nach all diesen Schreien nach Liebe und Hass, nach Gerechtigkeit und dem Leben, nach all dem Gebrüll der Wut, die hinter jedem seiner Worte lag, spürte der Leser eine tiefe Beklemmung. Ein Jahr später wird er wegen Trunkenheit am Steuer erneut ins Gefängnis gesperrt, Gitter, die er gut kennt (Raubüberfall). Seine Frau verlässt ihn, Prüfung über Prüfung. Und gerade, als sich Vater und Sohn ein bisschen genähert haben, stirbt er. Tragisch.




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 19.10.2010 16:49 | nach oben springen

#39

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 05.05.2009 18:33
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge
Auf in eine lange Filmnacht (die bis in die Ewigkeit dauert oder je nachdem, wie Youtube die Filme im "Programm" belässt.

Hier kann man z.B. Jan Svankmajers surrealen Film "The Flat" im Gesamten sehen.

Teil 1 & Teil 2



Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 05.05.2009 18:44 | nach oben springen

#40

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 21:45
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Für alle Tarkowskij-Fans - die Liste der noch folgenden (verdammt viel zu spät gesendeten) Filme ("Andrej Rubljow" und "Solaris" kamen schon)... immer Sonntags auf MDR:

Sonntag, 19.07.2009, 1.25 Uhr - "Der Spiegel"
Sonntag, 26.07.2009, 1.15 Uhr - "Iwans Kindheit"

Sonntag, 02.08.2009, 1.00 Uhr - "Stalker"

Warum gibt es keinen Sender, der die Filmemacher rund um die Uhr bringt? So pro Filmemacher einen Sender und von morgens bis abends bis in die Nacht dann ein Film nach dem anderen... Das würde mir das Fernsehprogramm wirklich wieder schmackhaft machen, stattdessen giert man nach solchen, so selten gezeigten Glücksmomentsfunken...




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 15.07.2009 21:46 | nach oben springen

#41

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 22:12
von LX.C • 2.821 Beiträge

Über Rio Reiser und die Ton Steine Scherben läuft zurzeit eine neue Doku in den Kinos. Bestimmt auch ein geiler Trip.


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[i]Poka![/i]

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#42

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 22:16
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Rio Reiser - spannend. "Macht kaputt, was euch kaputt macht!"




Art & Vibration
zuletzt bearbeitet 15.07.2009 22:16 | nach oben springen

#43

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 22:24
von LX.C • 2.821 Beiträge

Von 2006 gibt es auch einen Debütfilm über Rio Reiser, gemischt mit Doku-Schnipseln, "Alles Lüge";
Der hatte meine Liebe noch mal so richtig entflammt:

http://www.daserste.de/debut/film_dyn~id,qg963csed0mnnfz4


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 15.07.2009 22:24 | nach oben springen

#44

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 15.07.2009 22:26
von LX.C • 2.821 Beiträge

Solaris und Stalker fand ich übrigens sehr ermüdend. Aber du weißt ja, ist nicht so meins.


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[i]Poka![/i]

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#45

RE: Film- und Filmemacher

in Gespräche über Kunst und die Welt 31.08.2009 17:47
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Für Hamsun-Fans: Der Film "Segen der Erde" in Arte um 23.30 Uhr.




Art & Vibration
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