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Hirngespinste

Austausch zwischen Literatur und Kunst


#121

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.05.2020 10:17
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Und noch einige Gedanken dazu...

Schlagwörter und Bezeichnungen der Menschen, die gegen die Impfpflicht und Coronaauflagen protestieren, sind folgende:
- Verschwörungstheoretiker
- Extremisten
- Rechtpopulisten
- Leugner
- Coronaleugner
- politisch schwer einzuordnende Menschen
- Fake-News-Verbreiter
- Radikale

Hier kann dann doch eins klar gesagt werden: Die Meinungsmache und Maschinerie läuft auf vollen Touren. Es ist ein Kampf gegen den Verlust der Kontrolle.

Medien sollten neutral berichten und keine Meinungen und Ansichten verbreiten oder einem Geschehen deutliche Sympathie oder Antipathie entgegenbringen. Das ist nirgends der Fall, wäre aber die Voraussetzung für eine echte und informative Berichterstattung. Wenn von einem Angriff auf die Demokratie geredet wird, weil Demonstranten auf Journalisten losgehen, ist das nahezu absurd, auch wenn die Gewalt erschreckend ist und trotzdem gleichzeitig eine Antwort auf die gleiche und schlimmere Gewalt von Polizei und Staat bleibt, die vehement gegen alle vorgehen (einschließlich dem Entzug der Grundrechte). Solange Medien weiterhin nicht neutral berichten, ist es einfache Propaganda und alles andere als demokratisch. Dabei ist völlig egal, ob man die Maßnahmen für richtig oder falsch hält.
Die Menschen haben ein Recht, befürwortenende und kritische Ansichten zu hören. Das ist schon lange nicht mehr so, wird aber in jetzigen Zeiten noch einmal deutlicher. Jeder Bericht, der Stellung bezieht, gehört dazu und ist Propaganda, besonders in Zeiten der Krise und Unsicherheit. Überschriften sollten auch nicht als Frage formuliert sein, um das Denken in eine Richtung zu lenken, jedoch für das Gesagte nicht gerade stehen zu müssen. Eine Formulierung dieser Art ist heiße Luft.

Es wäre notwendig, den Menschen alle Informationen zur Verfügung zu stellen. Das wird jedoch nicht gemacht. Es geht um Konditionierung, Panikmache und das Vorgehen gegen alle, die das Ganze in Frage stellen. Die mittlerweile bekannten Daten zum Coronavirus besagen etwas anderes als das, was öffentlich vermittelt wird. Fakten sind keine Fake-News. Sie haben einen Bezug und lassen sich wissenschaftlich nachweisen. Fake-News sind z. B. Behauptungen, das Virus wäre eine Biowaffe. Zu sagen, dass die Reproduktionszahlen schon vor dem Lockdown zurückgegangen sind, sind keine Fake-News. Das kann jeder nachprüfen.
Demonstranten und Kritiker gefährden daher auch nicht die Gesundheit anderer, wenn sie die Impfpflicht ablehnen, die allgemein kritisch gesehen werden muss. Dagegen gibt es jetzt Regeln und Gesetze, die eine Verhaftung nach sich ziehen, wenn man z. B. keinen Test macht oder man sich in anderer Form gegen die Maßnahmen zur Wehr setzt. Viele Bereiche wurden für Corona vernachlässigt, von den anderen Konsequenzen einmal abgesehen. Was in Deutschland, Italien, Frankreich, Amerika und anderen Ländern als Protest geschieht, ist eine natürliche Gegenreaktion gegen die unstimmige, chaotische und sich oft als falsch und widersprüchlich erwiesene Vermittlung an Nachrichten durch die Medien und Politiker. Bei einer neutralen Berichterstattung wäre es kaum so weit gekommen.




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#122

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 11.05.2020 14:15
von Salin • 511 Beiträge

Die Maskenpflicht in Bau- und Supermärkten sowie anderswo hat vielen die Absurdität der aktuellen Politik drastisch verdeutlicht. Deren Angestellte müssen zumindest hier im Bundesland noch immer keine Maske tragen und die allermeisten tragen sie auch nicht. In den Bäckereien plaudern Verkäuferinnen die ganze Arbeitszeit hindurch, natürlich meistens ohne Maske, während Kunden, die den Laden nur einzeln betreten dürfen und dort vielleicht zwei, drei Minuten sind, eine Maske tragen müssen, "um andere zu schützen". Nur wenige sind derart naiv, dass sie dies "verstehen". Mal abgesehen von den längst bekannten Fakten in der Form von Zahlen.
Klamotten-, Schuh- und Einrichtungsläden haben zwar geöffnet, doch geht kaum jemand rein. Ich denke, sobald die Maskenpflicht fällt, werden diese Läden voller sein, als sie es jemals waren.

Sechs Minuten von unserer Wohnung entfernt finden jeder Woche verschiedene Demos gegen übertriebene Grundrechte-Einschränkungen statt, so letzten Samstags unter anderen von Anhängern Ken Jebsens und vorigen Montag von "Querdenkern" und Widerstand-2020-Anhängern. Angemeldet wurden die Demos wohl meist nicht, weil die Teilnehmer das dann zur Auflage gemachte Maskentragen wegen fehlender wissenschaftlich nachgewiesener Notwendigkeit ablehnen. Obwohl die Termine nicht öffentlich bekanntgegeben wurden, kamen jeweils 200 Leute. (In Stuttgart waren es 10.000 und in München 3.000.)

