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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#46

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 06:29
von Zypresserich (gelöscht)
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In meiner Nachbarschaft haben sich 4 Häuser gestern nicht an die Ausgangsbeschränkungen gehalten: Besuche durch Haushaltsfremde, Grillen hinter dem Haus, Gartenarbeiten mit angereisten Eltern etc. Ich sollte mich zum Ordnungshüter ausbilden lassen. - Wenn an Ostern schönes Wetter, bricht in D die Anarchie aus, ich sax Euch.

Tiger im New Yorker Zoo mit Coronavirus infiziert. Hund in Hongkong auch: https://www.tagesschau.de/ausland/corona...ragung-101.html

Ich möchte bei dem, was uns in D bevorsteht, kein entscheiden müssender Arzt sein wollen: https://www.tagesschau.de/inland/corona-...edizin-101.html - Und natürlich nicht selbst so erkranken, dass ich beatmet werden muss, gemeinsam mit 10 anderen, und es ist gerade nur noch 1 Gerät frei.

Das Schlimmste kommt noch.

Boris Johnson nach 10 Tagen Symptomen und immer noch Fieber jetzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Uah, man kann ja fast nichts anderes mehr lesen und denken.

zuletzt bearbeitet 06.04.2020 06:48 | nach oben springen

#47

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 10:09
von Salin • 511 Beiträge

Leere Pfandflaschen bei Sitzbänken und Papierkörben, die einst am nächsten Morgen verschwanden, häufen sich nun, bis die Stadtwirtschaft kommt, d. h. Flaschensammler trauen sich da nicht mehr dran, trotz der derzeit schnell verdienten Münzen. Auch die Bettler – in dieser Stadt wohl ausschließlich Roma vom östlichen Balkon – vor Supermärkten und anderen besonders frequentierten Punkten sind nach der Winterpause im Januar und Februar (schon vor den Grenzschließungen) nicht mehr zurückgekehrt.

Im Hamburg wird ja entgegen der RKI-Empfehlung obduziert, während Schleswig-Holstein wie das RKI jeden Toten und positiv Getesteten als COVID-19-Toten zählen, selbst wenn dieser keinerlei oder nur leichte Symptome aufwies. Die reale und nicht vom RKI veröffentlichte Zahl reduziert sich so in Hamburg um 43%.
Ich kann mir vorstellen, dass bei der Panik, die aktuell verbreitet wird, mehr Leute an Herz- und Kreislaufproblemen sterben als in früheren Jahren. Eine Maske würde dieses Risiko wohl eher verstärken, zumal es in diesen Wochen langsam wärmer wird.

Wird in den Nachrichtenstudios und bei Gesprächen wie zum Beispiel Talk-Shows im griechischen TV Mund- und Nasenschutz getragen?

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#48

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 17:20
von Salin • 511 Beiträge

Der seit Jahrzehnten landesweit bekannte Wolfgang Wodarg schrieb heute auf Twitter:
"meine homepage wurde ausgeschaltet"
Gemeint ist wodarg.com.

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#49

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 17:51
von Taxine • Admin | 6.671 Beiträge

Wodarg hat sich vermehrt kritisch geäußert und schon von Beginn an interessante Sachen gesagt. Zunächst wurde versucht, seine Ansichten zu diffamieren und zu widerlegen, nun das. Ich hatte mir die Mühe gemacht, die kritischen Ausführungen über ihn zu lesen. Die übliche Taktik an viel Geschwafel. Nichts konnte widerlegt werden. Am Ende kam nur heraus, dass er unrecht hat.
Der Journalismus arbeitet mittlerweile mit zu viel Effekthascherei, die dann zu leicht durchschaubar ist. Der normale Durchschnittsbürger mag darauf hereinfallen, Menschen, die sich mit der Materie tiefer auseinandersetzen, nicht mehr. Die Taktiken der Medien sind schließlich seit der BILD-Zeitung bekannt und auch nicht wesentlich besser geworden. Es herrscht nur mehr Streuung und eine Ausrichtung darauf, jeden Charakter und Interessierten irgendwie zu bedienen. Die einen wollen es wissenschaftlicher, die anderen bunt und lebendig, die nächsten politisch. Die Grund- und Kernaussagen stimmen jedoch immer überein. HIer schlagen alle auf die gleiche Trommel.

