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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#61

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.04.2020 11:10
von LX.C • 2.821 Beiträge

Ich arbeite in einem sensiblen Bereich. In einem NOCH Corona freien Seniorenheim. Und finde daher alle Maßnahmen, die bei uns angestrengt werden und die natürlich momentan ziemlich drastisch sind, bezüglich des Schutzes der meist gefährdeten Menschen, für richtig. Niemand will Würzburger Verhältnisse, denn solche sind ein Alptraum. Ob in Pflegeheimen, oder in Krankenhäusern. Das größte Krankenhaus Brandenburgs in Potsdam musste wegen Corona geschlossen werden. An die 200 infizierte, mehrere Tote bereits. Beispiele wie Würzburg oder Potsdam, über mutmaßliche Versäumnisse und ihre rasanten Folgen sprechen einfach für sich. Das lässt sich im Großen auch an den Gesundheitssystemen der einzelnen Länder ablesen. USA, Italien, Spanien, Frankreich, und nun auch die Briten. Influenza lässt sich wegimpfen, das liegt in der Verantwortung eines jeden selbst, Corona noch nicht. Daher hinkt dieser Vergleich, wie auch in den Todeszahlen, die im Verhältnis mit Influenza längst nicht mehr zu vergleichen sind, zumindest außerhalb Deutschlands. Mittlerweile empfinde ich es sogar als asozial, wenn Menschen die Bemühungen anderer zum Schutz der Allgemeinheit konterkarieren. So mein momentanes Empfinden. Im übrigen fühle ich mich immer noch freier als in der DDR, insbesondere mit dem Wissen, dass die Freiheit aller noch früh genug zurück kehren wird.


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[i]Poka![/i]

zuletzt bearbeitet 11.04.2020 11:24 | nach oben springen

#62

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.04.2020 17:17
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

In Larissa in Griechenland gibt es ein Zigeunerlager mit über 3.000 Menschen. Dieses wurde nun unter Quarantäne gestellt und hat erboste Reaktionen der Zigeuner hervorgerufen. Bisher konnten diese sich, im Gegensatz zu den Griechen, weiterhin frei bewegen. Der Sprecher des Lagers meinte in die Kamera mit emotionalem Anspruch: "Wie sollen wir nun unsere Familien ernähren? Wo sollen wir klauen und betteln gehen?" Danach wurde er von seinen eigenen Leuten verprügelt, die gerne auf die Vorurteile verweisen. Gefordert wird nun staatliche Unterstützung.
Erstaunlich für mich, dass zum einen der Reporter bei dieser Aussage nicht reagierte, und zum anderen, dass dort die Helfer und die Polizei vollständig ohne Maske und Schutzmaßnahmen in das Lager gingen, um die Gemüter zu beschwichtigen. So viele Menschen auf einem Haufen sind nicht nur eine Gefahr in Sachen Ansteckung. Hier brodelt momentan der Kessel. Aber anscheinend fürchtet selbst der Gesundheitsminister, der auch dort war, keine Infizierung, obwohl Quarantäne doch etwas anders als die allgemeine Ausgangssperre ist.

Auch in der Türkei wurde nun das absolute Ausgangsverbot angeordnet. Bilder zeigten aufgebrachte Menschenmassen vor den Supermärkten, noch bevor die Maßnahmen in Kraft traten. In anderen Ländern hat die Panik der Hamsterkäufe nachgelassen, da fehlende Ware in den Regalen nicht zu verzeichnen ist. Ich erinnere mich noch an die spektakuläre Einleitung in Griechenland, dass bereits vor den Maßnahmen der zypriotische Gesundheitsminister zu anwesenden Journalisten sagte, in der Sendung würde nun über eine Grippe zu sprechen sein, die jedoch anders dargestellt werden müsse. Zu seinem Pech lief die Kamera bereits mit bzw. wurde auf ihn live umgeschaltet, ohne dass er es bemerkte. Aufgrund der Live-Übertragung konnte das Ganze auch nicht herausgeschnitten werden, daher musste er sich später rechtfertigen. Er gab an, dass er "Grippe" gesagt hätte, weil er den Journalisten im Studio keinen Schreck einjagen wollte.