Am Samstag positionierten sich auf und an den Zugangswegen des zentralen Platzes 19 Polizeifahrzeuge, deren Besatzungen nicht nur einen gemeinsamen Spaziergang verhindern sollten. Nach Demo-Ende wurde ein einzelner sich entfernender Teilnehmer von der Polizei zu Boden geworfen und verhaftet, wonach er im Krankenhaus behandelt werden musste. Quelle für Letzteres ist eine regionale Tageszeitung.
Vor einer Woche schrieb die rot-rot-grüne Stadtverwaltung hinter der Demonstration stecke eine Gruppe aus dem rechten Spektrum. Gemeint ist offenbar die Gruppe um ehemaligen RBB-Moderator und Ex-taz-Schreiber Ken Jebsen, der nun von einigen Linken als "neurechter Verschwörungstheoretiker" bezeichnet wird (siehe Wikipedia). Da nahe des Platzes wohnend, sahen wird zufällig schon diverse rechte Demos, nur schauten die Teilnehmer am Samstag nicht nach rechten Typen aus; auch wurde hier bislang nichts von einer Unterstützung seitens der AfD bekannt. Zu sehen waren nicht weniger Frauen als Männer, junge Familien, einige "links-alternativ" Gekleidete und in der Mitte standen zwei Regenbogenschirme mit CND-Symbolen.

Ein ähnliches Bild am Montag davor: Viele Pärchen, einige Familien, einige im "Öko-Outfit", hier und da auch eine Querdenker-Bommel, wenige Personen allein, andere zu zweit oder zu dritt, auf dem Platz mit fünf Meter Abstand, über den hinweg sich keiner zu kennen schien. Aus einer Gruppe ragte eine große Antifa-Fahne(!). Gewiss kann man nicht in deren Köpfe schauen, doch rein optisch waren keine der für rechte Demos typischen Gestalten zu erkennen. Gleichwohl behauptet der in Medien häufig zitierte Matthias Quent in Berufung auf einen Verein namens Mobile Beratung, dass dies "vorrangig Leute aus extrem rechten Gruppen" gewesen seien.
Spätestens, wenn man diese Demonstranten sieht, ist leicht erklärbar, weshalb die Umfragewerte der Grünen – vor Corona noch fast gleichauf mit denen der CDU – um zehn Prozent gesunken sind, nebst Rückgängen bei der Links-Partei und deutlichen Zuwächsen bei den Unentschiedenen. Zur Corona-Haltung der meisten einst zur grünen Stammwählerschaft zählenden Anthroposophen schrieb ich bereits.

Apropos Maskenpflicht: In den hiesigen Fußgängerzonen tauchen am späten Nachmittag seit Wochen halbstündlich Streifenwagen auf und in etwa jedem zweiten haben die Insassen die Maske unters Kinn geschoben.

Der WHO-Nothilfedirektor Ryan lobte jüngst das schwedische Modell: "Ich denke, wenn wir eine neue Normalität erreichen wollen, ist Schweden ein Vorbild, wie man zu einer Gesellschaft ohne Lockdown zurückkehrt", worüber hierzulande nur wenige Zeitungen berichteten. In eine ähnliche Richtung zielte auch der bekannte Harvard-Historiker Niall Ferguson, der moniert: Es sei "das falsche China kopiert worden, nämlich das kommunistische anstatt das demokratische Taiwan". Während Drosten, Wieler und weitere Mediziner in einer ganzseitigen Anzeige in der New York Times von Google und Facebook ein noch stärkeres Vorgehen gegen "Fake News" fordern.
Kritisch und erstaunlicherweise pro-demokratisch äußerten sich auch Kardinal Müller (ehem. Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre), Kardinal Sarah (von Papst Franziskus ernannter Präfekt der Gottesdienstkongregation), Kardinal Joseph Zen Ze-kiun (Hongkong) und Erzbischof Carlo Maria Vigano (ehem. Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt).

Wovor die einen warnen, träumen andere wie Slavoj Žižek: Dieser glaubt, das Coronavirus könne endlich zu einer kommunistischen Gesellschaft führen. "Wir reden hier natürlich nicht vom Kommunismus alten Stils, sondern von einer Art globaler Organisation, die die Wirtschaft kontrollieren und regulieren sowie bei Bedarf die Souveränität der Nationalstaaten einschränken kann". (Die Welt)

Als Agamben und Sloterdijk sich äußerten, belegte dies für deutsche Medien "eine Krise der Intellektuellen" (DLF, FAZ).
"Das westliche System wird sich als ebenso autoritär erweisen wie das Chinas", sagte Sloterdijk vor Wochen in Le Point, und Agamben schrieb in einem Gastkommentar für die NZZ: "Es kam in der Vergangenheit zu schlimmeren Epidemien als der heutigen, aber niemand hatte jemals daran gedacht, deshalb einen Notstand wie den jetzigen auszurufen, der uns sogar daran hindert, uns frei zu bewegen."