Daher finde ich alle Virologen, Ärzte und Forscher großartig, die über ihren Schatten springen und gegen den Mainstream schwimmen. Sie riskieren damit einiges für die Aufklärung. Und ich, ohne Medizinstudium, bin dankbar, dass einige wenigstens den Mund aufmachen. Viele schweigen auch nur, selbst wenn sie die mediale Panikmache nicht unterstützen. Wodarg ist einer von denen, die auf die Medienlügen verweisen. Und solchen Menschen, eben weil sie viel riskieren, glaube ich eher als einem Drosten.

P. S. Bedenklich bleibt dabei die Kontrolle und Zensur des Internets. Wenn der digitale Zugang wieder eingeschränkt wird, ist auch die Selbstinformation wesentlich schwieriger. Hätten wir nur das Fernsehen, wären wir weiterhin blind und stumm.




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#50

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 18:01
von Taxine • Admin | 6.671 Beiträge

Zitat von Salin im Beitrag #47
Wird in den Nachrichtenstudios und bei Gesprächen wie zum Beispiel Talk-Shows im griechischen TV Mund- und Nasenschutz getragen?


Ist das im deutschen Fernsehen so? Wie gesagt, ich tue mir das Fernseh-Geschwafel nicht an. Da bin ich unter den Griechen auch mittlerweile nicht mehr die einzige. Meine Nachbarn schalten den Mist wegen falscher Propaganda und Panikmache ebenfalls nicht mehr ein. Wir informieren uns alle ausschließlich über das Internet. Das kann ich auch nur jedem empfehlen.




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#51

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 06.04.2020 19:31
von Salin • 511 Beiträge

Auch wir leben hier TV-Geräte-frei. In den Onlineausgaben einiger Zeitungen sind hin und wieder TV-Fotos zu sehen, jüngst von Anne Will & Co., bislang ohne Maske, die aber selbst für uns noch keine Pflicht ist.

In Griechenland habe ich eben bei Skai und ANT1 reingeschaut und sah in den Studios keine Journalisten mit Mund- und Nasenschutz, auch wenn sie nebeneinandersitzen oder sich mit drei Meter Abstand gegenüberstehen. Unter freien Himmel tragen sie aber Masken, wie auch andere "wichtige Personen", als wäre es umgekehrt nicht sinnvoller, wenn es primär um Schutz geht. Personal, das Nahrungsmittel ausliefert, trägt Schutzanzug und Maske.

Jene Praxis in-house unter Kollegen ohne Maske erinnert an eine Klinik in Brandenburg, wo bei Patientenkontakt Maske getragen wurde, in Verwaltungsräumen, wo man unter sich war, aber nicht. Über dortige Mindestabstände ist nichts berichtet worden, doch nun wurde ein Drittel der Belegschaft positiv getestet.

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#52

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 08.04.2020 17:44
von Salin • 511 Beiträge

Bis vor kurzem nannte Merkel als Zielmarke für die Lockerung der Kontaktsperren eine Verlangsamung der Ansteckungsdynamik auf eine Verdopplung in über zehn Tagen. Kanzleramtsminister Helge Braun korrigiert dies inzwischen auf deutlich über zehn Tage.
Nun sagt eine Regierungssprecherin, diese Kennziffer sei nur eine von mehreren Parametern und weigert sich die zusätzlichen Parameter zu nennen.

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#53

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 09.04.2020 11:07
von Salin • 511 Beiträge

Zwei Entwicklungsökonomen der Uni Göttingen haben eine Schätzung der tatsächlichen COVID-19-Fälle veröffentlich:
https://idw-online.de/de/news744304

Deren Märzschätzungen mit verstetigten Zahlen hochgerechnet, hätten bis Ende Sommer in Spanien 95% den Virus hinter sich, in Italien 90%, GB 63%, USA 63%, Deutschland 12% und Südkorea 0,9%. Wie in den beiden letztgenannten Staaten ist auch in Griechenland die Herdenimmunität in diesem Jahr recht unwahrscheinlich, weshalb man gespannt sein darf, wann die Besuchsverbote gelockert werden, wenn selbst die jungen Leute fürsorglich geschützt und daher nicht immun geworden sind.

zuletzt bearbeitet 09.04.2020 11:20 | nach oben springen

#54

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 00:21
von Taxine • Admin | 6.671 Beiträge

In Griechenland nun die offizielle Empfehlung, keine Masken und Handschuhe mehr zu nutzen. Es würde bei dieser Art Virus keinen Sinn machen. Unter der Maske bildet sich z. B. bei längerem Tragen vermehrt Feuchtigkeit, die dann empfänglicher für eine Menge Keime ist. Dazu der Verweis, dass die Leute die Masken dem medizinischen Personal überlassen sollen.
Die Erkenntnis kommt spät, wenn man bedenkt, dass viele Virologen und Mediziner bereits seit längerem darauf hingewiesen haben. (Ich meine solche, die nicht im Einklang mit politischen Maßnahmen stehen oder wie Drosten ständig ihre Meinung wechseln und anpassen.) Nun auch der offiziell zuständige Virologe hierzulande.