Allgemein ist die griechische Regierung sehr zufrieden mit den Griechen, die sich größtenteils an die Regeln halten. Ob die Maßnahmen im Mai enden, lässt sich noch nicht sagen. Ich persönlich denke immer mehr, dass eine tatsächliche Gefahr für gesunde Menschen nicht besteht und das Virus weiterhin Mittel zum Zweck ist. Ich sehe, dass hinter dem Ganzen etwas anderes geschieht (und für diese Dinge muss man sich eben umfangreicher informieren). Und dass Freiheiten wiederkehren, ist weiterhin fraglich. Der wirtschaftliche Zusammenbruch in Griechenland beispielsweise ist garantiert. Die Freiheit verschwindet, wenn keine Arbeit und kein Verdienst mehr möglich sind. Ein Virus rechtfertigt solche Dinge nicht, dass alles den Bach runtergeht und Politiker meinen, dem Menschen für "sein Wohl" die Grundrechte zu entziehen und über die Köpfe aller hinweg fragwürdige Entscheidungen zu treffen und diese mit Bußgeldern, Haftstrafen und Drohnen durchzusetzen. Jeder kann selbst verantwortlich handeln. Wir sind Erwachsene und keine Kinder.
Für mich bleibt der Bestand, dass die Zahlen nicht stimmen und keinesfalls nur Coronaopfer auflisten, unabhängig von den ständigen Erklärungsversuchen, weshalb man den Statistiken nicht trauen darf. (In Amerika dürfen Ärzte auf Verdacht, nicht durch Test und Untersuchung, Coronainfizierte eintragen. Ebenso in anderen Ländern. In Italien äußerte sich ein Arzt, der auf einer Krebsstation tätig war, dass bei ihm acht Patienten mit Krebs im Endstadium als Coronaopfer angegeben werden mussten.) Ist das Immunsystem angegriffen, sterben Menschen an einfachen Grippen und auch an einem ansonsten harmlosen Virus. Ist dieses aggressiver, was wir auch nicht genau wissen, da sich die Ansichten hier teilen, sind Vorerkrankte und ältere Menschen immer gefährdet. Das lässt sich nicht verhindern, auch ohne Corona-Panik.
Was das Virus jedoch bereits alles möglich gemacht hat, zeigt sich immer deutlicher. Ich bin dankbar für all die, die aufklären und nicht mit dem Mainstream schwimmen. So mein Empfinden. Keiner kann genau sagen, was geschieht, auch nicht die, die den wissenschaftlichen Rechtfertigungen glauben, aber verallgemeinert andere Meinungen abzutun, ist für mich ein Zeichen der Ignoranz. Emotionale Barrieren sind immer schwierig zu durchbrechen. Da steht man schnell als asozial oder, noch schlimmer, als "Verschwörungstheoretiker" da, nur weil man auf Dinge verweist, die nicht stimmig sind. Jedoch finde ich besser, den Blick zu schärfen als ihn aus emotionalen Gründen einfach zu verschleiern. Die allgemeine Zufriedenheit ist im Einklang und verweist auf das ansteigende Vertrauen in die Politiker. Auch das die interessante Wirkung eines Virus', wo vorher so viel Unzufriedenheit herrschte.




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#63

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.04.2020 10:32
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Gerade gelesen, dass in Deutschland nun demonstriert wird. Noch einmal zu der Virus-Verhältnismäßigkeit und den damit verbundenen Maßnahmen, um meine Ansichten zu untermauern:

„Dieses Virus beeinflusst in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die vom Virus ausgeht. Und der astronomische wirtschaftliche Schaden, der jetzt entsteht, ist der Gefahr, die von dem Virus ausgeht, nicht angemessen. Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird ...“

Die Worte stammen von Prof. Klaus Püschel, Chef der Rechtsmedizin in Hamburg. Der Virologe Streeck sprach ebenfalls von einer Corona-Sterblichkeit von 0,6 Prozent, die weit unter dem Limit typischer Todesfälle liegt. Hier der Artikel zu dem genannten Zitat, nachdem Püschel Obduktionen an Verstorbenen durchgeführt hat. Der Rechtsmediziner erklärt deutlich, dass keiner ohne Vorerkrankungen an Covid-19 gestorben ist. Die Untersuchung hat ergeben, dass das Virus der "letzte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte". Er führt diese Dinge an, um den Menschen die Angst zu nehmen. In den Medien wird verstärkt auf die wenigen negativen Fälle fokussiert. Eine tatsächliche Gefahr für gesunde Menschen ist nicht vorhanden.
Püschel:
"Covid-19 ist nur im Ausnahmefall eine tödliche Krankheit, in den meisten Fällen jedoch eine überwiegend harmlos verlaufende Virusinfektion.'