Derweil wurde im Bundesinnenministerium der Leiter des Referats zur Kontrolle des Krisenmanagements nach Veröffentlichung einer Analyse beurlaubt, in der Erkenntnisse wie diese zu finden sind:
"Die beobachtbaren Wirkungen und Auswirkungen von COVID-19 lassen keine ausreichende Evidenz dafür erkennen, dass es sich – bezogen auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft – um mehr als um einen Fehlalarm handelt. Durch den neuen Virus bestand vermutlich zu keinem Zeitpunkt eine über das Normalmaß hinausgehende Gefahr für die Bevölkerung (Vergleichsgröße ist das übliche Sterbegeschehen in DEU). Es sterben an Corona im Wesentlichen die Menschen, die statistisch dieses Jahr sterben, weil sie am Ende ihres Lebens angekommen sind und ihr geschwächter Körper sich beliebiger zufälliger Alltagsbelastungen nicht mehr erwehren kann (darunter der etwa 150 derzeit im Umlauf befindlichen Viren). Die Gefährlichkeit von Covid-19 wurde überschätzt. (innerhalb eines Vierteljahres weltweit nicht mehr als 250.000 Todesfälle mit Covid-19, gegenüber 1,5 Mio. Toten während der Influenzawelle 2017/18). Die Gefahr ist offenkundig nicht größer als die vieler anderer Viren. Wir haben es aller Voraussicht nach mit einem über längere Zeit unerkannt gebliebenen globalen Fehlalarm zu tun. – Dieses Analyseergebnis ist von KM 4 auf wissenschaftliche Plausibilität überprüft worden und widerspricht im Wesentlichen nicht den vom RKI vorgelegten Daten und Risikobewertungen. [...]
Der Kollateralschaden ist inzwischen höher ist als der erkennbare Nutzen. Dieser Feststellung liegt keine Gegenüberstellung von materiellen Schäden mit Personenschäden (Menschenleben) zu Grunde! Alleine ein Vergleich von bisherigen Todesfällen durch den Virus mit Todesfällen durch die staatlich verfügten Schutzmaßnahmen (beides ohne sichere Datenbasis) belegt den Befund. Eine von Wissenschaftlern auf Plausibilität überprüfte überblicksartige Zusammenstellung gesundheitlichen Kollateralschäden (incl. Todesfälle) ist unten angefügt." (Quelle: tichyseinblick.de)

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#123

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.05.2020 00:51
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Zitat von Salin
Gleichwohl behauptet der in Medien häufig zitierte Matthias Quent in Berufung auf einen Verein namens Mobile Beratung, dass dies "vorrangig Leute aus extrem rechten Gruppen" gewesen seien.


Insgesamt ist das ein sehr einheitlicher Medienbrei. Bekannte von mir sind demonstrieren gegangen und weder links noch rechts, nicht einmal politisch. Es ging alleine um das Anliegen, sich einem Protest gegen Impfungen anzuschließen. Medial wären diese dann wohl als "politisch schwer einschätzbare Menschen" einzuordnen. Oder als Impfgegner. Das reicht ja als Schimpfwort auch schon.
Die Verschiebung auf das Rechtspopuläre hat neben dem bereits genannten Reduzieren der Aussagen und Inhalte der Demos den Sinn, Menschen, die gerade das nicht sind, von weiteren Demos abzuhalten. Klare Verweise gab es aus dem Mund von Politikern, das jeder sich bewusst sein sollte, dass er sich solchen Extremisten anschließt, was natürlich Blödsinn ist.
Neben dem Rechtsextremen kommt nun die Tendenz zum Antisemitismus hinzu. Das sind dann die, die von einer Weltverschwörung oder Weltregierung reden. Ein weiterer Trend ist der Anti-Fake-News- und Anti-Verschwörungstheoretiker-Protest. Der scheint noch ein Stück weit mehr inszenierter, obwohl es auch solche gibt. (Die müssen dann nicht einmal verhaftet werden, sprechen sie doch ganz im Sinne der Regierung.)
Klar sollte jedoch sein:
Die meisten protestieren gegen Impfungen, Überwachungs-Apps und Einschränkungen, gegen den Entzug der Grundrechte und gegen die mediale Propaganda. Dafür muss man kaum rechts sein.




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#124

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.05.2020 10:30
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Der Präsident von Tansania, John Magufuli, ist Chemiker und hat vor einigen Tagen in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, sie hätten Proben von Motoröl, Papayafrüchten, Schafen und Ziegen mit Namen- und Alterszuordnung an das staatliche Labor geschickt und alle Proben wurden positiv auf Corona getestet. Sollen wir nun, so seine ironische Frage, alle Papayas in Quarantäne stecken?
Der Versuch der Medien, das Ergebnis herunterzuspielen, das ein klarer Beweis für die schon zuvor von mehreren Wissenschaftlern in Frage gestellte Vorgehensweise beim Test auf Covid-19 bleibt, sind nicht haltbar. Auf die Frucht hätte ein Infizierter gespuckt oder gehustet, das Labor hätte unsauber gearbeitet oder die Probe wäre verunreinigt gewesen, waren einige Versuche, eine Erklärung zu finden. Die Kritik gegen die WHO kann jedoch nicht wegdiskutiert werden.




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#125

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.05.2020 10:49
von Salin • 511 Beiträge