Auch in den Supermärkten zeigen sich deutliche Rückgänge an der Bereitstellung von Handschuhen und Desinfektionsmittel. Masken fehlen mittlerweile ganz. Der Markt, der als erster das volle Programm fuhr, verschwendet nun keine Ausgaben mehr an solche Vorsichtsmaßnahmen. Man bekommt einen Spritzer Desinfektionsmittel auf die Hand. Wahrscheinlich Restbestände. Lidl und andere verzichten ganz auf die vorher so hochgelobte Sicherheit.
Dagegen bleibt der Einlass für eine begrenzte Menge an Menschen bestehen, ebenso die Maskierung für das Personal. An der Kasse verweisen Striche am Boden auf den einzuhaltenden Abstand. Übertritt man die Linie unbedacht, erfolgt das Gekeife der Kassiererin, die einen ansieht, als würde man mit einer Handgranate jonglieren. Aber sie werden schon träger und abgestumpfter, die Leute. Auch ein Virus wird irgendwann Alltag, besonders, wenn die Schreckensmeldungen nur andere betreffen. Erstaunlich die geringen Infektionen in Polen, Nordmakedonien und co, die auf Ausgangssperren, soweit ich weiß, verzichten. Und auf den Straßen und Gehwegen wegeworfene Gummihandschuhe wie benutzte Präservative. Ein Hoch auf die vorbeugenden Corona-Maßnahmen, die nun anscheinend ihren Zweck verfehlt haben. Wer weiß, was noch alles "keinen Sinn" macht. Die Zukunft wird es zeigen.




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#55

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 06:19
von Zypresserich (gelöscht)
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Noch 1 Vorteil für mich entdeckt: der Betriebsausflug Mitte Mai findet nicht statt; somit muss ich nicht absagen und mir Fragen stellen lassen.

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#56

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 09:43
von Taxine • Admin | 6.671 Beiträge

Zwei einfache Nachrichten auf GMX, die es Wert sind, festgehalten zu werden. Die verschwinden ja auch immer täglich wieder.

Zitat
07:03 Uhr: Der Rückgang von Patienten in den Notaufnahmen alarmiert Mediziner. Chefärzte vom Nürnberger Klinikum warnen davor, wegen der Corona-Pandemie dringend notwendige Behandlungen aufzuschieben. Die Folgen seien für viele Menschen wahrscheinlich gefährlicher als das geringe Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.



Und zum Thema Drohnen. Das Virus ist eine gute Methode, die Überwachung erheblich zu verschärfen.

Zitat
05:05 Uhr: Die beiden großen Polizeigewerkschaften in Deutschland halten Drohnen für ein mögliches Instrument, um Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise zu überwachen. "Wenn Sie sich als Polizei bei gutem Wetter einen Überblick über eine Grünfläche oder einen Park in einer Großstadt verschaffen wollen, dann kann eine Drohne ein sinnvolles Mittel sein", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der Deutschen Presse-Agentur. Drohnen könnten auch zur gezielten Ansprache von Gruppen genutzt werden.

(...) In einigen Bundesländern - unter anderem in Nordrhein-Westfalen - hat die Polizei bereits Drohnen genutzt, um Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zu kontrollieren und durchzusetzen. Bislang sind das aber Ausnahmen.


(Alle Zitate stammen von GMX.)