Dagegen werden lebensnotwendige Operationen in Krankenhäusern für mögliche Covid-19-Patienten zurückgestellt. Solche Maßnahmen sind für mich nicht vertretbar.

P. S. Ich wünsche euch schöne Ostern. Durchatmen.




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#64

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.04.2020 15:45
von Salin • 511 Beiträge

Abgesehen vom erhöhten Quarantäne-Risiko – siehe Ende März in Jessen – hat die Nähe zu Seniorenresidenzen durchaus angenehme Seiten. Am Donnerstag spielte vor einer solchen, zwei Häuser weiter ein Bläserduo, vermutlich vom örtlichen Orchester, und gestern eine Sängerin mit Klampfe. Dass ich die bemerkenswerte Stimme nicht zuzuordnen mochte, zeigt: Über die junge Szene hier bin ich nicht mehr im Bilde.
Von hier aus gesehen, kommt vor jener Residenz ein kleiner Platz sowie ein Lofthaus, weshalb es gut zu hören war. Daneben, entlang an einem Flussarm, auf dessen anderer Seite das Theater steht, verläuft ein von Spaziergängern genutzter Weg, weshalb sich nicht nur auf Balkonen Publikum ansammelte.

In der Residenz gab es diese Woche einen ersten Fall: ein 99jähriger „Palliativer“, d. h. er kam seit Wochen nicht mehr aus dem Bett. Ein anderer Fall aus dem erweiterten Bekanntenkreis (Bekannte von Bekannten) ist der eines Seniorenpaares in einem Ferienort in den hiesigen Bergen, deren Tochter noch im März irgendwo im Skiurlaub war und danach die Eltern in Nachbarort wiederholt besuchte und von dem schönen Urlaub schwärmte. Später kamen die Senioren schwer erkrankt in eine Klinik, was hier noch immer selten vorkommt. Just in jener Klinik ist nun ein Mann gestorben, positiv getestet, siebenundsiebzig Jahre und mit Vorerkrankungen.

"In einem NOCH Corona freien Seniorenheim."
Ich hoffe, die Belegschaft ist noch komplett an Bord. Vor allem aus Italien wurde berichtet, dass etliche Pflegerinnen mit osteuropäischer Staatsbürgerschaft Anfang März in ihre Heimatländer flohen.
Unsere Verkäuferinnen wirken aufmerksam, aber nicht übermäßig angespannt. Im Bereich der Pflege dürfte es schon schwieriger sein.

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#65

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.04.2020 16:34
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Ich kann mir vorstellen, in einem Pflege- und Seniorenheim besteht die größte Schwierigkeit darin, täglich die Menschen zu beschwichtigen, die ihre Verwandten oder Bekannten besuchen möchten, und mit sicherlich in dieser Hinsicht egoistisch wirkenden Argumenten nichts mehr anfangen zu können. Dass bei älteren und pflegebedürftigen Menschen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, ist eigentlich nachvollziehbar. Wenn das Verständnis dafür fehlt, geraten Pfleger und Mediziner irgendwann an ihre Grenzen.
Bei meiner Verwandschaft ist die Nervenschwelle auch relativ schmal geworden. Die Tage werden gezählt, damit Maßnahmen wieder gelockert werden können. Es heißt, Demenzkranke können den fehlenden Besuch nicht gut verkraften. Eine Belastung bleibt es natürlich für alle, sowohl für die Senioren, die Besucher als auch für das Pflegepersonal.




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#66

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.04.2020 19:50
von Salin • 511 Beiträge

In den oberen Etagen von Die Linke kursiert im Kontext von Corona ein Konzeptpapier für eine "neue Normalität", worin die Verstaatlichung der digitalen Infrastruktur gefordert wird, was wohl Internet und WWW bedeutet. Dann wäre man so weit wie das Vorbild China.
Bei der taz werden Abweichler aus dem eigenen Lager wie Anselm Lenz, der die Hygienedemos in Berlin organisiert, von den bisherigen Kollegen der taz in die "neurechte" Ecke gestellt, was mich an die Sozialfaschismusthese vor knapp hundert Jahren in Richtung SPD erinnert. Soll heißen: Geht es nicht mit Augenmaß?

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#67

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.04.2020 05:50
von Zypresserich (gelöscht)
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Was Auswüchse

Die Feuerwehr meines aktuellen Wohnortes: https://www.facebook.com/feuerwehrdillin...A3MzYxNTU0ODA0/

Vor dem Saardom.