Den gestrigen Spaziergang stoppte die Polizei nach hundert Metern mit der Begründung, dass er nicht durch das Versammlungsrecht gedeckt sei, und forderte seine Auflösung. Verstöße dagegen würden geahndet. Während bei bisherigen Spaziergängen die Sicherheitsabstände laut Medienberichten eingehalten wurden, führte der Stopp durch eine Polizeikette zum Auflauf. Statt sich sofort zu entfernen, reagierten die Teilnehmer mit rhythmischen Klatschen und setzten den Spaziergang nach einer Viertelstunde in veränderter Richtung fort.
Wenige Stunden zuvor verlangte die Landesgesundheitsministerin ein konsequenteres Vorgehen der Polizei bei Protestveranstaltungen gegen Anti-Corona-Auflagen. Sanktionen forderte sie insbesondere bei unzureichenden Abständen und fehlendem Mundschutz.
Bei 5°, mäßigem Wind und nachlassendem Regen kümmerten sich die Besatzungen von 12 Mannschaftwagen der Polizei um die etwas mehr als hundert Spaziergänger.
Anders als vor einer Woche, kam diesmal keine Info aus dem Umfeld von Widerstand2020, das auch die ursprünglichen Samstag-Demos organisierte, aber am vorletzten Wochenende zum Montag wechselte, weil nun auch eine einst von Moscheegegnern gegründete Bürgerinitiative zur Teilnahme an der Samstagdemo aufrief. (Für eigene Demos konnte diese Bürgerinitiative in den letzten Jahren nur gut ein Dutzende Leute mobilisieren.) Nachdem die "Bürgerinitiative" nun auch für Montag dazu aufrief, zog sich Widerstand2020 auch hier zurück, während am Samstag ein Plastikband die Demo in zwei Lager teilte ("Nicht mit uns" und daneben die "Bürgerinitiative"). Auch einschlägige Medienberichte tragen sicher dazu bei, dass solche Demos von rechts gekapert werden, wenngleich gestern erneut – völlig anders als bei typisch rechten Demos – mehr als die Hälfte der Teilnehmer Frauen waren, wie auf einem einstündigen Video zu sehen.
Die Fahnenträger von der Antifa demonstrierten gestern zeitgleich, aber diesmal separat. Daneben dort auch eine grüne Fahne und eine von den Jusos. In der Summe dreizehn junge Leute, tanzend zu Punk. Diesmal als Gegendemonstranten erahnbar.

In der FAZ trug gestern ein Kommentar des stellvertretenden Feuilleton-Chefs den bezeichnenden Titel "Covidioten sind unter uns". Ergänzend zu Taxine Bezeichnungsliste steht darin: "Wer kommt da zusammen: Linke, Rechte, verirrte Liberale, Antifa, Faschisten, Esoteriker, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker. Sie okkupieren die Debatte. Sie verdrängen rationales Nachdenken und Reden über angemessenes staatliches Handeln. Dazu hat FDP-Chef Christian Lindner mit schneidigen Einlassungen ebenso beigetragen wie die „Bild“-Zeitung mit Weltuntergangsbeschwörungen und diverse Publizisten, denen im Netz die Sicherungen durchbrennen."
Und speziell zu "Widerstand 2020" schreibt er: "Mitglied wird man wohl schon, wenn man auf die Website klickt."
Nach tagelangen Hackerangriffen und vermutlich auch aus Mangel an Bearbeitungskapazitäten ist deren Antragseite derzeit deaktiviert, doch wie jeder – und sogar ein "seriöser" Journalist – leicht überprüfen kann, ist für die Mitgliedschaft ein Antrag mit den üblichen persönlichen Daten nötig.
Dies nur als Beispiel für die aktuellen Fake-News und eine Radikalisierung der Debatte.

Von Nachrichtenredaktionen derzeit nicht in Zusammenhang mit dem Lockdown gebracht wird die offiziell bekanntgegebene 30%-ige Steigerung beim Kindesmissbrauch bis dato zum Vorjahr hier im kleinen Bundesland. Jene zusätzlichen 130 Fälle stehen nur für einen Bruchteil der gesundheitlichen Kosten eines nach dem Wellenhöhepunkt erfolgten Lockdowns, von dem niemand sagen kann, welche zusätzlichen "Corona-Toten" zu den bisherigen 118 er überhaupt verhindert wird.

zuletzt bearbeitet 06.12.2021 10:12 | nach oben springen

#126

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.05.2020 11:37
von Salin • 511 Beiträge

Gestern erschien eine "Gemeinsame Pressemitteilung der externen Experten des Corona-Papiers aus dem Bundesministerium des Innern", die sich über die Nichtberücksichtigung ihrer Analyse erstaunt zeigen und das Ministerium bitten, anhand von Daten, Fakten und Quellen nachzuweisen, auf welcher Grundlage es seine Abwägung trifft.
Darin heißt es u. a.:
-- "Im März und April wurden 90% aller notwendiger OPs verschoben bzw. nicht durchgeführt. Das heißt, 2,5 Mio Menschen wurden infolge der Regierungsmaßnahmen nicht versorgt. Also 2,5 Mio Patienten wurden in März und April 2020 nicht operiert, obwohl dies nötig gewesen wäre. Die voraussichtliche Sterberate lässt sich nicht seriös einzuschätzen; Vermutungen von Experten gehen von Zahlen zwischen unter 5.000 und bis zu 125.000 Patienten aus, die aufgrund der verschobenen OPs versterben werden/schon verstarben."
-- "In einem Teil der Fälle werden die Verfügbarkeitseinschränkungen der Kliniken ebenfalls zum vorzeitigen Versterben von Patienten führen. Eine Prognose dieses Effekts ist schwierig. Experten, die sich dazu äußerten, gingen von bis zu mehreren tausend zusätzlichen Toten aus, die bereits in März und April 2020 verstarben oder noch versterben werden."
-- "Da erwiesenermaßen das gute Pflegeniveau in DEU viele Menschen vor dem vorzeitigen Versterben bewahrt (das ist der Grund dafür, dass dafür so viel Geld aufgewendet wird), wird die im März und April 2020 erzwungene Niveauabsenkung vorzeitige Todesfällen ausgelöst haben. Bei 3,5 Mio. Pflegebedürftigen würde eine zusätzliche Todesrate von einem Zehntel Prozent zusätzliche 3.500 Tote ausmachen. Ob es mehr oder weniger sind, ist mangels genauerer Schätzungen nicht bekannt."
-- "Zunahmen von Suiziden (bisher durchschn. 9.000 pro Jahr)"
-- "Das RKI hat nachgewiesen, dass hohe Arbeitslosigkeit die Lebenserwartung senkt.