Dazu werden Menschen aufgefordert, freiwillig eine App zu nutzen, die alle Körperdaten durch Nutzung von Fitnessbändern und Smartwatch aufzeichnet und weiterleitet. Anhand der Parameter soll dann errechnet werden können, ob möglicherweise eine Infizierung vorliegt, z. B. erhöhter Puls, veränderte Schlafgewohnheiten und ähnliches, also im Grunde das, was auch Hinweis auf alle möglichen anderen Dinge sein kann. Die App dient nicht als Tracking. Das macht in Deutschland und anderen europäischen Ländern wohl keinen Sinn. Sie dient der reinen Überwachung und Datenerfassung, wobei betont wird, dass der Vorgang nicht anonym, sondern pseudonym stattfindet. Man weiß entsprechend, vom wem die Daten stammen, gibt aber den Namen nicht bekannt, wenn es um die Auswertung geht.
Sonst noch was? Wahrscheinlich geht es darum, noch mehr Infizierte auflisten zu können, obwohl die Zahlen nichts aussagen und nur der Panikmache dienen. In Griechenland wurden auch Tote unter die Coronaopfer gezählt, die an anderen Folgen gestorben sind und was durch die Angehörigen bestätigt wurde. In anderen Ländern wurden Tote benannt, die noch lebten oder ein Toter musste für zwei gezählte Namen herhalten, wobei das Bild übereinstimmte. Es gilt, so viele Infizierte und Todesfälle zu erfassen, wie möglich. Mehr Zahlen, mehr Möglichkeiten, Maßnahmen durchzusetzen, z. B. die so ersehnte Impfung. Wer hier glaubt, mit der App etwas für die Eindämmung der Pandemie zu tun, muss einen Hirnschaden haben oder darauf stehen, sich kontrollieren zu lassen. Ich bezweifle, dass die Daten nach dem Virus gelöscht oder nicht weiter erfasst werden. Vielleicht ist das bei solchen Apps allgemein schon länger der Fall. Wer sich solche aufs Smartphone lädt, muss bestätigen, wo der Zugriff erfolgen darf. Manchmal bin ich sprachlos, was da mittlerweile alles möglich ist, vom Blick auf die Kontakte bis hin zur Änderung von Bluetooth-Verbindungen und Systemeinstellungen.

In Griechenland loben Politiker einen getesteten Mikrochip, der in der Hand unter die Haut implantiert werden kann. Es gab 2016 bereits Freiwillige, wahrscheinlich, weil diese bezahlt wurden. Ernsthaft diskutiert wird das zwar nicht, aber es zeigt durch die Erwähnung bereits, was ein Virus möglich machen kann.
Leider haben Menschen schon lange kein Problem damit, in ihren Aktivitäten überwacht zu werden. Das haben die neuen Gesetze in Bezug auf die Datenerfassung im Internet besonders deutlich gezeigt, auch wenn der Protest hier schon lauter war und dann trotzdem vollständig übergangen wurde. Mittlerweile kann man auf den meisten Seiten Cookies und Datennutzung nicht mehr ablehnen, sondern lediglich auswählen, welche Daten man weitergibt. Das Internet ist auch die wichtigste Quelle, die staatlich kontrolliert gehört. Wenn Menschen sich unzensiert informieren möchten, sollen sie dabei wenigstens nicht anonym hantieren können. Aber den Schritt haben wir sowieso schon lange hinter uns, spätestens mit der Verbreitung der Handys.




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#57

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 10:43
von Salin • 511 Beiträge

Die Einstellung, dass "Daten frei sein wollen" (in beide Richtungen) ist desto weiter verbreitet, desto jünger die Generation, weshalb ich wenig optimistisch bin. Da kann man sich nur selber schützen.

Der Athener Meinungswandel klingt immerhin erfreulich und beruht auf denselben Argumenten, die einst Drosten gegen die allgemeine Verwendung von Masken vorbrachte, bevor er seine Meinung änderte. Hierzulande hält Söder (anders als Laschet) eine Maskenpflicht für wahrscheinlich, während Spahn ein zunehmendes freiwilliges Tragen erwartet.
Beachtenswert auch die Belege Streecks aus Heinsberg wie "geringe Keimlast gleich milder Verlauf".

Die Bewohner der hiesigen Seniorenresidenzen und reinen Pflegeeinrichtungen haben nun offensichtlich Hausarrest. Seit Tagen keine Rollstuhlfahrer mehr, die davor in der Sonne sitzen. Gestern ist ein Hochbetagter ausgebüchst und zwei Pflegerinnen hinterher, die ihn aber nicht zur Rückkehr überzeugen konnten, allesamt mit Mund- und Nasenschutz. Er ging einfach immer weiter und die Frauen gaben schließlich auf.

zuletzt bearbeitet 10.04.2020 10:45 | nach oben springen

#58

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 11:14
von Taxine • Admin | 6.671 Beiträge

Zitat von Salin im Beitrag #57
Die Einstellung, dass "Daten frei sein wollen" (in beide Richtungen) ist desto weiter verbreitet, desto jünger die Generation, weshalb ich wenig optimistisch bin.

Ich denke, eher das Gegenteil. Die jüngere Generation wächst mit solchen Dingen bereits ganz selbstverständlich auf und hinterfragt vieles nicht mehr. Da ist die Kritik sicherlich geringer als bei den älteren Generationen, die skeptischer nachhaken, noch Stasi-Aktionen und anderes gewohnt. Wie dankbar wäre die DDR für heutige Möglichkeiten gewesen. Dann hätten nicht so viele sich gegenseitig ausspionieren müssen, zum "Wohl des Volkes", und der Staat viel mehr Informationen erhalten.