Und bei Minute 1 die dreckschleudernde, lärmmachende Dillinger Hütte im Hintergrund...

zuletzt bearbeitet 13.04.2020 05:57 | nach oben springen

#68

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.04.2020 09:46
von Salin • 511 Beiträge

Der in der Klinik gestorbene Mann war tatsächlich der, über den ich gestern schrieb, und jener Urlaub war in Südtirol, das vom RKI seit dem 5. März als Risikogebiet einstuft wurde. Südtiroler Ärzte und die dortige Regierung kritisierten dies, weil es dort nur "eine Handvoll Fälle" gebe. Ab 13. März empfahl Spahn, dass sich "alle Reiserückkehrer aus Italien, Österreich und der Schweiz selbst in Quarantäne begeben", symptomunabhängig unnötige Kontakte vermeiden sollen und zwei Wochen zu Hause bleiben sollten. Eine Verpflichtung war dies nicht.
Auch nach dem Kontaktverbot für die Gesamtbevölkerung wurden vom Außenministerium heimgeholte Reisende an unseren Flughäfen weder auf Symptome kontrolliert noch zu häuslicher Quarantäne verpflichtet. Letzteres geschah erst ab 10 April.
Dazu fällt mir noch ein, dass im DLF fünf Tage vor der am 14. 3. verkündeten spanischen Ausgangssperre ein Aufruf eines Vertreters der dortigen Hotelbranche gesendet wurde, gerade jetzt in Spanien Urlaub zu machen, weil es so preiswert sei. Titel des Beitrags: "Wie Spaniens Tourismus unter Corona leidet".

Im Lofthaus hier vor dem Fenster wohnt auch ein führender Kopf der armenischen Mafia (deren eigentlicher Boss im Villenviertel residiert). Was sich seit dem Virus geändert hat, ist das Ausbleiben der indigenen Geschäftspartner, während Armenier, Vietnamesen und wohl auch Georgier und Tschetschenen weiterhin bei ihm erscheinen. Wegen Parkplatzmangel stehen die Karossen – Maserati, Porsche- und Mercedes-SUVs, darunter geht es nicht – an und auf einer Brücke. Die Insassen gehen zur Wohnung oder sie fahren (fast täglich) mit ihm in seinem oder ihren Wagen fort. Ein Mafiosi der sich ängstlich gibt, wäre wohl auch keiner mehr.
In benachbarten Häusern wohnen einige führende Vertreter der hiesigen Justiz und eine (unter anderen für Gesundheit zuständige) Ministerin. Als der Mann der letzteren mehrere Tage nacheinander besonders schwer beladen – aber immerhin zu Fuß – vom nahegelegenen Supermarkt kam, war klar, dass man auch dort nicht ohne Sorgen war.

Und noch eine Wasserstandsmeldung: Mit 94% Zuspruch in Bayern ist Söder der populärste Politiker, den Deutschland je hatte.

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#69

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.04.2020 11:36
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Ich wusste gar nicht, dass es eine armenische Mafia gibt. Dann pass auf, dass der dich am Fenster nicht entdeckt. An die Regeln halten sich, auch hier in Griechenland sichtbar, nur gesetzestreue Bürger. Die, die sich anders zu helfen wissen und auch ansonsten gegen das Gesetz verstoßen, lassen sich nicht einschränken. Das Geschäft geht weiter.

Apropos. In Athen weiß sich das organisierte Verbrechen auch zu helfen. Pakistanis haben einige Behelfskneipen geöffnet, in Gebieten, in die sich die Polizei nicht hineinwagt. Dort wird mit Alkohol wie in Prohibitionzeiten Geld verdient, da ansonsten alle Läden und Bars geschlossen sind.
Auf Samos berichtet ein Reporter von Massen an Migranten, die hinter ihm ohne Abstand vor dem Supermarkt warten und dicht gedrängt von der Kamera erfasst werden. Es wirkt, als ob die Bilder aus Afrika stammen. Während die Griechen in ihren Häusern sitzen, sind die Straßen auf den Inseln weiterhin nicht leer, und täglich kommen weitere Schlepper an. Der zuvor begrüßte Widerstand der Griechen ist wegen der Maßnahmen vollständig aufgehoben.