Unterzeichner sind:
Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Universitätsprofessor für Medizinische Mikrobiologie (im Ruhestand) Universität Mainz
Dr. med. Gunter Frank, Arzt für Allgemeinmedizin, Mitglied der ständigen Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Familienmedizin und Allgemeinmedizin (DEGAM), Heidelberg
Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Dipl.-Soz. Dr. Gunnar Heinsohn, Emeritus der Sozialwissenschaften der Universität Bremen
Prof. Dr. Stefan W. Hockertz, tpi consult GmbH, ehem. Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am Universitätskrankenhaus Eppendorf
Prof. Dr. Karina Reiß, Department of Dermatology and Allergology University Hospital Schleswig-Holstein
Prof. Dr. Peter Schirmacher, Professor der Pathologie, Heidelberg, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, Stellv. Curriculumsdirektor der Medizinischen Universität Wien, Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.
Dr. med. Til Uebel, Niedergelassener Hausarzt, Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie, Notfallmedizin, Lehrarzt des Institutes für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg, akademische Lehrpraxis der Universität Heidelberg
Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Prof. Med. Universität Poznan, Abt. Pädiatrische Gastroenterologie, Gastprof. Universität Witten-Herdecke, Abt. Psychologie 4.

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#127

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 12.05.2020 17:53
von Salin • 511 Beiträge

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, hat heute eine Studie veröffentlicht. Danach habe die Schließung von Schulen und Kitas die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9% verringert, die Ausgangsbeschränkungen um 5% und die Einstellung des Profi- und Breitensports um 3,4%.
Und nun der interessantere Teil:
"Für die Schließungen unter anderen in den Bereichen Einzelhandel, Gastgewerbe oder Friseure und Kosmetik hätten sich dagegen kaum Wirkungen gezeigt, betonen die Forscher." (zitiert aus der Presseerklärung) https://www.iab.de/de/informationsservic...indaemmung.aspx

Die von uns bevorzugt frequentierten Restaurants dürfen derzeit nur "an der Straße" verkaufen, mit reichlich Einwegplastik. Auf die demnächst bei 1,5 Meter Abstand erlaubte Öffnung der Außen- und später der Innenbereiche wollen sie verzichten, da dies noch unökonomischer als der provisorische Straßenverkauf sei und mit der Erfassung der Namen und Adressen aller Kunden sowie bei einem Coronafall im Innenbereich mit der sofortigen Schließung verbunden.

Was es heute gab? Etwas vom Sardinier. Gegrillte Riesengarnelen und als Hauptgericht mit getrockneten Tomaten gefüllte und im Ganzen gegrillte Dorade mit Kartoffel-Meerrettich-Stampf und Blattspinat, was immerhin noch warm auf die Teller kam.
Also Grüße ans Mittelmeer.

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#128

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.05.2020 06:58
von Salin • 511 Beiträge

"In fast 10 Prozent der deutschen medizinischen Einrichtungen herrscht in der Corona-Krise Kurzarbeit. In 17 Prozent dieser Fälle wurde die Arbeitszeit um 100 Prozent reduziert („Kurzarbeit null“), in 64 Prozent um bis zu 50 Prozent. Das geht aus einer Befragung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund unter 8700 Mitgliedern hervor. [...] Fast 70 Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich dafür aus, trotz der mit dem Corona-Virus verbundenen Ansteckungsgefahr zum normalen Betrieb in den Kliniken und Praxen zurückzukehren. Nur 16 Prozent waren dagegen, der Rest zeigte sich unentschlossen."
(Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w...t-16766686.html)

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#129

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 13.05.2020 22:36
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Zitat von Salin
Die von uns bevorzugt frequentierten Restaurants dürfen derzeit nur "an der Straße" verkaufen, mit reichlich Einwegplastik. Auf die demnächst bei 1,5 Meter Abstand erlaubte Öffnung der Außen- und später der Innenbereiche wollen sie verzichten, da dies noch unökonomischer als der provisorische Straßenverkauf sei und mit der Erfassung der Namen und Adressen aller Kunden sowie bei einem Coronafall im Innenbereich mit der sofortigen Schließung verbunden.

Was es heute gab? Etwas vom Sardinier. Gegrillte Riesengarnelen und als Hauptgericht mit getrockneten Tomaten gefüllte und im Ganzen gegrillte Dorade mit Kartoffel-Meerrettich-Stampf und Blattspinat, was immerhin noch warm auf die Teller kam.
Also Grüße ans Mittelmeer.



Und Grüße zurück. Witzig. An dem Strand vor meiner Haustür leben einige Sardinier, und zwar so, wie Gott sie schuf. Sie schwimmen dabei nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Der Älteste ist, der Schätzung nach, etwa 90 Jahre, schafft aber immer noch einen Salto im Sand. Der ist auch ein bisschen irre, aber drahtig und auf Zack. Die leben da mitten in der Natur mit Zelten. Sind Aussteiger, hissen dann ab und zu auch die Sardinische Flagge.