Der Ausbruchversuch aus dem Seniorenheim ist ein schönes Bild für den Wunsch nach Freiheit, der manchmal stärker ist. Auch gut, dass die Pflegerinnen aufgegeben haben. Das alles ist und bleibt ein Irrsinn. Leider sind bei mir auch Familienmitglieder betroffen, die nun keinen Besuch empfangen dürfen. Das sogar im normalen Krankenhaus, so dass die Genesung "seelisch" auf sich warten lässt. Für Corona wird einiges zurückgestellt. Kein Wunder, dass Mediziner skeptisch reagieren.

Und noch etwas anderes:
Vor einigen Wochen starb ein Deutscher an Corona auf Kreta. Da wurde heiß diskutiert, dass nun ein versiegelter Stahlsarg verwendet werden muss und ähnliches. Nun abstruse Bilder aus New York, wo in irgendeinem abgelegenen und leer stehenden Fabrikgelände Massengräber ausgehoben werden. Dort stapeln die Leute Holzsärge, die anscheinend leer sind, denn einer der Särge konnte von einem Mann mit den Händen heruntergehoben und abgestellt werden. Und wie erfolgt der Transport? Etwa nicht im Sarg? Erscheint wie eine Inszenierung für die Kamera und ist ja auch nicht die erste.
2.000 Tote am Tag, so die letzten Schreckensmeldungen aus den USA. Privataufnahmen leerer Krankenhäuser gibt es weiterhin, weltweit. Natürlich mit den erbosten Gegenstimmen. So wird darauf verwiesen, dass die Erkrankten natürlich wegen Ansteckung abgeschottet werden. Einer fragte darauf so schön, wie denn die Infizierten dort hingelangen sollen, ob es schon Teleportation gäbe. Verlassene Warteräume und Einfahrten sind jedenfalls nicht normal und eher ein Zeichen für ausbleibende Kranke durch Ausgangsverbote.
Ich weiß nicht, was ich glauben soll, aber leere Behandlungszelte sind deutlich sichtbar und geben weiterhin zu denken.




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#59

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 10.04.2020 18:16
von Salin • 511 Beiträge

Söder sagte am 20. März: "Jede Infektion, jeder Tote ist zu viel. Unser oberstes Gebot ist, die Menschen zu schützen. Und ich sage deutlich: auch vor sich selbst."
Nach dieser Logik müsste es bis zum Erreichen dieses Zieles verschärfte Restriktionen geben und/oder irgendwann die (jährliche) Impfung, die die viele auch nicht wollen.

Die Leopoldina (das für die Bundesregierung entscheidende Beratergremium) teilte heute mit, dass die Öffnung weiterer Geschäfte davon abhänge, wie viele Schutzmasken verfügbar seien. Nur damit könne die Rückkehr ins normale Leben gelingen. Die Maske müsse zum sozialen Standard werden.

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#60

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.04.2020 08:10
von Salin • 511 Beiträge

Söders Aussage bezieht sich natürlich nur auf Coronaopfer und nicht auf die von Influenza, Luftverschmutzung, Verkehr, abgesagten Operationen oder Nebenwirkungen des Shutdowns.

In Thüringen planen die ersten Kliniken Kurzarbeit. Der Grund: Wegen aufgeschobener Operationen teilweise beschäftigungsloses Personal, für dessen Bezahlung der staatliche Ausgleich nicht ausreicht.
https://www.thueringer-allgemeine.de/reg...d228891793.html

Laut einer Umfrage im Auftrag der Zurich-Versicherung sind in Deutschland noch immer 79% gegen eine Lockerung der Maßnahmen und nur 15% dafür, wobei 29% für strengere Vorschriften sind. Noch erstaunlicher: 55% hätten nichts gegen Ausgangssperren. 48% wären für Einschränkungen bis zu den Sommerferien, dem 40% widersprechen.
Und schlichtweg ignorant: Nur 20% erwarten eine Rezession, obwohl Ökonomen und Märkte eine solche zu 100% und zudem mit stärkeren Rückgängen als 2009 erwarten.
Angesichts solcher Befürwortungswerte ist es nach wie vor seltsam, dass im eigenen Bekanntenumfeld sich zirka 50% nicht an die aktuellen Verordnungen halten.

zuletzt bearbeitet 11.04.2020 08:48 | nach oben springen


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