Die Demos in Berlin sind zum Teil gewalttätig verlaufen. Erstaunlich, dass die Berichte darüber sehr eingeschränkt sind. Die Regierung kann solche Szenen nicht gebrauchen, wo täglich von Zusammenhalt, Solidarität und allgemeiner Zufriedenheit mit den politischen Entscheidungen gesprochen wird. Dass Linke nun als neurechtsradikal eingeordnet werden, verwundert kaum. Das ist die übliche Masche, um den Aufstand der Unzufriedenen in eine bestimmte Ecke zu drängen und ihm damit die Aussagekraft zu nehmen.
Einen derzeitigen Rechtsstaat haben wir nirgendwo mehr. Gesetze dürfen ohne Abstimmung erlassen werden und die Heidelberger Rechtsanwältin für Medizin und Gesundheitsrecht, Beate Bahner, die Klage gegen die verfassungswidrigen Maßnahmen der Regierung erhoben hat, musste ihre Anwaltszulassung abgeben und sich vor Gericht selbst verantworten.
Sie sagte:
"Es ist mir leider nicht gelungen, den Rechtsstaat und die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland, insbesondere unsere verfassungsrechtlich verankerten Grundrechte und die unverbrüchlichen Menschenrechte vor dem schlimmsten weltweiten Angriff und der blitzschnellen Etablierung der menschenverachtensten Tyrannei zu retten, die die Welt jemals gesehen hat.

Damit ist heute unser Rechtsstaat gestorben, den wir noch letztes Jahr mit dem 70-jährigen Bestehen unseres Grundgesetzes so stolz gefeiert haben. Unser Rechtsstaat lag schon seit zwei Wochen sterbend auf der Intensivstation und konnte von mir leider nicht wiederbeatmet werden. Es fehlten 83 Millionen Beatmungsgeräte. In dieser Diktatur kann auch ich leider nichts mehr für Sie tun."


Zur Verteilung der Gelder. Der aus Minnesota stammender Senator und Arzt Dr. Scott Jensen gab an, dass Krankenhäuser in Amerika 13.000 Dollar für jeden Coronafall bekommen und 39.000 Dollar, wenn der Patient an ein Atmungsgerät angeschlossen wird. Auch verwies er darauf, dass Untersuchungen nicht stattfinden und alle Todesfälle in New York Erkrankte mit Vorerkrankungen waren.




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#70

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.04.2020 12:17
von Salin • 511 Beiträge

Über Beate Bahner war in der Tat zu lesen, dass gegen sie Polizei und Staatsanwaltschaft wegen "Aufruf zum Widerstand" ermittelt wird. Aber gab sie ihre Zulassung nicht von sich aus zurück?
Hier im Ort hat ebenfalls eine Rechtsanwältin (Dr. K. L., spezialisiert auf öffentliches Dienstrecht, Verwaltungsrecht und Beamtenrecht) mit einigen Bürgern einen Brief an die Oberen von Land und Bund geschrieben. Auch ihr geht es darum, dass die derzeitigen Bedingungen im Wesentlichen verfassungswidrig seien.
K. L. kritisiert nicht die Maßnahmen selbst, sondern wie diese zustande kommen, d. h. dass nicht der Gesetzgeber entscheidet, sondern Ministerien allein durch Rechtsverordnungen und dies immerhin bei Grundrechten. Auch gebe es bei Rechtsverordnungen anders als bei Gesetzen keine Begründungen. Über ihren Brief berichtet wurde laut Google nur in einer lokalen Zeitungsgruppe und einem Bürgerradio einer Nachbarstadt.
Wenn ein derartiges Aussetzen diverser Grundrechte allein durch Rechtsverordnungen der Exekutive möglich ist, dann später auch in anderen Fällen.

Vor der spanischen Ausgangssperre für die Gesamtbevölkerung gab dort abgesehen vom Verbot für Flüge aus Italien am 10. und der Sperrung der spanischen Häfen für Kreuzfahrtschiffe am 12. März keine offiziellen Tourismus-Restriktionen und zu Spaniens auch keine Reisewarnung unseres Auswärtigen Amtes.
Also dort wie hier: Wenn schon Beschränkungen im Inland, dann eher gleich für alle und zu wenig am jeweiligen Risiko orientiert.

zuletzt bearbeitet 13.04.2020 13:09 | nach oben springen

#71

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.04.2020 08:56
von Salin • 511 Beiträge

Als Nachtrag zu den Zwischenergebnissen der Heinsberg-Studie sei Drostens diesbezügliches Urteil zitiert: "Ich kann daraus nichts ableiten."