In Griechenland ist der Straßenverkauf sehr eingeschränkt bis gar nicht vorhanden. Auch die, die verkaufen dürfen, also Imbiss, Gyrosläden, Pizza usw. verzichten vielerorts darauf und haben ganz geschlossen. Wahrscheinlich, weil die Mieten zu hoch sind und das Aufmachen zu teuer. Die wenigen, die im reduzierten Lebensstrom weiter hecheln, bieten einen sehr traurigen Anblick, mit ihren zusammengestellten Stühlen und Tischen in der Leere, wie gestapelter Staub vergangener Tage.
Tavernen wiederum sind ja eher Atmosphärengestalter. Das Ausliefern bringt entsprechend nichts, das Meer oder den Sonnenuntergang kann man nicht mitliefern. Deutlicher wird, dass mehr Menschen die Strände um diese Jahreszeit bevölkern, die ansonsten in den Tavernen und Bars sitzen. Ein Öffnen ist etwa für Juni vorgesehen. Natürlich geltend für die, die es überleben und wieder aufmachen können. Die großen Absahner in Zeiten der Krise sind Fastfood-Ketten und Supermärkte.




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#130

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.05.2020 09:18
von Salin • 511 Beiträge

Ihr habt immerhin noch Aussteiger. Hier gibt es nicht einmal mehr Straßenmusiker. Selbst die Musik vor der Seniorenresidenz war nur eine kurze Episode.

Ein deutscher Ministerpräsident (Ramelow) nahm kürzlich an einer Trauerfeier bei der Beerdigung einer Nachbarin teil, obwohl dies laut Verordnung der eigenen Regierung verboten ist, da er nicht zum engstes Familien- und Freundeskreis gehört. Dazu sagte er in einem Interview: "Alles andere wäre mir unmenschlich vorgekommen."
Warum dann derartige Verordnungen, auf deren Grundlage tausende angezeigt und mit Strafen belegt werden?

Seine aus der eigenen Partei stammende Gesundheitsministerin (Heike Werner) scheint ganz besonders qualifiziert zu sein: 1988 Eintritt in die SED, danach abgebrochene Studien (darunter des Marxismus-Leninismus) und nach einem Erziehungsurlaub die Laufbahn Berufspolitikerin.

zuletzt bearbeitet 14.05.2020 09:19 | nach oben springen

#131

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.05.2020 09:24
von Salin • 511 Beiträge

Wer sich für das Mittelalter interessiert, sollte das Jahr 2020 anschauen.

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#132

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 14.05.2020 12:17
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Apropos Strafen und Bußgelder - Alleine in den ersten Tagen wurden in Griechenland über tausend Tickets verteilt. Die Einnahmen aus dieser Quelle reichen weit über die Millionen. Dass Läden und Restaurants sich an die Regeln halten, verwundert nicht bei Strafen von 5.000 Euro und mehr. Das wurde aus der EU übernommen, steht aber allgemein in keinem Verhältnis zum Verdienst der hier lebenden Leute. In Deutschland wird jemand bei 180 Euro Bußgeld nicht gleich verzweifeln, hier ist das ein halber Monatslohn. So verdient zum Beispiel ein einfacher Feldarbeiter, der acht Stunden schuftet, 25 Euro am Tag. Statt Demos erfolgt hier der "Protest" lediglich durch Verstöße gegen das Abstandsgebot bei sogenannten Take-Away-Bars. Den Studenten ist ihr Frapé und Abend-Cocktail anscheinend wichtiger als ihr Grundrecht. (Nichts ist schlimmer als die Ignoranz.)

Im Pflegeheim bei meinem Verwandten (Schlaganfall) in Deutschland wurden die Leute ein einziges Mal (!!!) innerhalb der vielen Wochen mit ihren Rollstühlen zeitbegrenzt auf den Balkon geschoben (Abstand vorausgesetzt), während unten ein Musiker für "Stimmung" sorgte. Die Besucher durften von unten winken. Es war ein mehr als trauriger Anblick.
Mittlerweile sind erste Besuche möglich, allerdings ist die Begegnung durch eine Glasscheibe irritiert. Ein Berühren, das so notwendig ist, bleibt weiterhin verboten. Die Patienten werden in einen Raum geschoben und dürfen durch die Glaswand etwa 10 Minuten winken. Das Gefühl erinnert an einen Knastbesuch. Erzielte gesundheitliche Fortschritte, die gemacht wurden, sind vollständig verloren durch die Situation. Physio-, Logo-, Ergotherapie und andere ansonsten erfolgende Untersuchungen wurden komplett für Covid-19 eingestellt.

Die Maßnahmen haben so manchen Menschen auf dem Gewissen. Viele ältere Leute sprachen davon, dass sie lieber sterben wollen als die Einschränkungen hinzunehmen. Was haben Patienten in Alters- und Pflegeheimen auch schon noch für Sehnsüchte als die Freude über den Besuch der Angehörigen? Pflegeheime spielen eine absolute Schlüsselrolle in der Corona-Situation. In vielen Fällen ist nicht nachzuweisen, woran die Menschen dort wirklich gestorben sind, ob an Covid-19 oder an Stress, Angst und Einsamkeit. Viele Patienten durften ihr Zimmer nicht mehr verlassen, durften nicht an die frische Luft und natürlich keinen Besuch von Angehörigen empfangen. Das so etwas Auswirkungen hat, muss wohl kaum in Frage gestellt werden. Die Verantwortung trägt dabei auch nicht das Personal, sondern die Regierung.

Gleiches gilt, wie du ja gezeigt hast, in Krankenhäusern. Einen weiteren Verwandten von mir wollten die Ärzte nach wenigen Tagen nach Hause schicken, obwohl er sich nicht einmal aufsetzen, geschweige denn gehen konnte. Es bedurfte Drohungen mit dem Anwalt, dass wenigstens eine Physiotherapie angesetzt wurde, die ähnlich schwerfällig verläuft. Was in diesen Bereichen geschieht, ist eine große Schweinerei. Hier gilt es wirklich daran zu appellieren, für was der hippokratische Eid steht, auch wenn er heutzutage schon lange viel an Aussage verloren hat. Ärzte, die sich für die Aufklärungsarbeit starkmachen, riskieren z. B. in Ungarn oder Österreich ihre Anstellung.

Ich kann mittlerweile Menschen kaum noch ertragen, die alles abtun und unterstellen, die Kritik wäre übertrieben und es würde sich schon alles irgendwie wieder normalisieren, nur weil die Einschränkungen sie persönlich weniger belasten. Das ist wie beim Gehen nur auf die eigenen Füße zu starren und dann darauf zu verweisen, wie schön oder schlecht die Welt ist. Was da geschieht, ist auf Lügen aufgebaut. Die Auswirkungen sind verheerend und packen uns dauerhaft, gerade auch, weil selbst mit weiteren Lockerungen so etwas nun immer wieder angesetzt werden kann, wenn es den Regierungen gerade passt. Das Virus ist keine Gefahr, sondern der Umstand, wie es genutzt wird. Da kann nur noch einmal betont werden:

"Die Gefährlichkeit des Virus für die Allgemeinbevölkerung liegt im Bereich der Influenza und die Folgen des Lockdowns sind gefährlicher als das Virus selbst."
(Offener Brief von Ärzten an das französische Gesundheitsministerium)

Davon bin ich mittlerweile grundlegend überzeugt, selbst hier, wo ich nicht gezwungen werde, einen Keimfänger und Maulkorb als Schutz zu tragen. Und trotzdem sieht man auch in Griechenland Menschen, die bei 30 Grad Hitze ihre Maske selbst in ihren Autos tragen, in denen sie alleine sitzen, als hätten sie sich schon daran gewöhnt. Was kommt als nächstes? Die Augenklappe, damit man nicht mehr sieht, was auf der Welt vor sich geht?




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#133

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.05.2020 16:20
von Salin • 511 Beiträge

Abgesehen von Politikern, die potentielle und tatsächliche Angstfaktoren zum Ausbau der eigenen Machtposition ausnutzen, ist es erschreckend zu sehen, wie bei politisch und medial einheitlicher Linie eine Mehrheit der Leute bis zum bitteren Ende folgt, nicht nur in früheren Epochen oder irgendwo in Asien oder Osteuropa, sondern auch jetzt und hier, inmitten der westlichen "aufgeklärten" Welt.
Und hinterher wird es auch diesmal wieder heißen: "Das haben wir doch nicht gewusst."

Andererseits befürchte ich, dass vom allmählichen Stimmungswandel vor allem extreme Stimmen auf der Gegenseite profitieren, die gleichfalls für die eigene, ältere Agenda von der Krise profitieren wollen. Ich denke da an mehr als eine Truppe.

Bei dem hier am 11. Mai erwähnten suspendierten Referatsleiter im Bundesinnenministerium handelt es sich um Oberregierungsrat Stephan Kohn (57, SPD). Bei Wikipedia wird von einem Administrator vorgeschlagen, die ihn betreffende Seite zu löschen, da diese "zweifelsfrei enzyklopädisch irrelevant" sei.

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#134

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.05.2020 21:00
von Taxine • Admin | 6.678 Beiträge

Zitat von Salin im Beitrag #133
Bei dem hier am 11. Mai erwähnten suspendierten Referatsleiter im Bundesinnenministerium handelt es sich um Oberregierungsrat Stephan Kohn (57, SPD). Bei Wikipedia wird von einem Administrator vorgeschlagen, die ihn betreffende Seite zu löschen, da diese "zweifelsfrei enzyklopädisch irrelevant" sei.


Gut, dass du überhaupt etwas von seiner Kritik festgehalten hast. Ich kann mir vorstellen, die geht im Netz auch schnell unter oder wird ganz gelöscht. Der Beitrag bei Wikipedia wird dann eben hier festgehalten, wenigstens im relevanten Auszug:

"Im Mai 2020 sorgte Stephan Kohn für Aufsehen, als er im Alleingang seine „Analyse zum Corona-Krisenmanagement“ veröffentlichte, worin er die Einschätzung der COVID-19-Pandemie und die Maßnahmen dagegen durch die Regierung scharf kritisiert. Kohn wurde daraufhin suspendiert. Das Innenministerium distanzierte sich von ihm und ein Sprecher warf ihm vor „weder einen Auftrag noch eine Autorisierung“ durch das Ministerium gehabt zu haben.[6] Das Ministerium bezeichnete Kohns Analyse als „kritische Privatmeinung“.[7] Unterstützung erhielt Kohn in einer Pressemitteilung von Ärzten und Wissenschaftlern, die ihn bei der Analyse beraten hatten.[8] Matthias Schrappe, emeritierter Professor für Innere Medizin und von 2007 bis 2011 stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung im Gesundheitswesen, konstatierte, dass „einige wenige Fakten“ in Kohns Analyse „durchaus zutreffend“ seien."
(Quelle: Wikipedia)

Interessant dabei, "dass gegen Stephan Kohn ein Disziplinarverfahren wegen unerlaubter Weitergabe von Informationen eingeleitet wurde". (Wikipedia)
Er hat also etwas ausgeplaudert, was nicht vorgesehen war. Er hat nichts gesagt, was die Regierung nicht selbst weiß oder nicht den Tatsachen entspricht. Er sprach von einem "globalen Fehlalarm".