Die bislang für Heinsberg/Gangelt (bei offenbar guter medizinischer Versorgung) bekannte Sterberate von 0,37% liegt fünfeinhalbmal niedriger als die an bisherigen bundesweiten Testergebnissen gemessene Rate, während die Göttinger Studie von 6. April sie sechseinhalbmal niedriger schätzt.
Eine Dänische Untersuchung vom 8. April, die auf Antikörpertests bei Blutspendern beruht und diese um Ungenauigkeiten korrigiert, kommt auf eine Sterblichkeit von 0,16% und ohne diese Korrektur auf 0,24%. Da hier nur bei Blutspendern getestet wurde, ist dies nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. https://www.dr.dk/nyheder/indland/doedel...-kaster-nyt-lys
Ab Morgen will Dänemark die Schulen und Kitas wieder öffnen.

Die Heinsberg-Studie wird von NRW mit 65.315 Euro unterstützt und ich bin gespannt, ob wir je erfahren werden, wo die vom Bund freigegebenen 150 Millionen Euro landen werden, deren Verteilung die Charité koordinieren sollte. Konkretere Studiendaten als die von Heinsberg gab es bisher weder von Drostens Charité noch vom RKI.

zuletzt bearbeitet 14.04.2020 09:39 | nach oben springen

#72

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.04.2020 19:57
von Salin • 511 Beiträge

Beate Bahner wurde von der Polizei in die Psychiatrie gebracht und dort eingewiesen.
https://www.welt.de/vermischtes/article2...ingewiesen.html

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#73

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.04.2020 23:09
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

...nach einigen Berichten sogar mit brutaler Polizeigewalt. Die Flut an Artikeln wieder typisch absurd als Reaktion. Das Ganze hätte nichts mit den laufenden Ermittlungen zu tun, verwirrter Zustand, usw. ... Unglaubwürdig. Die Rechtsanwältin hat sich zuvor klar und beeindruckend ehrlich geäußert. Erinnert fast an sowjetische bzw. diktatorische Methoden. Die sind eben nicht gewohnt, dass jemand versucht, den ganzen Staat anzuklagen, so etwas wird sofort in der Rubrik "Größenwahn" verbucht. Eines der bezeichnenden Schlagwörter dazu war heute: "Corona-Leugner". Das wird neben dem Virus dann wohl die nächste Krankheit sein, die es staatlich zu bekämpfen gilt. Wird Zeit, dass einige langsam aufwachen.




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#74

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.04.2020 11:27
von Salin • 511 Beiträge

Einige Ansichten Bahners wie die im Telefonmitschnitt geäußerte, dass in Deutschland noch niemand an dem Virus gestorben sei, sind sicher seltsam. Allerdings sind psychiatrische Zwangsmaßnahmen nur bei Eigen- oder Fremdgefährdung möglich, ohne richterliche Genehmigung sogar nur bei akuter. Eine solche in diesem Fall zu sehen hat ebenfalls etwas Psychotisches.
Seit dem Fall Mollath wurde nichts gelernt.

Nach der neuen Spiegelumfrage zum Thema halten nun 21,6% (vor zwei Wochen 15%) die Maßnahmen übertrieben, 57% (56%) für "angemessen" und 21% (29%) für "nicht ausreichend".
Vielleicht sollte mal gefragt werden, wer die konkreten Maßnahmen tatsächlich einhält. Die nicht nur in diesem Bundesland verbotenen haushaltsfremden Besuche sind hier nach wie vor bei gut 50% zu sehen, während wir selber noch darauf verzichten.

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#75

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.04.2020 19:50
von Salin • 511 Beiträge

Erst das Vermummungsverbot, dann das Niqab- und Burkaverbot ("Verschleierungsverbot") und nun die dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske im öffentlichen Personenverkehr und beim Einkaufen.

Ob in Supermärkten tatsächlich ein erhöhtes Corona-Risiko besteht, müsste sich eigentlich durch überdurchschnittlich hohe Infektionsraten unter deren Personal belegen lassen, doch entsprechende Studien wurde bislang nicht bekannt. Ähnliches gilt für die Frage, ob regelmäßige Nutzer des öffentlichen Personenverkehrs überdurchschnittlich häufig an jenem Virus erkranken. Möglich könnte es gut sein, doch wurde es auch untersucht?

Im Wohnort meiner Eltern hat sich als erster der Oberförster infiziert. Wo? In einem Krankenhaus.

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