Sichtbar wird: sie setzen weiter auf das Konzept der Verschwörungstheorien, überall, wo renommierte Menschen versuchen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Dahinter muss etwas anderes stecken, dass dieses "bis zum Ende gehen" voraussetzt. Ich denke, der wirtschaftliche Crash gehört dazu und ist vorgesehen. Wir befinden uns in einer Art Neuordnung der Dinge. Stärkere Überwachung, bargeldloses Zahlen, Distanzierung, Einschränkung, Isolation. Wirtschaftszusammenbruch. In Griechenland wagten nun sechs Richter des Verfassungsgerichts einen offenen Brief gegen die Regierung mit dem Inhalt, dass die Demokratie in Gefahr sei und das Land in eine Diktatur abrutschen würde, und zwar durch die Pandemie unbemerkt. Demokratie, im Sinne einer Entscheidung durch das Volk, gibt es schon lange nicht mehr. Vorbild war die Schweiz, und auch die unterliegt nun Veränderungen. Solange ein Volk keine eigenen Entscheidungen treffen oder Gesetze wieder abschaffen kann, ist die Demokratie für mich nur ein Scheingebilde. Gleiches gilt für die Meinungsfreiheit. Man darf sagen, was im Rahmen ist, aber nie wirklich aus der Reihe tanzen. Dafür gibt es Gesetze, die immer wieder erneuert werden. Jetzt, im Corona-Wahn, wird das mehr als sichtbar.

Dass es später heißen wird: Wir haben nichts gewusst! denke ich auch. Verwundert auch nicht, wenn ich sehe, wie Menschen, die ansonsten historisch so gut "Kritik" an allem üben, nun auf einmal kleinlaut sind und ganz im Strom schwimmen, während andere, von denen man es gar nicht erwartet hätte, zur Kämpfernatur geraten. Das ist der übliche Ablauf prägender und aktueller Ereignisse. Im Jetzt ist es schwieriger, Partei zu ergreifen oder überhaupt den Durchblick zu behalten. So wie es am Anfang auch hieß, dass Rezessionen nicht der Fall sein werden. Nun das Dilemma: "Es ist der Auftakt zur wohl schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte." (Süddeutsche)
Deutschland verzeichnet mittlerweile einen Wirtschaftsschwund von 2,2 Prozent. Da kann auch die Beschwichtigung nicht helfen, die gegenüber anderen Ländern fast schon unverschämt klingt: "im Vergleich zu Rückgängen von um die fünf Prozent in Frankreich, Spanien und Italien sei Deutschland aber noch moderat!". (ebenfalls Süddeutsche)




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#135

RE: Coronavirus und die Einschränkung sozialer Kontakte

in An der Gesellschaft/dem Alltag orientierte Gedanken 15.05.2020 21:17
von Salin • 511 Beiträge

(Korrigierter Beitrag)
Am 11. Mai schrieb ich hier über den letzten Samstag, als ein Großaufgebot der Polizei die Spaziergang-Demo verhinderte bzw. auf den zentralen Platz begrenzte und wo gegen Ende (nach einigen Stunden, als die meisten schon gegangen waren) ein Mann "verhaftet" wurde, der laut der hier größten regionalen Tageszeitung anschließend ins Krankenhaus gebracht werden musste. Gestern erhielt ich einen Link zu einem mit dem Handy aufgenommenen siebenminütigen Video des kompletten Vorfalls:
Als Polizisten von einem Teilnehmer den Ausweis sehen wollten, den er nach eigenen Aussagen nicht dabei hatte, wurde er nicht wie in "Verdachtsfällen" üblich "zur Personalienfeststellung" mit aufs Revier genommen, sondern durch über zwanzig Polizisten von den anderen getrennt, von vier Beamten gepackt und zu einer Mauer vor dem Gotteshaus gezogen, wo er offenbar zusammengeschlagen wurde, bis er bewegungslos am Boden lag, laut Aussage eines Augenzeugen blutend.
Während der Aufnahme ist eine Durchsage der Polizei zu hören, dass der Mann im Vorfeld eine Straftat begangen habe, doch warum er dann nicht einfach verhaftet und über seine Rechte informiert? Etliche Dutzend Polizisten waren anwesend und der Mann hat keinen Widerstand geleistet. Er trug ein dünnes Sweatshirt und Jeans, sichtbar ohne etwas Waffenähnliches. Die Sprechweise und das Aussehen der nahestehendsten Demo-Teilnehmer lassen darauf schließen, dass sie wahrscheinlich aus umliegenden oder eingemeindeten Dörfern stammen.
Der Vorfall wurde weder in den Polizeiberichten noch in den etablierten Medien erwähnt. Auch anderswo war über jene angebliche Straftat nichts zu erfahren.

Ob hinter der aktuellen Politik ein internationaler Megaplan steckt, glaube ich weiterhin nicht. Da sucht nur jeder seinen persönlichen Vorteil draus zu ziehen. Italien hat sicherlich die eigene untragbare Schuldenlast im Blick, aber diese konnte nicht der Grund für Maßnahmen hierzulande sein.

zuletzt bearbeitet 16.05.2020 08:54 | nach oben springen


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